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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1928
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- 1928-01-14
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- 14.01.1928
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X- 12, 1«. Januar 1928. Radakttoneller Teil. Die Bücher »Aus« und -Einfuhr Nordamerikas. Aus dem soeben erschienenen Regierungsbericht des Bureaus sür Außen- und Binnenhandel der Vereinigten Staaten über die Ein- und Aussuhr von Büchern gibt Publishcrs' Weekly vom 1v. Dezbr. 1927 einige Zahlen mit seinem Kommentar wieder. Diese Zahlen sind immer interessant, geben sie doch einen Begrtfs von der Lage des Bllchergeschästes und weisen gewisse Lichter aus die vermutlichen ferneren Tendenzen. Die Zahlen sür 1923 und 1926 sind zu Ver gleichszwecken gegeben, und man hat gerade 1928 gewählt, weil in diesem Jahre die neue Zoll-Akte zuerst ihre volle Wirkung aus geübt hat. Die amtlichen Einsuhr-Tabellcn zersallen in Bücher, die dem Zoll unterliegen, und solche, die srei eingesührt wurden. Bei den mit Zoll cingesührtcn Bücher» und Musikalien zeigt sich von 1923 —1926 eine Vermehrung von etwa 55 Prozent, und zwar ist diese Vermehrung im letzten Jahre besonders groß gewesen, da die Ge samtsumme im Jahre 1925 erst K 2.899.999 betrug (gegen 3.748.999 im Jahre 1926>. Karten und Pläne, ebensalls zollpflichtig, sind tn absteigender Bewegung. Die genannten beiden zollpflichtigen Grup pen umfasse» etwa ein Drittel der gesamten Einfuhr, während die übrigen zwei Drittel zollfrei sind. Bücher, die über 29 Jahre alt sind, sind nach lange geltendem Brauche zollfrei; es ergibt sich im Jahre 1926 ein Mehr von 65 Prozent gegenüber 1923. Im Jahre 1925 hat die Einfuhr solcher über 29 Jahre alten Bücher sogar z 8.489.999 betragen, was gegenüber 1923 ein Mehr von über 199 Prozent bedeutete. Bücher in fremden Sprachen haben sich mehr als verdoppelt, was sich durch die engeren Beziehungen erklärt, die jetzt zu den europäischen Ländern bestehen. Bücher sür össentliche Institute haben sich um Z 139.999 oder 23 Prozent vermehrt, Bibeln um k 81.999, Manuskripte um die staunenswerte Summe von z 1.175.999, Zeitungen und Zeitschriften nur bescheiden. Leider sind bei der BUchereinfuhr die Länder nicht einzeln angeführt. Die Buchausfuhr der Vereinigten Staaten umsaßt Bücher, Flug- schristen, Karten, Pläne und Noten. Im Jahre 1926 betrug die Aussuhr fast genau 15 Prozent mehr als die Etnsuhr. Der weitaus größte Teil der Aussuhr ging nach Kanada, obwohl im Laufe der letzten drei Jahre die Aussuhr dorthin nicht tn demselben Verhältnis zugcnommcn hat wie die nach dem Vereinigten Königreich. Letzteres erklärt sich wahrscheinlich dadurch, daß England einen Teil der ame rikanischen Bücher wieder an andere europäische Länder wettcrgibt. Auch Australien ist ein Großabnehmer amerikanischer Bücher, es führt soviel ein wie der ganze slldamerikanische Kontinent und etwa 69 Prozent mehr als ganz Europa sauber Englands. Z. B. braucht Neuseeland, obwohl die Aussuhr dorthin gesunken ist, noch immer mehr amerikanische Bücher als Frankreich, Britisch-Jndien (77.795) hält sich etwa die Wage mit Deutschland <89.5991, und das kleine Neufundland nimmt soviel amerikanische Bücher aus wie Spanien und Schweben zusammen. Die Aussuhr nach den Bermuda-Inseln ist gemessen an dem Umstand, baß diese so nahe liegen, unerwartet gering, die nach Britisch-Slldasrika größer, als vergleichsweise zu er warten. Man muß sich überhaupt vor Augen halten, daß sehr viel amerikanische Literatur in London nachgedruckt und in alle Teile des Britischen Imperiums versandt wird. Die Aussuhrzahlen nach Süd amerika verdienen besondere Beachtung. Der rapide Zuwachs in Brasilien wird auf Speztalpropagandamaßnahmen großer aus Sub skription arbeitender Firmen dieses Landes zurllckgesllhrt. Die Zahlen sür Chile, Venezuela und Peru erscheinen nicht sehr bedeu tend, wenn man an die vielfachen Beziehungen denkt, die zu diesen Ländern bestehen. Unter den südlichen Nachbarn ist bet Mexico ein außerordentliches Fallen, bet Cuba ein geringer Anstieg zu ver zeichnen, im ganzen herrscht aber Abnahme vor. Die Philippinen sind wegen ihres Interesses an amerikanischen Schulbüchern Grotz- cinsuhrlanb. Im Kernen Osten zeigen China und Japan Rück gänge, wohl wegen Revolution und Erdbeben. Die Zahlen für Europa beweisen nach Publishcrs Weekly äußerst geringes Inter esse dieser Länder an amerikanischer Literatur. Daß nur für 8 27.999 amerikanische Bücher nach Italien gehen und nach einem Lande wie Holland für nur L 15.999, sind ihm Beweis dafür, baß diese Länder ausreichend durch englische Quellen versorgt werden oder nur sehr geringes Interesse für amerikanische Bücher haben müssen. Wie schon gesagt wurde, ist die GesamtauSsuhr nach Europa mit Aus schluß der Britischen Inseln bedeutend geringer als nach Australien. Japan allein sührte im Jahre 1926 säst ebensoviel amerikanische Bücher ein als bas außerengltsche Europa <; 343.199 : Z 386.741s. Nachstehend einige zusammensassenbe Tabellen: Büchereinsuhr der Vereinigten Staaten: 1923 1926 Bücher, Musikalien, zollpflichtig Z 2 425 999 z 3 748 999 Karten, zollpflichtig 733 999 571 000 Bücher in fremden Sprachen, zollfrei 1006 000 2 138 000 Bücher, über 29 Jahre alt, zollfrei 1672 000 2 769 999 Bibeln, zollfrei 359 999 390 999 Bücher sür Institute usw., zollsrei 556 000 682 000 Zeitungen u. Zeitschriften, zollfrei 305 000 352 000 7 955 999 19 659 000 Gesamte Bücherausfuhr d. Vereinigten Staaten: 1923 1926 Bücher z 8 744 999 z 11221999 276 999 358 999 8 266 793 888 741 1649 291 16 842 531598 397 723 Kleine KlitteilunAen Karten 167 999 Musikalien 359 999 Davon nach dem Britischen Reich 6 472 589 (davon entsallen auf Kanada 4 568 524 bzw. 5 444 546 u. aus England, Schott land, Nordirland 1969 719 bzw. 1 914 214) nach Europa (außer Englands 238164 (davon Deutschland 21339 bzw. 89 599s nach Asien 1249 317 nach Afrika 14 757 nach Südamerika 327 835 nach Mittelamertka 444 659 Jubiläen. — 199 Jahre besteht am 14. Januar dir Buchhand lung und Leihbibliothek Gustav Oehler in Franksurt a. M. Von den sechs Leihbibliotheken, die sich im dritten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts in Frankfurt a. M. befanden, ist die Oshlersche die einzig«, die, einem wechselvollen Geschick trotzend, alle Stürme der Zetten überdauert hat und heute den Tag ihres hundertjähri gen Bestehens feiern kann. Der Gründer der Leihbibliothek, Gustav Adolph Ferdinand Oehler, wurde als Sohn eines Galanteriewaren- hänblers am 26. Februar 1894 in Frankfurt a. M. geboren. Seine buchhändlerische Ausbildung wurde ihm bei seinem Onkel, dem Buch händler und Buchdrucker Johann Georg Heyse in Bremen zuteil. Bevor sich Oehler seinem eigentlichen Tätigkeitsgebiete, dem Buch handel, dauernd widmete, finden wir ihn als Redakteur an der Oberpostamtszeitung unter der Leitung des Generalpostdirektionsrats vr. Krapp. Doch bald hatte tn dem beweglichen und vorwärts strebenden Geiste des jungen Mannes sich die Idee sestgesetzt, eine Buchhandlung und Leseanstalt zu gründen. Nach vielfältigen Mühen und abschlägigen Bescheiden konnte Gustav Oehler am 14. Januar 1828 dem Publikum anzcigen, daß er aus dem Liebsrauenberg neben dem Braunsels eine Buchhandlung nebst Leih- und Lesebibliothek eröffnet habe. Zugleich machte er auf eine besondere Abteilung seines Katalogs aufmerksam, wo alles zu- sammcngcstellt sei, was vorzugsweise »jüngeren Frauenzimmern oder der Jugend überhaupt seiner sittlichen Tendenz wegen zur Bil dung empfohlen zu wenden verdient«. In den politisch bewegten Jahren nach 1839 hat Gustav Oehler zu seinem Teil sich mit Eifer in den Dienst der Sache gestellt und sür freiheitliche Bestrebungen .eine Reihe Zeitschriften heraus gebracht und verbreitet. Obwohl ihm diese ihrer freiheitlichen Ten denz wegen immer wieder verboten wurden, und obwohl er auch selbst persönlichen Nachteil von seiner Betätigung hatte, gründete er doch immer wieder mit neuem Wagemut und starken Hofsnungen eine andere Zeitung, die den bisherigen an Politischem Kampses- eifer nichts nachgab. Unter anderem gab er heraus die »Zeitbilder», »Die -neuen Zeltschwingen», mit der Beilage »Ring des Saturn». Die Leihbibliothek, die sich bet den Bürgern steigender Beliebt heit und reger Benutzung erfreute, sührte er mit gewohntem Eifer in seinen neuen Räumen in der Hasengasse, dem Türkenschuß gegen über, in rascher Entwicklung zu blühendem Gedeihen. Ein wissen schaftlicher und ein belletristischer Journal-Lesezirkel sowie ein Al- manachzirkel wurden angegltsdert. Da waren: Blätter sür lite rarische Unterhaltung, Norddeutscher Courier, Mitternachtszeitung, Spinblers Zettspiegel, Wiener Theaterzeltung, Revue de Parts, Revue Britannigue sowie die begehrtesten Taschenbücher jener Zeit. Für 54
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