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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1923
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vürseublatl f. d. Dtschrr. vuchhandel. Redaktioneller Teil. 56, 7. März 1923. fiir 100 Kilogramm. 1 Kilogramm Stereotypmetall kostete am 23. Fe bruar 2750 Mark und 1 Kilogramm Setzmaschinenmetall 2659 Mark. Das Reinigen der Pntztiichcr wird ab 1. März von den Wäschereien mit 7000 bis 8000 Mark flir 100 Strick berechnet. In ähnlicher Weise sind die Bürobedarfsartikel gestiegen: so ist beispielsweise ab 20. Februar der Preis fiir eine normale Büroschreibmaschine vom Verband Deut scher Schreibmaschinen-Fabrikanten ans 1 260 000 Mk. festgesetzt werden. Es versteht sich von selbst, daß durch all diese vorstehend aufge- flihrten Umstände, die eine Erhöhung der Friedenspreise seit 19. Fe bruar um das 4375fache für Akzidcnzarbeiten und um das 3970fachc für Werke, Zeitschriften und sonstige regelmäßig erscheinende Blätter sowie Zeitungen verursachten, auch die Bücherpreise erheblich erhöht werden mußten. Den Rückgang im Bücherabsatz empfinden natürlich in erster Linie die Buchdruckereien, -die gleichzeitig sehen müssen, wie die Herstellung von Neuauflagen, namentlich kostspieliger, wissenschaft licher Werke, mehr und mehr an Druckereien abwandert, die Lizenzen auf Manuldruck und auf andere derartige Verfahren erworben haben und wobei die Neuherstellung des Satzes ausscheidet. Die Bezugsgelder der Zeitungen klettern gleichfalls unaufhaltsam in die Höhe, was wohl für alle Blätter auch stets mit einem mehr oder weniger größeren Verlust an Beziehern verbunden ist. Die »Frankfurter Zeitung« kostet z. B. im Monat März 8000 Mark, das ist rund das 2700sache des Vorkriegspreises (das Zeitungspapier kostet das rund 7000fache des Vorkriegspreises). Was vom Buchdruckgewerbe gesagt wurde, gilt im gleichen oder noch schärferem Maße von den übrigen Zweigen der Graphik. Geht's dem Buchdrucker schlecht, so hat der Buchbinder nichts zu lachen, und die etwa drei Dutzend deutschen Buchdruckereien, die im Verein mit der Neichsdruckerei (in Berlin) Banknoten drucken, sind für die allgemeine wirtschaftliche Lage der beiden verwandten Gewerbe ohne Bedeutung. Einen schweren Schlag hat auch die Ansichtspostkarten-Jndustrie erlitten. Neben der Verteuerung der Druckprcise usw. sind es vor allem die ständig steigenden Portokosten, die diese einst so blühende Industrie fast lahmgelegt haben. Im Februar betrug das Jnland- porto für eine Ansichtskarte mit einem handschriftlichen Zusatz bis zu 5 Worten 10 Mark, ab 1. März, müssen 20 Mark gezahlt werden. Die Beschäftigung für das Ausland geht gleichfalls mehr und mehr zurück, da die hohen Erzeugungskostcn die Konkurrenzfähigkeit unter binden. Reklamedrucksachen, einschließlich Etiketten, Verpackungen, Kataloge und Preislisten werden nur wenig bestellt, und ebenso flaut das Geschäft in Akzidenzdrncksachen immer niehr ab, und zwar sowohl für den Inland- wie Auslandbedarf. Im Zeitungs- und Zeitschriftenverlag macht der Krebsgang weitere Fortschritte, und die immer maßloser werdenden Drangsalierungen der Zeitungen im Rhein- und Nuhrgebiet durch die französisch-belgische Besatzung bedeuten für viele Verleger große Verluste, wenn nicht den völligen geschäftlichen Ruin. Eine Anzahl Verleger und Redak teure wurden nebst ihren Familien ausgewiesen und mußten oft binnen wenigen Stunden Geschäft und Heimat verlassen. Neue Lohnverhandlungen im Buchdruckgewerbc. — Zu Beginn der am 1. März in Berlin zusammengetretenen Sitzung der Tarifkommis sion forderten die Gehilsenvcrtreter eine Erhöhung des bis 3. März gültigen Spitzen lohn cs um 75 Prozent für die nächsten zwei Wochen, außerdem die Festsetzung einer Svnderzulage für die besetzten Gebiete in den Kreisen II, III und IV in Höhe von 30 Pro zent des Tariflohnes, sowie die Festsetzung besonderer Zulagen für Frankfurt a. M., Hamburg und Mannheim. Ta der Sprecher der Prinzipalität erklärte, daß angesichts der allgemeinen wirtschastspoli- tischen Verhältnisse, des Preisrückgangs für wichtige Lebensmittel und der trostlosen Lage im Buchdruckgewerbe gegenwärtig kein Grund zu einer Lohnerhöhung vorliege, und eine solche ablehnte, sowie einen Lohn abstrich für die Kreise IX, XI und XII forderte, kam in der Tarif kommission eine E i n i g u n g n i ch t zustande, so daß am Nach mittage des anderen Tages das tariflich vorgesehene Zentral- L ch l i ch t u n g sa m t zur Abgabe eines Schiedsspruchs'wiederum in Tätigkeit treten mußte. Abends 8 Uhr verkündete der Vorsitzende des Zentral-Schlichtungs- amtes folgenden Schiedsspruch: 1. Ter Spitzenlohn wird für die Zeit vom 4. bis 16. März um 25 Prozent erhöht. 2. Wegen einer Sonderzulage für die besetzten Gebiete, für Frank furt a. M., Mannheim und Hamburg, sowie wegen eines Lohn abstrichs für die Kreise IX, XI und XII werden die Parteien ersucht, am Vormittag des nächsten Tages (3. März) eine Eini gung herbeizuführen. Gelingt diese nicht, so wird das Zentral- Schlichtungsamt nachmittags nochmals zusammentreten. Das endgültige Ergebnis der Verhandlungen wird morgen mitge teilt werden. 282 Unveränderter Gold- und SUberarrkaufspreis des Reiches. — Der Ankauf von Gold fürdas Reich durch die Neichsbank und die Post erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Preise von 85 000 Mark für ein Zwanzigmartstück, 42 500 Mark für ein Zehnmarkstück. Für aus ländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der An kauf von Neichssilbermllnzen durch die Neichsbank und Post erfolgt bis auf weiteres unverändert zum 1500fachen Betrage des Nennwertes. Melallmarttbcricht der Deutschen Mctallhairdel A.-G., Berlin- Oberschöneweide, vom 28. Februar 1923. — Infolge der seitens der Neichsbank zurzeit ausgeübten laufenden Kontrolle über den Devisen markt waren auch die Metallpreise in der Berichtswoche nur ganz minimalen Schwankungen unterworfen. Da dem Markt jegliche An regung fehlte, hielt sich das Geschäft in außerordentlich engen Grenzen. Bemerkenswert ist immerhin die sehr feste Tendenz der Metallkurse an der New Aorker und Londoner Börse, deren Auswirkungen jedoch gegenüber den Schwankungen, die infolge der verschiedenartigen Be wertung der Mark hervorgerufen werden, kaum eine Nolle spielen. Hm einzelnen stellten sich die Preise wie folgt: Preise per Kilo am: Metallsorten 22., 23., 26., 27. 28. Febr. 192- Beichblei 3100 3100 3200 3200 3200 Bankazlnn 21400 21500 22400 22000 22300 99»/, Hüttenzinn 20700 20800 22000 21400 21900 99°/, Antimon 2600 2550 2600 2600 2600 Kupfer 8224 8180 8540 8650 8594 Stereotppmetall 2900 2900 3000 3000 3000 Scymasch.-Metoll 2800 2800 2900 2900 2900 Altpapicrmarkt. — Die Lage auf dem Allpapiermarkt hat sich seit voriger Woche nicht verändert. Gemischte Papierabfälle ca. 240—260 Mk., Kartonnagenabsälle „ 280—300 „ Lederpappenabfälle 350—380 „ Holzpappenabfälle „ 360—390 „ Weiße holzhaltige Abfälle „ 450—500 „ Weiße holzfreie Abfälle „ 900--1000 „ Akten und Skripturen (frei von harten Deckeln) „ 400—150 „ Druck „ 300—330 „ Zeitungen „ 350—380 „ Alles unratfrei, in Ballen gepreßt, resp. in Paketen und Bündel >. Die obenstehenden Preise verstehen sich pro Kilogramm, und zwar sind es diejenigen Preise, die der Großhandel für Abfälle bei den pappe- und papierverarbeitenden Werken anlegen mußte. (Eigenbericht der Kartonnagen- und Papierwarcn-Zeitung.) Betriebstechnische Ausstellung in München, Techn. Hochschule. Am 15. März eröffnet die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebs ingenieure (V. D. I.) eine Ausstellung mit dem Ziele, an Hand von ausgewählten Beispielen aus der Praxis die Fortschritte auf dem Ge biete der Betriebswissenschaften öarzustellen und dadurch belehrend und anregend zu wirken. Sie umfaßt in der Hauptsache folgende Ge biete: Berufseignung, Lehrlingsausbildung, Lehrlingserziehung. — Werkstoffe, Baustoffe, Untersuchungsgeräte, Feinmeßinstrumente. - Neuzeitliche Bearbeitungsversahren. — Kraftfluß- und Kraftüber tragung in den Fabriken. — Fabrikanlagen, Wärmewirtschaft. Werkstättentransport. — Organisation. — Technische Hilfsmittel des Ingenieurs. — Die Ausstellung (Wanderausstellung) ist die einzige ihrer Art, sie hat in anderen deutschen Städten die allergrößten Er folge erzielt nnd ist von großer Wichtigkeit für München mit seiner vielseitigen emporstrebenden Industrie. Die Ausstellung wird von Firmen und Behörden beschickt,-besonders die Eisenbahn hat das größte Interesse an ihr. Münchener Firmen stellen ihre Erzeugnisse aus, die besonders betriebstechnische Neuerungen darstellen und anderes für den Betrieb Wissenswertes bringen. Während der Dauer der Ausstellung wird die Arbeitsgemeinschaft Vortragsabende veranstalten, an denen führende Persönlichkeiten der deutschen Industrie über Fra gen sprechen werden, die weit über die betriebstechnischen Kreise hinaus von größtem Interesse sind. Auch die einschlägige Literatur wird dort durch eine K o l l c k t i v a u s st c l l u n g, v e r a n st a l t e r von Mahr's Universum-Buchhandlung (Techn. Spe zi a l b u ch h a n d l u n g), würdig vertreten sein. Der tech nische Verlag sei ganz besonders auf diese Ausstellung aufmerksam gemacht. (Siehe die Anzeige auf der dritten Umschlagseite der Nr. 55 des Bbl.)
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