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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1923
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- Deutsch
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Nr. 1>,0 ,4i 70,. Leipzig, Montag den 30. April 1933. 90. Jahrgang. Wegen des Feiertages, der für den 1. Mai im Freistaat Sachsen durch Gesetz ungeordnet worden ist, erscheint die nächste Nummer erst Mittwoch, den 2. Mai. Redaktioneller Teil« Das Buch auf der Frankfurter Frühjahrsmesse. Diie diesjährige Frankfurter Frühjahrsmesse, die in der Woche vom 15. bis 21. April abgehalten wurde, stand ganz im Zeichen der großen politischen und wirtschaftlichen Unsicher heit. Die allgemeine Zurückhaltung, verbunden mit einer gewis sen Kausunlust weiter Kreise, mit der in Anbetracht der nun schon seil einer Reihe von Wochen anhaltenden flauen Tendenz im gan zen Geschästsleben von vornherein gerechnet werden mußte, hin derte aber trotzdem nicht, daß die Frühjahrsmesse in allen Tei len recht gut beschickt war und sich auch eines verhältnismäßig guten Besuches erfreuen konnte. Der Geschäftsgang selbst war, wie vorauszusohen, tm allge meinen schleppend; auch die während der Messewoche eingetre- teinc Debisenhausse vermochte das Geschäft kaum mehr nennens wert zu beleben. Trotzdem haben einige Gruppe», so z. B. Texti lien, Schuhe und Leder, noch verhältnismäßig gut abgeschnitten. Stärker machte sich leider die Kaufunlust und Zurückhaltung im Haus der Bücher geltend. Die Parole »sparen- scheint wieder einmal wie gewöhnlich zunächst auf das Brich angewandt zu werden — für Freund Raffke und seine beneidenswerten Zeit genossen ist ja auch das Buch so sehr leicht entbehrlich, daß daran viel leichter gespart werden kann als beim gaumenkitzelnden Likörchen und dem Kaviarbrötchen! Der seit Wochen andauernde schlecht« Geschäftsgang im Sortiment wirkte sich naturgemäß auch auf die Buchmesse aus. Mit großen Erwartungen ist ja auch wohl kaum ein Verleger zur diesjährigen Frühjahrs-Buchmesse nach Frankfurt gekom men. Daß trotzdem die Buchmesse gut beschickt war und alle ver fügbaren Plätze im »Haus der Bücher« belegt waren, ist ein sehr erfreuliches Zeichen dafür, daß der Verlag den hohen Propa- gandawert der Messen zu schätzen weiß. Ich habe an dieser Stelle schon einige Male darauf hingewiesen, daß den Buchmessen neben der dargebotenen guten Absatzmöglichkeit für den einzelnen Aus steller ein sohr großer ideeller Wert, nämlich die Propagierung des Buches in weitestem Sinne, beizumessen ist, der gerade in wirt schaftlich schlechteren Zeiten, unter denen das Buch erfahrungs gemäß immer am meisten zu leiden hat, nicht unterschätzt werdon darf. Einen wesentlichen Ausfall für die diesmalige Frankfurter Buchmesse bedeutete das Fohlen der Eirikäufer aus dom nahen besetzten Gebiet, wie Mainz, Wiesbaden usw. Die schlechten Der- kohrsmöglichkeiten von und nach dem besetzten Gebiet und die große Unsicherheit, in der sich die-ganze Geschäftswelt der besetz ten Gebiete zurzeit befindet, gab Veranlassung, daß die Besucher aus diesem, für die Frankfurter Messe außerordentlich wichtigen Gebiete aus der diesjährigen Frühjahrsmesse beinahe ganz fehl ten. Aber auch sonst ließ der Besuch der Buchmesse durch das Sortiment diesmal sehr zu wünschen übrig. Insbesondere schei nen sich viele große Sortimcntssirmen noch nicht ganz mit dem Messegedankcn vertraut gemacht zu haben, denn es war auch bei dieser Messe wieder zu beobachten, daß eine Reihe größerer Fir men selbst vom eigenen Platze rmd der nächsten Umgebung Frank- i surts entweder überhaupt nicht zu sehen war oder aber sich allzu ! reserviert verhielt. Hingegen scheinen kleinere Geschäfte, insbe sondere natürlich solche, die dem Buchhandel nicht - offiziell — angeschlossen sind, sich die Buchmesse mehr zunutze zu machen und dort ihren zum Teil nicht geringen Bedarf eimzudecken. Es wäre bedauerlich, wenn sich das regulär« Sortiment die großen Vor teile der Buchmessen nicht zunutze machen wollte und sich di« Messe so immer mehr zu einer Etnka-ussquelle des sogenannten Auchbuchhandels gestalten würde. Der ausstellende Verleger muß daraus bedacht sein, daß er die Mil der Messe verknüpften, terl- weise nicht unbedeutenden Spesen wieder einbringt, und wer kann ihm daher verwehren, daß er — so ungern er cs an sich auch tun mag — eben mit dem in Geschäftsbeziehung eintritt, der sich die Mühe nimmt, seinen Stand aus der Miesse zu besuchen — selbst wenn der Betreffende nicht als Buchhändler im Sinne einer alten Tradition gelten kann. Wie sehr eine Reihe Verleger bemüht war, dem Sortimen ter auf der Messe den Einkauf zu erleichtern, geht daraus hervor, daß eine große Zahl Aussteller all« Aufträge, die ihnen ans der Messe erteilt wurden, noch zur alten Schlüsselzahl von 2000 «nt- gegennahm und teilweise sogar erhöhte Sonderrabatte einränmte. Zugegeben, daß das Sortiment augenblicklich nicht auf Rosen gebettet ist und mit dem Einkauf größerer Lagervorräte im Augenblick etwas znrückhalten mutz, so sollt« es sich «ine solch günstige Einkaufsgelegenhsit doch nicht entgehen lassen, sei es auch nur zur Deckung des allernotwendigsten Bedarfes. Die Ausstellung bot in ihrer Gesamtheit einen vortrefflichen Ausschnitt der neuesten deutschen Verlagsprodnktion und legte vor einer breiterem Öffentlichkeit ein beredtes Zeugnis ob von dem rührigen Schaffen und dein ernsten Wollen des gegenwär tigen deutschen Buchhandels. Me immer auf den Frankfurter Buchmessen ragte mich diesmal der schöngeistig-gerichbete Verlag hervor, der auch w ie z. B. der Insel-Verlag einen einigermaßen be friedigenden Absatz erzielen konnte. Die führenden Firmen des schöngeistigen Verlages, der Insel-Verlag, die Literarische Anstalt Rütten L Loening, Eugen Diederichs, Bruno Cassirer, Erich Reiß, S. Fischer, Gustav Kiepenheuer, Ernst Rowohlt, Kurt Wolfs usw., wiesen wiederum eine stattlich« Anzahl wertvoller Neuerscheinun gen auf, alles in bester, einwandfreier und sehr geschmackvoller Ausstattung. Ältere und neu« Werke aus dem reichen Gebiete der Kunst- und Kulturgeschichte waren in stattlicher Auswahl durch die Finnen Delphin-Verlag, Klinkhardt L Biermann, Paul Cassirer (auch moderne Graphik) vertreten. Hierher gehört auch der Verlag Ernst W-asmuth, der neben seinen gediegenen Kunst büchern seine anerkannten Standardwerke der Architektur und Bau kunst zeigte. Etne erstaunliche Fülle geschmackvoll ausgestatteter Luxusausgaben bot der verhältnismäßig junge Münchener Ver lag Rösl L Cie. an. Seine neuen Klassikerausgaben, die bereits auf der Leipziger Messe gezeigt -wurden, fanden auch hier Be wunderung. Die Leipziger Firma Josef Singer A.-G. prangte ebenfalls mit prachtvollen Luxusbänden. Die Preise für di« wirk lich luxuriös ausgestatteten Ganzlederbände waren teilweise er- «IZ
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