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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1923
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- Deutsch
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7«- Nr. 83 (R. 50). Lrjcheint werktSglich. Dezugsprelje sür Mitglieder ein? - Stüc> kostenlos, weitere Stücke ^um eigenen Dodarf über » Z reip^ig oder -postüberwei.unq Gr.-Sahl M. 1.50. Nicht-: Mitglieder M. 2.- plus jewell. Schlüsselzahl. Del der-Post : >» bestellt M. 40000.— vierteljähri. Kreuzbandbszieher haben : L« die portoßosten u. Dersandasbühren zu erstatten. Einzel-: g* Nr. Gr.-A. M. 0.15. — Nm;ang einer Seite 360 viergespalt. : !c>000 6^20000 M^^S^ 10000M.^Nich^tmitglie'ds?- : preis: Dis Seile 250 M.. '/, 6. 80000 M.. »fr 6. 40000 M.. ^ S. 20000 M. Stellenges. 65 M. die Seils. Lhiffreqebühr ^ 100 M. Destellz. Mitgl. u. Nichtmitgl. die Seile 175 M. - ^ Duf alle p^iss 300°/^2>uschlag^^nzeigen voa^Nich^rnitgl. ^ Leipzig, Dienstag den 10, April 1823, öv. Jaypganx. Redaktioneller Teil. Geschäftsbericht des Vorstandes des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 1922^1923. Zu erstatten in der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonntag Kantate, dem 29. April 1923. - Es wird gebeten, diesen Geschäftsbericht mit zur Hauptversammlung mitzubringcn, da keine Tondcrdruckc auslicgen, — ^ »Wird Deutschlands ehrlicher Wille zu gemeinschaftlicher Neu gestaltung der Wcltarbeit immer wieder in entwürdigenden For men zurückgestotzen und damit dies Land sozialer und Politischer Auflösung entgegengetrieben, so möge niemand im Ausland zweifeln, daß solche Saat des Bösen auch die heute noch frucht baren Felder seiner Gegner mit ihrem Todeshanch überziehen wird«. Mit diesem Schlußwort des von der Handelskammer Ham burg erstatteten Jahresberichtes ist der furchtbare Ernst der Lage Europas gekennzeichnet, das den, Höhepunkt seiner Krisis näher- rllckt. Für unser Volk und jeden seiner Berusszweigc gilt gegen wärtig nur ein Gebot: Besonnenheit und Einigkeit, ansgebaut auf der Erkenntnis, daß der Kampf in solchen Schicksalszeiten einer Nation nicht dem Gesinnnngsgvgner in den eigenen Reihen, son dern nur eurem haßerfüllten Feind des Volksganzen gelten kann, und sei es auch nur mit den Waffen des Geistes und des Rechts, die allein noch unserem schwergeprüften Vaterland zur Abwehr recht- und schamloser Übergriffe geblieben sind. Mag der räube rische Eindringling die Ausführung unseres »Wilhelm Teil« ver bieten — er wird mit solcher Unterdrückung selbst des freien Wor tes nur seinen Görst wachrufen mid entfachen: »Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht, Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden, Wenn unerträglich wird di« Last — greift er Hinauf getrosten Mutes in den Himmel Und holt herunter sein« ew'gen Rechte, Die droben hangen unveräußerlich Und unzerbrechlich wie die Sterne selbst«. Am Eingang des letztjährigen Geschäftsberichtes nannten wir die Entwertung der Mark auf ^ ihres Goldwertes das Merkmal unserer gesamten Wirtschaft, Ihr ist nunmehr ein Sturz auf bis über ihres Goldwertes gefolgt. Damit hat die Unbeständigkeit und Zerrüttung unseres Wertmessers einen Grad erreicht, der den Ruf nach Einführung eines wertbe ständigen Preis aus drucks mittels in weitesten Krei sen stärken mußte. Mit der Inflation war, im Gegensatz zu frü heren Erfahrungen, eine erhebliche Geldknappheit und Krcditnot verbunden, die wiederum zu einer vielfach unerträglichen Ver schärfung der Lieferungsbedingungen, namentlich bei den für die Herstellung unentbehrlichen Grundstoffen, geführt hat. Der Reichsregierung blieb jedenfalls nur das verzweifelte Mittel, durch Erhöhung des Notenumlaufes den Zirkulalions- prozeß des, Geldes und damit eine äußerlich geordnete Wirtschaft aufrechtzncrhalten, so unbestreitbar auch den inneren Wert des Papiergeldes mindert, wer die bloßen Papiergeldmcngen dauernd mehrt. Kein Staat aber wird je anders als unter dem Drucke furchtbarster Not den Verfall seines Geldes bewußt begünstigen: er vermehrt die unproduktive Arbeit, hüllt all« Volks- und Pri vatwirtschaft ln einen verderblich täuschenden Geldschleier, erstickt jede» Anreiz zur Sparsamkeit und zur Kapitalbildung, er schüttert alle soliden Grundlagen kaufmännischer Kalkulation und untergräbt schließlich, unter Gefährdung seiner eigenen Staats autorität, denGemeinschaftsgeist gegenseitiger Hilfsbereitschaft und gegenseitigen Vertrauens, ohne den kein Staatswesen brslchcn kann. Denn mit der außerordentlichen Verelendung weitester Volkskreise geht eine soziale Umschichtung zugunsten Einzelner Hand in Hand, di« — bielfach nur unter Ausnutzung der Span nung zwischen innerer und äußerer Markbeweriung — sür sich Werterhaltung und Wertsteigcrnng zu erreichen verstanden, sodaß ein aller Gerechtigkeit Hohn sprechendes Mißverhältnis zwischen den Erfolgen mühsam ausbanender Arbeit und den Erfolgen bloßer Spekulation den sozialen Gegensatz verschärft. Die Geldentwertung schädigt die Besitzer reiner Geldfordc- rungen besonders schwer, ' Sie schafft so einen verbitternd wir kenden Kontrast zwischen der Lage des Gläubigers, der sein viel fach in mühsamer Lebensarbeit erspartes Vermögen in nichts zerrinnen sieht, und der Lage einzelner Schuldner, die sich schnell und mühelos mit fremdem Geld bereichern, sobald sie es in wert beständige Sachgüter verwandeln. Zugleich entsteht eine erhöhte Nachfrage nach allen solchen realen Gütern und sogar der Anreiz zur Verschwendung, Beides wirkt wieder, vor allein bei lebens notwendiger Ware/ preissteigernd und täuscht der Wirtschaft ein trügerisches Bild über die Aufnahmefähigkeit des Marktes vor, Tenn nahezu jede Ware gilt in Zeiten gleitenden Gcldstandes als ein zur Produktion oder zum Ankauf reizender Wert, auch wenn sie ihren Absatz nur der Flucht vor der Mark und einer Preisbildung verdankt, di« sich weit unter den Gestehungskosten 4dZ
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