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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 96, 25. April 1923. Mnsarion-Vcrlag, Aktiengesellschaft in München. — Mit der Ein ladung zur 2. ordentlichen Generalversammlung d-r Aktionäre am 24. April 1923 in Münckcn hat der Tolstan-d unter Vorlage der Bilanz mit Gewinn- und Verlnstrcchnnng per 31. Dezember 1922 in einem Bericht über das Geschäftsjahr 1922 folgendes mit- gctcilt: Die schon im letzten Geschäftsjahr zum Ausdruck gebrachten Schwie rigleiten in wirtschaftlicher Beziehung haben sich im Laufe des Jahres 1922 noch wesentlich verschärft. Wenn trotzdem die Geschäftsleitnng in der Lage ist, ein befriedigendes Jahresergcbnis vorzulegcn, be friedigend, soweit hohe Ziffern unter den heutigen Verhältnissen über haupt eine Befriedigung anslösen können, so liegt dies an der Tat sache, daß sich die Bücherkäufer im Laufe der Zeit mit den dauernden Preiserhöhungen abgefunöen haben. Die Subskription auf die Mn- sarion-Ausgabe von Nietzsches Werken hat in erheblichem Ausmaße zugcnommen; im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden drei weitere Bände (I, V und VI) dieser Ausgabe herausgcbracht. Von den vielen Neuerscheinungen des Jahres 1922 soll hier lediglich noch der weiteren Entwicklung der Gesamtausgabe von Anatole France, von der nun mehr 18 Bände vorliegen, gedacht werden; ihrem Absatz kam die Ver leihung des literarischen Nobelpreises 1921 sehr zu stauen. Ter Geldentwertung mußte durch Verbreiterung der Kapitals- grnndlage Rechnung getragen werden: Durch Beschluß der außerordent lichen Generalversammlung vom 10. Januar 1922 wurde das Grund kapital der Gesellschaft von 1006 000 Mark auf 2 000 000 Mark, und durch Beschluß der ordentlichen Generalversammlung vom 27. Juni 1922 um weitere 2)H Millionen auf 4Vs Millionen Mark erhöht. Die Bilanz weist (nach Vornahme von über 2 000 000 Mark Rückstellungen) einen Gewinn von 2 177 589.17 Mark aus. Für die Verteilung des bilanzmäßigen Gewinns erlauben wir uns folgendes vorznschlagen: ^0"/o Dividende -l- 200 Mark weitere Vergütung für die Aktie der vollberechtigten 2 Millionen und 20°/o -l- 200 Mark für die Aktie p. r. t. für die ^ Dividende berechtigten 2>L Millionen Mk., letztere anfgerundet auf 135 Mark pro Aktie Mk. 1 137 500.—. Der satznngsmäßige Gewinnanteil des Aufsichts rates Mk. 206 383.90 Der vertragsmäßige Gewinnanteil des Vorstandes aus Mk. 2 063 839.17 Mk. 309 575.85 Für-die Vaterländische Notkasse Mk. 200 000.— Als Vortrag auf neue Rechnung Mk. 324 129.42 Sa. Mk. 2177 589.17 Durch die andauernde gewaltige Steigerung der Produktionskosten muß im Interesse der Aufrechterhaltung der Produktion wiederum eine K a p i t a l k, e r h ö h u n g durchgeführt werden, über die die Generalversammlung zu beschließen haben wird. Rhein- und Ruhrspende. Als Ergebnis -der Sammlung der An gestellten und Arbeiter der H ö l d e r - P i chl e r - T c m p s k y A. - G., W i e u IV, I o h a n n S t r a n ß g a s s e N r. 6, zur Linderung der Not in den Rheinisch-Westfälischen Industriegebieten wurde an den Bund der Reichsdeutschen in Wien der Betrag von 232 000 Kr. abgeführt. Die Einheitskurzschrift. — Die langdauernden Bemühungen, eine deutsche Einheitsknrzschrift zu schaffen, haben gegenwärtig weniger Aussicht ans Verwirklichung -denn je. Weil Preußen ans einer Ab änderung des sogenannten Juli-Entwurfs besteht, die nach bayrischer Ansicht im wesentlichen auf eine Einführung des Systems Stolze- Schrcy hinauslansen würde, hat das bayrische Kultusministerium dem Neichsministcrinm des Innern jetzt endgültig erklärt, daß es »zu seinem Bedauern nicht mehr in der Lage sei, sich noch weiterhin an Verhandlungen zu beteiligen, die die Schaffung einer deutschen Einheitsknrzschrift zum Ziele haben, und daß es an dem in Bayern seit einem Jahrhundert erprobten und seit 70 Jahren in den Schulen eingcführten System Gabelsberger festhalten werde«. MeAsalll. Zur „Organisction der allgemeinen Buchpropaganda". «Siehe Bbl. Nr. 78 und S1.) Tie Stimmen werden laut und lauter, viele Vorschläge sind ge macht, um die Werbetätigkeit für das Buch kraftvoll zu entfalten, und doch ist dabei bisher noch nie einer der wesentlichsten Gesichtspunkte gestreift worden, auf ivelcher Grundlage sich eine dauernde Werbetätig keit für das Buch entfalten läßt. Nur mit Hilfe der Bibliographie des deutschen Buchhandels kann dauernd ein erfolgreicher Werbefeldzug fiir das deutsche Buch ent faltet werden. Ter Börsenverein besitzt das Instrument in seinen vcr- chiedensten Einrichtungen: dem Börsenblatt (— die tägliche Biblio graphie) — dem Willentlichen Verzeichnis der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels — dem deutschen Bücherverzeichnis mit seinem Stich-und Schlagwortkatalog. Welche Fülle von Material gerade in der rechten Ausnutzung dieser Erscheinungen liegt, vermag nur der zu beurteilen, der versteht, mit dem Handwerkszeug des Buchhandels in der rechten Art zu arbeiten. Wie viele Anfragen treten täglich an den das kau fende Publikum beratenden Buchhändler heran und wie oft tritt der Sortimenter an die Kataloge, um dem Hilfesuchenden die rechte Ant wort aus den Bibliographien zu erteilen. Sollte sich ans Grund der bestehenden Einrichtungen, auf Grund der reichlich vorhandenen Erfah rungen nicht eine Einrichtung schaffen lassen, welche imstande ist, allen Anforderungen eines neuzeitlichen Werbefcldzugcs für das deutsche Buch gerecht zu werden? Die deutsche Bibliographie ist der Quell, aus dem alle Bäche fließen. Beweisen nicht die reichlich vorhandenen von lei stungsfähigen Firmen herausgegebcnen Hauszeitschriften, die Kataloge der Exporteure und v. a. m., daß die Schaffung einer zentralen Werbe stelle in Anlehnung an bestehende Einrichtungen des Börsenvereins unbedingt erforderlich ist, damit auch der kleinsten Buchhandlung Mittel in die Hand gegeben werden, dauernd Fühlung mit dem Kundenkreis zu halten und einen neuen Stamm zu werben? Soll nicht dem Publi kum dauernd gesagt werden, über das, was dich interessiert, ist eine Fülle von Literatur vorhanden, sieh, hier sind die Unterlagen dafür, komm, kaufe durch deine Buchhandlung. Tie aus den Interessentenkreisen geäußerten Wünsche und An fragen an das »Werbeamt für das deutsche Buch« werden da für sorgen, daß die Tätigkeit -desselben stets zeitgemäß bleibt und nicht versandet. Deshalb auf zur Tat und schafft das Werbcamt für das deutsche Buch! G. S. „Waschzettel". In Nr. 91 des Bbl. führt Herr Otto Riebicke die vergeistigte Bedeu tung des Wortes Waschzettel auf dieGoethenachlaßschnüsfler zurück. Unter den Haushaltzetteln hätten die Notizen über die Hemden- und Strumpf wäsche des Olympiers einen nicht kleinen Raum eingenommen, man forderte auch für diese Dinge öffentliches Interesse, und diesen Urbe- griff des Waschzettels sollten sich doch die Verleger vor Angen halten, sagt Herr Riebicke. Wenn eine Tatsache so sicher hingestellt wird, fällt es schwer, an ihrer- Nichtigkeit zu zweifeln. Und gewiß wird -Herr Riebicke auch die Belege zur Hand haben. Er würde gewiß vielfachen Dank, namentlich von den »Goethenachlaßschnüfflern« ernten, wollte er damit Heraus rücken. Denn bis jetzt hat man zwar Schriftstücke verschiedenster Art von Goethes Hand anfgespürt; aber zufällig noch nie einen — Wasch zettel. In der Tat ist die Genesis der übertragenen Bedeutung des Wortes auch ganz anders. Ter Waschzettel ist zu ihr erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gekommen, und zwar durch die regelmäßigen Zusammenstellungen mitzuteilendcr Tatsachen (darin liegt der Ver gleich und ferner in dem bildlichen Ausdruck »Gewäsch«), die der offi ziösen Presse, die nur scheinbar eigne Meinung gab, von der Negierung zngingen; was hier in der Politik geschah, soll ja genau entsprechend der »Waschzettel« des Verlegers leisten. Vielleicht der früheste lite rarische Beleg solcher Verwendung des Wortes findet sich in Berthold Auerbachs Roman »Neues Leben« (1851): »Ihr Vorgänger, der sich in letzter Zeit so verrannte, daß er lieber die ganze Welt zugrunde ge richtet hätte, ehe er seinen politischen Waschzettel änderte«. W i t k o w s k i. Lieferung an das Publikum zum Selbsteinkaufspreis. Eine Versandbuchhan-dlnng »Kleinsiedelung« in Cassel, Herkulesstraße 69 — für die Geschäftsstelle zeichnet ein Herr Arthur Moriton —, erbietet sich, jedes im deutschen Buchhandel erschienene Buch zum Sclbsteinkaufsprcis zuzüglich einer Ver mittlungsgebühr von 10°/o zu besorgen. Ob die genannte Firma, die dem Buchhandel nicht angeschlossen ist, überhaupt in der Lage sein wird, ihr Angebot anfrechtzncrhalten. erscheint uns nach Kenntnis -der Verhältnisse zweifelhaft. Ter Verlag wird jedenfalls gebeten, Lieferungen an die Versand- buchhandlnng »Kleinsiedolnng« in Cassel zu einem ermäßigten Preise nicht ansznführen. Verantwort! Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zn Lcipzia. Deutsches BuchhänklorhauS. Truci: Ramm L Leemann. Lämlltch in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2«'. sBuchhäudlerhauSi k>92
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