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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1923
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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M 94, 23. April 1923. Redaktioneller Teil. Es haben ferner zu zahlen: Mitglieder des Börsenvereins für weitere Exemplare Grundzahl 1,5 monatlich Nichtmitglieder, 1 Exemplar „ z' c) Genehmigung des Voranschlages für 1923. Leipzig, den 11. April 1923. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner. Paul Schumann. Hans Volckmar. Max Röder. Otto Paetsch. Ernst Reinhardt. Verband der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. Jahresbericht über das Vereinsjahr 1922/23'), erstattet für die 45. ordentliche Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine ün deutschen Buchhandel, am Sonnabend, dem 28. April 1923, zu Leipzig. Wieder liegt «in Jahr hinter uns, das uns so manche sorgen volle Stunde, so manchen Tag gebracht hat, an dem wir schier verzagen wollten gegenüber dem Übermaß der sich noch immer steigernden Schwierigkeiten politischer und wirtschaftlicher Art. Und wenn wir uns heute zur Beratung über unsere besonderen beruflichen Belange versammeln, so blicken wir, wie schon so viele Jahre lang, in eine ungewisse, dunkel verhüllte Zukunft. Trotz dem ist kein Anlaß zum Verzweifeln gegeben: haben wir den letz ten Monaten dieses Bereinsjahres doch auch einen inneren Auf schwung zu verdanken, der uns neue Kraft zum Durchhalten ge spendet hat. Die schweren Leiden und Bedrückungen, die unsere tapferen Brüder im Westen für uns alle, für unser aller Zukunft ertragen müssen und mit bewundernswerter Ausdauer aus sich genommen haben, sie sind das dunkle Tal, durch das unser Volk gehen muß, einer lichteren, froheren Zukunft entgegen. Es ge ziemt uns, an erster Stell« dieser Tapferen zu gedenken und ihnen aus vollem Herzen zu danken für alles, was sie für das Vater land, für uns alle erdulden. Mit den Mordwaffen moderner Tech nik ist der Geist nicht zu bekämpfen und zu töten, und den Dienern am Geiste, zu denen sich die deutschen Buchhändler, ihrer Mission bewußt, rechnen dürfen, fällt in diesem Kanrpfe die besonders be deutungsvolle Aufgabe zu, Herz und Sinn der Bevölkerung frisch und opferbereit zu erhalten. So sehen wir trotz der schweren Sor- gen der Gegenwart getrosten Mutes einer besseren Zukunft ent gegen, die wir uns, nicht auf fremde Hilfe vertrauend, aus eigener Kraft aufbauen wollen und werden. Wirtschaftlich wird das verflossene Vereinsjahr durch zwei mit besonderer Schärfe hervortretende Erscheinungen gekenn zeichnet: durch die alle Befürchtungen übertreffende Markent wertung, di« im Herbst 1922 einsetzte und sich dann im Ja nuar/Februar 1923 überstürzte, und dann durch di« darauffolgende Periode des Versuchs einer Stabilisierung unserer Währung. Ob und wieweit dieser von der Reichsregierung mit Entschlossenheit unternommene, von allen Gutgesinnten unter stützte Versuch gelingen wird, hängt nicht zuletzt von der Gestal tung unserer außenpolitischen Lage ab. Auf ein« Darstellung der wirtschaftlichen Lage der einzelnen Zweige unseres Berufes während des Berichtsjahres muß im Rahmen unseres Jahresberichtes diesmal aus Sparsamkeitsgrün den verzichtet werden! es sei auf die bezüglichen Ausführungen ili den Jahresberichten des Deutschen Verlegerbereins und der Deutschen Buchhändlergilde verwiesen. Mit Genugtuung dürfen wir aber heute feststellen, daß unser Beruf sich den ungeheuren Belastungen und Schwierigkeiten gewachsen gezeigt hat, die auch ihm durch die Markentwertung entstanden sind. Die Kraft dazu ist ihm wenn auch nicht ausschließlich, so doch in entscheidendem Maße erwachsen aus der grundlegenden Änderung unserer buchhändlerischenPreispolitik, wie sie in der Ein - *) Sonderdrucke werden nicht hergestellt. Wir bitten, diese Num mer des Börsenblattes in die Versammlung mit,Utbringen. sührung des Grund- und Schlüsselzahlsystems seitens des Börsenvereins und des Deutschen Berlegervereins lag. Der Gedanke, schon vor und in der Wirtschastskonserenz Anfang April 1922 von Herrn Hans Volckmar vertreten, vermochte sich damals noch nicht durchzusetzen; man schreckte vor der starken Preiserhöhung der Bücher zurück, die seine Durchführung mit sich bringen mutzt«. Im Laus« des Sommers und zu Beginn des Herbstes 1922 ergab sich jedoch immer klarer, daß der Buchhandel — Verlag wie Sortiment — angesichts der rapiden Erhöhungen aller Gestehungs- und Handlungsunkosten mit einem im Vergleich zu anderen Berufszweigen anormalen Kapitalschwund rechnen müsse und sich selbst zum wirtschaftlichen Untergang verurteile, wenn er nicht die Kraft und den Blut zu einer grundlegenden Um gestaltung seiner Preispolitik finde. Da entschlossen sich fast schon in letzter Stund« der Vorstand des Börsenvereins und der Erste Vorsteher des Deutschen Verlegervereins zur rettenden Tat: in einer Sitzung in Königsberg am 8. September 1922, an der auch -der Verbandsvorstand teilnahm, wurde der Plan ausge- arbeitet, am andern Tage der Herbstversammlung und wenige Tage darauf auch im Börsenblatt bekanntgegeben. Allen Bedenken zum Trotz, die sich z. B. anfangs gegen eine ein heitliche Schlüsselzahl richteten, setzte sich das neue System in einem Umfange und mit einer Schnelligkeit durch, wie sie im deutschen Buchhandel bei wirtschaftlichen Neuerungen nicht eben häufig sind. Heute darf Wohl ohne Übertreibung sestgestellt wer den, daß das entschlossene Eingreifen der Spitzenvereine dem deutschen Buchhandel Milliarden gerettet und damit die Existenz vieler Geschäfte erhalten hat, die aus sich heraus weder wirtschaftliche Einsicht, noch Entschlußkraft genug besessen hätten, sich den so völlig veränderten Verhältnissen an- zupassen. Nichts kann die Lage besser charakterisieren, als daß die Schlüsselzahl von 60 Anfangs September 1922 inzwischen auf 2500 erhöht werden mutzte. Das neue System, das auch von den Behörden als notwendig und zweck mäßig anerkannt werden mußte, mutz aber, wenn es von allen Verlegern, die sich ihm angeschlossen haben, beibehalten werden soll, bei den Berechnungsgrundsätzen beharren, die nach anfäng lichem Schwanken und mehrfacher Änderung nun als allein richtig erkannt worden sind. Sind für die Berechnung der Schlüsselzahl von Anfang an ausschließlich die wirtschaftlichen Faktoren maß gebend gewesen, so darf auch späterhin wirtschastspolitischen Er wägungen kein Einfluß gestattet werden, wie es z. B. der Fall gewesen zu sein scheint, als di« Schlüsselzahl 2000 zunächst auch trotz der Erhöhung der preisbildenden Faktoren beibehalten wurde. Die Absatzstockung, schon lange befürchtet und voraus geahnt, ist im Gefolge der »Gcsundungskrise« nimmehr eingctre« ten — sicher nicht, weil die Bllcherpreise an sich, d. h. im Verhält nis zu den Herstellungskosten und zu den Preisen anderer Waren, zu hoch geworden sind, sondern weil gerade in den Kreisen der für den regelmäßigen Buchabsatz maßgebenden Bevölkerungs schichten die Kosten der Lebenshaltung einen unverhältnismäßig großen Teil des Einkommens in Anspruch nehmen. Dazu kommt die Hoffnung auf einen Preisabbau auch bei buchhändlerischen Erzeugnissen, für den allerdings, abgesehen von einer relativ ge ringen Senkung der Papierpreise, vorläufig alle Voraussetzungen fehlen. Der Buchhandel, soweit er sich nicht übernommen und seine Unternehmungen mit fremdem Gelde durchgeführt hat, könnte diesem übergangsstadimn mit einiger Gelassenheit zusehen. Seine
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