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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-21
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- 21.03.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X° 69. 21. März 1924. gegenüber: Soll der Lehrling mehr fürs Geschalt oder für die Schule tätig sein? Hst er dos erstere, so glaubt man, es bedeute eine Ent lastung der Geschäftsunkosten, und leider ist diese Ansicht unter q, Ul mets aus die Finanzfrage im Buchhandel und bei manchen Behörden maßgebend geworden, sodaß im Fahre 1921 die Pslichtstundenzahl der Lehrlinge von 16 auf 12 herabgemindert wurde. Tie Schule konnte nur durch Beilegung wichtiger Fächer, wie der Weltliteratur, der zweiten Fremdsprache und de-r Stenographie in die Abendstunden (Wahlfächer) also nach Gcschäftsschluß, und durch lebhafte Werbung zur Vertiefung vor diesem, rein äußerlich gemessenen 25o/oigen Verlust an Bildung zu schützen versuchen. Sie hat an ihrem Teile pflichtgemäß gehandelt. Wie aber steht es mit der Auslese der Tüchtigen für den Buch handel? Unsere führenden Leipziger Firmen ließen bis 1917 leinen Lehrling mit Volktz-schulbildung zum Gehilfen ausrücken, der nicht das Abgangszeugnis der Buchhändler-Lehranstalt erhalten hatte. Das ist von diesem Zeitpunkt an fallen gelassen worden. Schlimmer, viel schlimmer drückte noch ein anderer Umstand die Bildung herunter: der LehrlinHSmangcl. Man nahm schließlich jeden an, der Bich händler werden wollte. Nun begann die Qual! Ungenügende dildung, schlechte Beschulung der Volksschüler während des Krieges, volle Auswirkung der Mechanisierung der Eltern, zu der noch Licht- und Heizungsmangel — zu schweigen von Nahrung und Kleidung — sehr erschwerend hinzukamen, brachten nahezu einen völligen Ver fall der Volksschuljugend, die sich dem Buchhandel zuwandtc. Die Tarifierung des Tüchtigen gleich dem Untüchtigen und der Herdensinn ertöteten die Lcrulust und das Streben und behinderten die Er reichung unseres Lehrzieles. So sind ziemliche Prozentsätze jui Gehilfen »unbeschwert« in den doch geistigen Beruf hineingclangt, trotz Besuchs unserer Anstalt oder ähnlicher. Von ihnen wird der Buchhandel sich bald reinigen. Erst heute herrscht wieder ein größeres Angebot an Volksschulentlassencn mit guten Zeugnissen. Für kommende Ostern erhoffen wir, daß endlich wieder eine Auslese möglich ist und wir an normale Lehrlinge denken können, von denen wieder die Auslese im Sinuc des Herrn Cltzschig möglich ist. Es ist der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt ein« Freude, hier einmal vor dem ganzen Buchhandel bekennen zu können: Wir ha'ien Fühlung mit vielen Gehilsenorganisationen in Leipzig und darüber hinaus, und wir stellen fest, daß in ihnen ein anerkennenswertes Bil dungsbestreben vorhanden ist, bei dessen Befriedigung wir Hand in Hand mit ihnen gehen und Freude an einander erleben. Wir hoffen, daß vorliegende Zeilen nicht mißverstanden werden, wenn mir einmal Tatsachen, wie wir sie sehen, nackt aussprechen: denn als Unterton schwingt in uns gemeinsam die Hingabe zu unserm schönen Beruf und die Liebe zum Buchhandel. Mit schönen Worcen allein ist jedoch nichts getan. Die Jugend muß erst wieder gründlich arbeiten lernen. Pslichtbewußtscin und Verantwortungsgefühl mülsen neu anerzogen werden. Lücken gleicht man nicht durch Hören ein zelner Vorträge aus, sondern durch verständnisvollen, von Fach leuten geleiteten Unterricht. Tic Prinzipale müssen ihre Lehrlinge zur Schule schicken, der Gehilfe muß seinen jungen Berufskollegen er ziehlich anfassen, das Elternhaus muß sich als Nächstbeteiligter nicht auf Schule, Gehilfen oder Prinzipale verlassen, sondern sie kräftig unterstützen! Alle Buchhandelslehrlinge gehören in die Buchhändier- Lchranstalt! Ist es nicht unglaublich, daß es in Leipzig Firmen fibt. die ihre Lehrlinge in die Fortbildungsschule oder aus die Haud''is- schule schicken? Wir warten schon lange auf das kommende Berufs- schulgesetz. Mit Zwang allein ist cs aber nicht getan, die Erkenntnis muß sich durchsetzen, was dem buchhändlerischen Nachwuchs am besten frommt. Weniger doof, aber — ein bischen — gerissen! Ja, das gehört doch selbstverständlich zum Kaufmann! »Wie schwerfällig, wie lang sam. wie untüchtig!« Diese Klagen hört man zurzeit fast von allen Lehrern der Handels- und Fachschulen. Freie Bahn dem Tüchtigen! Schlagwort! Wo sind die Tüchtigen? Dem Lehrer, der sein Volk aufrichtig liebt, blutet das Herz, wenn er sicht: wie haben die Eltern ihre Kinder in der wirtschaftlichen Bedrängnis verkommen lassen! Da fehlt jedes Menschentum, jedes seelische Sein, da fehlt die Erziehung zum Eharakter: daß die Kenntnisse äußerst mangelhaft sind, sagten wir schon. Wo soll aber eine gute Bildung Herkommen bei mehr facher Stundcnvcrmindcrung, bei der Unmöglichkeit, sich einmal ans notwendigen und gut angelegten Schu!ausslügcn in die Betrie.be hinein oder in Gottes große Natur hinaus kennen zu lernen? Sollen wir bei geringerer Stundenzahl gerade noch den bloßen Mechanismus ausrechterhalten? Nein! Das Einzelwesen verlangt dringend »ach unserer Persönlichkeit, sonst verkümmert und verkommt es ganz bei der den Deutschen häufig angeborenen Charakterschwäche. Erz eher! Seht doch den Engländer! Woher seine Erfahrung, seine Großzügig keit, sein Tatmenschentum? Durch Erziehung, durch Selbstbeherrschung durch Kraft und Gesundheit, durch Reisen und durch — National-- bewußtsein! Was nützen alle Kenntnisse, falls ein Lehrling sie hätte, wenn er aber engbrüstig, kurzsichtig, mit Gebrechen behaftet, linkisch, ängstlich, charakterlos, eine Nummer ist? Wie soll er mit dem Eng länder, mit dem Franzosen in Wettbewerb treteil, denen er vor 1914 in vielem so überlegen war? Schafft uns Lehrern die Mög lichkeit des Umgangs mit dem buchhündkerischen Nachwuchs, schafft hochorganisierte Schulen! Gehilfen und Prinzipale, sorgt für Er ziehung an eurem Teil, und wir wollen in zehn Jahren die Früchte sehen. Korselt. Wöchentliche Überficht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen. ZusammengesteUt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: T — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur d. B.-V. — 0-*- — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — t --- In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Bürsen- olatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe deS ErscheinungstageS der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 10.-15. März 1924. Vorhergehende Liste 1924, Nr. 63. TA dam, Wolf Albrecht, Verlag, Hannover. Leipziger Komm, jetzt: Literaria. sB. bO.j Allgäuer Druckerei und Verlagsanstalt, Kempten, hat den Geschäftszweig Buchhandel aufgegeben. Die Abt. Buch handel ging 1./1. an die Stammfirma Volkswirtschaftlicher Ver lag Kurz L Eo., G. m. b. H., Kempten, über. sDir.j TA l p h o n s u s - B u ch h a n d l u n g (A. Ostendorfs), Münster. Dem Gerhard Ostendorff wurde Prokura erteilt. jH. 1./IH. 1924Z TA ndermann, Wilhelm, Verlag, K ö n i g st e i n (Taunus). Frau Frida Andermann wurde Einzelprokura erteilt. (Dir.) A r g o n a u t e n - V e r l a g G. m. b. H., Berlin. Adresse jetzt: SW 29, Belle Alliancestr. 81, III. Hof, 4 Tr. sDir.j sTA u r i g a - V e r l a g, Gotha, Siebleberwall 3a. Gegr. 15./XI. 1923. (s--^- 1322. — Erfurt 23 856.) Inh.: Otto Bockamp n. TErnst Fuhrmann. Leipziger Komm.: Hcrbig. (Dir.) 1'TBauhaus Verlag G. m. b. H., Sitz Weimar, Geschäfts- leitung: München, Wormscrstr. 1. Gegr. August 1923. Geschäftsf.: AFranz May. Leipziger Komm.: Q. Klemm. sDir.j sBischoff, Gebrüder, Wittenberge (Bz. Potsdam). Buchdr. n. Verlagsanstalt. Gegr. 1893. (>^- 400, 401. — V Commerz- u. Privat-Bank, Fil. Wittenberge; Bankverein, Witten berge. — Hamburg 57 618.) Inh.: Otto n. Willi Bischofs. Proknr.: vr. Grawert. Spezialverlag für Veterinärmedizin. Zeit schriften: Tierärztliche Rundschau (erscheint wöchentlich). Der Verlag verfugt über eine eigene Druckerei. Leipziger Komm.: a. w. Wagner. sDir.j TB u r m e i ste r's Bu chh., JoHs., Stettin. Dem Geschäftsf. Moritz Klein wurde Prokura erteilt. sDir.j TE e n t r a l - B u ch h a n d l u n g u. Antiquariat Friedrich Neinecke, Magdeburg. Die Prokura des Paul Knoche bleibt bestehen. sDir.j Berichtigung der Angabe in Nr. 63. ITDclius L Comp., B e r l i n W 9, Linkstr. 38. Verlagsbh. Gegr. 30./XII. 1920. (e-»- Kurfürst 9116, 9136, 9137. — «2 From- berg L Eo., Berlin W 8, Jägerstr. 9. — 110186.) Pers. Haft. Gesellschafter: TKonrad Telius. Leipziger Komm.: Cnob- loch. sDir.j TD i c n st am Buche Hans Köster, Halver. Adresse ab 1./IV.: Barmen, Brögelerstr. 3/3a. sB. 64.j TD ü m m l e r's B n ch h., F e r d., (Rolf Nohmer), Berlin. Hans Sörcnsen trat 1./I. als Mitinh. ein. sB. 64.j >'TC l st e r - V e r l a g Alfred Bohnagen, Nüssen (Bz. Leipzig). Gegr. 7./III. 1924. (D Hammer L Schmidt, Leipzig. — Leipzig 23 180.) Leipziger Komm.: a. Volckmar. sDir.j sFink, I., Stuttgart, Ccestr. 3. Buchdr. u. Verlag. Gegr. Mai 1875. (o-tz 20 420.,— O Dresdner Bank. — 24 738.) Inh.: Wilhelm Fink. Proknr.: P. Fink. Direkte Lieferung an Fir men, mit denen wir nicht in Rcchnungsvcrkehr stehen, nur unter Postnachnahme. Empfehlen d-'n Herren Verlegern unsere leiftungS- fähige Buchdruckerei. n. sDir.j
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