Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230203
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192302034
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230203
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-03
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nuar 1923, Redaktioneller Teil. außerordentlichen Vollversammlung öffentlich kundgetan. In der darauf folgenden Ausschußsitzung wurde ich ersucht, meine Agenden bis zur heutigen Jahresversammlung sortzuführen, was ich bereitwillig getan habe. Ich wiederhole auch heute wie damals, daß ich jederzeit bereit bin, meinem Nachfolger, den ich schon vor drei Jahren gebeten hatte, mich zu ersetzen, sowie dem gesamten Buchhandel mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, da ich Wert darauf lege, daß die von mir geschaffene Reorganisation des österreichischen Buchhandels zu gutem Gedeihen sortbcstehen möge. Ich unterlasse nicht, allen Ausschußmitgliedern, die mich in der abgelaufenen Periode unterstützten, insbesondere meinem Stellvertreter Herrn Czerny, Herrn vr. Kafka, der sich außer ordentliche Verdienste erworben hat um die Beziehungen zur Zentral-Preisprüfungsstellc,'und dem Herrn Konsulcntcn wegen seiner Mühewaltung, die er mit der Teviscnzentrale hatte, den verbindlichsten Tank auszusprechen, empfehle Ihnen nochmals die möglichst einstimmige Annahme der Statuten und bitte, diesen Bericht zur Kenntnis zu nehmen. Endlich wurde eine Ermäßigung der Teuerungs zuschläge beschlossen, worüber die Vereinsleitung am 17. Ja nuar nachstehendes Rund s chrei b e n versandte: In der ordentlichen Hauptversammlung des Vereins vom 14. Januar wurde bezüglich einer Ermäßigung der Teuerungszuschläge nachstehender Beschluß gefaßt: 1. Der Teuerpngszuschlag auf Werke reichsdeutschen (aus ländischen) Verlages wird von 5V ans 407», 2. der Zuschlag für Verlage am Standorte des Sortimen ters von 25 auf 20?s herabgesetzt. 3. Der Zuschlag für nicht am Standorte des Sortimenters befindlichen inländischen Verlag bleibt mit 331^ auf recht. Die Ermäßigung der Zuschläge tritt mit 22. Januar in Kraft. Der Vorsitzende. Wien, 20. Januar 1923. Friedrich Schiller. Beratung im Ministerium skr Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Berlin am 24. November 1922. (Fortsetzung zu Nr. 27.) Herr Geheimer Oberregierungsrai vr. Engwer, Ministe rialrat im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Berlin: Meine Herren! Von den Fragen, di« uns hier beschäf tigen, gibt es meiner Meinung nach zweierlei: die ersten sind die jenigen, die nur durch Ihre Erfahrung in der Praxis gelöst wer den können, indem wir auf dieses und jenes Verfahren hinwiessn und, ob mehr oder weniger geschickt, die Beschaffung der Schul bücher durch die Lehrer u. dgl. erwogen haben. Die kleinere An zahl ist diejenige Art von Fragen, bei denen wir helfen können, und eine von denjenigen Fragen möchten wir hier einstigen. Diese Frage ist die der möglichsten Verkürzung der Schulbücher. Es gibt zwei Punkte, und zwar die nachstehenden: 1. daß wir das Interesse haben, daß wir für unsere Schüler die Mittel, die absolut nötig sind für unfern Unterricht, beschaffen — die, die absolut nötig sind. Ich füge gleich hinzu, daß meiner Meinung nach das Wünschens werte und Erstrebenswerte ist, daß jeder Schüler dieses Buch sich selber anschafft und zum Eigentum hat. Es wird nicht nur ganz anders behandelt, sondern es gewinnt zum Schüler ein ganz anderes Verhältnis als ein geliehenes Buch; 2. habe ich zu betonen — und das ist der andere Punkt —, daß diese Bücher uns beschafft werden durch den freien Verlagsbuchhandel und den freien Sortimentsbuchhandel. Ich bin auch absolut der Meinung, daß diese beiden erhal ten werden müssen. Für mich ist der Hauptpunkt der, weshalb ich gegen Monopol bücher bin: alle unsere Fortschritte haben wir durch di« freie Konkurrenz, die einmal die Verleger sich untereinander bieten, und dann anch der Handel. Wir können zum Nutzen unserer Schulen und unserer Schüler zn viel kürzeren und «insacheren Büchern kommen, als das bisher geschehen ist, »nd ich möchte sagen, daß, wenn die Folgen nicht aus so furchtbar traurigen Ursachen hcrvorgingen, ich mich darüber freuen würde, daß wir endlich einmal gezwungen sind zu einer Umkehr, wie sie in Friedenszeilen ständig von mir gepredigt worden war, und zwar aus einem inneren Grunde, damals nicht des Problems wegen, llnsere Bücher sind zum Teil durch die Verleger so ausgestattet worden, daß sie fast an di« Stelle der Lehrer treten können. Unsere Bücher sind vielfach heute in ihrem Umfange und ihrer Ausstattung so, daß bequeme Lehrer sie einfach an ihre Stelle setzen können. Wir sind zu einem Extrem gekommen in der Büchcrausstattung und ün Umfange, wenigstens im Vergleich zu meiner Kinderzeit, wo wir tatsächlich mit einer Grammatik durch die ganze Schule gingen, mit einem Geschichtsbuch und mit einem Religionsbuch. Und alles das ging auch. Aber wir sind zu einem Extrem gekommen. Ich erwähne z. B., daß ich zehn Jahre Ministerialrefercnl für das höhere Mädchenfchulwesen bin und da mehrfach gesehen Hab«, wie es zugegangen ist, als eben die neuen Lehrpläne aufkamen und wie nun Bücher beschafft werden mußten, die wir nicht hatten, und wie ich da mit ange sehen habe, wie diese Bücher entstanden, wie sie wurden, wie es ein Verleger besser zu machen versuchte als der andere, besseres Material zu geben versuchte, um die Konkurrenz zu überwinden, wie die Autoren aber vor allen Dingen sich zu Übertressen ver suchten und vor allen Dingen, da es ja viel schwerer ist, kurze Bücher zu schreiben, lange Bücher zu schreiben. Manches der Bücher konnte gar nicht lang genug werden. In unseren Bestim mungen für das höhere Mädchenschulwesen wurde stets an erster Stelle dahin gestrebt: Vermindert das Gewicht unserer Mappen. Und anstatt hier zu fragen: woher kommt das Gewicht dieser Map pen, wurde angeordnet: für jede Klasse ein einzelnes Buch. Und lvenn man die Mappen untersuchte, so war die Folge: in der Mappe war ein so dickes Physikbuch. Nun frage ich: wozu braucht ihr das Phhsikbuch in der Schule? Der Lehrer soll es erarbeiten und dann sagen: Zuhause schlagt ihr es aus, S. 87 steht das über die Akustik, repetiert das! Ebenso fanden wir ein so dickes Ge schichtsbuch und ein so dickes Religionsbuch. Wozu? Ich habe lange Verhandlungen gehabt, und bei diesen Verhandlungen, die ich besonders auch mit der Firma Hirt gehabt habe, war es immer wieder das, daß ein Teil aus dem ersten Heft im zweiten Heft wieder abgcdruckt werden mußte mit einem neue» Teile, daß Teile ins zweite nnd dritte Schuljahr hincinrcichten und so fort bei den oberen Klassen, was wir uns bei dem Wohlstände leisten konnten. Es waren tatsächlich die Eltern gezwungen, das Pen sum der Kinder zlvei- bis dreimal zu kaufen, daran waren wir schuld. Und wir haben längst daran gedacht, diese Bestimmung, die wohlgemeint war, abzuschaffen. Es war bis auf sieben Hefte gekommen. Das war die Schuld der Beamten, der Autoren, der Verleger. Wie könnten wir unsere Bücher besser machen, fragten wir uns. Ich referiere, es geschah nicht, indem sie dünner und besser wurden, sondern indem sie der Bequemlichkeit der Lehren den und der Schüler möglichst entgegcnkamen. Und ich erinnere alle, mit denen ich verhandelt habe: es ist mir.gelungen, manche Bücher von fünf und sechs Bänden auf zwei Drittel zurückzubrin gen. Wenn wir das nicht tun, dann kommen soundsoviele Schulen und Lehrer und sagen: das können wir nicht brauchen. Dadurch, daß man diese Bücher zu bessern und anzupassen suchte, haben wir diese Ausgabe u, 6, v, und daher kommen diese Ausgaben. Ich spreche von den Sprachbüchern, weil ich von denen am ineisten verstehe. Da haben wir ein Buch in den verschiedensten Formen: Es kam ein Elementarbuch. Dieses Lehrbuch enthielt nun aber einen grammatischen Anhang ffir die unterste Klasse, der fas! ganz in der Schule hätte erarbeitet werden können. Das wurde nach dem ersten Jahr weggeworfen. Es kam ein zweites Buch, und das war wieder in Lektionen eingeteilt; es kam ein dritter Teil, ein vierter Teil, ein fünfter Teil. Es kam dann noch eins und sollte eigentlich zur Lektüre dienen und im Mittelpunkt des Unterrichts 135
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder