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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. )s° 1V7, 9. Mai 1923. sic neuerdings zugunsten der Börsenvereinsschlüssclzahl ausgege- ven hat. Dazu kommt eine Firma, die in ihren Katalogen für kleine, wenig wertvolle Werke neben der des Börsenvereins eine eigene niedrigere Schlüsselzahl anwendet. Der Wunsch, die Preis- ^ bikdung selbst in Händen zu behalten, ist wohl verständlich, denn der Moment, wo sich eine Erhöhung der Schlüsselzahl für den Verlag notwendig macht, wird nicht immer mit den Interessen des Antiquars zusammentreffen. Da aber eine Erhöhung der Schlüsselzahl im Grunde nichts anderes als die inzwischen ein getretene Geldentwertung mit ihren Folgeerscheinungen Welt machen will, so ist eigentlich kein Grund vorhanden, warum das Antiquariat nicht ebensogut die Entwertungsziffer des Verlages als seine eigene anwenden könnte. Oder ist vielleicht der Wunsch, durch eine niedrigere Schlüsselzahl di« Käufer anzulocken, allein maßgebend? Für die Vielen noch im Handel befindlichen Bücher ist es jedenfalls einfacher, die Grundzahl des Verlegers zur Richt schnur zu nehmen, als durch allerhand Umrechnungen eine eigene zu konstruieren. Aber auch in bezug auf andere Bücher kann doch nicht behauptet werden, daß die Schlüsselzahl des Börsenvereins fürs Antiquariat zu hoch ist. Dem stehen schon die vielen Kataloge entgegen, die noch höhere Entwertungsziffern aufweisen. Für schwer verkäufliche oder minderwertige Bücher hat es ja der Antiquar in der Hand, eine niedrige Grundzahl anzusetzen. Bevor man noch an Grundzahlen dachte, wurden im Anti quariat. zuerst in Österreich, Preise in Schweizer Franken einge« führt. Neben drei österreichischen machen nach unserer Kenntnis drei deutsche Firmen von dieser Preisfestsetzung Gebrauch. Das Festhalten an dieser Praxis läßt vermuten, daß die betreffenden Firmen gute Erfahrungen damit machen. Für wirklich wertvolle Bücher ist es vielleicht das einzig richtige. Preise in einer stabi len Währung sestzusetzen, und wenn dem inländischen Käufer cntgegengckommen wird, was anzunehmen ist. so ist nicht viel dagegen einzuwenden. Mit mehreren gewichtigen Katalogen ist eine Firma ver- treten, deren Katalogpreise mit dem jeweils gültigen Goldzoll aufgeld des Deutschen Reiches zu multiplizieren sind. Dieser Auf schlag bewegt sich zurzeit') um 500 000"/°, somit sind die Katalog preise für In- und Ausland gleichmäßig um das ungefähr Fünf tausendfache zu erhöhen. Hier ist also die volle Geldentwertung im Inland berücksichtigt, sür das Ausland bleibt dagegen noch eine geringe Spanne, denn am Stande des Dollars ober des Schweizer Franken gemessen, ist die Entwertung noch größer, und außerdem ist selbst in den hochvalutigen Ländern seit 1914 eine Geldentwertung eingetreten. Da es sich im vorliegenden Falle meist um kostbare oder nicht häufig vorkommende Bücher handelt, erscheinen etwas höhere Preise nicht unberechtigt. Eine Bemer kung in den Katalogen läßt außerdem darauf schließen, daß in' Einzelfällen dem deutschen Käufer entgegengekommen wird. Als letzter Fall ist eine Firma zu erwähnen, deren Preise nach dem Goldankausspreis der Reichsbank zu berechnen sind. Es ergibt sich also augenblicklich') für das Inland eine 4250fache Erhöhung, doch sind die Grundzahlen sehr niedrig angesetzt, sodaß sich sehr annehmbare Preise ergeben. Für das hochvalutig« Aus land gilt die Friedensparität, für das mittelvalutige eine ent-, sprechend höhere Umrechnung. Vorstehende Zusammenstellung zeigt, daß die überwiegende Mehrheit der Antiquare von den hohen Papiermavkziffern, die nicht nur beim Käufer Verwirrung anrichten, abgekommen ist/ Es dürfte auch kaum einem Antiquar noch möglich sein, den Wert irgendeines Buches festzusetzen, ohne sich den Friedenspreis ins ^ Gedächtnis zurllckzurufen, und ihn mit irgendeiner Entwertungs ziffer zu multiplizieren. Diese kann natürlich für den einzelnen. Fall sehr verschieden sein, aber der Antiquar wird doch immer : mehr den Weltmarktpreis im Auge behalten müssen, wenn er' sich nicht selbst schädigen will. Unter den vielen neuen Antiquariatskaialogen befinden sich einige von besonderer Bedeutung. Gleich der erste zu erwäh nende Katalog 690 von Joseph Baer L Co. in Frank furt a. M.: Bucheinbände, vereinigt Kostbarkeiten, wie man sie in so großer Anzahl kaum noch im Handel vermutet. Fast hun- Bei Niederschrift des Artikels vor einigen Wochen! Red. 654 dcrt französische und belgische, dreißig englische, hundertundfünf- zig deutsche, niederländische und schweizer und ungefähr fünfzig italienische, spanische und griechische Buchbinberarbeiten aus dem 14. bis 19. Jahrhundert sind in dem verschwenderisch mit Tafeln geschmückten Katalog in Groß-Oktav-Format sorgfältig be schrieben. Unter den Vorbesitzern befinden sich die berühmtesten Bllchersammler vergangener Jahrhunderte, darunter viele Kaiser. Könige und andere gekrönte Häupter, deren Namen alphabetisch in einem Register zusammengestelii sind. Außer diesem Verzeich nis der. Vorbesitzer erleichtern ferner ein Verzeichnis der Buch binder und Stempelschneider, der Ortsnamen der Buchbinder- Werkstätten und ein alphabetisches Verzeichnis der Titel den Gebrauch des Katalogs. Von der gleichen Firma sind noch Ka talog 684: Jagd und Sport (1741 Nrn.), 685: Romanica IV: Spanisch. Portugiesisch, Baskisch usw. <1329 Nrn.) und 686: Genealogie und Heraldik (853 Nrn.) erschienen. Die Firma Eduard Beyer's Nachfolger in Wien versandte soeben ihren äußerst reichhaltigen Katalog 81: Uibliv- tkML gsoxragbioa «t sstronomioa (3424 Nrn.), enthaltend die Bi bliotheken von vr. C. Neumayer, I. Steindachner und Di. L. Weinek. Katalog 393 von Rudolf Geering in Basel ent hält deutsche Literatur, darunter eine bemerkenswerte Goethe- Sammlung, Porträts und Autographen (2208 Nrn.). In der Ab teilung Goethe und sein Kreis befindet sich ein interessanter Brief Schillers an Göschen, worin er sich mit dem Manuskript zu Ra- mcaus Reffen befaßt, das Schiller aus Petersburg entliehen hatte und für dessen Übersetzung er Goethe vorschlägt. Der vier seitige Brief vom 21. April 1804 kostet 800 Fr. Ebenfalls zu der Abteilung Goethe gehört ein Exemplar des Journals des Luxus und der Moden, Jahrgang 1—18, das mit 3000 Fr. angesetzt ist. Die fast unauffindbar gewordene erste Ausgabe der Neuen Ge dichts von Gottfried Keller. Braunschweig, Fr. Vieweg L Sohn, ist mit 300 Fr. angezeigt. Der reichhaltige Katalog ist mit fünf schönen Tafeln geschmückt und erfreut durch hübsche Ausstattung. Von Gilhofer L Ran sch bürg in Wien liegen fünf Kataloge vor, davon zwei besonders wertvolle, was auch in der kaum noch zu llberbietenden Ausstattung zum Ausdruck komm!. Katalog 153 (1237 Nrn.) enthält Autographen des 13. bis 20. Jahrhunderts von Dichtern, Musikern. Fürstlichkeiten, Feldherren. Kirchenfürsten usw., Katalog 155 <1770 Nrn.) Musik-Literatur und praktische Musik aus alter und neuer Zeit, Katalog 156 (1116 Nrn.) Literatur über Sport und Spiele. Dubletten der früheren Hofbiblioihek in Wien und die Bibliothek der Grafen Jnzaghi verzeichnet Katalog 157 mit 1189 Nummern. Inku nabeln, alte und neuere illustrierte Bücher. Kunst und Kunstge werbe, Bibliographie, Geographie, Geschichte. Sprachwissenschaft. Medizin und Naturwissenschaften bilden den Inhalt des 196 Seiten starken, mit vielen Abbildungen und Tafeln geschmückten Katalogs. Einige der Bücher stammen aus der früheren Privat bibliothek des Kaisers Franz I. und zeichnen sich durch besonders kostbare Ausstattung aus. so z. B. ein Exemplar der vesorixtlun -w l'Lgz-pt«, die auf Befehl Napoleons I. auf Staatskosten gedruckt wurde. 9 Bände Text und 10 Bände Tafeln auf Velinpapier und in Ganzleder gebunden. Das Exemplar kostet 4000 Schweizer Franken. Durch gleich kostbaren Inhalt und Ausstattung zeichnet sich Katalog 158 aus. der Original-Graphik des 15. bis 19. Jahrhunderts enthält. Unter den älteren Meistern ist besonders Dürer mit einer nnponierenden Anzahl von Hauptblättern ver treten. daneben Schongauer, H. S. Beham, Rembrandt u. a. In zweiter Linie liegt das Schwergewicht des Kataloges auf Blät tern französischer und englischer Künstler des 18. Jahrhunderts, worunter sich viele Farbstiche befinden. Auf zweiunddreitzig Tafeln sind fünfzig Blätter des Kataloges hervorragend gut reproduziert, sodaß er weit über seinen eigentlichen Zweck hinaus Bedeutung gewinnt. Das sprachwissenschaftliche Antiquariat ist durch zwei Kataloge der Firma Otto Harrassowitz in Leipzig vertreten: Katalog 393: Ostasien (917 Nrn.) und Katalog 394: Spanien und Portugal (670 Nrn.). Mit staunenerregender Regelmäßigkeit gibt di« Firma Karl W. Hiersemann in Leipzig monatlich einen bis zwei Ka taloge heraus, alle gleich wichtig und wertvoll. Die Reihe wird
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