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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1923
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- Deutsch
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160. 12. Juli 1923. Redaktioneller Teil. Versuche. Als mir damals von befreundeter Seite nahegelegt ward, für die Presse einen oder den anderen kleinen Aufsatz dieses Sinnes niederzuschreiben, lehnte ich ab — unter Betonung der Gefahren einer solchen Losung. Auch der Einwand, das Buch werde immer verhält nismäßig wohlseil sein, d. h. im Preise um etliche Gre.de Zurück bleiben, konnte an meiner Überzeugung nichts ändern. Wer »znrückbleibt«, erreicht das Ziel nicht. Eine alte Erfahrungs tatsache, die leider in Bildungs- und Prcisbildnugsfragcn heute gleichermaßen gilt. Die Kostenhöhe eines Bandes bestimmen Ver fasser, Verleger und Sortimenter ja nur zu recht bescheidenem Teile. Papierlicserer, Trucker und Buchbinder geben den Ausschlag. Und La weder Papier noch Setzmaschinen, noch Pappe, Leder oder Kaliko an sich geistige Güter sind, muß der Buchhändler (weitesten Sinnes) mit der Entwicklung Schritt halten. Sonst kann er — mag er sich fiir seine Person auch mit Hungerrationen begnügen wollen — den Tod seines Unternehmens (verallgemeinert: des Buches überhaupt) viel leicht eine Weile hiuausschieben, nimmermehr jedoch ausschaltcu. Der Begriff »billig« ist viel umstritten, schwer zu bestimmen und in ganz besonderem Maße dehnbar. Es läßt sich, bei entsprechender Einstellung, auch zur Stunde der Nachweis erbringen, daß das ge druckte Wort für unverhältnismäßig niedrige Beträge erhältlich ist. Und trotzdem erachte ich die Bezeichnung »billig« für nicht mehr an wendbar. Ein Blick auf die schwebenden Verhandlungen der Papier fabriken und auf die Steigerung des Dollarkurses gegenüber 1913 lehrt, überdies unzweideutig, daß auch -der Schlüsselzahl 15 000 — bedauer licherweise — nur äußerste Kurzlebigkeit winkt. Also: die zahlreiche Kundschaft, die in die Verkaussstätten unseres Berufs bloß um der Leichtcrschwinglichkeit willen strömte, hält sich nun fern. Nur ein sehr, sehr kleiner Teil ist treu geblieben und zu Lcsefreunden geworden. Tic meisten — selbst diejenigen, deren Ein nahmen mit der Geldentwertung bis zu einem gewissen Grade Schritt halten — wenden sich anderen Dingen und Genüssen zu. Sicherlich fällt die Hauptschuld auf die sattsam bekannten Be gleitumstände der Gegenwart. Die Zeiteutwicklung rollt unserem Stand mehr und mehr Steine vor die Füße. Aber auch wir selbst befanden uns, wie schon eingangs gesagt, auf Irrwegen. In viel zu vernehmlicher Meise drehten wir uns um den Götzen »Mammon«, viel zu auffällig und marktschreierisch schoben wir seinen Sockel in de» Vordergrund. Noch dazu — Ironie des Schicksals! — bemühten wir uns, auf diese Weise möglichst wenig Betriebskapital zu erlang«,, unsere Schätze mit beiden Händen hinauszuwerfen und in der allge meinen Bewertung hcrabzudrücken. Dieser letzte Punkt ist der ausschlaggebende. Eines — meist eigentlich nur scheinbaren — Augenblickserfolges halber haben wir uns mancherlei Gefahren Heraufbeschmoren. Ahnten wir solche njchl'' selbst? Bekannten wir nicht sogar gleichsam ein Bcscheidwissen, indem wir auf weitverbreiteten Anschlägen verkündeten: »Bücher sind ,nocl/ billig«? Also: die Geldfrage fortan ein wenig mehr in die zweite Linie! Soweit sic berührt wird: Betonung der Angemessenheit. — Regeres Sichbefasse» mit dem Buche als solchem und — mit seinem Inhalt! Herbeiführen einer Atmosphäre, in der eine Hausbibliothek (unh^- sei sie anfangs noch so klein) um ihrer selbst willen begehrt Nud hochgchalteu wird. Aufbaucnde Mitarbeit an einer Gestaltung, die viele Buchbcsorgcr wieder zu Lesern und Buchbcrateru wandelt. Es ist ein Vorwurf gegen die Zeit, nicht gegen das Sortiment, wen» fcstgestellt wird, daß der eigentliche Zweck einer Buchhandlung augen blicklich ziemlich oft fast in Vergessenheit gerät. Die Antwort: »Ihr neues Verlagswerk ist mir aus der Seele geschrieben; eine vortreff liche Arbeit. Leider kann ich aber nicht davon bestellen, da hier die entsprechende Nachfrage fehlt« sollte, um ihrer inneren llnlogj^' willen, nahezu undenkbar werden. Ist (ausnahmsweise; denn in ^er Regel fehlen jetzt Muße und Möglichkeit) ein Werk wirklich gelesen und mit überzeugter Zustimmung zur Kenntnis genommen worden, dann müßte der betreffende Wicderverkäufer in seiner Umgebung nach Kräften dafür wirken. Mindestens zu wirken versuchen. Zweifel los geschieht das da und dort. Aber an wieviel mehr Orten geschieht es nicht! Und: Ein sestbesoldcker Breslauer Arzt erklärte mir jüngst ent sagend: »Früher führte meinen Kollegen und mich jeder Monatszweite in eine Buckhaudlung. Heute ist freilich nicht mehr daran zu denken«, i Wie in Scklcs-cu liefen die Dinge auch anderwärts. Sollen wir ^ ihnen, müßig zusehcnd, ihren Laus lassen? Eine Fülle von Problemen tut sich auf. die der Lösung harren und bei richtigem Erfassen be gangene Fehler vielleicht zu beträchtlichem Teile wettmacheu können. Deshalb neues Bodengewinnen für das deutsche Buch: in der Heimat wo irgend Raum dafür vorhanden ist, und zwar durch un ausgesetztes Hinweisen auf die Bedeutung geistigen Besitzes; in anderen Staaten durch weitschaueude Propaganda und durch kluges Anpassen an die Gepflogenheiten- der betreffenden Bewohner! Mir will übrigens scheinen, als sei — ganz neuerdings — au manchen Auslaudplätzen die Beliebtheit unserer Bücher, erfreulicher weise, iu immerhin merklicher Zunahme begriffen. ÄUdchenttlcye Lberstchl über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: H — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur d. B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: --- Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — - f — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Bör senblatt. — H. — Handelsgerichrliche Eintragung (mit Angabe deS TrscheinungStages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 2.-7. Juli 1923. Vorhergehende Liste 1923, Nr. 154. HAlt, Johannes, Frankfurt (Main). Leipziger Komm. jetzt: Grosso- u. Kommissioushaus. sDir.) A v a l u u - V e r l a g, Hcllerau b. Dresden, verkehrt weiter über Leipzig. Leipziger Komm.: Volckmar. Berichtigung der Angabe in Nr. 142. Bode useever lag (Karl Alber), Ravensburg, hat den Ver kehr über Leipzig ausgcgebcn. (Dir.) HB r ü n s l o w s ch e Verlagsbuchhandlung Emil Brück ner, N c u b r a n d e n b n r g, hat den Verkehr über Leipzig auf- gegeben. sDir.s HEo bürg'sch e Buchh. (E. Sicke), Rendsburg. Leipziger Komm, jetzt: Grosso- n. Kommissionshaus. sDir.) HD e l p h l n - V e r l a g (I)r. Richard Landauer), M ü n ch e n. Leip ziger Komm, jetzt: Earl Emil Krug. sB. 153.) HDürer-Haus, Inh.: Hans Stoltzc, Weißcnfels (Saale). Robert Schlegel trat als Teilhaber ein. Die Firma lautet jetzt: »Dürer-Haus Weißcnfels«. sB. 154.) Ehr mann, Leonhard, Stuttgart. Leipziger Komm, jetzt: Maier. sB. 151.) HF a i st, C. B., M ontreux (Schweiz), hat den Verkehr über Leip zig aufgegebcn. sDir.) Die Fanfare, Verlag für Theater u. Musik G. m. b. H., Berlin, erloschen. sH. 12./VI. 1923.) HFillmanu, August, Birkenfeld (Bcz. Trier). Die Pro kura der Philippine Fillmaun ist erloschen. sH. 26./V. 1923.) fF i s ch e r L Wittig, Leipzig - N., Teubnerstr. 12. Buchdr., Buchb. n. Kunstverlag. Gegr. 22./IX. 1862. (TA.: Fischer L Wittig Leipzig. — dAllgem. Deutsche Eredit-Anstalt, Leipzig; Commerz- u. Privat-Bank, Dep.-Kasse kl, Leipzig. — 54 270.) Inh.: Johannes Fischer u. Otto Fischer. sDir.) Frenzel, Paul, Verlag, Berlin, erloschen. sH. Il./Vl. 1923.) HF rcytag, G., G. m. b. H., Leipzig. Dem Rudolf Beyer wurde Handlungsvollmacht erteilt. sB. 151.) HF unke, Heinrich, Altona (Elbe), hat -den Verkehr über Leipzig aufgcgeben. sDir.) HH ansa Buchhandlung Earl Henry Hoy in, H a m bürg. Adresse jetzt: Hamburg 25, Klaus Grothstr. 29. Merkur 6584. sDir.) Jurovics, Samuel, Berlin, hat den Verkehr über Leipzig aufgcgeben. sB. 156.) HK aemmerer, Rudolf, Verlag, G. m. b. H., Dresden, ging an eine Aktiengesellschaft über, die Rudolf Kacmmerer Ver lag Aktiengesellschaft firmiert. Zum Vorstand wurden HHngo Zehder u. HFrl. Käthe Schurig bestellt. Der Sitz der Firma wurde nach Berlin SW 61, Dellcallianccplatz 13/IV verlegt, jetzt: Nollendorf 2124. G jetzt: Direktion d. Disconto-Gescll- schaft, Eharlottcnburg 2. Leipziger Komm, jetzt: a. Literaria G. m. b. H. sB. 162.) GK a n t-B u ch h a n d l u n g Josef Singer, Charlotten- b u r g. Der bisher. Prokur. Haus Tugcudhat trat als Mitsui), ein. sDir.) jÄ'Kcllerers Hof-Buch- «.Kunsthandlung, Max, ! München. Leipziger Komm, jetzt: Grosso- n. Kommissions- ' Haus. sB. 152I 963
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