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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. >5: 174. 28. Juli 1S2A. Norwegen 100 Kronen, Portugal 300 Port. Milreis, Schweden 70 Kronen, Spanien 100 Peseten. Leipzig, den 24. Juli 1023. Der Rcichsbcoollmächtigte der Außcnhnndelsncbenstelle für das Buchgewerbe. Otto Selke. Verband der Buchhändler in Polen. Geschäftsstelle: Bromberg, Danziger Str. 19. 4. ordrntliche Hauptversammlung am Sonntag, dem 17. Juni 1023 in Posen. Die Hauptversammlung, die in der Loge stattfand, wurde von dem 1. Vorsitzenden, Herrn Kriedte - Grarrdenz, mit dem Jahres bericht eröffnet. Er gab einen Überblick über die geschäftliche Lage des Buchhandels in Polen, der vor allen Dingen unter den schwe ren wirtschaftlichen Verhältnissen zu leiden hätte, weil jeder zur Sparsamkeit und Einschränkung seiner Ausgaben gezwungen sei und das Buch dann in vielen Kreisen als Luxus angesehen würde. Die schwankenden Valutaverhältnisse, die ein ordnungsmäßiges Kalkulieren ganz unmöglich machen, trugen zu der schwierigen wirtschaftlichen Lage ganz bedeutend bei. Als daher im Oktober vorigen Jahres durch die Autzenhandelsnebenstelle 'bekanntgegeben wurde, dass in Zukunft Bücher nach Polen nur noch mit 100?S Aufschlag geliefert werden würden, war die Entrüstung allgemein. Wenn auch in Aussicht gestellt war, daß bei Einreichung von Re versen der Aufschlag von 100A zurückgezahlt werden würde, so war es doch selbstverständlich, daß für den Bücherbezug das doppelte Betriebskapital zur Verfügung gestellt werden mutzte, und dotz die Rückzahlung der Beträge sich oft sehr lange hinziehen würde. Diese Befürchtungen sind leider eingetroffen; einige Firmen haben jetzt noch nicht die im Oktober und November v. I. erhobenen Auf schläge zurückerhalten. Dieses System hätte sich für die Dauer gar nicht durchführen lassen; der deutsche Buchhandel in Polen Iväre dadurch vollständig vernichtet Ivorden. Nach vielen gemeinsamen Verhandlungen mit unserem und dem polnischen Verbände einer- seits und der Autzenhandelsnebenstclle, dem Börsenverein und dem Verleger-Verein andrerseits kam mit dem Verleger-Verein ein Vertrag zustande, in dem der -Verband der Buchhändler in Polen» und der »Xrvlseeir UsiWMy Iwlslücb. die Bürgschaft übernehmen, datz die vo» ihnen bckanntgcgebcnen Firmen die Bestimmungen der deutschen Verkaufsordnung für Auslandlieferungen streng durch führen werden. Diese Firmen sind dann ohne Auslandaufschlag zu beliefern, bei allen anderen Firmen wird der für Polen festge setzte Aufschlag von 1007» erhoben. Alz Sicherheit für die Durch- sührung dieses Vertrages werden von jedem Verbände Sichtwechsel von je 25 Millionen, zusammen 50 Millionen Mark hinterlegt. Da durch wird das für alle Teil« schädliche Reverssystem abgeschasft; der Vorsitzende dankte der Autzenhandelsnebenstelle und dem Ver legerverein für das bei Abschluß des Vertrages bewiesene Entgegen kommen. Zwischen dom »Verbände der Buchhändler in Polen» und dem LsiWar-)- kwlskiek- wurde im Anschluß an den mit dem Verleger-Verein geschlossenen Vertrag eine Vereinbarung für die einheitliche Durchführung der übernommenen Verpflich tungen getroffen; außerdem wird ein« aus beiden Vereinen zusam mengesetzte Kommission den einheitlichen Verkaufspreis für das deutsche Buch auf Grund ganz genauer Berechnungen festlcgen. Es wäre im Interesse des regulären Buchhandels nur zu wünschen, wenn auch di« Verleger bei direkten Lieferungen an Private diese neuen Verkaufsbestimmungen, die von beiden Verbänden durch An zeigen im Börsenblatt bekanntgegeben werden, berücksichtigen würden. Im Zahlungsverkehr zwischen dem Verleger und Sortimenter wird die neu gegründete Abrechnungs-Genossenschaft deutscher Buch händler manche Erleichterung und Verbilligung bringen. Aller dings wird die neue verschärfte polnische Deviscnordnung die Be schaffung von ausländischen, also auch deutschen Devisen sehr erschweren. >072 Die im vorigen Jahre neu gegründete Verbandszeitschrift -Der Buchhändler in Polen» mutzt« bereits nach der vierten Num mer infolge der unerschwinglichen Herstellungskosten das Schicksal vieler Zeitschriften teilen und ihr Erscheinen entstellen. Dem Schrift führer des Verbandes, Herrn Deuser - Bromberg, und dem Ver antwortlichen Herausgeber, Herrn I>r. Biedermann-Brom- bcrg, sprach der Vorsitzende für ihre im Interesse der Zeitschrift geleistete Arbeit'herzlichen Dank aus. Die Kassenverhältnisse des Verbandes sind infolge der Geldentwertung sehr schwierig.. Die Reversvorschristcn haben außer den großen Unkosten für Druck- kostcn und Depeschen mehrere Reisen der Vorstandsmitglieder not wendig gemacht. Obwohl dem Delegierten nur die Eisenbahnfahrt ersetzt wurde, haben diese Unkosten die Kasse doch so bedeutend be lastet, datz nicht nur sehr erhöhte Beiträge notwendig sein werden, sondern auch noch eine Umlage zur Deckung der Unterbilanz ge macht werden mutz. Dem durch eitlen Unglücksfall aus dem Leben abbcrufencn frü heren Vorstandsmitglied« Albert Fischer-Thorn widmete der Vorsitzende herzliche Worte des Gedenkens. Ein anderes Vor standsmitglied, Herr K l o p p - Dirschau, mußte auch ausscheiden, weil er als Reichsdeutscher ausgewiesen wurde; hoffentlich gelingt es ihm, recht bald eine neue Existenz zu finden, nachdem er seine alte so plötzlich aufgeben mutzte. — Wenn auch manche Kollegen mit ernster Sorge in die Zukunft sehen, so soll doch keine Mutlosig keit Platz greifen. Durch Zusammenschluß und gegenseitige Unter stützung mit Rat und Tat können manche Schwierigkeiten überwun den werden; mit dem Wunsche, daß diese Aufgabe der »Verband der Buchhändler in Polen- auch im neuen Vcrbandsjahre erfüllen möge, schloß der Vorsitzende seinen Jahresbericht. Im Anschluß an den von dem Schatzmeister, Herrn Schmidt- Bromberg, erstatteten Kassenbericht wurde der Beitrag für das erste Halbjahr auf 50 000 Mark festgesetzt; der Vorstand wird er mächtigt, den Beitrag für das zweite Halbjahr der Geldentwertung entsprechend zu erhöhen. Mitglieder, die mit dem ersten Halbjahrs beitrag im Rückstand sind, haben auch hierfür den erhöhten Beitrag, wie er für das zweite Halbjahr festgesetzt wird, zu zahlen. Die Umlage wird mit 20 000 Mk. beschlossen. Über die Kantate-Messe berichteten die beiden Vorsitzenden, die .Herren K r ie d te- Grau- denz und B o e t t ger - Posen, die als Delegierte des Verbandes an den Verhandlungen teilgenonrmen haben. Für den mit dem Verleger-Verein geschlossenen Vertrag wurden die Ausführung?- bestimmungen festgelegt. Alle Mitglieder, die auf die Liste der ohne Auslandaufschlag zu beliefernden Firmen gesetzt werden wollen, nrüssen einen Sieders unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, die Verkaufsbcstimmungen und die deutsche Verkaufsordnung für Aus landlieferungen «inzuhalten; als Sicherheit hat jede Firma bei dem Verbände der Buchhändler in Polen «inen Sichttvechsel von 5 Mil lionen Mark zu hinterlegen; bei Übertretung der Vorschriften wird der Sichtwechscl sofort fällig gemacht, außerdem hat die betr. Firma die von der Autzenhandelsnebenstelle festgesetzte Strafe und die Kosten zu bezahlen, und sie wird aus der Liste der ohne Aus- landaufschlag zu beliefernden Firmen gestrichen. Auf Grund der mit dem polnischen Verband« gepflogenen Beratungen werden di« Verkaufspreise für die in Deutschland erscheinenden Bücher folgen dermaßen festgelcgt: Grundzahl mal Schlüsselzahl des Börsenver- vcreins. Hierzu für Porto, Verpackung, Zoll, all« sonstigen Un kosten und für Valutadifferenz ein Gesamtzuschlag von 50^ auf den Ladenpreis. Bei Zeitschriften bis zu 50 Pfg. Grundpreis für eine Nummer wird ein Zuschlag von I00?L auf den Ladenpreis er hoben; teurere Zeitschriften und Monatsschriften werden wie Bücher berechnet. Außergewöhnliche Unkosten können bei dem Büchrr- und Zeitschriftenbezug hinzugcrechnet weiden. In vielen Fällen werden diese Zuschläge nicht ausreichen, denn es ist zu berücksich tigen, daß der Freistaat Danzig auch schon 507» erhebt, obwohl er bei Bezügen aus Deutschland nicht das so sehr hohe Auslandporto, sondern nur das Jnlandporto zu bezahlen hat. Um aber bei den jetzigen hohen Bllcherpreisen den Absatz des deutschen Buches nicht ganz zu unterbinden, wurden diese niedrigen Zuschläge festgesetzt. Es bleibt jedoch den einzelnen Städten überlassen, für Zeitschriften höheren Zuschlag zu vereinbaren. Als Valuta-Umrechnung wird für Pommcrellen, Posen und Oberschlesien der Kurs der Posener Börse, für die anderen Gebiete der Kurs der Warschauer Börse vom Tage
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