Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230430
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192304305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230430
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-30
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Tele j>l- 100. 30. April 1923. slaunlich billig. Auch bei verschiedenen anderen Verlegern konnte man wertvoll« Luxusausgaben beübachten, ein Zeichen dafür, datz doch immer noch ein starker Absatz für bibliophile Werke vorhanden ist. Aus dem Gebiete der ausgesprochenen Buchkunst, insbesondere der modernen Buchbindekrmst, zeigte der dem Jakob Krautze-Bund nahestehende Euphorien Verlag prachtvolle Beispiele. Die Firmen F. A. Blockhaus ln Leipzig (besonders zu erwähnen ist hier der neu erschienene 3. Band vom »Hand buch des Wissens«), Velhag-en L Klasing in Bielefeld und die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart zusammen mit F. A. Perthes boten durch eine geschickte Auswahl ihrer gangbaren Ver lagswerke ein übersichtliches Bild ihrer rührigen und sehr frucht baren Verlagsarbeit. In eigenen Kojen zeigten die Firmen Georg Mutier in München. Kurt Wolfs in München und Ullstein A.-G. in Berlin Früchte ihres wirkungsvollen Schaffens. Der katholische Verlag, dessen führende Firmen Kösel-Pustet und Herder Co. in eigenen, großen Kojen ausgestellt hatten, hat infolge des Feh lens der Sortimenter aus den stark katholischen Gegenden des be setzten Rheinlandes diesmal geschäftlich nicht so gut abgeschnitten wie auf den früheren Frankfurter Buchmessen. Der ortsansässige Vertag war natürlich zahlreich vertreten imd legte Zeugnis dafür ab. das; auch in Frankfurt starke Kräsle am Werke find, den Buchhandel in der einst so wichtigen Buchhändler stadt am Main zu neuer Blüte zu bringen. Neben der bereits ein gangs erwähnten Literarischen Anstalt Rütten L Loening, die eine führende Rolle im schöngeistigen Verlage einnimmt, vertritt am hiesigen Platze auch die junge, sehr rührige Frankfurter Verlags anstalt A.-G. di« schöngeistige Verlagsrichtung. Daneben Pflegt dieser junge Verlag die kunstgewerbliche und kunstgeschichtlich« Li teratur und besitzt auf diesem Gebiete bereits einige führende Standardwerke. Der Verlag Englert L Schlosser gibt eine wert volle Bücherreihe Frankfurter Lebensbilder heraus, von der be reits einige recht stattliche Bände vorliegen. Die Bücher »Das Puppenhaus« und »Meyer Amschet Rothschild«, die im Rahmen dieser Bücherreihe erschienen sind, haben als wertvolle Beiträge zur Goethe-Literatur und zur Literatur über die Geschichte des bekannten Nothschildschen Bankhauses weit über Frankfurt hin aus grosse Bedeutung. Der Verlag Tdedemann L Uzielli führte einige kostbare bibliophile Gaben der Kle-ukens-Pr-ess-e vor. He bräische Literatur wird voll dem Verlag I. Kaufmann gepflegt. Die Frankfurter Societäts-Druckevei hat sich mehr aus die prak tischen Bedürfnisse von Wirtschaft und Handel eingestellt und da neben auch auf den Gebieten der Politik lind der modernen Rc-ise- bücher einige wertvolle Bücher herausgebracht. Lokalhistorische und kunstgeschichtliche Veröffentlichungen waren am Stande der bekannten Frankfurter Firma Joseph B-aer L Co. zu scheu. Der junge Patinos-Verlag vertritt die Bestrebungen des Biihnen- volksbundes und hat bereits einige recht bemerkenswerte Ver öffentlichungen mit Erfolg auf den Büchermarkt gebracht. Der Bilderbücher- und Jugendschr-istenberkag war durch -die Firmen Gerhard Stallin,g (Nürnberger Bllderbücher- verlag). Hermann Schaffstein, Jos. Scholz, Mailing L Comp, und den Jugend-Verlag. Eharlotteuburg, vertreten. Von bekannten süddeutschen Verlags,cmst-aiten waren neben, der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart die Firmen Waller Seifert- Stuttgart, die bereits erwähnten Firmen Georg Müller. Rösl Cie. und Delphin-Verlag in München, die Firma Dieck L Co.- Stuttgart (Fvanckhs Verlag für Sport. Technik, Geschichte und schöne Literatur), Herder L Co.-Freiburg, Josef Kösel L Friedrich Pustet-München-Kempten. O. C. Recht-München und Otto Reicht Verlag in Darmstadt auf der Buchmesse anwesend und legten Zeugnis ab doli einer rührigen und vielgestaltigen Dcrlagstätig- kelit im Süden des Reiches. Die Firma Jos. Scholz in Mainz, die Pestalozzi-Verlagsanstalt in Wiesbaden und die Lshrmittelwerk- stätte Paul Räth in Leipzig zeigten wiederum eine Reihe wert voller Lern- und Anscha-umi-gs-unterrichtsmittel. Neben den hüb schen Klassiker-Ausgaben des Tempelverlags, des Propyläen-Ver- lags und der Firma Rösl L Clc. fanden auch die neuen Ausgaben, die der Stuttgarter Verlag Walter Hädecke unter dem Namen »Diotirna-Klassiker« herausbringt, viel Beachtung. Einen interessanten Ausschnitt der in den letzten Jahren stark angewochfenen kommunistischen Parteiliteratur boten die Aus-' stellungen des Verlags Carl Hoym Nachs. in Hamburg und der Vereinigung internationaler Verlagsanstalten G. m. b. G. in Berlin. Bon den ausländischen Verlagsanstalten. die auf der Frank furter Buchmesse vertreten waren, seien genannt: Amalthea-Ver- lag in Wien, Rheinverlag in Basel, Scldwyla-Verlag in Zürich und die Man-z'sche Verlags- und Universitäts-Buchhandlung in Wien. Auch diese Firmen wiesen eine reiche Fülle wertvoller und geschmackvoll ausgestatteter Neuerscheinungen aus. die auch, in Deutschland vielen Anklang finden dürsten. Außerhalb des »Hauses der Bücher« fand man in den ent sprechenden Hallen allerlei interessante Sachen für die technische Herstellung des Buches, so z. B. im »Haus Offenbach« seines Kunstleder und Kaliko für Bucheinbände der Deutschen Kunstleder A.-G. in Kötitz, schwarze und farbige Buchbiuder-Kalbleder der Gebrüder Hausmann -in Bad Homburg v. d. H.; in der »West- Halle C« (Papierwaren) die-Türmervorsatzpapiere« für künstlerische Bucheinbände. Künstler-Buntpapiere -der Kunstanstalt Eda, Elias L Co. in Darmstadt, Papier für Kunstbuchbinder der Firma Leo Bäcker in Berlin! im »Haus der Technik« die Schriftgießerei- und Messi-nglinien-Maschinen -des Stempelwerkes G. m. b. H. in Frank furt a. M., Holzgeräte für Buchdruckereien der Grüco-Holzwerke Grünebaum L Eo. in Offen,bach a. M. rffw. Im Rahmen der -von dom Metzamt jeweils während der Messe veranstalteten öffentlichen Vorträge hielt der bekannte Frankfurter Schriftsteller vi. Alfons Paquet einen Vortrag über »Das Rhein- Maingebiei als Heimatstätt« -des Buchdrucks und des Buchhan dels«. Der Vortrag schilderte in lebendiger Darstellung die Ent wicklung des Buchdruckgewerb-es von seinen frühesten Anfängen an bis auf die Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Frankfurt als Büchersladt. Da dieser, für die weitesten Kreise -des Buchgewerbes, des Buchhan-dels und der Bibliophilen sehr interessante Vortrag voraussichtlich in Buchform erscheinen wird, kann ich Wohl davon absehen, heute näher -daraus einzu- gehen. Als sechste Veröffentlichung der -bibliophil ausgestatteten Festgaben des Frankfurier Meßamtes erschien zur Frühjahrs messe eine sehr interessante Schrift -Alt-Frankfurt als Messe- und Krönungsstadt« mit -fesselnden Schilderungen aus englischen Reiseberichten. Die Schrift enthält neben vielem anderen auch einige -anschauliche Beschreibungen über die alten Frankfurter Buchmessen. So schrieb z. B. der englische Reisende Thomas Eorhai-e (1577-1817): »Danach -kam -ich znr Buch,gaffe (ibe LooLssiiors swssts), wo ich eine so unendliche Meng« Bücher sah, daß ich sie höchlichst bewunderte. Diese Straße übertrifft nämlich bei weitem den S. Paulsfriedhof in London, -die St. Jakobstratze in Paris, -die Merceria in Venedig und alles, was ich jemals sonst auf meinen Reisen sah. So sehr, daß sie mir als ein -wahrer Inbegriff aller der bedeutendsten Bibliotheken Europas erschien. Jene Straße ist -aber nicht nur berühmt wegen des Buchhandels für jedes, aber -auch jedes Gebiet der Künste und Wissenschaften, sondern auch wegen -des Buchdrucks. Die Buchdruckerkunst ist nämlich in den letzten Jahren hier so aufgebläht, daß Frankfurt in dieser Hinsicht hinter keiner Stadt in der Christenheit zurückstehl, selbst nicht hinter Basel, das ich zuvor so sehr rühmte wegen seiner ausgezeichneten Leistungen -in dieser Kunst«. Das ist gewiß ein stbi-zes Zeugnis von der hohen Bedeutung und Blüte-des Buch-Handels und des Buchdrucks in der -alten Messe- und Krönungsstadt Frankfurt am Main. Mögen die neuen Buch messen -dazu -beitragen. Buchgewerbe und Buchhandel in Fra-nk- - surt zu neuer Blüte zu bringen! -St. Wan-gar t. Mine Mitteilungen. Jubiläen. — Der 1. Mai ist fiir mehrere buchhändlerische Firmen ein freudiger Gedenktag, an den sie auf eine längere Wegstrecke znriickschauen können. So besteht die hochangesehene Firma F r. Kistner in Leipzig, die Musik-Verlag, Kommissionsgeschäft und Mnsiksortiment betreibt, am 1. Mai ein volles Säkulnm. Am 1. Mai 1823 errichtete Heinrich Albert P r o b st in Leipzig einen Musikalienverlag, der dank seiner reellen Gesckäfts- flihrnng bald anfbllihte und Beziehungen zu namhaften Komponisten ankniipfen konnte. Unter anderein hat er viele Werke von Friedrich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder