2552 Börsenblatt f. . Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 94, 26. April 1915. Leonhard Franks mit Sem Fontanepreis gekrönter Roman Die Räuberbande macht auch jetzt während des Krieges seinen weg und kann heute bereits in dritter und vierter /luflage gehestet M. 4.-, gebunden M. S.Sd erscheinen. Ich bitte Sie, auch fernerhin für dieses absatzfähkse Such tatkräftig einzutreten. Nach, stehende weitere kritikauszüge mögen Sie von dem werte des Suche» übeheugen: Doktor Paul Schlenther im »berliner Tageblatt": v»r Roman erschien bei Georg Müller in München, Sem Vorleger SlrinSbergs UN» weSekinSs, oder ein anderer moderner Verl-,er S. ßischer, -er Verleger Ilsens un» hauplmanns, Hai Sies-n Roman »es joniane- vreise» gewürSigi. fluch s. Mischer mochte sich an feine )ugen»zeit erinnert fühlen, als Sicht um ihn herum »er Naturalismus in» «raut schoß. wäre Sas Wort nicht so mißverstanSen UN» mißbraucht worden, so könnte man Leonhar» Zranks ersten Roman naturalistisch nennen! ich für mein armes Teil nenn» ihn so, weil Ser Vichter Sie weit nicht an«ers zeigen will, als seine gebän»igt- L-iSenschast sie steht, weil er »urch eine schein- bare Kunstlost,keil künstlerisch wir», »urch eine scheinbar- Rompostlionslostgkeit Ser kurzen, harten, konstatieren- Sen, bil»hasten Hauptsätze Stil gewinnt, weil sich Gesehene«, äußerlich un» inneklich Erlebtes rücksichtslos, leider nicht immer streng zur Sache gehörig ver»ichtet. . . . Vie Verlogenheit einer antinaturalistischen Kunst ist nie treffender gebranSmarkt worSen. ... So genau, so sicher, so meisterhaft er Sie Sia»I mit ihren Winkeln und Säßch-n, ihren Gestalten un» ihrem Gesindel schil-ert, auch darin zeigt sich »er künstlerische Naturalist, Saß im Einzeldil» da» Gesamldil« liegt." Joachim Senn in der »Frankfurter Zeitung": ..... Mit einer zangrnhasten Schärfe wird jeder Sinneseinöruck fesigehalten, ob er sich aufs Landschaftliche, auf ein Gesicht, auf ein Interieur bezieht; Würzburg sieht lebendig im Suche da. Manchmal hellt ein einziger der seltenen, aber immer treffenden bildhaften vergleiche ganze innere Zusammenhänge auf, St» das Thema des Suches fortführen." Das »Prager Tageblatt" schreibt: »Leonhard Frank läßt lbei Georg Müller in München) einen Roman »Vie Räuberbande* erscheinen. In einer . öas bucherlesrnde Publikum sich mit Gier auf jedes einigermaßen mit »Handlung" erfüllte Such siürzen läßt, müßte das wrchselvolle Geschehen in diesem Roman allein schon genügen, um dem Autor begeisterte Leser zuzufuhren. wichtig^ ,si -je Feststellung, daß Leonhard Frank mit außerordentlicher Sicherheit eine ganze Reihe von Menschenschicksalen Sarsiellt, in beschränktem Gebiet ein grandioses Lebensbild malend. Man wird über die Unsentimentalität mancher Absätze erstaunen und doch die warme menschliche Teilnahme des Dichters .^ÄEN^ssischr Seurtrilungen sind relativ. Gd ich zu viel oder zu wenig sage, wenn ich »Vie Rauberdan-r unter die drrelchernüsien prosawerke des letzten Jahres zähle, wird sich beweisen." Ich biete nochmals, fall» bis 1. V. IN 5 bestellt, mit 407° u. 7/b, Einband netto, an. Georg Müller Verlag München