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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1924
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- Deutsch
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19414 Börsenblatt f. d. Ktschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 304. 31. Dezember 1924. Rußland, lote schon erwähnt, viele Gegner. Allerdings werden diese Firmen wohl in den meisten Fällen mit einer starken Unter stützung seitens ausländischer Kapitalisten zu rechnen haben, wenn sie sich bei veränderter Sachlage weiter entsalten sollen, ob sie nun ihre Tätigkeit außerhalb Rußlands weiter ausüben oder aber die Möglichkeit erhalten, sie wieder innerhalb Ruß lands ausznnehmen. Nun bleibt uns nur noch einiges über die Einfuhr n i ch t ru ssisch e r Bücher nach Rußland zu sagen. Auch diese war bisher hauptsächlich in der Hand der »Kniga«, und erst in letzter Zeit, soweit uns bekannt, ist es deutschen Firmen gelungen, direkte Fühlung mit Rußland zu gewinnen. Eine direkte Einfuhr einzelner Exemplare ist auch vollauf möglich, da die Zensur des Olswin für nichtrnssische Bücher ungleich milder ist und sich meist nur mit deren politischer Seite besaßt. Was di« Einfuhr größerer Partien deutscher Bücher anbetrifft, so geschieht diese meist durch die »Kniga« oder die Vertretung der Buchhandlung des llitisö-n des üaclimiiuräel. Die deutschen Verleger und Vertriebsbuchhändler, die uns hier in erster Linie interessieren, müssen aber der verhältnis mäßig geringen Kaufkraft in Rußland Rechnung tragen und den Zwischenhändlern in ihren Bedingungen möglichst entgegen- kommen. Obschon kein besonderer Einfuhrzoll auf nichtrnssische Bücher in Rußland erhoben wird, so ist trotzdem der Empfang mit großen Spesen verbunden und verteuert das Buch ziemlich stark. Was nun die Kreditfrage betrifft, so ist man den russischen Staatsbehörden gegenüber, die ihre Vertreter meist in Berlin sitzen haben, vielleicht allzu ängstlich. Sie zahlen meist ziemlich prompt. Mehr Vorsicht ist vielleicht bei dem direkten Verkehr mit Museen, Bibliotheken usw. geboten, da es bei diesen Insti tutionen Vorkommen soll, daß sie eine größere Summe zum Büchcrankans zunächst »assigniert« bekommen (d. h. zahlbar seitens des russischen Staates an die betreffenden Bibliotheken erst nach Empfang der Ware und der Rechnungen), daß aber diese »Asstgnation« nach Abgang der Bestellung annulliert wird, wobei natürlich das betreffende Museum oder die Bibliothek un verschuldet in eine äußerst peinlich« Lage gerät. Es würde sich daher empfehlen, daß bei großen Bücherbestellungen eine Garan tie der betreffenden Behörde, welche die »Assignation« ausstellt, beigelegt würde, in der sie für die Bestellung haftet. Es sollte uns freuen, wenn diese kurze Darlegung der augen blicklichen Lage des russischen Buchhandels dessen Interessenten einige praktische Winke geben sollte und dazu verhelfen würde, auch im Buchhandel die guten Beziehungen der Nachbar staaten zu fördern. W. O. Über das persische Druckereiwesen. Herr Otto Moser, technischer Direktor der Persischen Parla mentsdruckerei, veröffentlichte darüber einen« sehr ausführlichen Bericht in der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«. Einleitend wird gesagt, das; man über das graphische Gewerbe Persiens wenig Erfreuliches be richten könne. Beim Buch- und Steindruck seien -die alten Arbeits methoden beibehalten worden. Letzterer rage nicht über den mittelst Handpresse gefertigten primitivsten autographischen Druck hinaus. Dem Perser wird nachgesagt, daß er intelligent ist, eine leichte Auffassungs gabe hat und über eine Handfertigkeit verfügt, die höchstes Lob ver dient. Ganz zutreffend wird in dem Bericht betont, daß Hie graphische Kunst, wie sie im Buch-, Stein-, Kupferdrnck usw. vertreten sei, durch das Handwerksmäßige allein sich nicht fortentwickeln könne. Auch die größere russische Grenzstadt Baku sei in der Drnckkunst noch weit zurück. Daß beim Perser das Bedürfnis für Gedrucktes in Wort und Bild stark vorhanden sei, gehe immerhin daraus hervor, daß Teheran bei etwa 250 600 Einwohnern gegen 30 bis 35 Zeitungen und Zeit schriften besitze, die fast alle im Berliner Format vier bis acht Seiten stark erschienen, von denen verschiedene mit humoristisch-satirischen Bil dern versehen seien, und zwar ganzseitig in Steindruck und in bunter Farbe. Gegenüber dem Zcitungsdruck sei der Ausfall des Stein drucks recht mangelhaft, was darauf zurttckzuführen sei, daß beim Buchdruck die handwerklichen Manipulationen robuster sein könnten. Hinsichtlich der Inserate und Zierleisten wird gesagt, daß das ver wandte Schmuck- und Linienmaterial (fast durchweg deutsches) aller dings in sinnwidriger Weise verwandt werde. Der Werk- und Akzidenz druck stehe qualitativ hinter dem Zcitungsdruck weit zurück. Register- Halten und gute Farbgebung seien unbekannt. Der Antrieb der Schncll- und Tiegeldruckpresse erfolge von Hand bzw. Fuß. Das Elektrizitäts werk in Teheran gebe nur abends von 7 bis 12 Uhr Strom ab; Gas werke seien in Persien nicht vorhanden. Ein Bnchdrnckereibetrieb in Teheran habe sich einen Petroleum-Motor nebst Dynamo und Akku mulatorenbetrieb angeschafft, aber von 36 Zellen kamen 28 in de fektem Zustande in Teheran an. Da an Maschinen-Neparaturen in Teheran nicht gedacht werden könne, so liege die vorerwähnte Anlage seit Jahresfrist in einer Ecke. Briefe von und nach Teheran erforderten drei bis vier Wochen Befördernngszeit; Postpakete liefen einige Wochen länger. Frachtsendungcn seien günstigenfalls innerhalb drei Monaten am Ziel. Der besonders schwierige Weg vom persischen Hafen Enseli nach Teheran gehe über 1500 bis 1800 Meter hohe Gebirgskämme. Teheran selbst liege 1250 Meter hoch. Der Transport geschähe-durch Tragtiere (Kamele, Maultiere, Esel und Pferde); in ganz geringem Maße würden umfangreiche Stücke wohl auch durch Wagen oder Last auto befördert. In Teheran unterhalte das K r i e g s m i n iste r i n m eine Druckerei. Die Buchdruck- und Steindruckpressen sowie die Papier schneidemaschinen seien nicht viel wert. Das orientalische Lettern material stamme von der Leipziger Schriftgießerei I. G. Scheiter L Giesecke. Direktor Moser erklärt, daß der Wille, etwas Gutes zu leisten, da sei, aber es fehle an guten Maschinen und typographisch genauem Material. Persien sei ein armes Land und könne nicht aus dem Vollen schöpsem Versuche, die Druckkunst in diesem Lande zu heben, seien wiederholt unternommen worden, aber diese Versuche seien in den Anfängen stecken geblieben. Durch die Beendigung des Welt krieges habe Persien nicht mehr so wie früher mit dem russischen und englischen Druck zu rechnen, und so könne sich Persien freier entfalten und nachholen, was dem Lande Aufschwung geben könne. Den Be mühungen des persischen Parlamentsdirektors Arbab Keikhosrow Sharokh sei es zu danken, daß an die Hebung der graphischen In dustrie zuerst gedacht werde. Mit Bevollmächtigung des Parlaments besuchte er Deutschland, und nach Orientierung über die verschiedenen Druckverfahren nahm er unter Beratung des deutschen technischen Leiters den Einkauf von Maschinen und Materialien für die Parla mentsdruckerei (Staatsdrnckerei) vor. Lettern, Maschinen und Materialien seien nur erstklassige deutsche Produkte. Die Parla mentsdruckerei solle zu einem Musterbetrieb ausgebaut werden, der Setzerei, Druckerei, Stereotypie, Galvanoplastik, Walzengußanlage, Kupferdrnckeret, Buchbinderei, Neprodnktionseinrichtungen für Strich-, Auto- «und Farbätzungen und Offsetöruckabteilung umfassen werde. Der Steindruck solle ganz umgangen werden, da die Kosten der groß formatigen Steine (einschließlich des Transports) sehr hoch seien und auch das Brnchrisiko abschrecke. Stahlstich und Kupfertiefdruck seien einstweilen noch nicht vorgesehen. Eine eigene elektrische Licht- und Kraftanlage werde angelegt (mit 25 Motoren für Einzelantrieb). Wenn die Parlamentsdrnckerei ausgebaut sei, werde sie etwa 200—225 Per sonen beschäftigen können. Die Einrichtung einer eigenen Schrift gießerei begegnet vorerst noch zu großen Schwierigkeiten. Der Schnitt der persischen Schriften, die Schreibschriftcharakter haben, sei sehr un lohnend und schwierig, was schon daraus hervorgehe, daß sich nur zwei deutsche Schriftgießereien mit dem Schnitt solcher Schriften be fassen. In hygienischer Hinsicht präsentierten sich die Betriebsräume der Parlamentsdrnckerei einwandfrei. Von allgemeinem Interesse ist noch, daß die Papiereinfnhr meistens über die indische Hafenstadt Bom bay nach Persien erfolgt. Die deutschen und norwegischen Fabrikate überwiegen. Die Papiere leiden viel unter dem schwierigen Trans port. Die Druckfarben werden vorwiegend ans Frankreich bezogen; die Parlamentsdrnckerei dagegen versorgt eine erste deutsche Fabrik mit Farben. Erfreulich ist, daß sich nun auch die Druckerei des KriegS- ministerinms mit Modernisierungsplänen trägt. Dem persischen Ar beiter wird nachgesagt, daß er in seiner Lebensweise sehr genügsam ist und mit wenigem anskommt. Ein Drucker verdient etwa 40—45 Toman (1 Toman m gleich etwa 4 Goldmark) und ein Schriftsetzer etwa 30—35 Toman, Hilfsarbeiter usw. entsprechend weniger. Die Preise für Lebensmittel und Bekleidung werden als recht hoch be zeichnet. Xulruia,Rioüarä ^rinnel-un^en eme5 kiblioltiekai-s. Weimar: 8traubin» L ^lüller 1925. 245 8. ßO Nw». 4.50, Aed. 6.—, Vor2UA8au8Aäks 25—. Im vorliegenden Buche hat eine im deutschen Geistesleben durch Herausgabe bahnbrechender biographischer Nachschlagewerke bekannte Persönlichkeit ihre Erinnerungen nieöcrgeschrieben. Die Titelsaisnng scheint etwas anderes zu versprechen, als das Buch mit seinem Inhalt halten kann und auch nach dem Vorwort des Verfassers
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