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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1923
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- Deutsch
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X? 107, g, Mai 1923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. PersrnillllillchrWen. Jubiläum. — Auf ein 25jähriges Berufsjubiläum konnte Frl. Agnes G r » z i a l e w s k i, erste Angestellte in Jerd. Beyers Buch handlung (Thomas L Oppermann) in Königsberg i. Pr. am 5. d. M. zuriickblicken. In diesem langen Zeitraum hat sie sich durch steten Fleiß und rege-, Geschäftsinteresse die vollste Zufriedenheit ihres Chefs erworben. Von diesem wurde sie an ihrem Ehrentage durch ein namhaftes Geldgeschenk erfreut und durch Erteilung der Prokura ausgezeichnet. Die Handelskammer würdigte ihre Verdienste di.rch Verleihung eines Diploms. Gestorben: am 5. Mai an einem schweren Herzleiden im 73. Lebensjahre Herr Kommerzienrat Paul Matthaei, Inhaber der Engelhard- Neyherschen Hofbuchdruckerei in Gotha. Der Verstorbene hat das 1641 gegründete Geschäft, das aus Buch>- druckerei und Schulbücherverlag besteht, am 1. Januar 1884 von Friedrich Engelhard übernommen und es in fast 4ttjähriger Tätigkeit ausgebaut; fern e r : am 3. Mai nach schwerer Krankheit im 63. Lebensjahre Herr- russischer wirklicher Staatsrat Gustav von Frank, Teil haber der Firma Giesecke L Devrient in Leipzig, in die er am 4. März 1913 eingetreten war. In rastloser Arbeit hat er seine reichen Fachkenntnisse und Erfahrungen in den Dienst des bedeutenden graphischen Hauses gestellt. öpmWÄ. ^ Jur Organisation der allgemeinen Buchpropaganda. (Siehe Bbl. Nr. 78, S1 u. W.) XI. Von Elena Gottschalk, Verlag, Berlin W. 36. Nur einige ganz kurze Bemerkungen zu den in Nr. 91 des Börsen blattes veröffentlichten Aufsätzen. Ganz unpersönlich und ohne kränken zu wollen möchte ich behaupten, daß einer der Aufsätze zeigt, wie man cs machen soll, ein anderer, was vermieden werden soll. Ich meine erstens den Herrn Kollegen W. S., der eine fertige und völlig durchs führbare finanzielle Berechnung aufstellt — es fehlt nur noch die Exekutive — Börsenvcrein! Zu dem zweiten Aufsatz ist aber grundsätz lich vor separatistischem Plakatieren zu warnen, sobald es sich um ge meinsame Propaganda handelt: »Lest die Bücher des L-Verlags!« Das kann ich mir selbst machen und je nach den zur Verfügung stehenden Geldmitteln persönlich für meinen Verlag inserieren, plakatieren usw. nsiv. Dafür darf kein gemeinsames Geld, keine gemeinsame Organi sation missbräuchlich verwandt werden. Ich wiederhole deshalb meinen Vorschlag vom 19. April: Neben der finanziellen Exekutive schaffe man eine Propagandazentrale (die Zusammensetzung siehe in Nr. 91 des Börsenblattes) und man schaffe gemeinsame Schlagworte. -r- XII. Die Erziehung zum Biicherkänfer. Von Albin Eckhardt i. H. H. Bechhold Verlag, Frankfurt a. M. Es trifft sich gut, daß in der gleichen Nummer des Börsenblatts (Nr. 91 vom 19. April 1923), die eine große Zahl von Vorschlägen für die Buchpropaganda enthält, Artur B r a u se w e t t e r s feinsinnige Ausführungen über das Verhältnis des Bllcherkäufers zum Buch händler auf Seite 523 abgedruckt sind. Die Öffentlichkeit zu solchen Bücherkäufern heranzuziehen, wie sie Brausewetter hier schildert, muß die Aufgabe der Buchpropaganda sein. Das Buch, ist keine Ware und darf nicht angeboten werden wie Stiefelwichse oder Zahnpulver. Gewiß läßt sich manches aus der Praxis der Warenpropaganda auf die Buch propaganda übertragen. Gute Plakate z. B. sind immer wirkungsvoll, aber bei der Anwendung von Schlagwort-Neklame sollte man doch sehr- vorsichtig sein. Der Himmel behüte uns vor Schildern in den Schau fenstern der Sortimenter, wie sie Herr Marwitz vom Hause Parcus L Co. vorschlägt. Ich glaube nicht daran, daß der Inhalt eines solchen Schildes z. B. den Zigarettenraucher zu sparsamerem Verbrauch ver anlassen würde, um sich für das so ersparte Geld Bücher kaufen zu i können. Die Hauptaufgabe der Bnchpropaganba muß sein, verlorene Bücherkäufer wieder zurlick- und neue hinzuzugewinnen. Soweit die verlorengegangenen aus Not abtrünnig wurden — und deren Zahl ist bedeutend —, wird die Wiedergewinnung dann leicht sein, wenn unsere wirtschaftliche Lage sich allgemein bessert. Dagegen tut Aufklä rung dringend not bei solchen Leuten, die das Bücherkaufen aus Protest gründen eingestellt haben, weil sie den »hohen Buch preis« nicht bezahlen wollen. Diesen muß eindringlich, aber nicht in plumper, auf dringlicher Weise gesagt werden, daß die Bücher auch heute noch keines wegs teuer sind. Hierfür eignet sich in ganz vorzüglicher Weise die Tagespresse. Leider hat diese wiederholt selbst über zu hohe Buch preise geklagt und den Buchhandel damit erheblich geschädigt. Dieser sollte deshalb keine Gelegenheit vorllbergehen lassen, aufklärend in der Presse zu wirken. Am schwierigsten ist die Gewinnung neuer Bücherkäufer, weil als solche heute fast ausschließlich Volksschichten in Frage kommen, die bisher nur Gelegenheits-Bücherkäufer waren. Es kommt aber darauf an, ständige Bücherkäufer als Ersatz für die verlorengegangenen zu gewinnen. Ich denke dabei insbesondere an das große Heer der Angestellten beiderlei Geschlechts. Namentlich die jüngeren sinh in der Lage, Geld für Bücher auszugeben, genau so gut, wie sie für Vergnügungen, Putz, Tand und Genußmittel Geld übrig haben. Es ist aber nötig, sie erst zu Bttcherkäusern zu er ziehen. Das ist aber mit den Mitteln einer »Odol«-Propaganda nicht zu machen. Die Lust zum Lesen muß auf kluge Weise, auch unter Ausnutzung persönlicher Schwächen, geweckt werden. So halte ich die bestehende Kinobesuchsfreudigkeit dieser Schichten für ausbeutungs- sähig in diesem Sinne. In meinem Artikel »Die Erziehung zum Biicherkänfer« (Börsenblatt 1922, Nr. 160 vom 12. Juli) habe ich einer Verfilmung packender Buchabschnitte das Wort geredet und folgendes erläuternde Beispiel angewendet: »Es erscheint ein Buch unter dem Titel .Der deutsche Kauf mann in Südamerika. Wie er schafft und lebt'. Im Film werden nun das Tagewerk und die Mußestunden eines Deutschen in Argen tinien vorgeführt, der es dort zum Großkaufmann und angei.hencu Mitglied der Gesellschaft gebracht hat. Die Darstellung entspr 1t dem Inhalt eines Kapitels des Buches. Ich bin überzeugt, daß die zahlreichen Kinobesucher aus dem Kaufmannsstande einen solchen Film mit dem allergrößten Interesse aufnehmen würden. Wenn dann nach der Abrollung des Films auf der Leinwand eine Emp fehlung des Buches etwa in folgender Form erscheinen würde: Das Buch ,Der deutsche Kaufmann in Südamerika' kann ohne Kauf verpflichtung «ungesehen werden in den hiesigen Buchhandlungen von so wird der Erfolg kaum ausbleiben«. Vielleicht stellen die Verleger von Filmromanen ihre Dienste ver mittelnd zur Verfügung. Ihr Einfluß auf die Filmgesellschaften würde die Durchführung des Gedankens sicherlich ermöglichen. Neben dieser einen gibt es eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten. Lust und Liebe zum Buch zu wecken, aber in allen Fällen wird eS planvoller, erzieherischer Arbeit bedürfen. Schlagwortreklame kann dazu nur ein allerdings wirksames Ergänzungsmittel sein, allein wird sie nnr Augenblickserfolge bringen. Sterbekasse des Buchhandels. (Zuletzt Bbl. Nr. 97.) Montag, den 30. April, versammelten sich alle diejenigen, die noch in Leipzig geblieben waren und Interesse an der Sterbekasse hatten, im Bnchhändlersaal, in welchem wenige Stunden vorher harte Kämpfe ausgesuchten worden waren. Jetzt galt es einem Friedenswerk, und daher war von Anfang an die Stimmung nur die: die Kasse muh ins Leben treten, weil sie notwendig ist. Darum müssen wir alles Per sönliche aus die Seite setzen und nur dem einen Gedanken folgen: Etwas Gutes zu schaffen. Herr Rechtsanwalt 0r. Eckstein war als juristischer Berater hinzu- gezogen, und so konnten alle rechtlichen Zweifel beseitigt werden. Darin herrschte bald volle Einmütigkeit, daß die ganze Kasse so gestellt werden müßte, daß unnötige Kosten nicht entstehen dürfen, und daß deshalb Einheitlichkeit in allen Dingen Bedingung sein und ohne Ausnahme dnrchgeführt werden müßte. Darum wurde auch der Beitrag ohne Unterschied des Alters für alle Mitglieder gleichmäßig fcstgestellt, da gegen das Eintrittsgeld je nach dem Alten gestaffelt. Nach kurzer De batte und nach näherer Aussprache des Anwalts mußten wir unsere Wünsche betreffs Aufnahme der Ehefrau zurückstellen. Mit Recht be tonte der Anwalt, daß die Kasse wohl jederzeit erweitert werden könnte, wenn die nötigen Unterlagen geschaffen und Wahrscheinlich- 663
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