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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1924
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6876 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 99, 28. April 1924. Eine andere Beeinflussung (fördernder Ar!) des Bücherver- triebes oder vielmehr der Herausgabe von Schriften finden wir in der wirtschaftlichen Unterstützung des Staates von wissenschaftlichen Publikationen aller Art. Hier durch werden dem Lande nicht nur zahlreiche wissenschaftlich« Schriften geschenkt, di« ohne staatliche Unterstützung Wohl niemals hätten erscheinen können, sondern auch den verschiedenartigen Bi bliotheken und Sammlungen wird wertvolles Material zugesührt. Außerdem bilden diese Schriften gesuchte Tauschobjekte für die in anderen Ländern herausgegebenen wissenschaftlichen Publikationen gleicher Art. Der schwedisch« Staat hat auch in dieser Richtung stets eine sehr wohlwollende Haltung eingenommen und mit den angesuchten Unterstützungen nicht gerade gekargt. Dies führt uns auf ein weiteres Gebiet des Büchervertrie- bes, nämlich zu den Schulen. Auch hier ließ es sich der schwe- disch« Staat angelegen sein, di« Bildungsbestrebungen weitest gehend zu unterstützen. Der hohe Stand des gesamten Schulwesens wird ja auch im Ausland« stets bewundert. — Seitens des Ministe riums für Erziehung und Unterricht wurden eine Menge Lehr mittel — zum Teil auf Staatskosten — hergeftellt, um deren bil lige Anschaffung so zu ermöglichen. In erster Linie sind sie für den Gebrauch an Volks- und Fortbildungsschulen bestimmt und werden an dies« (auf Bestellung der Schulbehörde) durch die Sor timenter oder Verleger mit einem entsprechenden Nachlaß geliefert. Dies geschieht aus Grund einer seit Jahren bestehenden Überein kunft zwischen Staat, Verlag und Sortiment. Es sind ferner Ver suche unternommen worden, auch die Mittelschulen direkt vom Verlag beziehen zu lassen, wobei das Sortiment ganz ausge schaltet werden und der Verlegerrabatt den Schülern zugute kom men sollte. Dieser Vorschlag stieß aber auf allgemeinen Unwillen und scheint wenigstens einstweilen und hoffentlich für immer gescheitert zu sein, wenn auch ein kleiner Erfolg der Antragsteller nicht zu leugnen ist. Man hat sich nämlich dahin geeinigt, daß die Schulen gewiss« Wörterbücher und Atlanten zu einem ermäßigten Preise beziehen und direkt an die Schüler abgeben können. Viele Mittelschulen haben aber diesen Vertrieb für sich abgelehnt. Vor einiger Zeit kam noch ein weit schlimmerer Vorschlag zur Besprechung, der aus die gänzlich kostenlose Verteilung sämtlicher Schulbücher durch Staat oder Ge meind« hinauslief. Welche Folgen die Durchführung eines sol chen Gedankens nach sich ziehen muß, läßt sich nicht schwer errech nen. Daß völlig mittellos« Schulkinder durch die Schulbehörden oder Wohlsohrtseinrichtungen kostenlos mit Büchern und Lehrmit teln versehen werden, kommt ja schon seit langem in fast allen Län dern vor, weshalb aber die Kinder wohlhabender oder gar reicher Eltern diesen Vorzug genießen sollen, leuchtet hingegen nicht so ohne weiteres ein. Es wird daher mit Recht betont, daß derartige Vorschläge stets auch dem Fachmann« vorgelegt und mit allen betei ligten Kreisen durchgesprochen werden müssen, bevor sie infolge voreiliger Beschlüsse Unheil anrichten könnten. Der Vertrieb von Büchern und anderen geeigneten Schriften sinket schließlich noch statt durch die Unter st ützung von Bi bliotheken und Büchereien seitens des Staates. In Schweden wurden auch in dieser Hinsicht bedeutende staatliche Unterstützungen flüssig gemacht, die hauptsächlich für die Volks- und Schulbibliotheken bestimmt wurden. Bei einer Einwohnerzahl von 6 Millionen ist die Zahl dieser Bibliotheken besonders groß. Für das verflossene Jahr z. B. wurde die Bewilligung von nicht weniger als 490 090.— Kronen aus der Staatskasse verlangt, unter der Vor aussetzung jedoch, daß die Gemeinden mindestens ebensoviel auf bringen, also eine recht bedeutende Vergünstigung für die betreffen den Volksbibliothcken. Ferner sind zwischen den staatlichen Bi bliothek-Sachverständigen und dem Buchhandel Vereinbarungen ge troffen, auf Grund derer derartige Bibliotheken vom Sortiment mit einem Nachlaß von 29?? beziehen können. Auch diese Maßnahmen dürften der Verbreitung der Literatur nur förderlich sein, solange sie auf gründlicher Überlegung seitens der Berufenen fußen. Der Berichterstatter hat aber ganz recht, wenn er hervorhebt, daß auch hier «ine Beschränkung vonnöten ist und der Büchervertrieb mit allen erdenklichen Mitteln und Organen nicht ins Uferlose getrieben werden darf, denn der scheinbare Gewinn des Augenblicks kann und soll nicht als der erstrebenswerte Lohn für eine zielbewußte Lebens arbeit betrachtet werden. Die Zusammenhänge und Ähnlichkeiten in dem hier behandel ten Fragenkomplex sind in den skandinavischen Ländern so inein andergreisend, daß ich sie in einem einzigen Artikel zusammen- sassen müßte, doch verschiebt sich dann das Bild insofern, als die Verhältnisse des einzelnen Landes und di« sie bestimmenden Er eignisse mit denen der übrigen Länder ineinanderlausen müssen, also des Landes Eigenart nicht genügend zum Ausdruck käme. Des halb werde ich Norwegen und Finnland ebenfalls gesondert brin gen, während der immer weitere Kreise ziehende Angriff der Schrist- stellerverbänd« gegen das Urheberrecht auf ein anderes Blatt ge hört. Zur Statistik der deutschen Korrespondenzen. Von Marcell Lyon, Berlin-Steglitz. (Nachdruck oerdoten.) In einem Artikel des Bbl. vom 2. Februar 1917 (Nr. 27) habe ich mich erstmalig mit einer Statistik der deutschen Korrespon denzen (Zeitungen für Zeitungen) befaßt. Damals hatte eine Teue rung schon um sich gegriffen, doch lebten wir noch im Zeichen einer stabilen Währung. Das große Sterben im deutschen Blätterwalde stand erst bevor, und es ließ sich noch mit Leichtigkeit der vor dem Kriege schon ausgeartetcn Neigung entsprechen, Presseerzeugniss« in die Welt zu setzen. In neuester Zeit scheinen wir den Anschluß an jene -Epoche- wieder Herstellen zu wollen. Das Zeitschriften- grllndungssieber nimmt erstaunlich an Ausbreitung zu. Wenn die ses Anzeichen nicht trügt und die wirtschaftlichen Verhältnisse einigermaßen erträglich bleiben, dürften wir weiterhin eine Hoch- flut neuer Zeitschriften einschließlich Fachzeitungen zu erwarten haben, und der Unternehmungsgeist wird sich bald auch wieder an größere Objekte, an Tageszeitungen, heranwagen. Nebenbei ge sagt, wird gegenwärtig für Berlin «ine neue großzügige Tages zeitung vorbereitet*), und was man in Berlin möglich macht, sollte in der -Provinz- erst recht möglich sein, weil dort weniger Kapital erforderlich ist. Die Neu- und Wiedergründungen umfassen auch zu einem wesentlichen Teil die Korrespondenzen, da hier der immer viel rührigere und zahlreicher vorhandene Kleinunternehmer das ihm schon lange zum Bedürfnis gewordene Betätigungsfeld findet. Ich halt« es deshalb für angebracht, die längst überholte Statistik von 1917 jetzt zu erneuern, um nicht nur den gegenwärtigen Stand des Korrespondenzwesens zu veranschaulichen, sondern um vor allem einen Vergleich zwischen dem noch einigermaßen friedenSmäßigen Bestand (von Ende 1916) und dem Bestand beim Abflauen der Not der Presse (Ende 1923) zu ermöglichen. Der vorwärtsstrebende Wiederaufbau würde das später kaum noch gestatten. Auch heute muß ich wieder betonen, daß von einer restlosen Erfassung der Korrespondenzen keine Rede sein kann. In der Hauptsache Hab« ich mich aus die Publikationen zu beschränken, die eine gewisse Ver breitung aufweisen, der Press« allgemein, wenn auch nur auf Wunsch oder Bestellung, zugänglich gemacht werden und kein lokales oder sonstiges engbegrenztes Interesse voraussetzen. Die in meinem Artikel Anfang 1917 angegebenen Zahlen setze ich in Klammern hinter di« heute ermittelten. Von meinen elf Mitarbeitern sind inzwischen zwei gestorben. Eine Ergänzung war infolge der geleisteten grundlegenden Arbeit und der langen Zeit, die uns diesmal zur Verfügung stand, nicht erforderlich. Die kommunalen, wie überhaupt alle amtlichen Korre spondenzen blieben wiederum unberücksichtigt. Es sei jedoch ange deutet, daß sich ihre Zahl ganz bedeutend vermehrt hat, teils infolge der Zunahme kommunaler Nachrichtenbureaus, teils auch weil der Staat im Kriege die Zusammenarbeit mit der Press« schätzen gelernt hat. Di« ferner gleichfalls unbeachtet gebliebenen Gratis- (Reklame-) Korrespondenzen find dagegen um 845L zurück- gegangen. *> Fnzivtschen erschien sie bereits unter dem Namen »Welt- Rundschau», Tageszeitung für Politik ete.
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