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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1923
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- 1923-08-15
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- 15.08.1923
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Niederlande. Amstcrdam: A. Dupont. (G. E. Schulze.) Utrecht: I. A. H. Wagenaar. (Forberg.) Norme äe n. Bergen: Norsk Musikforlag. (Forberg.) Kristiania: Cainmermeyers Boghandel. (Cnobloch.) T s ch e ch o - S l o m a k e i. Karlsbad: Volksbuchh. u. Leihbibliothek Ernst Sattler. (Fernau.) O b e r h o h e n e l b e: M. Schier. (Forberg.) Prag: I. Otto G. m. b. H. (Wagner.) Pres; b n r g: St. Josef Buch- u. Kunsthandlung. (Kittler.) Schemnitz: Aug. Joerges Wwe. L Sohn. (Haessel.) Leipzig, den 10. August 1923. Verein Leipziger Kommissionäre. Geldentwertunq und Bilanz. Von Dipl.-Kaufm. Hermann Gasser t, i. H. R. Oldenbourg, Verlagsb., München. »Die Buchhaltung ist die untrüglich« Richiterin 4er Vergangenheit, die not wendige Kllhrertn der Gegenwart und die zuverlässige Ratgeberin der Zu kunft jeder Unternehmung.« Schär. I Allgemeines. Vorstehender Ausspruch Schärs, den er yls Motto über sein bekanntes Werk »Buchhaltung und Bilanz« setzt — ich komme später darauf zurück —, scheint heute durch die Geldentwertung in seiner Bedeutung zum Teil illusorisch geworden zu sein. Das Rechnungswesen, insbesondere die Buchhaltung, wurden in bezug auf Ordnungsmäszigkeit und strenge Systematik von jeher im Buchhandel stiefmütterlich behandelt. Das trifft in erster Linie auf das Sortiment zu. Heute ist bereits vieles besser gewor den; doch siegt gerade hier noch vielfach die einfache Buchführung über die doppelte systematische, wennschon auf die eigenartige Struktur der Branche zugeschnitten. Zuweilen finden wir, nament lich bei größeren Sortimcntsbetrieben, eine Kombination von ein facher und doppelter Buchführung'). Dagegen kommt das Rech nungswesen des Verlagsbetriebes jenem der Fabrikbuch haltung schon sehr nahe; hier wie dort verleiht das kalkulatorische Moment der Buchhaltung ihr charakteristisches Gepräge. Die mög lichst sichere Vorausberechnung und Gestaltung der Konsumtion bilden letzten Endes für den Fabrik- wie für den Verlagsbetrieb das Essentiale in der Wirtschaftsführung, bei letzterem sogar noch mehr als bei ersterem. Meine Ausführungen im folgenden gelten vorzugsweise für den Verlags- und Kommissionsbetrieb. Das Bewertungsproblem, bekanntlich das schwierigste in der Buchhaltungswissenschaft, erfuhr von seiten der Vertreter dieses Faches von jeher lebhafte Erörterung. Zahlreiche Neuerscheinungen auf diesem Gebiete beschäftigen sich letztzeitlich besonders eingehend mit oben aufgeworfenem Thema, das in enger Berührung mit dem Bewertungsproblem steht"). Es erfordert schon einige Mühe, aus --) über Verbesserungsvorschläge in der Sorlimeutsbuchfllhrung, die ich billigen kann, siehe Grefen: »Die Buchführung im Sortiments buchhandel« (Bbl. Nr. 44 vom 21. Februar 1923). «) Vgl. 88 137 ff. R.A.G., 8 4» lfür Aktienges. 8 Ml), H.G.B., 88 59, S8a, 33 und 33 a E. St. G. — Mahlberg, »Bilanztechnik und Bewertung bei schwankender Währung«, S. 122, äußert sich dahin: »Unter der Herrschaft einer schwankenden Währung ist die Bewertuugssrage der einzelnen Bilanzposten jetzt so anzuschen, daß jedes Unternehmen, ob es will ober -nicht, mit Haut und Haar, mit allen Aktiven und Passiven sich in einer grandiosen »Valutaspekulation« befindet . . . Bei schwankender Währung entsteht der Gewinn nicht in erster Linie durch Umsatz oder Fabrikationstätigkeit, sondern zumeist durch Gewinn an Kreditoren, Verluste an Debitoren, Kassa usw. und durch möglichst schnelle Anpassung der Verkaufspreise an die Geldvcr- schlechterung«. 1I4S der Fülle der Bilanzliteratur vom Nebensächlichen das Hauptsäch liche zu sondern, speziell auch das hervorzukehren, was für die Ver hältnisse des Buchhandels als besonders beachtenswert erscheint. (Im übrigen dürste es für den Buchhandel nicht uninteressant sein, auch manche Einzelheiten aus Industrie und Großhandel zu er fahren.) Das Grundproblem unseres Themas wird von der Frage be rührt: Kommt die Geldentwertung überhaupt in der Bilanz zum Ausdruck und zeigen unsere Bilanzen die Geldentwertung richtig? In diesem Falle würden auch die Ersolgsrechnungen die Geldentwertung richtig zeigen. Das aber wird von sämtlichen Au toren einmütig bestritten, die damit behaupten, unsere Bilanzen und also auch die Ersolgsrechnungen seien falsch, und zwar im allge meinen, weil sie eine-Mischung von Goldmark und Papiermark dar- stcllen, im speziellen, weil diese Papiermark selbst wiederum zu ver schiedenen Zeiten «inen anderen Prozentgehait an Wertigkeit besitzt. Ist die Mischung von Gold- und Papiermark aus der Bilanz ersicht lich? Wenn man einen Vergleich mehrerer Bilanzen — etwa von A.-G.-Bilanzen, die durch den Zwang der Veröffentlichung jedem zugänglich sind — vornimmt, so läßt sich diese Mischung durch die Aufblähung (Inflation) gewisser Zahlenpositionen Wohl erkennen. Eine dauernde Nichtbeachtung, auch nur eine nicht ge nügende Beachtung des großen Unterschiedes zwischen Goldmark und Papiermark hat für den Unternehmer zur Folg«, daß 1. die Kalkulation der Warenpreise eine feh lerhafte, d. h. viel zu niedrig« sein wird (ich verweise auf die bis vor einem Jahr betriebene ungesunde Preispolitik im Buchhandel'), ebenso auf die Ausland- schleuderei"); 2. die Vorausberechnung und Gestaltung der Konsumtion demnach eine falsche ist (Ausver kauf der Lagervorräte und »Ausschüttung« kostbarsten Ver legerkapitals einerseits, Schwierigkeiten in der Nachbestellung wegen enormer Druck- und Papierkostensteigerung anderer seits!); 3. ungenügende Abschreibungen an den An lagewerten gemacht werden (wichtig für Kommis sionsbetriebe und Verlagsunternehmungen mit Grundstücken, Gebäuden, Druckereien, Buchbindereien mit Maschinenbetrieb usw.); und 4. daher die Selbstkostenpreise für diese An lagen zwecks Wiederbeschaffung zu niedrig berechnet werden. Soll ich aus Einzelheiten näher «ingehen, so ist es mir erlaubt, in Kürze etwas weiter auszuholen. I!. Aufbau und Zweck der Bilanz. Moderne Bilanz auffassungen. Der Zweck der Bilanz ist, zu einem bestimmten Augenblick die Vermögenslage eines Unternehmens festzustellen. Nicht aus der Bilanz, sondern aus der auf Grund der Bilanz festzustellenden Er- solgsrechnung geht dann erst die Wirtschaftlichkeit eines Unterneh mens nach Konten definierbar hervor. Di« Aktivseite der Bilanz zeigt das Vermögen, die Passivseite das Eigen- und Fremdkapital bzw. den Verteilungsplan. Das Eigenkapital kann formell eine konstante Größe sein — nicht nur bei der A.-G., sondern auch bei Einzelfirmen —, erleidet aber materiell stets große Schwankungen. Durch die Geldentwertung ist nun der Fall eingetreten, daß die liquiden Mittel und kurzfristigen oder leicht realisierbaren Aktiven meist keinen Vergleich mit den mittel- und langfristigen Aktiven und den festen Anlagen erlauben, weil bei der Mehrzahl der Unternehmungen erster« in Papiermark, letztere in Goldmark angesetzt sind. Ähnlich ist es auf der Passivseite: Das Eigenkapital, ob es die »Vorkriegshöhe- ') Vgl. meinen Aufsatz: »Die Teuerung der Post-, Fracht- und Nollgcldgebllhrcn und ihr Einstich auf den Buchhandel (1914—1922)«, sowie den über »Die Entwicklung der Leipziger Kommissiouärgebühren (System und Gebührenhöhe) von 184k bis 1822« in der »Deutschen Ver- legerzeitüng« 1922, Nr. 9, 14, 1k und 17, insbesondere Seite 148 und 280 fst **) Vgl. den Aufsatz von D r u ck e n m ü I l e r: »Die Preisbestim mung des deutschen Buches für bas Ausland« in der »Deutschen Ver legerzeitung« vom 15. J-nli 1922, S. 22k n. ff.
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