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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1923
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. A: 83, 10. April 1923. Wir werden die Hauptversammlung ersuchen, sowohl den Mitglieds- wie den Bctriebsbeitrag in einer gleichbleibenden Grundzahl auszudrücken, die dem Umfang der Geldentwertung entsprechend mit der am Zahlungstage gültigen Schlüsselzahl des Börsenvereins zu multiplizieren ist. Der Ungerechtigkeit muß ge steuert werden, daß sich Mitglieder, die säumig zahlen, aus Kosten ihres Vereins und ihrer Kollegen bereichern. Die Leipziger Kantate-Bugramcsse und auch die gelegentlich der Leipziger H e r b st must e r me sse veranstaltete Bugra- messe boten auch im verflossenen Jahre -das gewohnte Bild. Die Herbstmesse litt besonders unter dem plötzlichen Sturz des Markkrrrses, der die Aussteller nötigte, die festgesetzten Bücherver kaufspreise bereits am zweiten Meßtag wesentlich zu erhöhen. Die Abschlüsse des Buchhandels aus der Frühjahrsmesse waren im -allgemeinen unbedeutend. An der am 7. Mai 1922 «rössneten Internationalen Bücher- messc in Florenz war Deutschland hervorragend beteiligt. Die deutsche Ausstellung fand allgemeine Anerkennung; einen aus führlichen Bericht brachte das Bbl. Nr. 114 vom 17. Mai 1922. Auch in R o m, wohin die deutsch« Ausstellung überführt wurde, wurde den Leistungen des deutschen Buchhandels Beifall zuteil, Mit dem Personal der Geschäftsstelle schlossen wir in Anleh nung an den für Leipzig gültigen buchhändlerischen Lohn- und Gehaltstarif einen Haustarif ob. Der Oberbuchhalter, Herr Her mann Braune, konnte auf eine 25jährige überaus verdienstvolle Tätigkeit zurückblicken. Von dem im letzten Jahre in -den Verlag des Börfenvere-ins übergegangenen »Sperlings Zeilschriften-Adreß- b u ch - ist Ende Februar 1923 der 50. Jahrgang erschienen. Den für unser« Bibliothek entsprechend dem Anträge des Bibliotheks-Ausschusses eingesetzten Betrag für Anschaffungen und Buchbinderarbeiten in Höhe von 2 500 000 Mk. -bitten wir zu genehmigen. Die Benutzung der Bibliothek, insbesondere des ein gerichteten öffentlichen Lesezimmers ist auch im verflossenen Jahre recht rege gewesen. Die veränderten politischen Verhältnisse wie die Bearbei tung des Täglichen und Wöchentlichen Verzeichnisses durch die Deutsche Bücherei machten eine Neufassung der > B estimmun - gen über die Aufnahme in das Verzeichnis der Neuigkeiten des deutschen Buch- und Landkar tenhandels« notwendig, -die im -Bbl. Nr. 299 vom 27. De zember 1922 veröffentlicht wurde. Dem Wöchentlichen Verzeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuigkeiten ist neuerdings ein Firmenregister beig-egeben, an Hand -dessen sich die Neuproduktton in kürzester Zeit ermitteln läßt. Auf Antrag der Vereinigung der Schul buchverleger wurde beschlossen, grundsätzlich alle unveränder ten Neuauflagen von Schulbüchern von der Aufnahme in das Wöchentliche Verzeichnis auszuschli-eßen. Im Halbjahrs Verzeichnis für 1922, it, treten erst malig die Grundzahlen (mit Gz. bezeichnet) in die Erscheinung. Die zweite Hälfte des D -e u ts ch e n B ü ch-e r ve r z e i ch n i s s e s der Jahre 1915—1920 (Berfafserverzeichnis L—Z> ist im Spät sommer ausgegsb-en, womit der alphabetische Textband vollendet wurde. Das Sach- und Schlagwortregister dazu wird noch im Saufe dieses Jahres zur Drucklegung gelangen. Während die Statistik der gesamte» literarischen Jahrespro duktion für 1920 die Zahl von 32 345 ergab, beträgt die Summe der von der Bibliographie des Börsenvereins registrierten und später statistisch erfaßten Einheiten im Jahre 1921 34 252 Stück, womit die Produktion des Jahres 1912 nahezu erreicht ist. Es ist also damit für 1921 eine Steigerung der Verlagsproduktion insgesamt um 1907 Erscheinungen gegen die des Jahres 1920 zu verzeichnen. In diesen Zahlen sind jedoch die verschiedenen kata logisierten Ze i tsch r ist e n mit eingerechnet. Im Jahre 1921 belief sich -deren Zahl auf 4967 gegen 4552 i-m Jahre 1920; mit hin -eine Steigerung von 415 Stück. Dies Anwachsen der Zeit schriften ist jedoch nur scheinbar und findet seine Erklärung darin, daß sich die jetzige bibliographische Verzeichnung weitere Ziele gesteckt hat als vorher, 4S2 Die Statistik der literarischen Produktion für 192? befindet sich in Arbeit, Für das erste Halbjahr, Januar bis Juni, liegt das Resultat bereits vor: 10 585 Neu-erscheinungen, 3716 Auslagen, zusammen 14 30t Bücher, An Zeitschriften wurden 403t gezählt. Es erschienen demnach an Büchern und Zeitschrif ten t 9 2 2, I. Halbjahr insgesamt 18332 Einheiten. Das Pressebüro des Börsenber-eins hat sich namentlich im zweiten Teil des Berichtsjahres einige Beschränkungen auserleg-sn müssen, da die Herstellungs- und V-ersendungskosten eine umfang reicher« Betätigung auf dem Gebiete der Verbreitung von Presse notizen nicht zultetz-en. Angesichts der allgemeinen Wirtschafts lage ist aber die fortlaufende Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedürfnisse -des Buchhandels und seine Verhältnisse dringend erforderlich, sodatz dieser Aufgabe dauernd größte Beachtung zu widmen ist und dafür auch die nötigen Mittel b-ereitgestellt wer- den müssen. Die Aufklärungsarbeit, die im vorigen Jahre im Zeichen des Satzes gestanden hatte: »Das Buch ist billiger als alles -andere«, hat zweifelsohne Erfolg gehabt, Angesichts der unvermeidlichen Steigerung der Bücherpveise und des weiteren Versiegens der Kaufkraft weiter Kreise wird es notwendig sein, nunmehr für die Überzeugung zu werben, daß das Buch immer noch erschwinglich und wohlseil ist und daß sich die Achtung Vor Geistesarbeit auch in einer wirtschaftlich hohen Bewertung ihrer Erzeugnisse äußern mutz. Die iti unserer Geschäftsstelle -eingerichtete Abteilung für Stellenvermittlung wurde im Jahre 1922 von 16 Arbeitgebern und 104 Arbeitnehmern benutzt. Der in zahlreichen Handels zweigen befürchtete Arbeitsinangel ist also bisher noch nicht in die Erscheinung getreten. Gegenwärtig sind keine offenen Stellen gemeldet. Nach dem am 22, Juli 1922 in Kraft getretenen Ar beitsnachweis-Gesetz gehört unsere Stellenvermittlung zu den behördlich anerkannten Facharbeitsnachweisen. Als -die Absicht des Vereins der Buchhändler zu Leipzig be kannt -wurde, unter dem Druck -der Not die Buchhändler-Lehr- austatt zu schließen, setzte eine von dem Vorsteher des Schulaus schusses, Herrn Herrmann De-g-ener, dankenswerterweise ins Leben gerufene großzügige Propaganda -sin mit dem Ziel«, einen »Ver ein zur Erhaltung der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt« zu gründen. Der Verein -der Buchhändler zu Leipzig will diesem Verein unter gewissen Bedingungen die Buchhändler-Lchranstali übertragen; die Verhandlungen hierüber sind noch im Gange, Wir nehstien an, daß der Betrag, der für diese dem Gcsamt- buchhandel nützliche Anstalt in den Voranschlag eingestellt ist, auch dann zur Auszahl,mg kommen soll, wenn sie ihren juristi schen Eigentümer auf die genannte Weise wechselt. Der Arbeitgeber-Verband der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig, hat im verflossenen Berichtsjahre besonders s-ein Nach richtenwesen ansgebaut und damit Anklang im Buchhandel ge funden. Der Zinsenertrag -der vom Vorstand verwalteten John Henry Schwerin-Stiftung -wurde tm Jahre 1922 in Höhe von 1700 Mk. an neun Gesuchsteller aus Kreisen des -Buchhandels und der Schriftsteller und Journalisten ausgezahlt. Im laufenden Jahre macht es die katastrophale Geldentwer tung unmöglich, den nach jetzigem Geldwert unbedeutenden Zinseneitrag der Stiftung in der bestimmungsgemäß vorgesehenen Weise zu verteilen. Wir werden daher die -erwähnten Stiftungs- gcld-er ohne Jnnehaltung der vorgefchriebenen Formalitäten an würdig erscheinende Gesuchsteller überweisen, damit nicht -einer formalen Ordnungsmätzigkeit zuliebe dem wirklichen Willen der Stifter Gewalt angetan und der verfügbare Betrag durch unver hältnismäßig hohe Spesen ungebührlich geschmälert wird. Auch hi« offenbart sich mit der Tragik, daß sich di-e mündelsicheren Anlagen als die weitaus ungünstigsten erwiesen, die Plot der Zeit, die gleichzeitig das Elend der Bedürftigen -erschreckend ver mehrt und die Hilfskraft der Stiftungen nahezu vernichtet hat.
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