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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1924
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- Deutsch
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>« l>. April 1924. Redaktioneller Teil. Vörlenblait f. d. D^chv. vuchhaubel 5051 Redaktioneller Teil. (Nr. 51.) Bekanntmachung. Die Slabilisierutig der WährungSverhälinisse hat eine tief- greiseirde Reorganisation des gesamten Versicherungs wesens zur Folge gehabt, da die durch den Währungsoersall erschütterten Versicherungsgesellschaften wieder festen Boden ge- Winnen müssen. Eine sachgemäße Beratung und Unterstützung unserer Mitglieder in Versicherungsangelegenheiten ist Loher drin- gendes Gebot. Zu diesem Zwecke ist im Nahmen der Geschäfts stelle des Börsenvereins ein« BcrsichcrungSabteilung eingerichtet worden, deren Ausgabe die Nachprüfung und günstigere Gestaltung der laufenden Versicherungsverträge unserer Mitglieder sein soll in Verbindung mit der Beratung und Vertretung beim Ab schluß neuer Verträge. Dem Mitglied bleibt die Wahl der Versicherungsgesellschaft völlig freigestelll; die Versicherungsabteilung soll nur vermöge des Gewichts, das ihr die Vielzahl der durch sie laufenden Ver träge verleiht, günstigere Bedingungen durchzusetzen versuchen, als dies der einzelnen Firma möglich sein würde. Die Versicherungsabteilung übt ihre Tätigkeit völlig unent geltlich aus. Für di« sachkundige Bearbeitung bürgen unsere ver traglich sestgelegten Beziehungen zu einer der ersten Versicherungs- Maklerfirmen Deutschlands, sodaß allen an uns herantretenden Wünschen entsprochen werden kann. Der Tätigkeitsbereich der Abteilung erstreckt sich aus alle Zweige des Versicherungswesens (Einbruch- Diebstahl-, Haftpflicht-, Transport-, Glasversicherung; Lebens«, Unfallversicherung u. dgl.) mit Ausnahme des Feuerversicherungsgeschästs, für das es einer Bera tung und Vermittlung nicht bedarf, da unsere Mitglieder bei der »Feuerversicherungs-Genossenschaft für das Buchgewerbe- in Len besten Händen sind. Wir hoffen, daß die von uns getroffene Ein richtung durch unsere Mitglieder in reichstem Maße in Anspruch genommen und dadurch in die Lage versetzt wird, zum Segen des Gesamtbuch handels zu wirken. Alle Anfragen bitten wir an die Geschäftsstelle des Börscn- vereins mit dem Vermerk: »Versicherungsableilung« zu richten. Leipzig, den 8. April 1924. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. l>r. Heß, Syndikus. Zur Wirtschaftslage. Von llr. Gerhard Menz. Äußerlich steht die Wirtschaftslage durchaus noch im Zei chen freundlichen Wetters. Die Märzberichte der preußi schen Handelskammern stellen weitere langsame Fortschritte fest. Überall werden vermehrte Arbeitsleistungen gemeldet, die aller dings hin und wieder durch Teilstreike unterbrochen wurden. Dis Arbeitslosenziffern gingen zurück. Die volle Rentabilität ist aller dings noch nicht wieder erreicht, und Abschließendes läßt sich über haupt nicht sagen, solange die Reparationssrage noch immer unge klärt ist. Zwar ist in diesen Tagen endlich der Sachverständigen- bericht fertiggestellt worden. Aber die Veröffentlichung dieses Berichtes bedeutet noch nicht seine Annahme, noch weniger die Durchführung der darin enthaltenen Vorschläge, ja vor allem über haupt noch nicht ihre Durchführbarkeit. Darüber wird noch lange hin und her geredet werden. Die Präsidentenwahl in Amerika im Herbst bleibt das Ereignis, das erst abgewartet werden muß. Auch die Wahlen in Deutschland und in Frankreich werden daran nichts ändern. Man muß sich also darauf einrichten, daß man sich bis dahin zu gedulden hat, und das bedeutet für »ns auf jeden Fall noch eine harte Prüsungszetl. In den Berichten der preußischen Handelskammern verdient vor allem auch der Hinweis aus den zunehmenden Kredit bedarf der Wirklichkeit immer wieder besondere Beach tung. Diese Kreditnot kommt auch in den Reichsbanlausweisen deutlich zum Ausdruck. Standen früher die Ziffern über den Noten umlauf im Vordergrund des Interesses, so beanspruchen jetzt die Angaben über die Wechseldiskontierungen die Hauptausmcrksamkeit. In Millionen Goldmark wurden ausgawiesen: Wechsel und Rentenmarkioechsel Durchschnitt 1913 Schecke 1136.- und -schcck« 3l. Januar 1924 388.4 367.5 7. Februar 1924 412.9 428.9 15. Februar 1924 444.3 517.6 23. Februar 1924 469.6 598.1 29. Februar 1924 498.4 667.2 7. März 1924 525.2 759.1 15. März 1924 563.4 867.8 22. März 1924 596.5 977.6 Diese Ziffern reden eine sehr ernst« Sprache. Wie danach die Lage zu beurteilen ist, zeigt am deutlichsten die eben erfolgte Mit- teilung der Reichsbank über ihre Absicht, noch Weiterzehende Kre ditbeschränkungen durchzuführen. Es kommt das fast auf eine Kreditsperre hinaus, die sich auch deswegen notwendig macht, weil das vorgesehen« Rentemnarkkontingent fast erschöpft ist. Der Um lauf an Rentenmark beträgt bereits annähernd 2 Milliarden; die Höchstgrenze war bekanntlich aus 2.4 Milliarden festgesetzt. Daß dadurch noch weitere Erschwerungen der Lage eintreten müssen, ist unverkennbar. Wir befinden uns in einer argen Zwickmühle: ent weder erneute Arbeitslosigkeit infolge Kreditmangels oder WLH- rungserschütterung infolge Kreditinflation. Mackmna hat in sei- nem letzten Jahresbericht seiner Bank darauf hingewiesen, daß die Banken die Pflicht hätten, durch entsprechende Geldschöpfung, die ihnen allein möglich ist, das Anwachsen der Arbeitslosigkeit zu be kämpfen, das Wirtschaftsleben durch Kreditgewährung in Gang zu bringen und zu halten. Aber er hat auch unterstrichen, daß dabei den vorhandenen Mitteln vorsichtigst Rechnung getragen werden müsse, um eben an den Gefahren der Inflation vorbeizukommen. Das Unglück bei uns ist gerade, daß wir eine viel zu knappe Kapital, decke haben. Kriegs- und Revolutionsveiluste, Inflation und falsche Steuerpolitik haben unendlich viel vernichtet, was nun fehlt und nicht über Nacht wieder aus dem Boden gestampft weiden kann. Die Banken haben viel gesündigt, indem sie nichts getan haben, dir Spartätigkeit zu fördern und möglich zu erhallen. Jetzt müssen sie in erster Linie das Sparen wieder anregen durch entsprechende Hinaufsctzung ihrer Zinssätze. Die glcichzciiige Erhöhung der Dis kontsätze ist außerdem das einzige Mittel, um die wirklich wirtschaft liche Unterbringung der Kredite zu sichern. Eine vernünftig« Kredit politik wird nicht nur die Produktion fördern, sondern sie auch dazu erziehen, höchste Wirtschaftlichkeit zu erstreben. Geschieht in dieser Richtung nichts oder nicht bald etwas, so können Erschütterungen nicht ausbleiben. Unsere Währungspolitik hat sich trotz aller Schwierig keiten bisher bewährt. Die Stabilisierung ist durchgehalten, über die Kursbitdung der Rentenmark im Ausland konnte die Frank furter Zeitung neulich Mitteilen, daß sie sich seit einiger Zeit völlig ohne Intervention vollzogen hat, obwohl die gehäuften Südlands- und sonstigen Auslandreisen zweifellos zur (unerlaubten) Mit nahme von Renlenbankscheinen über die Grenze geführt haben. Der Gesamtbetrag, den die RentenbM aus ihrem Devisenbestand für Rückkäufe im Ausland bei ihren Korrespondenten hat aufwenden müssen, beschränke sich nach den letzten, mehrere Tage zurückliegen den Informationen auf 32 909 Rentenmark. Aus Wien berichtete allerdings dieser Tage »Der Weltmarkt - dort von Schwierigkeiten: ötS'
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