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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1923
- Strukturtyp
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- 1923-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Bnchbanüel. Redaktioneller Teil. 195, 22. August 1923. schen« Theorienstreites): nencrdings wird u. a. Mitarbeitern ein .größerer Beitrag über »Son-derbilanzcn« im »Handbuch des deutschen Kaufmannes« (Hanseatische Vcrlagsanstalt, Hamburg) zur Veröffent lichung gelangen. Bekannt sind folgende größere Werke: »Kame- ralistische oder kaufmännische Buchführung« (Verlag: G. A. Gloeckner, Leipzig 1915), »Grundlagen des Wirtschaftslebens von Ostpreußen, IV. Teil: Der Handel und die Kreditbanken in Ostpreußen« (Gnst. Fischer, Jena 1917), und »Die Handelsgesellschaften«, Bd I/II von Prof. Schultz, Bd. III, der die privatwirtschafllichen Vorgänge be handelt, von Prof. vr. Werner (Gloeckner, Leipzig, 1920/21). KÜM5c1l5 'laclmisobs ^.blmttckluttFSQ Utttl IZö- riebta über ckis Xeuüaiten auk dem desamtgeblsts cler Zra- püiseüeu Künste. XVII. Land. 1923. VerlaZ Klimseb L O o. in Kianükurt am ^lain. Orundraül 5. Schon der äußere Eindruck dieses pompösen Werkes (Format etwa 20: 28 cm), dessen Ausstattung angesichts der heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland geradezu als luxuriös bezeichnet werden muß, läßt günstige Schlüsse auf den Inhalt zu. Eine flüchtige Durch sicht des Jahrbuchs zeigt dem Graphiker und Buchgcwcrbler, daß die diesjährige Ausgabe nicht gegen »Friedensbände« zurückstcht, und daß auch wieder die hervorragendsten Fachleute mit Beiträgen vertreten find. Imponierend sind die prächtigen Titelseiten, zu denen die Hun- dertjahreinsassung und ein Gutenbergbild nach Zeichnung von Pro fessor M. Honegger und Belwe-Antiqua aus der Schriftgießerei I. G. Scheiter L Giesccke in Leipzig in feinfinnigster Zusammenstellung verwendet wurden. Der Satz des Textes erfolgte aus Tiemann-Mc- diacval- und -Kursiv aus der Schriftgießerei Gebr. Klingspor in Offen bach a. M. Den Druck und den Einband besorgte die Universitäts druckerei H. Stürtz, A.-G. in Würzburg in künstlerisch und technisch gediegenster Ausführung. Die erste Abteilung des Werkes (Seite 3—146) enthält technische Abhandlungen, die von Friedrich Bauer mit einem Aussatz über die alte Streitfrage cingeleitct wird »Wer hat die Buchdruckcrkunst erfunden?« Der Verfasser sagt zu Beginn seiner äußerst interessanten, auf einem fleißigen Quellen studium beruhenden Ausführungen, daß dem Fachmann die landläu fige Erklärung nicht genügen wird, daß derjenige, der zuerst mit ein zelnen, zu Wörtern, Zeilen und Schriftstücken zusammengesetzten Typen oder Lettern druckte, d. h. durch den Abdruck dieser Typen oder Lettern Schrift vervielfältigte, die Buchdruckerkunst erfunden hat. Es komme bei dieser Erfindung nicht so sehr auf das Znsammensetzcn der Lettern oder Typen und auch nicht auf das Drucken an, als vielmehr auf die körperliche Gestaltung der einzelnen Letter. Diese sei das eigentliche und grundsätzlich Neue an der Erfindung. Der Kernpunkt der Erfim düng der Buchdruckerkunst sei die Vervielfältigung der Einzeltype durch Guß, und hieraus folgert der Verfasser, daß der Erfinder der Buch druckerkunst zuerst der Erfinder der Schriftgießcrkunst ist. Es wird weiter der Ansicht widersprochen, daß mit Holztypen gedruckt worden sei: vonAnfang an sei mit metallenen Typen gedruckt worden. Diese Behauptung versucht der Verfasser durch urkund liches Quellcnmaterial zu beweisen, und dieser Beweis muß als er bracht angesehen werden. Allerdings befindet er sich im Gegensatz zu Gustav Mori, dem bekannten Fachschriftsteller und Forscher aus schriftgießerischcm Gebiete. Bauer schließt seine tiefschürfenden Dar legungen mit folgendem Schlußsatz: »Wiederholen wir zum Schluß die eingangs gestellte Frage: Wer hat die B u ch d r u ck c r k u » st er funden? — so gibt es wie seit Jahrhunderten immer noch nur die eine Antwort: Iohannes Gutcnberg!« Die zweite technische Abhandlung ist übcrfchricben: »Die heu tige I l l u st r a t i o u s k u n st als Z e i t e r s ch c i n u n g. Kriti sche Bemerkungen von I)r. Herbert Hauschi 1 d«. Dieser Aufsatz, dem eine Anzahl Illustrationen beigegeben ist, zeigt das Gepräge einer ausgesprochen wissenschaftlichen Arbeit, der eine etwas popu lärerc Ausdruckswcise keinen Abbruch getan haben würde. Im Ver laufe feiner zweifellos hochwertigen und von gereister Sachkenntnis, zeugenden kritischen Analyse sagt der Verfasser: »Blättert man als Buchtcchnikcr das reiche, allzureiche Material illustrierter Bücher jeg licher Art und jeglicher Preislage durch, so breitet sich eine Fülle er griffener Möglichkeiten aus. Es entfaltet sich eine bunte Viel fältigkeit der Jllustrationswiedergaben, die erfrischend, höchst abw-echselungsreich und vor allem höchst anregend ist. Man glie dert am praktischsten das Material nach technischen Gesichtspunkten: »Illustrationen in Originalgraphik und solche in photomechanischer Re produktion«. Vom Gummi-(Offset-)Druck bemerkt der Verfasser, daß dieser die Zukunft zu beherrschen scheine. Seine Leistungen als Buch- tllustrationsdruck seien noch nicht einwandfrei, besonders in billigerer ^ 1176 Aufmachung. Das Ergebnis seiner kritischen Bemerkungen faßt vr. Hauschild in folgender, durchaus zutreffender Schlußbetrachtung zu sammen: »So haben alle Techniken ihre Vorzüge und ihre Nachteile, mit allen Techniken lassen sicy gute illustrierte Werke erzielen, wie die Produktion der letzten Jahre beweist, wenn von Anfang an aus die charakteristischen Eigenarten einer Technik hin entworfen und den eigentümlichen Unzulänglichkeiten tunlichst aus dem Wege ge gangen wird. Geschieht dieses, arbeiten Hersteller, Drucker, Illustra tor in allen Einzelheiten von Anfang an Hand in Hand, steht hinter dem zu schaffenden Buche eine Persönlichkeit, die sich mit dem Geiste des Textes als der Quelle des ganzen Unterfangs innig vermählt hat, so muß eine befriedigende, d. h. zweckentsprechende Leistung geboren wer den. Man mag über die Produktion der letzten Jahre denken, wie man mag oder muß: in technischer Hinsicht war sie den Abteilungen des Buchgewerbes sehr förderlich, zerrissene Fäden wurden weitergespon nen, neue Fäden ausgenommen, die in die Zukunft weisen«. Mer »Unsere Ziffern, ihr Ursprung und ihre Ent wicklung« verbreitet sich Konrad F. Bauer, der zur besseren Erfassuug seiner Ausführungen auf 11 Tafeln eine Fülle von Ziffern formen wiedergibt. Nicht allgemein bekannt dürfte es wohl sein, daß keine der arabischen Ziffern einer derart weitgehenden Veränderung unterworfen worden war wie die Fünf (5). Das wird nach der Ansicht des Verfassers ohne weiteres klar, wenn man die noch im Jahre 1400 gebräuchliche Fünf neben die heutige stellt. Eine Ähnlichkeit fei über haupt nicht vorhanden, trotzdem die Wandlung im Verlauf einiger Jahrzehnte erfolgte. Wenn Her Verfasser nicht unerwähnt läßt, daß die Ziffern durchweg als Begleitung von Buchstabenschrift Vorkommen und es sich hierbei um einen unmittelbaren Einfluß der Schrift ans die Gestaltung der Ziffern, also um eine Anpassung an den Charakter der Schrift handelt, so wird ihm in diesem Gcdankengang jeder künst lerisch empfindende Graphiker und Buchgewerbler beipflichten. Unter Bezugnahme auf die Tafeln IX bis XI, die eine reiche Zusammenstel lung aus dem Schriftschatze der deutschen Schriftgießereien vor Augen führen, erscheint cs dem Verfasser mit Recht sehr fraglich, ob es jemals möglich und erwünscht sein wird, eine Form für die Ziffern zu suchen, die sich jeder Schriftart anpaßt. Diese Anpassung wird besonders für Charaktcrschristen unmöglich zu erzielen sein. Für das Buchgewerbe gleichfalls von erheblichem Interesse ist der Aufsatz »Ein Vierteljahrhundert Setzmaschine« von Sepp Wundshammcr in Köln. Bei der Zeitschriften- und Bü- cherhcrstcllung spielt heute die Setzmaschine eine wesentliche, oft aus schlaggebende Nolle, denn ohne Setzmaschine wüßte mancher Ver leger und Drucker nicht, wie er die kurzfristigen Lieferungsmöglich- keitcn bewerkstelligen sollte, und daher ist dem Verfasser auch beizu- pflichtcn, wenn er sagt, daß man heute kurzweg behaupten könne, daß die einst so mißtrauisch aufgenommene Setzmaschine sich innerhalb des Berufs als so unentbehrlich, nützlich und vcrwcndungsfähig erwiesen hat, daß ihr Platz im Buchgewerbe unbestritten ist uud fiir alle Zeit gewährleistet bleibt. Sie ist eben eine Selbstverständlichkeit geworden wie Königs Schnellpresse. In Deutschland sind gegenwärtig etwa 6000 Setzmaschinen aufgestellt. Aus der ganzen Welt sollen etwa 44 000 Setzmaschinen vorhanden sein. Wundshammer aber weist dar auf hin, daß diese Angabe mir sogenannten Neklamcwcrt haben könne, da man bei dieser Snmme berücksichtigen müsse, daß damit alle über haupt hergestellten Maschinen rein reihcnfolglich aufgezählt und die verbrauchten bzw. ausrangierten Maschinen bei dieser Riesenzahl glatt in Abzug zu bringen sind. Auf die Frage nach der besten und rentabel sten Maschine antwortet der Verfasser, daß jedes System am rechten Platze ein guter und einträglicher Mitarbeiter sein kann. Wörtlich führt er dann weiter aus: »Man sagt ja nichts Neues, jvenn man behauptet, daß die Lynotype infolge ihrer Format- und Schriften-- verstellungsmöglichkcit und ihres besonders im Anzeigensatz wert' vollen Schriftcnreichtums (Vierdecker bei 3-Buchstabenmatrizen, gleich 12 verschiedene komplette Schriften) ihr hauptsächlichstes Verbreitungs gebiet in Zeitungsbetrieben hat, daß die Zeilen des Typographs in folge ihres glatten, dabei schweren und kompakten Gusses höchste Aus nutzung durch direktes Drucken vom Satz gewährleisten und daß die verhältnismäßige Einfachheit ihre Aufstellung in der Provinz und auch in den Wcrkbetrieben sehr begünstigt, während schließlich die Mono type zufolge ihrer Fähigkeit, auf einem Tastbrett vier oder noch mehr verschiedene Schriftgattungen im Einzelbuchstabensatz gemischt zu setzen, und ihrer durch die systematische Bnchstabcnbrcite für Tabellensatz konkurrenzlosen Eignung ebenfalls in Wcrköruckereien am meisten ver treten ist«. Ingenieur H. Fritz veröffentlicht im Jahrbuch einen Aufsatz! über »Zeitungs-Stereotypie«. Er macht den Leser anschau lich mit allen Arbeiten bekannt, die in einer halbwegs modern einge richteten Stercotypicwerkstätte Vorkommen, wobei er auf die mittleren Betriebe die meiste Rücksicht genommen hat.
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