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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1923
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- 1923-01-20
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- 20.01.1923
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Börsenblatt f. l>. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X« 17, 20. Januar 1963. 4. *Joh. Fi schart: Flöhhatz. M. Holzschn. von F. W. Kleukens. 5. *Fritz Neriter: Hanne Nute. Mit ca. 30 Lithographien von F. W. Kleukens. -R o v i l l o n - P r e s s c. Eine Novillon-Presse hat nie existiert; der interessante und äußerst seltene Privatdruck von Paul Zech, den ich hier anführe, Ist in der Dru k- kerei der Kriegszeitung der 7. Armee*) in Laon ent standen. Der Name »Növillon-Prcsse« ist also eine Mystifikation, eine snobistische Bezeichnung, wenn man so will. Paul Zech war durch Vermittelung Walter von Holländers, des Gründers der Hollander-Presse in Worpswede (s. Bbl. 14), des Verfassers von »Nar ziß« und anderer Dichtungen, während des Krieges zum Stabe des A.O.K. 7 in Laon relo!.::::e: . Paul Zech: Gelandet. Ein dramat. Gedicht. 1910/17. Kolophon: »Dieses Gedicht wurde im Aufträge des Verfassers in 36 hand schriftlich numerierten u. signierten Exemplaren im Februar u. Mgrz 1918 auf der Novillon-Presse in Laon gedruckt.« 30 S. 1918. 8°. Die Hälfte der Auflage wurde vom A. O. K. 7 beschlagnahmt. Die Anklage seitens des Kriegsgerichts verhinderte der Aus bruch der Revolution. Das Buch erschien ein zweites Mal als Band 13 der Neuen Reihe des Roland-Verlages, München, im Jahre 1919, auch als Liebhaber-Ausgabe, die bei Dietsch K Brückner in Weimar gedruckt wurde. Ich möchte an dieser Stelle noch ein interessantes, auf Veranlas sung Anton Kippenbergs gedrucktes Werk aus der Druckerei der Kriegszcitung der 4. Armee nennen: *Chavles de Coster: Dir Zigeuner sl.es lZoüemienLj. Wicder- aufgrfundeu, übertragen u. zum Druck gegeben von Anton Kip- pcuberg. Mit e. färb. Steinzeichnung von Lncian Bernhard. 52 S. Gent 1917. kl. 8°. Nudolfinische Drucke. Die Nudolfinischen Drucke, die nach ihren Herallsgebern Rudolf Koch und Rudolf Gerstung ihren Namen haben, gehören un streitig mit zu den hervorragendsten Schöpfungen der neuen deutschen Buchkunst. Die unaufdringliche, schlichte Art ihrer Herstellung, verbun den mit ihrer reichen malerischen Wirkung, die Eigenartigkeit ihrer Ausstattung, das schöpferische Element, das Bild und Schrift belebt, der Reichtum der Erfindung, die aller Tradition zu spotten scheint, sind Eigenschaften, die gerade diese Drucke in besonderer Weise auszeichncn. Es ist keine Übertreibung und keine Anmaßung, wenn die Herausgeber stolz bekennen dürfen: »Die Hauptsache bleibt für uns, uns in allen Dingen frei und natürlich zu gehaben, und unser Sinn ist nicht darauf gerichtet, durch Seltsamkeiten aufzufallen, sondern wir gedenken, Bücher zn schaffen, die in ihrer geschmacklichen und handwerklichen Gediegen heit Anspruch darauf erhebe« dürfen, den besten deutschen und aus ländischen Mnstcrdrucken zugezählt zu iverden. Wir glauben, daß auf solche Weise Werke entstehen, die in anderer Art als sonst den Bücher- licbhabcr erfreuen werden, Bücher ohne alle Anmaßung und ohne alle Zimperlichkeit und doch den höchsten Anforderungen eines gebildeten Geschmacks entsprechend.« Gedruckt werden die Bücher bei Wil h. G e r- ist u n g in Offenbach a. M. Sind sie deshalb etwa nicht als Privatpres- sendruckc anzusprcchcn? Ich erinnere an das, was ich über den Be griff der Privatpresse in der Einleitung gesagt habe. Wenn man den Begriff > Privatpressen« für diese Art Pressen aufrechterhalten will — die Bezeichnung ist nicht gerade sehr glücklich gewählt, hat sich aber ein mal eingebürgert —, so mnß man sich hüten, diesen Begriff zn eng zn fassen. Aus kleinen Anfängen heraus, aus der Zusammenarbeit der beiden Nudolfinischen Drucker zur Lösung kleiner, schlichter Aufgaben des Druckgewerbes, ist allmählich der Plan erwachsen, eine größere Arbeit herznstellcn, und so entstand im November 1911 der erste Nndolfinischc Druck. Gerade die Nudolfinischen Drucke beweisen, was bei einer inni gen Zusammenarbeit von Künstler und Drucker geleistet werden kann, und cs ist das nicht geringe Verdienst der Gerstungschcn Buchdruckerci, daß sie die Bedeutung eines Schriftkünstlcrs wie Rudolf Koch er kannte**). Übrigens würde ich die Nudolfinischen Drucke, vor allem die *) Schriftleiter dieser Kriegszeitung war Hauptmann I o h v. **) Rudolf Koch, der auch für Gcbr. Klingspor tätig ist, über haupt im Mittelpunkt jenes für das deutsche Buchgewerbe so wichtigen Kreises hessischer Buchkünstler steht, wurde am 20. November 1876 in Nürnberg geboren. Seine heute überall bekannten Schriften sind meist in den Jahren 1908—1914 in die Öffentlichkeit getreten (schmale, halb fette Kochschrift, Frühlingsschrift, Maximilianschrift); im Herbst 1922 haben uns Gebr. Klingspor in Alfred Lichtwarks »Der Samm ler«, einer Auswahl der Schriften des berühmten hamburgischen Kunst- gelehrten, den ersten Druck in der neuen Koch-Antiqna beschert. 76 späteren, nicht der »typographischen« Periode znrechncn, in die sie Lonbier, der zwar ni^ die ersten vier Drucke erwähnt, auf S. 78 scmes zitierten Werkes verweist. Eine ganze Reihe von Schristkünstlern bildete sich an und am Ru dolf Koch, die sog. »Offenbacher Schreiber«: Hans Bohn, der jetzt für Hans von Weber den siebenten Dreiangcldruck (Will). Hanfs: Der Mann im Mond) illustriert hat, Hans Schreiber, Otto Rei chert u. a. Von Otto Reichert möchte ich zwei mit der Hand geschrie bene, m. W. nur in einem einzigen Exemplar vorhandene Büchlein er wähnen: Joh. Wolfg. von Goethe: Maili-ed. 16 S. Geschrieben im Mai 1915. 8". Gottfried Keller: Hoffnung. Gedichte. 6 S. Geschrieben 1917. 8°. Die Privatdrncke der Gerstungschcn Buchdruckerei werden wir im zweiten Teil dieser Arbeit kennen lernen*). Die Nudolfinischen Drucke: 1. *Fritz Reuter: Hanne Niite un de lütte Pudel. Zweifarbig tn Kochschrift auf Old Stratford gedruckt. 300 Expl. kamen in den Handel. 296 S. November 1911. 16,5X12,5 om. Den Titel u. die Kapitclzahlen hat Rudolf Koch besonders in Holz geschnitten, das Ilberzugpapier ist von- ihm in Wasser farbendruck hergestellt u. der Nückentitcl ans jedes einzelne Expl. mit der Hand ausgeschrieben (ebenso bei Druck 2). 2. *Esaias Tegnor: Die Frithjofs-Sage. Aus dem Schwedischen übersetzt von Gottlieb Mohnikc. In halbfetter Kochschrift in Rot- und Schwarzdruck ans Old Stratford. 199 S. nebst Jnhaltsverz. Januar 1913. 8''. 3. *Friedrich Nückert: Geharnischte Sonette. Dreifarbiger Druck in halbfetter Kochschrift. Mit Titelzeilen aus einer Unziale von Otto Hupp. Vignetten ans Einband u. Jnnentitel von N-u - dolfKoch. 300 num. Expl. 27 Bll. August 1913. 8°. 4. *Ernst Moritz Arudt: Vom Vaterland. Aus dem »Katechismus eines deutschen Wehrmanns«. 270 Expl. ans schwerem Zanders- büttcn, 30 auf Japan. 10 S. 1913. 8°. Dieses Buch ist von Rudolf Koch völlig mit der Hand geschrie ben, aus den lithograph. Stein übertragen u. von diesem abge zogen. Bei den Japanexemplarcn wurde der Anfangsbuch stabe in mehreren Farben und Gold ausgemalt. 5. *Max Herrn an ny: 13 Kriegssonctte. (Kolophon:j »Dichter, Schreiber und Drucker stifteten dieses Buch in c. Ausl, von 100 Stück dem Noten Kreuz«. 15 Bll. Frühjahr 1915. 4°. Auch dieses Buch ist von Rudolf Ko ch^ln it der Hand geschrieben, auf deu lithograph. Stein übertragen und von diesem abgezogen. 6. *Nudolf Koch: Das Leben einer Familie in Schattenbildern 28 Wiedergaben in Steindruck der von Rudolf Koch geschnittenen Schattenbilder. »Für einen Kreis von Freunden gedruckt von den Nudolfinischen Druckern Rudolf G e r st u> ng u. N u d o l s K o ch bei Wilhelm Gerstung in Osfenbach a. M.« 28 Bll. 1918. Foliomappe. Die Originale sind mit dem Messer ansgeschnittie-ne Silhouetten. 7. *Friedrich von Schiller: Das Lied von der Glocke. In der Kochschcn Maximilianschrift gedruckt mit 32 gemalten farbigen Initialen von Rudolf Ko ch. Der Ledercinband ist entworfen und ausgeführt von Dora T h o r m ä h l e n. 100 Stück kamen in den Handel. 24 Bll. August 1919. 8°. 8. *Martin Luther: Das Gesicht des Jesaia. 22 Holzschnitte von Rudolf K o ch in Blockbuchform. 22 Bll. 1919. 8°. 9. *D i c Heilung des Besessenen. In ganzseitigen Holz platten von Rudolf Koch geschnitten. Blockbuch mit einem Bilde. 9 S. in Holzschnitt. 1920. 4«. 10. *E l i a s2. Kön., oap. 19, v. 4—18j. Blockbuch. Schrift in Holz schnitt und drei geschnittene Bilder von Rudolf K o ch (signiert: 1919. IV). 9 S. 1921. 4°. 11. *Was hülfe es den Menschen . . . Wandspruch. Einzel- blatt, in Linoleum geschnitten von Rudolf Ko ch. 1920. 34,4X49,2 om. 12. *Jesaja (oaj). 30, v. 27, 30, 30 n). In Holz geschnittenes Dop pelblatt (Bild u. Schrift) von NudolfKo ch. Handkoloriert. Ein blatt. 1920. 51X61 om. 13. *Die S o l d a t e n st i e f e l. Einzelholzschnitt als Kricgserinnc- rungsblatt (signiert: 1919). Von Rudolf Koch. 1920. 49,5X34,5 om. *) Von den zahlreichen Besprechungen der Nudolfinischen Drucke in in- und ausländischen Zeitschriften verweise ich vor allem auf das Ofsenbachcr Heft des »Archivs für Buchgewerbe und Graphik« (Jahrg. 1921, Heft 1/2) und den kurzen Aufsatz von. G. A. E. Bogeng in die sem Heft (S. 14—15). Vgl. auch »1kie 8tuckio«, Zpeeial k^umbor 1914, p. 135.
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