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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1924
- Sprache
- Deutsch
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den Erinnerungen des Kaisers, des Kronprinzen n. ä.). Wie unliber legt den Redaktionen solche nutzlose Einsendungen gemacht werden, zeigt die Tatsache, das; dem Verfasser in den letzten vier Wochen von eine m Verlag wenigstens 20 solcher »Feuilletons« zngeschickt worden sind, die doch Marke, Umschlag, Sonderdruck und Arbeitskraft gekostet haben. Auf die Straße geworfenes Geld! Das Wertvollste bleibt die eigene Besprechung des Buches durch die Redaktion oder einen ihr nahestehenden, gebildeten Referenten. Wo diese eigene Rezension erfolgt, wird sie keineswegs durch die Hergabe eines Rezensionsexem plars abgegolten. Denn wenn sie gewissenhaft vorgenommen werden soll, kostet sie dem Besprechenden manche kostbare Stunde, die er ans die Lektüre eines Buches verwenden muß, das sich womöglich hinterher als wenig wertvoll erweist. Hier handelt cs sich dann wieder einmal um ein Stück jener selbstlosen, idealen, für das Wohl des Volkes ge leisteten Journalistenarbeit, die nur gute, saubere Lektüre passieren lassen will. Man soll ein gutes Buch besprechen — nicht nur über das Buch sprechen —, wennesder M iihe loh n t. Und der Buch verlag sollte auch einmal eine abfällige Kritik vertragen können, wenn sie gerechtfertigt ist, ganz abgesehen davon, daß auch eine solche Be sprechung immer eine Reklame (in manchen Fällen sogar die wirk samere) bedeutet. Der gerissene Amerikaner hat das längst begriffen: »Die Hauptsache ist. daß man davon spricht.« Wie — ist ihm gleich gültig. Letzthin bieten Buchvcrlage bei gewissen Gelegenheiten Be sprechungsstücke an und richten den Wert des Angebots seltsamer Weise nach der Einwohnerzahl der Städte, in denen die Zeitung er scheint. Nichts falscher als das! Es gibt Blätter, die in Orten mit 5000 (Schwarzwälder Bote) oder 10 000 Ein wohnern (Thüringer Dorfzeitnng) erscheinen und doch mit ihrer Auslage einen großen Bezirk mit vielen tausend Lesern bestrei che». Und es gibt Zeitungen ln Orten von 100 000 Einwohnern, deren Leserstamm fast nur im Erscheinungsort wurzelt und durch die vielen Konkurrenzblättcr noch gewaltig beschnitten wird. Diese Methode ist also nicht geschäftsklng und kann Nachteile bringen. Am sichersten bleibt immer die Zusendung von Besprcchungs- stücken inhaltlich wirklich wertvoller Bücher an Zeitungen, von deren Veröffentlichung man sich auch Erfolg versprechen kann. Nicht vergessen sollte der Buchverlag aber die Ankündigung besonders ge diegener oder interessanter Neuerscheinungen, wie Memoiren, Jubi läumsausgaben u. dergl., durch die Zeitungsanzeige — cs herrscht da noch eine ganz merkwürdige Scheu, die wohl durch die ungerechtfertigte Befürchtung zn geringen Erfolges erzeugt wird —, jene Zeitungsan zeige, die auch hier wie überall für den Kaufmann ein unbedingt zu verlässiges und zweckentsprechendes Werbemittel bedeutet. „Diicherbettler.Diicherschnorrerund Nabattschinder." Dieser lesenswerte Aussatz des Herrn Otto Ncichl im Börsenblatt Nr. 299 vom 22. Dezember 1924 veranlaßt mich, ans meiner Kenntnis folgende Ergänzungen anznfügen: Die sogenannten Rezensionsexemplare werden in viel zu großer Zahl und oft sehr wahllos auch heute noch vom Verlag versandt. Bei Verlegern mit eigenen Svrtimentsabteilungeu habe ich häufig die Er fahrung gemacht, daß ihre Neuerscheinungen durch ihre selbständigen und interessierten Sortimentsleiter propagandiert und versandt wer den, bevor das allgemeine Sortiment voll der Neuerscheinung über haupt Kenntnis erhält. Vor der allgemeinen Börsenblattanzeige jedoch erfuhr ich von der Neuerscheinung dadurch, daß mir bereits Rezen sionsexemplare angeboten wurden. Jeder Buchhändler weiß, wie ausgedehnt heutzutage die Fach presse ist, auch sie erhält nicht nur jederzeit zum Sortimentsvertrieb jeden Verlagsartikel, sondern auch aus Anfordern Rezensionsexemplare. Erst kürzlich wurde mir von einem Richter mitgeteilt, der eine schöne wissenschaftliche Bibliothek besitzt, daß er alle Bücher, auch große und wertvolle Werke, durch seine Schwiegermutter als Rezen sionsexemplare bezieht. Diese liebenswürdige Dame ist Be sitzerin eines Fachblattcs über Baumaterialien, was sic anscheinend in hohem Maße prädestiniert, Rezensionen über rechts- und staats wissenschaftliche Bücher zu verfassen oder verfassen zu lassen. Ich bin der festen Überzeugung, daß die Verleger ln vielen Füllen gar nicht ahnen, ivie sehr sie auch heute noch, trotz aller Vorsicht, ausgcnutzt werden. Berlin W. 9, Linkstr. 43. H c r m ann Bahr, vr. Eugen Bah r. Diapositive für Projektionsapparate. Die Buchhandlung Treichel in Jena hat sich einen Projektions apparat (Größe der Diapositive 6,6jtz,7jX9) zugelegt und bittet Ver leger, die zu Werbezwecken für ihre Verlagswerke Diapositive Her stellen ließen, um Nachricht, von welchen Werken sie Diapositive be sitzen. Rezensionen und Berlagsinserate in Tageszeitungen. Am 15. Dezember schrieben wir an die Redaktion einer großen Berliner Tageszeitung: »Wir werden von Ihrer Administration seit Monaten wöchent lich aufgefordert, Jnscratenanfträge für die ,Literarische Beilage' Ihrer Sonntags-Nummer zu erteilen . . . Manche der Werbebriefe Ihrer Anzeigenredaktion sind individuell direkt an uns gerichtet und versuchen uns davon zu überzeugen, daß gerade die Leser Ihrer Zeitung ein besonderes Interesse für die Publikationen des Psycho analytischen Verlags bekunden. Zu dieser Überzeugung können wir jedoch nicht gelangen, da wir annehmen müssen, daß die Anzeigcnverwaltung über die In teressen der Leser weniger informiert ist als die Redaktion. Der Internationale Psychoanalytische Verlag hat Ihrer Redaktion im Laufe der letzten zwei Jahre von 24 seiner Neuerscheinungen Re zensionsexemplare geschickt; keines dieser 24 Bücher ist in Ihrem Feuilleton oder in Ihrer Literarischen Beilage besprochen worben. Unsere Publikationen erscheinen teilweise in Auflagen von 5- bis 8000 Exemplaren, was bei wissenschaftlichen Büchern eine ansehnliche Zahl ist. Einzelne unserer Verlagswerke haben bereits die Auflagenhöhe von 20 000 überschritten. Das Interesse bei dem gebildeten deutschen Publikum für unsere Veröffentlichungen ist mancherorts also zweifel los vorhanden. Es fehlt offenbar nur bei Ihren Lesern. Wenn wir nun im Eingang dieses Briefes auf die Werbetätigkeit Ihrer Anzeigenverwaltung hingewiesen haben, so geschah dies nicht etwa, um den Wunsch nach einer korrupten Beziehung zwischen Be sprechung und Anzeigenaufträgcn zu äußern. Als wissenschaftlicher Verlag, zudem als Spezialverlag im Dienste einer bestimmten wis senschaftlichen Richtung, der nicht ein auf Gewinn abzielendes Unter nehmen barstellt, sondern die Publikation und Verbreitung bestimmter wissenschaftlicher Arbeiten zur Ausgabe hat, haben wir natürlich ein Interesse daran, daß unsere Veröffentlichungen auch in der ernsten Tagespresse besprochen werden. Erfolgte Besprechungen — mögen sie nun anerkennender oder abfälliger Art sein — sind für uns selbst verständlich ein Kriterium zur Beurteilung dessen, ob wir bei den Lesern der betreffenden Zeitungen ein erhöhtes Interesse für unsere Verlagswerke voraussetzen dürfen. Bei der Unmenge von propagan distischen Möglichkeiten (selbst in der gleichen Art, d. h. literarische Beilagen in Tageszeitungen) ist es selbstverständlich, daß solche Kri terien, die eine engere Auswahl ermöglichen, nicht unbeachtet bleiben können.« W i e n. Internationaler Psychoanalytischer Verlag, G e s. m. b. H. Gebundene Nezensionsexemplare. Am 15. Dezember schrieben wir der Schriftleitung des »Schul wart«, z. H. des Herrn Prof. vr. Jvh. Kühne!, Leipzig 3, Süd straße 72: »In Ihrer Zuschrift vom 23. November 1924 verlangen Sie gebundene Rezensionsexemplare und fügen hinzu: ,Ungebundene Stücke können nur kurz besprochen werden'. Da wir die Einbandart als Maßstab für das Interesse, das der Rezensent an unseren Publi kationen nimmt, unmöglich anerkennen können, müssen wir von der Zusendung verlangter Nezensionsexemplare ganz absehen.« W i e n. Internationaler P -s y ch o a n a l y t >i s ch e r Verlag, Ges. m. b. H. Anastatischer Neudruck. <Vgl. Bbl. Nr. 297,1 Erwiderung. Aus die Anfrage des Herrn Hermann Beyer in Leipzig hinsicht lich der Kosten für anastatischen Neudruck erwidern wir, daß die An nahme, wonach der anastatische Truck unvorteilhafter als Buchdruck ist, nicht in allen Fällen zutrisft. Der anckstatische Druck kommt ja erst dann in Frage, wenn es sich um Werke handelt, von denen die Druck platten nicht mehr vorhanden sind. Um den kostspieligen Neusatz zu vermeiden, greift man in diesen Fällen zum anastatischen Druck, wobei allerdings vorausgesetzt werden muß, daß der Neudruck des betreffen den Werkes im Text unverändert erscheint oder nur Korrekturen in beschränktem Umfange aufweist. Sind die Druckplatten noch vorhanden, dann ist der Buchdruck bei höheren Auflagen (4000 usw.) vorteilhafter als anastatischer Truck. Wenn jedoch nur Materis vorrätig sind, sodaß die Druckplatten erst ausgegossen werden müssen, dann übersteigen die Kosten für das Aus- I gießen sehr oft den durch den Buchdruck erzielten Vorteil. Breit köpf L Härtel.
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