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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1923
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- Deutsch
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X 66. 19. März 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Werk hinaus in die geistes- und schrifttnnisaeschichtlichen Weiten führt, die sich zu einem um den Verfasser und sein Buch entstehenden Zeit bilde verdichtet: rver den Aaronsstab -der kritischen Bibliographie zu handhaben versteht, der alten Büchern Quellen lebendigen Lebens entströmen läßt, wird mit Freuden davon Kenntnis nehmen wollen, daß Otto Deneke sich entschlossen hat, die Berichte über seine lang jährigen Bücher- und Bücherciwandcrungen in einer Reihe von Sonder untersuchungen vorzulegen. In einer bunten Reihe, -deren Überschrift: »Göttingische NebcnstunLien« verrät, daß der bekannte Büchcrkcnner und -sammler in ihr die Ergebnisse seines Findcns und Forschend zusammenstellen will, wie sie ihm in der Muße seiner Beschäftigungen mit den Büchern gerade reiften. Daß es Ergebnisse sind, die er vor igen kann, hat Deneke schon in seinen früheren, allzu selteuen biblio graphischen und literarhistorischen Untersuchungen bewiesen und erweist es von neuem in -dem angezeigten Hefte, in dem er die Biographie eines Vorfahren Frank Wedekinds, des Christoph Friedrich Wedekind (1709—1777), zum erstenmal ausführlicher nach den Quellen darstellt. Dieser Wedekind, oder Koromandcl, mit welchem F-edernameu er sich schmückte, ist als Dichter freilich kein Unbekannter, denn manche seiner Gedichte, vor allem das berühmte Krambambuli- Lied, sind heute noch unvergessen. Aber wir wußten bisher über ihn nur' Ungenaues und Unzusammenhängendes: als Verfasser war er ganz hinter seinem Werk verschwunden. Deneke gibt ihm die lite rarhistorische Persönlichkeit, und damit sein gutes Recht. Die beige- fügtc Auswahl von Gedichten Wedekinds rundet -die dankenswerte Mo nographie, deren Bibliographie den Büchersammlcrn zur erwünschten Hilfe kommt. Das Ganze aber macht begierig auf die Fortsetzung der Rebenstunden, die die zweite Umschlagseite verheißt. G. A. E. Bogen g. Kleine Mitteilungen. Nnhrhilse. — Wie wir einem Schreiben des Reichsverbal,des der Buchbindereien (Sitz: M. GladbachpRhepdt) entnehmen, haben mehrere Verbände der papiervcrarbeiienden Industrie den Beschluß gefaßt, nicht wie bisher 1"/»», sondern 1«/, ihres gesamten Umsatzes der Rhcin- und Nnhrhilse zuzufiihren. Der genannte Verbann empfiehlt diesen lobenswerten Schritt zttr Nachahmung und weist mit Recht darauf hin, daß kein Opfer zu groß sein kann, um den Kampf an der Ruhr, der wirklich um Deutschlands Zukunft geht, zu unterstützen. Ebenso weist der Ncichsverband mit Recht darauf hin, daß zur Unterstützung der Nuhrfront unbedingt notwendig auch das entsprechende Verständnis im unbesetzten Deutschland für die Lage der Firmen im besetzten Ge biet gehört. Es kann sich niemand einen Begriff davon machen, wie schwer die Verhältnisse dort tatsächlich liegen und welche moralischen und pekuniären Opfer dort von allen gebracht werden. Die Lieferanten im unbesetzten Gebiet müssen es daher als ihre Pflicht betrachten, ihre Geschäftsfreunde im besetzten Gebiet nicht im Stich zu lassen, son dern sic in sedcr Weise, soweit es in ihren Kräften steht, zu unter stützen. Ehemalige Schiller der Buchhändler-Lehranstalt. — Herr Kurt Kretzschmar i. Fa. Herm. Striemann in Cottbus schreibt unterm 11. März 1923: Sehr geehrter Herr Degen er! Wollen Sie mich, bitte, für den »Verein zur Erhaltung der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt« mit einem Jahresbeitrag von Mk. »MV.— vormcrken. Als ehemaliger Schüler der Anstalt, der den Vorteil dieser Einrichtung für die fachschulische Ausbildung des Buchhändlers an sich selbst erfahren hat, erblicke ich in dem Fortbestehen der Anstalt eine dringende Notwendigkeit für den gesamten deutschen Buchhandel. Nach meiner Meinung hat jeder ehemalige Schüler die moralische Pflicht, nach Kräften sein Scherflein beizutragen, zahlt er doch damit nichts weiter als gering« Zinsen für das fruchtbringende Kapital, das er durch die ausge zeichnete fachliche Ausbildung auf der Anstalt gewonnen hat. Sie bemerkten ganz richtig, daß das Ansehen des deutschen Buchhandels «inen gewaltigen Stoß erfahren würde, wenn er nicht die Kraft aufbringt, die Einrichtung zu erhalten. Die Erhaltung der Anstalt ist eine Angelegenheit, die nicht nur den lokalen Buchhandel Leip zigs, sondern die Gesamtheit angcht. Anmeldungen erbeten an Herrn H. Degener in Leipzig, Naun- hofcrstr. 1. Schulbücher für Ostern 1823. — Um den Bezug der Schulbücher zu erleichtern, hat die Vereinigung der Buchhändler zu Bad Blankenburg, Lobe»st ein, Pößneck, Rudolstadt und Saalfeld in Thüringen, deren Geschäftsstelle sich in Rudolstadt (Herr Mark) befindet, in den Zeitungen ihres Gebiets das folgende Inserat verösscnilicht, dessen Wirkung durch einen Hinweis im lokalen Teil noch verstärkt worden ist: »Schulbücher für Ost« rn 19 23. — Infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse sind die Unterzeichneten Buchhandlungen nicht mehr in der Lage, ein geordnetes Schulbücherlagcr zu unterhalten. Um nun-die Schüler rechtzeitig in den Besitz der Bücher zu bringen, wird gebeten, Vorausbe stell ungen schon setzt auszugebcn, weil sonst eine pünktliche Lieferung nicht gewähr leistet werden kann.» Vielleicht ist in andern Bezirken ein ähnliches Vorgehen möglich und ersprießlich. Fränkisch- Abende in Nürnberg. — Der zweite dieser der Hciinat- und Volkskunde gewidmeten Abende, die vom Fränkischen Heimat- Verlag (Lorenz Cpindler), in Nürnberg veranstaltet werden, findet am 21. März im Saal ä des Kalharincnbaus lEingang Wespennest) statt. Herr Ottmar Schäffer spricht über »Der Bauern krieg in Franken». Alle Freunde der Heimat- und Wander- bewcgung sind hierzu freuiidlichst eingeladen. Beginn 8 Uhr abends. Dcuisches Eigentum in Südtirol. — Das sogenannte kleine Eigen tum der Deutsche» in Südiirol soll freigegebcn werden. Gesuche um Freigabe, die in italienischer Sprache abgefaßt sein sollen, müssen bis spätestens 31. März vorgelegt werben. Die Erklärung ist von einen, italienischen Generalkonsulat zu beglaubigen. Die obere Wcri- grenze beträgt analog den für das alte Italien geltenden Bestimmun gen 50 Ow Lire. Säuberung der römische» Bnchläden. — Der Kampf gegen die pornographische Literatur ist in Italien, wie aus Nom gemeldet wirb, durch die Regierung Mussolinis nach Veröffentlichung einer ministeriellen Weisung an die Polizeibehörden ausgenommen worden. Die Beamten haben einen reichen Beutezug gemacht. Es war ja hier im Buchhandel Mode geworden, daß jeder Roman, wenn er auch noch so mild in seinem Inhalt war, mindestens eine Einband zeichnung haben mußte, die »anlockend« wirkte. Mit Guido de Verona hatte auch eine Schreibweise unter den jüngeren italienischen Lite raten begonnen, die sich immer mehr von Literatur entfernte. Be zeichnend sind die Titel einiger solcher beschlagnahmten Bücher: »Fräu lein Ohuehemd«; »Erinnerungen einer Odaliske«: »Liebesgelllste«: »Juugferujchast und Schamgefühl«: »Der Keuschheitsguricl«: »Co cain«: »Teuflische Liebe«; »Luxussäugetiere« usw. in bunter Reihe. Auch französische Autoren, wie Camille Pcret, Keraban, Margueriiie, wurden betroffen. Bon den Italienern stehen Pitigrilli, Mariani, Cechi an der Spitze der Proskripiionsliste. Übrigens ist auch der Chevalier Casanova gezwungen worden, seine Memoiren a»S den Schaufenstern zurnckzuzichen. Keine neue» Postgebühren zum 1. April. — Der Reichspostminister hat dem Reichsrat den Entwurf einer Verordnung zur Änderung der gesetzlichen Postgebühren zugehen lassen, ln der er davon abfieht, die Post-, Telegraphen- und Fernsprechgebühren zu erhöhen, da eine neue Steigerung dieser Tarife die allgemeine Teuerung weiter steigern würde. Er will erst die weitere Entwicklung der Preise ab,Parten. Es ist nur beabsichtigt, den 1. Aprll zu der gewünschten Ein führung des 8-Z o n e n ta r l fs. f li r Pakete zu benutzen und damit die ebenfalls gewünschte Schaffung einer Vorstufe für Warenproben zu verbinden. Der neue Pakettarif soll das vor kurzem clngeführte Paketbestellgcld und die Paketausgabegebühr milumsasseu. Diese Gebühren sollen also als selbständige Gebühren wieder in Wegsall kommen. Dle künftige 1. Zone umfaßt die Entfernungen bis 76 Kilometer, die künftige 2. Zone umfaßt solche über 7» Kilometer und die künftige 3. Zone umfaßt die Entfernungen über 376 Kilometer. Die Vorstufe für Warenprobcnscndungen soll ein Gewicht bis Iw g umfassen, mit der Gebühr von 00 Mark wie für eine gleich schwere Drucksache, um es der Geschäftswelt zu ermöglichen, neben der Druck sache auch die leichtere und billigere Warenprobe als Werbemittel zu benutzen. Ter Verkehrsbcirät hat sich mit Stimmenmehrheit mit den in den Entwürfen vorgcschlagenen Änderungen einverstanden erklärt. Die Vorlage bedarf noch der Zustimmung des RoichsratS und des zu ständigen Reichstagsausschusses. PersoimInaAiMeil. 70. Geburtstag. — Der bestens bekannte und in weiten Kreisen des Schweizer und des deutsche» Buchhandels beliebte Berlagsbuch- häuöler Herr vr. xkil. k. e. Alexander Francke in Bern begeht am 19. März bei, 70. Geburtstag. Er kann auf ein reich- gescgneies Leben zurückblickcn, reich an Arbeit, aber auch an Er folgen. Ter Jubilar stammt aus dem Norden Deutschlands, Schlcswig- 345
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