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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1923
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- 1923-07-19
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- 19.07.1923
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166, 19. Juli 1923. Redaktioneller Teil. a Schweizer Frank Dollar 26. Juni 22 443.50 125 685.— 27. 28 927.50 152 617.— 28. 26 683 — 149 625.— 29. 27 431.— 154113 — 30. 27 431.— 154 113 — 2. Juli 28 079.50 159 600.- 3. 28 079.50 159 600.- 4. 28 029.50 160 198.— 5. 29 127 — . 165 586.— 6. 30 324.— 175 560.— 7. 30 324.— 175 560.— 9. 30 723.— 179 550.— 10. 31 920.— 186 033.— 11. 32 518 50 186 532.— 12. 32 518.50 186 532.— 13. 32 518.50 186 532.— 16. 34 114.50 195 111.— 17. 37 905.— 217 455.— Bücherprcise einer Londoner Versteigerung. — In -den weltbe kannten alten Auktionsräumeu der Firma Sothe Hy wurden Anfang Juli in 25 Minuten 35 560 L für 19 alte Bücher bezahlt! Sic stamm ten alle ans der Bibliothek des verstorbenen Lord Carysfort und wurden im Auftrag seines Erben versteigert. Es zeigte sich bei dieser Gelegenheit wieder einmal-, daß Büchersammeln auch eine recht einträgliche Passion sein kann. 17 dieser Bücher, die den Lord, meist in den 80er Jahren -des vorigen Jahrhunderts, 8799 6 gekostet hatten, brachten seinem Erben nun 34 940 L. Besonderes Interesse erregten zwei alte deutsche Bibeln, die der -bekannte amerikanische Händler Nosenbach beide übers Wasser nimmt. Die erste war ein sehr schönes Exemplar des ersten Buches, das mit beweglichen Metalltypen gedruckt worden ist, der sogenannten Mazarin-Bibel, aus der Mainzer Druckerei von Gutenberg, etwa 1455. Diese erste Bibel (zwei Bände) wird gewöhnlich Mazarin-Bibel aenannt, weil das erste Exemplar, das als solches identifiziert wurde, in der Bibliothek des berühmten Kardi nals gefunden worden ist. Nosenbach mußte für dieses Buch, ein tadel los erhaltenes Exemplar, -das der Lord 1887 für 2650 L erstanden hatte,95005 zahlen. Sein Preis in früheren Auktionen war 1822 1685, 1844 190 L, 1858 596 5 und 1911 10 280 5 (weniger gut erhaltenes Exemplar). Für einen anderen Mainzer Druck der Vulgata, die erste Ausgabe einer Bi-bel mit dem Namen des Druckers und einem Datum, Fust und Schösser, 1462, gab Nosenbach 4800 5 oder 3300 5 mehr, als er den Lord 1887 gekostet chatte. Als 1847 ein Amerikaner 500 5 für ein Exemplar der ersten Gutenberg-Bibel zahlte, schalt die ameri kanische Presse Liber diesen »verrückten Preis«; heute begrüßt sie jeden solchen amerikanischen Beutezug im alten Europa mit einer Art Tri umphgebrüll. Ein dritter interessanter Mainzer Druck waren die »Laeta et vieta klemorabilia« von Valerius Maximus, Mainz, P. Schösser, 1471. Er brachte 260 5 gegen 194 5 1882. Ein prächtiges Exemplar des First Folio Shakespeare, 1623, konnte Ouaritch gegen Nosenbach für England retten; er mußte aber 6100 5 für das Buch geben,-das 1882 420 L gekostet hatte. Dagegen konnte er nicht verhindern, daß ein Exemplar der ersten Ausgabe von Burns' Gedichten, Kilmarnock 1786, die Neise nach Amerika antreten muß. Nosenbach gab für das kleine schä-big aussehende Buch 1600 5; in Kilmarnock kostete es seiner zeit drei Schilling und dem Dichter brachte die ganze Ausgabe zwanzig Pfund Sterling, die i>hn -vor der geplanten Auswanderung nach Jamaica retteten. Für fünf Caxton-Drucke wurden 7960 5 gezahlt gegen einen früheren Auktionspreis von 2195 L, und für das erste englische Sportbuch, Berners »16e Look ok 8t. Hlbano« 1486, 1450 5 gegen 385 5 1897. Es geht auch nach Amerika. Die Ausstellung der Salomon Hirzelfchcn Goethesammlung (vgl. Bbl. Nr. 160) in der Leipziger Universitäts-Bibliothek ist noch an den Sonntagen -des 22. und 29. Juli von 1411 bis 1 Uhr unentgeltlich geöffnet. Uber das Zustandekommen der Sammlung be richtete die Neue Leipziger Zeitung in ihrer Nr. 188 vom 10. Juli das Folgende: Salomon Hirzel gehörte zu dem Kreise Leipziger Verlagsbuchhändler, die in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine rege Sammeltätigkeit entfalteten. So brachte damals, als es noch möglich mar, für geringe Summen Selten heiten zu erwerben — die berühmte Gutenbergbibel, das Prachtstück unseres Leipziger Vuchmuseums, hat 1872 noch 100 000 Mark gekostet—, der Leipziger Otto Jahn eine bedeutende Sammlung über Mozart und Beethoven zusammen; vr. Härtel, der Chef des Hauses Breitkopf L Härte-l, sammelte Stiche -nach Na-fsael, und Salomon Hirzel konzeu- trie-rte sich auf die Pflege seiner immer mehr auwachsen-den Goethe- Sammlung. »Ihm konnte mau«, so erzählt Gustav Freytag von ihm, »kein größeres Vergnügen bereiten, als wenn man ihm einen Brief des großen Dichters spendete«. Und wie Hirzel daun in den Besitz einer ganzen Neihe von Goethe-Briefen gekommen ist, davon weiß Gustav Freytag das Folgende zu erzählen: -Einer der entschlossensten Sammler war der Bonner Jurist Böcking, der ein seltenes Talent hatte, bei den Antiquaren verborgene Schätze aufzustöbcrn. Er war aber ein Mensch von bizarren Launen. Als Bücking einst wieder nach Leipzig kam, zog er bei Hirzel eine dicke Nolle aus der Tasche und knotete sie bedächtig auf. Es war eine Sammlung kostbarer ungcdrucktcr Briese von Goethe, die er im Elsaß aus dem Brionschen Nachlaß erworben hatte. Hirzel blickte starr auf den Schatz, und Bücking weidete sich ander aufsteigenden Sehnsucht, die er wohl erkannte. Als er dem Freunde eine Ahnung von dem un schätzbaren Werte dieses Besitzes gegeben hatte, packte er die Briese wieder zusammen, steckte sie ein und sagte nachdrücklich: »Diese Samm lung ist für Sie bestimmt. Sie haben mich aber in der letzten Zeit schlecht behandclt, und ich muß die Zuteilung von Ihrem Verhalten gegen mich abhängig machen. Bin ich einmal mit Ihnen zufrieden, so bekommen Sie einen Brief«. Nun waren, so erzählt Gustav Freytag weiter, der Briefe so viele, und Böckings Zufriedenheit mit einem Mitmenschen unberechenbar. Vergebens bäumte sich Hirzel gegen diese grausame Verheißung auf, Böcking hielt die Seele des Sammlers schadenfroh an den Flügeln fest. »Von da an sandte Böcking dem Freunde zuweilen zum Geburtstag und zu Weihnachten einen einzelnen i Brief, den Hirzel jedesmal mit gemischten Gefühlen ausnahm. Als !aber Hirzel einige Jahre darauf nach Bonn kam und gegen die Fordc- I ruug Böckings, bei ihm zu wohnen, mannhaft im Gasthofe eiukchrtc, erschien Böcking mit einer Droschke vor dem Gasthofe, ließ Hirzels ! Gepäck trotz aller Einwendungen gebieterisch durch einen Hausknecht aufladen und entführte den Gast in seine Wohnung. Dort lud er ihm ! einige Bekannte zum Essen, und als Hirzel seine Serviette ausein- ! auderschlug, fand er das Bündel Briefe als Angebinde darunter*. I Hirzels Sammlung galt damals als die umfangreichste und au ! Seltenheiten reichste von Erinnerungen an Goethe. In seinem Testa- - ment vermachte Hirzel sie als Ganzes der Leipziger Universitäts- j bibliothek, -die sie jetzt anläßlich des siebzigjährigen Bestehens des Vcr- lagshauses Hirzel vorübergehend der Öffentlichkeit in einer Sondcr- ausstellung zugänglich gemacht hat. Ein Schaufcnster-Nckord. — Das 500. Verlagsson-dersenster des Verlags Wilhelm Möller in Oranienburg wird in den nächsten Tagen von einer Firma in München-Gladbach ausgestellt. Bis her haben in den letzten beiden Jahren innerhalb Deutschlands 467 Sorti ments-Buchhandlungen mit Werken des Verlags Wilhelm Möller ein Sonderfenster dekoriert. 33 weitere Verlagsfcnster stellten die Sortimentskollegen in der Tschechoslowakei, in der Schweiz und in Österreich. Der Verlag hat auch in diesem Jahre wie in den beiden letzten ein Preisausschreiben für den größten Erfolg des Fensters veranstaltet. Eine Lehrmittclausstcllung in Feldkirch. — Unter dem Protektorat des Unterrichksministers der österreichischen Bundesrepublik, der be kanntlich aus dem Vorarlberger Lchrerstand hervorgcgangen ist, fand vom 8.—15. Juli in Feldkirch eine Volksbildungs- und Lchrmittel- ausstellung statt. Sie war in den Räumen des Lehrerseminars unter gebracht und auch von österreichischen und reichsdeutschen Verlegern sehr reich beschickt worden. Die umfangreichsten und sehenswertesten Dar bietungen kamen vom S ch u l w i s s e n s ch a f t l i ch e n Verlag A. Haase, von der Hölder-Pichler-Tempsky -A.-G., dem N i - kola Verlag, Freytag K Berndt G. m. b. H. und vom staat lichen Sch n l b ü ch e r -V e r la g in Wien. Letzterer veranstaltete auch eine sehr interessante h istorische Ausstellung, indem er eine Neihe von Publikationen aus den ersten Jahrzehnten nach seiner unter Maria Theresia 1772 erfolgten Gründung zur Schau stellte. Einer seiner Direktoren, Herr Or. Drexler, hielt bei Eröffnung der Ausstel lung einen sehr lehrreichen Vortrag Liber das Wirken dieses staat lichen Verlags. Außerdem waren auf der Ausstellung u. a. sehr an erkennenswert vertreten: die österreichische Staatsdruckerei, Karl Graeser L Co., Manz, Koucgen, Wien, dann Dürr, Klinkhardt, Leipzig, de Gruyter, Berlin, Schreiber in Eßlingen, Otto Maier in Ravensburg und F. A. B,rockhaus in Leipzig. Das Lehrerseminar selbst veran staltete in einer eigenen Abteilung eine Ausstellung sehr gelungener Schiilerarbeiten aus seiner Volks- und Bürgerschule. Unter den Zeich nungen konnte man leicht manches keimende Talent bemerken, s Carl Junker. 1025
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