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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1923
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- Deutsch
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X- 16k, lg. Jul! 1923. Redaktioneller lei!. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbanLel. Die Ansichten in der Gilde waren geteilt. Ein großer Teil der Mitglieder und der Anwesenden hatte das schwere Bedenken, ob es angebracht ist, den Ersten Vorsteher der Gilde durch Wahl in den Vorstand des Börsenvereins festzulegen. (Zuruf: Und mit Recht!) Diese Bedenken sind zu einem großen Teil« dank der glänzenden Rede unseres Kollegen Ritschmann und der vorzüglichen Ausfllh- rungen des Vertreters aus Mannheim zerstreut worden, und die bei weitem größere Mehrheit der Versammlung hat der Koalition zugestimmt. Aus der einen Seite ist, wenn vielleicht auch schweren Herzens, eine Majorität sür die Koalition gefunden worden. Meine Herren, in dem Saale dort hat zu gleicher Zeit die Versammlung des Vcrlegervcreins stattgesunden. Ich habe ja nicht daran teil nehmen können; ich kann also nur das berichten, was mir darüber gesagt ist. Dieser Bericht ist mir geworden durch die Ausfüh rungen des Herrn vr. de Gruhter am gestrigen Nachmittag. Herr 0r. de Gruhter hat gestern nachmittag gesagt: ungefähr 9l>"/» — ich glaube: 90?S — der Versammlung sind gegen diesen Antrag gewesen. (Zustimmung.) Wie lagen also die Verhältnisse gestern abend, und wie liegen sie nun? Im Sortiment: Teilung, aber Disziplin, absolute Disziplin beim größten Teil und Mitgehen für die Koalition; beim Verlag: der Vorstand allein, seine Mitglieder nicht hinter ihm, eine Ablehnung der Koalition. (Zustimmung bei den Vertretern des Sortiments.) Also es mußte ein Weg gefunden werden, um aus diesem Dilemma herauszukommcn, und dieser Weg wurde uns geboten durch den Antrag des Börsenvereinsvorstands, der jetzt vor Ihnen liegt. Meine Herren vom Verlcgervereinsvorstand, an Sie richte ich jetzt vor allen Dingen die Frage: Wodurch unter scheidet sich denn nun dieser Antrag, der uns hier vorgelegt wird, von unserem Koalitionsabkommen? Dadurch, daß wir jetzt noch zwei weitere Herren dem Vorstande zuteilen wollen, dadurch, daß diesen beiden Herren kein Stimmrecht zugebilligt werden soll, und dadurch, daß schon in diesem Jahre Sortimenterorganisation und Berlegcrorganisation ihre ersten Vertreter — oder je einen Vertreter — dem Vorstande zuteilen sollen. Dieser dritte Punkt ist für mich eigentlich der wichtigste. Hier ist das durchgeführt, was wir wünschen und was uns bewogen hat, diesen ganzen Versuch — es ist ja immerhin ein Versuch — zu unternehmen. Auf diese Weise ist die Möglichkeit geboten, ihn schon in diesem Jahre durchzuführcn. Aus dem andern Wege würde unser Kollege Ritschmann zunächst «inmrl ein ganzes Jahr lang allein dagesessen haben. Der Plan hätte also zunächst noch nicht zur Ausreifung kommen können; denn der Gegenkontrahent fehlte ja noch ein Jahr lang. Man hat allerdings gesagt: man wird das machen; wir wählen den einen Herrn aus dem Börsenvereinsvorstand unserem Vorstande zu. Das ist dann eine ->ck boo geschaffene Sache, bedeutet aber nicht Gleich berechtigung auf beiden Seiten. Also der Verlag würde bei dieser Koalition erheblich benachteiligt sein, und das möchten wir doch nach Möglichkeit vermieden sehen. (Heiterkeit.) Ich kann nicht verstehen, weshalb der Verlegervereinsvorstand nicht soll zustimmen können. Wir treten einem Vorschläge bei, der uns in so glänzender Weise gemacht wird, nehmen ihn an und schassen dadurch die Möglichkeit, jetzt gleich den beabsichtigten Versuch zu wagen. Ich wende mich nun an die Herren vom Verlegervereinsvorstande. Ich weiß, daß die übrigen Herren vom Verlag nicht dieser Ansicht sind. Ich fürchte auch, daß ich sie nicht überzeugen kann. Die Herren wollen ja gar nicht den Verantwortlichen Ver treter ihres Organs im Börsenvereinsvorstande sitzen haben, während der Vorstand das wünscht. Ich biete die Möglichkeit durch meinen Vorschlag, diesen Herrn heute schon in den Vorstand hineinzubekommcn. Das ist doch logisch absolut richtig gedacht. Und wenn nun die Sache daran scheitern sollte, daß Sie vom Verlegervereinsvorstande sagen: Wir stimmen nur nicht zu, weil die Herren kein Stimmrecht haben, - nun, die Konzession wollen wir Ihnen gern machen. Wir sagen: Wir sind auch bereit, den Herren das Stimmrecht einzuräumcn. Wir sind nicht weit auseinander, und es bestehen gor keine Bedenken, dem Anträge zuzustimmen. An die Herren vom Sortiment möchte ich auch die dringende Bitte richten, wenn die Abstimmung vorgenommen werden sollte, unbedingt mit für den Kompromißantrag einzutreten. Ich glaube, ein großer Teil des Verlages wird meiner Bitte unbedingt Folge leisten. (Beifall.) vr. Oskar Siebeck (Tübingen) (zur Geschäftsordnung): Ich habe den Eindruck, daß die Versammlung sich über di« Tragweite des Antrages und über seine Konsequenzen in dieser vorgerückten Stunde noch nicht ganz klar ist. Es wäre vielleicht angezeigt, wenn der Börscnvereinsvorstand seinen Syndikus veranlassen würde, uns einmal die rechtliche, satzungsgemätze Seit« so klarzustellen, daß die Zweifel, di« bei einem großen Teile der Versammlung bestehen, gehoben werden können. vr. Walter de Gruhter (Berlin): Mein« Herren, es liegt nicht in meiner Absicht, mich über diesen ganzen Komplex von Fragen in seiner Geschichte noch einmal im Zusammenhinge rückschauend oder kritisch zu ergehen. Es liegt mir nur daran, zur Klärung darüber beizutragen, wie sich die Verleger nach ihren gestern gefaßten Beschlüssen stellen. Und daran, die Vorwürse zu entkräften, die Herr Nitschmann gegen den Vorstand des Verlezerbereins gerichtet hat, der sich mit seiner Hauptversammlung gestern nicht ganz im Einklänge befunden hat. Herr Nitschmann hat zunächst gemeint, die Gilde, der Gildevorstand und er hätten von vornherein einen ganz klaren Weg im Auge gehabt und hätten den nicht verlassen, während die andere Seite in dauerndem Schwanken begriffen gewesen sei. Ich fordere die Herren oder Herrn Nitschmann auf, mir nachzuwe-sen, daß der Plan, der uns gestern vorgelegt wurde, in seinen Haupt- stllcken noch irgendeine Kongruenz mit dem ursprünglichen Plane hat. Meine Herren, von der Artischocke, die Sie uns am 3. April vorgesetzt haben, ist Blatt für Blatt abgepflückt worden, und der verbliebene Rest ist dann gestern in die beiden Versamm lungen gekommen: in die der Gilde und in di« des Verlegervereins, und der Verlcgerverein hat sich, nachdem noch alles das, was daran einem überrascht gefaßten Systemwechselbeschluß ähnlich sah, losgelöst war, in seiner Gesamtheit, unausgesprochen, aber implicite, damit einverstanden erklärt, daß in Zukunft drei Vertreter des Verlages und drei Vertreter des Sortiments im Vorstande des Börsenvereins sitzen sollten. Er hat dann auch kundgetan, daß der Weg für Herrn Nitschmann in den Börsenvereinsvorstand freigemacht werden solle, ja das; sein Mitwirken im Börsenvereinsvorstand willkommen sei und daß man glaube, es werde ein fruchtbares sein. Man hat freilich eine Bedingung daran geknüpft, nämlich die, daß sich Herr Nitschmann sowohl wie auch der Vertreter des Verlages von ihren Vorstandsposten in Gilde und Verlegcrverein trennen müßten. Es sei undurchführbar — aus die Gründe gehe ich hier nicht näher ein, sie sind mannigfacher Art —, daß im Börsenvereinsvorstande Persönlichkeiten säßen, die dort in erster Linie ihrer Eigenschaft als amtliche Vertreter der Verlegerinteressen und der Gildeinteressen verantwortlich wären. Ein solcher Beschluß ist gestern vormittag in der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins gefaßt worden — ich glaube mich in den Zahlen nicht zu irren — mit etwa 180 gegen t2 oder 13 Stimmen. In diesen letzteren war der gesamt« Vorstand ver treten. Ich glaub«, an diesem Beschluß wird der Deutsch« Verlegerverein, ohne von seinem Vorstande dafür gescholten wc-den zu können, auch heute noch festhalten und festhalten müssen. (Sehr richtig!) Meine Herren, dem in jenem Beschluss« ausgesprochenen Verlangen aber hat sich der Gildevorstand gestern versagt, und Herr Nitschmann hat uns vorhin erklärt: »Wenn der Versuch gemacht würde, so würde mein Verein, die Gilde, mich nicht entlassen; er würde mich der Untreue und der Fahnensluebt zeihen, und dem setze ich mich nicht aus». Bin ich recht unterrichtet, so sind die Widerstände gegen eine solche Lösung am vorgestrigen Abend doch nicht unüberwindlich gewesen, und ich verstehe auch zur Stunde nicht, warum sie unüberwindlich sein sollten. Freilich wenn Herr Nitschmann sagt: »Glaube» Sie denn, ich würde hier die Meinen im Stiche lassen, um ein Ämtchen im Börsenvereinsvorstande zu ergattern?» so muß ich darauf erwidern: Ja, wenn Herr Nitschmann 1017
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