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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ist eine Heranssetzung der Postgebühren nicht von erheblicher Bedeu tung (? Red.), denn es sind Geschäftsspesen, die in die Preise ein kalkuliert werden müssen und in dieser Form von der Gesamtheit als eine Art Steuer getragen werden. Anders aber liegt es mit der wissenschaftlichen Kor respondenz. Tie Kosten können nicht auf andere abgewälzt wer den, wissenschaftliche Untersuchungen, die auf Information durch Kor respondenz angewiesen sind, werden gehemmt oder bleiben liegen, da es für den Wissenschaftler praktisch eine Unmöglichkeit ist, diese Be lastungen zu tragen. Ein Austausch von Veröffentlichungen, Sonder- abdruckcn ist nicht mehr möglich. Am schlimmsten darunter leidet der Briefwechsel mit Fachgenossen im Ausland. Das wichtigste, was uns Deutsche noch mit dem Ausland verbindet, sind die Beziehungen der deutschen Gelehrten mit den ausländischen. Wie soll dieser noch möglich sein, wenn für eine Auslandkarte 135 OVO Mark, für einen Auslandbrief 235 000 Mark erhoben rverdcn! Damit wird jeder Ver kehr abgeschnitten. Schlimm ist es, daß das Ausland die Gründe für unser Schweigen gar nicht versteht. Vor mir liegt der Brief eines Amerikaners, der mir eine zweiseitige, kleine Arbeit bcigelegt hat. Er hatte dafür an Ausgaben 5 Cents, das sind 2V Pfennige. Ich soll ihm, wie er schreibt, den Empfang bestätigen und mich mit einigen Worten darüber äußern. Das kann ich zu meinem Bedauern nicht tun, denn ich kann für diese Formalität nicht 135 000 Mark ausgeben. Der Amerikaner wird mein Schweigen als Ungezogenheit ansehen und den Verkehr mit mir abbrechen. Das ist ein Verlust. Wie in diesem Falle, so wird es sich bei mir und andern Fachgenossen tausendmal wiederholen. Wir werden also trotz aller wohlwollenden Ver sprechungen von Negierungsseite wissenschaftlich isoliert werden. Ein Ausweg dafür muß gefunden werden. Ich schlage vor, daß für wissenschaftliche Korrespondenz ein ermäßigtes Porto oingefllhrt wird, etwa Drucksachen-Tarif. Tie Sendung muß offen verschickt wer den dürfen, soöaß die Nachprüfung ebenso wie bei Drucksachen leicht zu handhaben ist. Auch die Versendung wissenschaftlicher Drucksachen (Sonderabdrncke) müßte zu einem ermäßigten Tarif zugelassen wer den. Falls wegen der Verrechnung mit den ausländischen Postanstalten diese Ermäßigung für Anslandsenöungen nicht angängig ist, könnte eine Zentralstelle beauftragt werden, durch deren Vermittlung die Sen dungen nach dem Ausland geleitet werden. Als solche Zentrale er scheint mir am passendsten die »Notgemeinschaft der deutschen Wissen schaft«. Für Äußerungen zu diesem Vorschlag wären wir unserm Leserkreis verbunden« Die Frankfurter Herbstmesse 1923. — Die Reihe der deutschen Herbstmessen des Jahres 1923 wird auch diesmal durch Frankfurt ab geschlossen, dessen in stetem Wachstum begriffene Messestadt ihre Tore vom 2 3. bis 29. September geöffnet halten wird. Wiederum wird die Frankfurter Internationale Messe eine in allen Abteilungen vorzüglich beschickte Musterschau von Erzeugnissen aller Industriezweige aufzuwcisen haben, die berufen erscheint, zwischen Angebot und Nach frage den gewünschten Ausgleich zu schaffen und trotz aller Nöte der Zeit Produktion und Handel neue Anregungen zu vermitteln. Auch der Verlagsbuchhandel wird dort gut vertreten sein. Ausstellungen. — Vom 18. September bis 1. Oktober d. I. findet in den Räumen des Antiquariats der Firma Akademische Buch handlung und Antiquariat A. Dress el in Dresden-A. eine Ausstellung chinesischer Farbdrucke statt. Die aus gestellte Sammlung bringt zum ersten Mal eine größere Anzahl dieser reizvollen Blätter in solcher Schönheit zur Ausstellung. Durchreisende Herren Kollegen werden höslichst zu einer Besichtigung eingeladen. Vom 5.—15. September fand unter dem Titel »Buch und Bild« in Berlin-Wilmersdorf bei Schack L Co., Verlagsbuch handlung, Nüdesheimerplatz 11, eine Ausstellung statt, die bibliophile Seltenheiten des 16. und 17. Jahrhunderts umfaßte und unter Be teiligung der führenden deutschen Verleger eine Übersicht über das moderne Buch und besonders den Luxusdruck gab. Gemälde, Radie rungen, Aquarelle und alte Stiche bildeten einen passenden Nahmen für die Vücherschau. Den Erösfnungsabend leiteten der Dichter Bernhard Kellcrmann und Pianist Prof. Josef Weiß ein. Eine Missions-Ausstellung im Vatikan. Umfassende Vorbereitun gen werden gegenwärtig im Vatikan getroffen, um die große Missions- Ausstellung zu organisieren, die im nächsten Jahr in den vatikanischen Gärten abgehalten werden soll. Es werden hier Gebäude gebaut, von denen jedes Land eines für sich erhalten soll. Die Ausstellung wird aus zwei Teilen bestehen, aus einer wissenschaftlichen, in der die Aus breitung der Missionen in Karten, Zeichnungen und anderem Material veranschaulicht wird, und dann aus einem mehr populären Teil, der Waffen, Kleider, Hausmoöelle und andere Merkwürdigkeiten der Völ ker enthält, unter denen die Missionare wirken. Ein reiches Material über die Sitten der primitiven Völker wird so zusammcngebracht. Vom Germanischen Museum. — Das Germanische Museum in Nürnberg, dieses »nationale Werk von höchster Bedeutung«, wie cs Gustav Freytag genannt hat, empfindet die Schwierigkeiten des heuti- ! gen Notstandes in Deutschland noch schwerer als andere Sammlungen, j da seine Mittel großenteils von den Pflegschaften im ganzen gleich ab- hängen. Bei der letzten Sitzung des Verwaltungsrates, die der Vor sitzende, der frühere Staatssekretär Graf von Posadowsky-Wchncr, leitete, wurde eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge dieser Pfleg schaften beschlossen. Zugleich hat sich der Verwaltuugsrat mit einer besonderen Eingabe an den Reichstag gewendet, um die Schwierig keiten beim Ausbau der Bibliothek zu beheben. Durch die Verschmel zung der städtischen Kupserstichsammlung mit dem Kupferstichkabinett des Museums ist die graphische Sammlung, di« im ersten Obergeschoß des Verwaltungsgebäudes neu aufgestellt wurde, bedeutend vermehrt worden. Fertiggestcllt wurde ferner ein Vortragssaal, für den die Firma Zeih einen vortrefflichen Lichtbilderapparat, die Siemens- Schuckert-Werke die Beleuchtung gestiftet haben. Die Neuanfstellung der vorgeschichtlichen und frühgeschichtlichen Sammlungen ist vollendet. Mit der Neuordnung der Kinderspielsachen und Puppenhäuser sowie der Kostüme soll begonnen werden, wenn die betreffenden Räume fertig sind. Auffindung eines wichtigen Bibeltextes. — Bet Schachtarbeiten, die auf dem Kirchhof Kau El Kebir in Ägypten ausgesührt wurden, wurden kürzlich in einem Gefäß aus Ton sorgsam in Leinwand ge wickelte Papyri gefunden, die eine uralte koptische Version des Evan gelium Johannis enthielten. Der Text bestand ursprünglich aus hundert Blättern, von denen aber nur etwa drei Viertel erhalten sind. Man nimmt an, daß dieser Text aus dem vierten Jahrhundert stammt. Er ist bisher noch nicht übersetzt worden; man hofft hier neue wert volle Aufklärungen über den Text des Evangeliums zu erhalten. Die Verbreitung der Bibel. — Nach dem Rechenschaftsbericht, den die Londoner Bibelgesellschaft kürzlich erstattete, hat die Zahl der Bibelübersetzungen seit dem Jahre 1900 einen Zuwachs von 180 weitereu Ausgaben in fremden Sprachen erfahren. Damit ist die Zahl der Übersetzungen der Bibel auf 558 Sprachen gestiegen. Die Gesellschaft hat sich das Ziel gesetzt, die Bibel auch in die Kreise der Völker zu bringen, die auf der niedrigsten Stufe der Zivilisation und der Geistescntwicklung stehen. Die Zahl der Exemplare, die bis zum Jahre 1923 gedruckt wurden, übersteigt 9 Millionen. Die Tabelle mit Ladenpreisen nach der neuen Schlüssel zahl 14 000 000 (v«gl. Bbl. Nr. 215) befindet sich auf dem Bestellzettel- bogen der heutigem Nummer. (Die Tabellen für die Schlüsselzahlen 9 und 12 000 000 sind als überflüssig nicht gedruckt worden.) Die zur Fortsetzung bestellten Sonderdrucke der Tabelle gehen den Bestellern wie immer regelmäßig zu. Die Schlüsselzahl für Zeitschriften, die durch die Post vertrieben werden, beträgt mit Wirkung vom 15. September 1923 21000 000. Verein Freiburger Bnchhändler. — Dieser Verein teilt uns nach Schluß des Blattes telegraphisch folgende Erklärung mit: »Die Bezahlung der Lieferungen nach der Schlüsselzahl des Zahlungstages ist für die besetzten Gebiete und das durch die Sperrung der Haupt linie abgctrenntc badische Oberland undurchführbar, und kann nur die Schlüsselzahl des Fakturcndatums bei sofortiger Bezahlung in An wendung kommen. Unermeßlicher Schaden ist uns durch die bisherige Durchführung der Richtlinien schon entstanden«. Personaliillchrltkiteii. Gestorben: am 111. September nach langem Leiden im M. Lebensjahre Herr Kranz Koch in Vechta, Mitinhaber der dort bestehenden Buchhandlung und Buchdruckerei Heinrich Koch, die er in Ge meinschaft mit seinem Bruder, Herrn Krih Koch, geführt hat. Verantworte. Redakteur: Richard Albert i. -- Verlag: DerBörfenvcrcindcr Tratschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchhändirrdauS Druck: N a UI m L S e e IN a n n. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2S iBnchhänüierhauSt. 1288
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