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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1928
- Strukturtyp
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- 1928-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1928
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X- 12, 14. Januar 1928. Redaktioneller Teil. kurz daraus folgen ließ, übertras das Resultat alle Erwartungen. Der Reiz der Neuheit mag überdies den Besuch wohl ebenso günstig beeinflußt haben wie die Qualität der Vorträge, die in München beim zweiten Mal vernachlässigt wurde. Jeden falls wäre, um ein einigermaßen klares Urteil übör die Gründe von jeweiligem Erfolg oder Mißerfolg zu erlangen, eine Zu sammenstellung von Berichten über die verschiedenen Buchwochen mit genauem Zahlenmaterial erwünscht. Fraglich ist, ob die Vorweihnachtsmonate ohne weiteres als die zweckmäßigste Zeit dafür in Betracht kommen. Vieles spricht statt dessen für das Frühjahr, wo die Schaulust und Kaufkraft des Publikums weniger in Anspruch genommen ist als während des allgemeinen Weihnachtsgeschäfts und auch die gesellschaft lichen Ereignisse sich nicht mehr so drängen. Denn als gesell schaftliches Ereignis, als Treffpunkt der literarisch und künstle risch interessierten und zugleich kaufkräftigen Kreise sollte jede Buchwoche unbedingt aufgezogen werden. Für den März dieses Jahres bereitet nun der Verein Dresdner Buchhändler in Gemeinschaft mit der Vereinigung Dresdner Schriftsteller eine Buchwoche vor, die sich aber nicht auf den Buchhandel ihrer Stadt beschränken, sondern auf den von ganz Sachsen ausdehnen soll. Unter Benutzung der in anderen deutschen Bezirken gemachten Erfahrungen wird also abermals ein Versuch unternommen, durch eine mit Vorträgen verbundene Buchausstellung zunächst für das Buch im allge meinen Propaganda zu machen, des weiteren die Anteilnahme der Bücherfreunde auch an den Neuerscheinungen zu beleben und den Absatz der beteiligten Firmen direkt und indirekt zu steigern. Ohne hier auf unser Programm im einzelnen einzugehen, sollen nur die Gesichtspunkte zusammengefaßt werden, unter denen gegenwärtig ein solches Unternehmen nicht aussichtslos zu sein scheint. Wenn es sich nicht bloß um eine Bücherauslage zu lediglich geschäftlichen Zwecken handelt, sondern unter Mitwirkung der Autorenorganisation durch Vorträge, künstlerische Darbietungen und Führungen ein allgemeines Volksbildungsinteresse betont werden kann, wird man wohl überall die Unterstützung der staatlichen und städtischen Behörden finden, wodurch das Unter nehmen an öffentlicher Bedeutung in den Augen des Publikums und derPrcssc stets gewinnt. EinEhrenausschuß,demdieVorstände der obersten Kollegien, bekannteMäzene aus Handel und Industrie, namhafte Gelehrte, Künstler und Schriftsteller gern beitreten werden, wird sich z. T. mit den Zeichnern eines Garantiefonds decken, zu dem auch die großen Verlage und die beteiligten Orga nisationen selbst ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend immer bei getragen haben. Mit der Finanzierung hat es kaum Schwierig keiten, wenn sie rechtzeitig und aus solider Grundlage in Angriff genommen wird, der Saal etwa, wie in Dresden, gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung steht, die an sich billigen Ein trittskarten zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen eine lausende Einnahme gewährleisten und die Vortragenden aus dem Autoren-Verband im Dienste ihrer Sache aus Honorar keinen Anspruch erheben. Daß die Ankündigung anregender, volkstümlich belehrender, gehaltvoller Vorträge unentbehrlich ist, hat sich bisher noch immer gezeigt, wenn sich auch dadurch die Kosten für Plakate und Insertion etwas erhöhen. Vorlesungen von Dichtern (»aus eigenen Werken«) und Rezitationen besitzen nur dann Zugkraft, wenn sehr bekannte, allgemein geschätzte Namen dasür gewonnen werden können; diese aber sind nicht überall zur Stelle und, be sonders wenn sie von auswärts herbeigerufen werden müssen, kaum umsonst zu haben. Musikalische Darbietungen — wert volle Kammermusik und Gesangsvorträge — an einigen Aben den oder besser vielleicht an Nachmittagen tragen sehr zur Be lebung des Programms bei, immer vorausgesetzt, daß sie nicht nur deutlich erkennbar im Rahmen, sondern inmitten der Buch ausstellung stattsinden. Nur auf diese Weise gewöhnt sich das Publikum an den Ausstellungsraum als an eine Kunststätte und empfindet den künstlerischen Reiz des Einklangs der im Buch enthaltenen geistigen und Schönheitswerte mit dem, was dem Ohr geboten wird. Über dem Raum liegt dann ein gewisser Stimmungszauber. Die Mannigfaltigkeit und Pracht der Ein bände, die Graphik zwischen und über den Bücherreihen, diskret eingestreutes Bildermaterial, Autographen, Karikaturen, Kuriosa u. dgl. werden eine lebendigere Wirkung ermöglichen als die vereinzelten und alltäglichen Auslagen. Daß nicht nur Belletristik und allenfalls noch Werke über bildende Kunst, sondern auch die wissenschaftliche Literatur in ihren bedeutendsten Vertretern, ferner Noten und Partituren und — in den Vitrinen — einige Schätze des Antiquariats, Inku nabeln, Erstausgaben der Klassiker, schöne alte Stiche und Drucke vorgelegt werden, sollte sich wohl von selbst verstehen. Gerade der Gesamteindruck von kostbarem Schrifttum, der erleichterte überblick über die Mannigfaltigkeit des Buchgewerbes in einem einzigen Raum, die Möglichkeit, Bücher und Mappen in Gegen wart eines Angestellten jeder Firma durchblättern zu können, sich von ihm beraten zu lassen, ist das, was den Bücherfreund anlockt. Einen Buchladen wird er ja doch immer nur mit dem Gefühl des Kaufzwanges betreten. Hier kann er sich vor sich selbst darauf berufen, daß er mit Erlegung des Eintrittsgeldes das Recht eingehender Besichtigung erworben hat. Die Abgabe von Büchern an Käufer innerhalb der Aus stellung hat sich als untunlich erwiesen, würde auch die geschäft liche Seite zu sehr betonen. Sind aber nicht die Verleger, son dern Sortimenter die Aussteller, so können ja Bestellungen Kauf lustiger von der Aufsichtsperson jeder Firma entgegengenommen werden. Die häufigen Klagen über Beschädigungen und Ent wendungen von Büchern während der Buchwoche — genauer gesprochen: während der Veranstaltungen im Ausstellungsraum — sind freilich ein dunkler Punkt, aber bei einer besonders ge wissenhasten, unablenkbaren Aufsicht doch wohl zu vermeiden. Aus der Zahl und Höhe der Verkäufe bzw. Bestellungen während der Buchwoche deren Erfolg oder Mißerfolg abzuleiten, dürste irrtümlich, zum mindesten etwas voreilig sein. Nicht jeder Besucher, der dort Lust auf dieses oder jenes Werk be kommt, wird sich sofort zur Bestellung entschließen. Wesentlich bleibt, daß er vieles gesehen, in der Hand gehabt hat und im Gedächtnis behält, worauf er früher oder später zurückkommen wird, noch wesentlicher, daß er mit der Welt der Bücher über haupt für eine Stunde wieder engere Fühlung gewonnen und daß die Liebe zum Buche neue Wurzeln in ihm geschlagen hat. Selbst die große Menge derer, die teilnahmlos oder mit leerem Beutel von Stand zu Stand wandern, nur um zu schauen und dagewesen zu sein, wird die Begriffe »Buch«, »Mappen werk«, »Graphik», »bibliophile Kostbarkeit» als eine Art von Kosmos, als etwas eigentümlich Schönes, Jnhaltreiches, als ein Element erstrebenswerter Bildung respektvoll in sich aufnehmen, womit denn das erste und wichtigste Ziel einer Buchwoche schon erreicht wäre. Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 1926. Übersetzung aus »I-« vroli ck'Lutsur«, Bern, Nr. 12, vom 15. De zember 1927, von Erich Koerner. IV sSchlußs (III s. Nr. 10). Tschechoslowakei. Herr Ladislav I. Zivny, Sekretär des Bibliographischen Instituts in Prag, hatte die Güte, für unsere Leser die Statistik der im Jahre 1926 in der Tschechoslowakei veröffentlichten Bücher aufzustellen. Wir sind ihm sehr verbunden für diese Liebenswürdigkeit und geben nachstehend seine Zahlen wieder. Im Jahre 1926 in der Tschechoslowakei erschienene Bücher: Nach der Dezimal-Klassisikation. Bände 0. Allgemeines. Bibliographie usw S8S 13,35 1. Philosophie - 133 2,53 2. Religion 244 4,72 3. Soziologie, Recht - 64S 12,52 51
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