Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230120
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192301204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230120
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-20
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VSrlendlatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Xe 17, 20. Januar 1923. sprach unter Vorlage der bezüglichen Literatur über das berühmte naturwissenschaftliche Kuriosum, die Beringerschcn Lügensteine, Herr Dr. D i c s ch über eine Seltenheit aus dem Streit Voltaire-Maupertuis aus dem -Jahre 1753. Diskonterhöhung der Neichsbank von IN auf 12 Prozent. — Die Neichsbank hat am 18. Januar den Wechseldiskont von 10 auf 12 Pro zent und den Lombardzinsfuß von 11 auf 13 Prozent erhöht. Angesichts der nach wie vor am Geldmarkt herrschenden Flüssig keit des täglichen Geldes muß auch die diesmalige Erhöhung des Reichsbankdiskonts wie schon die letzte vor allem als neues War na ups sign al au die Wirtschaft bezeichnet werden. Die neue Er höhung war bereits nach der Sitzung des Zeutralausschusscs der Ncichs- bank Ende Dezember 1922 zu erwarten. Die Neichsbank hat damit zum zweiten Male eine Erhöhung um 2 Prozent vorgenommcn. Die erste erfolgte bekanntlich am 13. November von 8 auf 10 Prozent. Ange sichts enormer Steigerungen der Devisenkurse muß besonders für den Fall der Sperrung der Nuhrkohlenz^lfuhr nach dem unbesetzten Deutsch land mit der Aufwendung gewaltiger Mittel für die Bezahlung unserer Einfuhr gerechnet werden. Tagung der deutschen Zcitungsverlcgcr. — Die deutschen Zeitungs- verlegcr hatten sich am 14. Januar in Wiirzburg versammelt, um die Notlage der deutschen Presse zu beraten. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung wurde eine Entschließung gefaßt, in der die Erbitte rung und Empörung über den Einbruch der Franzosen und Belgier in das friedliche Deutschland zum Ausdruck kam. Die Verhandlungen gaben ein sprechendes Bild von den Nöten der Zeit und den beson deren Sorgen der deutschen Presse. Einmütig war man der Meinung, daß die Maßnahmen, die der Verein seit vielen Monaten schon von den Negierungen und Parlamenten des Reichs und der Länder zur Be hebung der dringendsten Not der Presse gefordert hat, das Mindest maß dessen sind, was die deutsche Presse zur Aufrcchterhaltung ihrer Leistungen für die Volksgesamtheit brxuicht. Daß aber die ungeschwächtc Wirkungskraft der deutschen Presse im In- und Auslande niemals so bitter notwendig war wie heute, dafür glauben die Herausgeber der deutschen Zeitungen nicht erst den Nachweis führen zu müssen. Der Nictzschcpreis. —1)r. Ludwig Klagcs hat für sein in Georg Müllers Verlag erschienenes Buch »Vom kosmogonischen Eros« de» Ehrenpreis der Stiftung des Nietzsche-Archivs in Weimar be kommen. Verbotene Druckschriften. — Tie Bücher unter dem Sammeltitel >Tic galante Rarität« im Verlage Vr. Sally Nabinowitz in Leipzig erschienen: »Das V e n u s g ä r t ch e u«, »T a n z a i und Ncadar n e oder der Schau in l ö f f e l« und »Das G a st m a h l in Villa Bor g h e s e« nebst ^Prospekten und Platten und Formen sind nach Urteil des Landgerichts Leipzig vom 24. Mai 1921 un brauchbar zu mache n. 8t ^ IV 1416/19. Leipzig, den 10. Januar 4923. Die Staatsanwaltschaft. (Deu-tsches Fahndungsbladt, 25. Jahrg., Stück 7180 vom 16. Jan. 1923.) PersonalliMWen. Gestorben: — am 17. Januar plötzlich und unerwartet im 61. Lebensjahre Herr Werner Kögel, Inhaber der Schulbuchhandlung (W. Kögel) in Eisenach. Der Verstorbene, ein guter Geschäftsmann, hat die von ihm 1891 gegründete Buchhandlung mit eisernem Fleiß zu schöner Blüte gebracht und sie trotz der Ungunst der Verhältnisse auf ihrer Höhe zu halten gewußt. SpreAllüI. Bestellzettel ohne Unterschrift. Wir erhalten häufig Bestellungen, ausgeschrieben auf Bestell zetteln aus dem Börsenblatt, die ohne Unterschrift weitergcgeben werden und deshalb nicht erledigt werden können. Hieraus entstehen oft weitläufige Korrespondenzen und auch Verdruß, wenn der Ver leger dann bei Reklamationen nicht mehr zur damals geltenden Schlüsselzahl liefern kann. Wenn nun schon dieser Fehler beim be stellenden Sortimenter sich ereignen kann, so könnte die fehlende Unter schrift aber noch leicht ergänzt werden, wenn der Kommissionär alle Bestellzettel, die ihm von seinem Kommittenten zur Weiterbeförderung cingcsandt werden, auf das Vorhandensein der Unterschrift prüfen würde. Ob diese Gepflogenheit bereits besteht, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls möchten wir hiermit Anregung zu dieser Maßregel ge geben haben. Berliner Buchver>sand. Nachdenkliches zum Schlüsselzahlsyslem. Ein Beispiel aus der Gegenwart: Ein Sortimenter hat sich ein Biichcrlager von 1,2 Million Mark (cinschl. 20°/» Sortimcntcr-Tcue- rungszuschlag) Vcrkaufswcrt zugelegt. Seine Ware kaufte er vor Weihnachten noch zum Schlüssel 400 mit 40°/» ein, d. h. zu 600 0l)O Mk. brutto. Angenommen: er verkaufte seinen ganzen Bestand vor dem Fest mit 1,2 Million, so hatte er an Stelle eines Gewinns von 50',',, nur einen tatsächlichen Gewinn von 25°/», von dem wohlgemcrkt noch alle Geschäftsunkosten in Abzug zu bringen sind. Warum? Einfach weil unser Sortimenter zum Einkauf des gleichen Lagers, wie er es vor dem Fest besaß, 50°/» mehr Betriebskapital braucht, das von dem Ge winn genommen werden muß. Mit Absicht führe ich dies typische Beispiel an, denn aus der wirk lichen Jetztzeit heraus wirft es durch seine unmittelbare Auswirkung ein grelles Schlaglicht auf unsere buchhändlerischc Preispolitik. Das diesjährige, erst in den allerletzten Tagen einsctzcnde Weihnachtsge schäft machte cs dem Sortimenter nicht mehr möglich, sein Lager noch zur alten Schlüsselzahl zu ergänzen. Nach dem Fest war der Schlüssel jedoch von 400 auf 600 erhöht worden. Klares Erkennen der Wirkung erfordert Gegenwirkung. Zwei Wege gibt es. Ter eine wäre das allmähliche, lieber häufigere Fest- * setzen der Schlüsselzahl — vielleicht von 50 zu 50 gestaffelt —, der andere erforderte die Wahl eines neuen Systems, d. h. man führt zwei Schlüsselzahlen ein. Wie bekannt, baut sich die Schlüssel zahl auf der durch die Geldentwertung eingetretenen Produktionsvcr- teucrung (Papier, Druck und Buchbinderei), sowie dem Lebcnshaltungs- index auf. Logischerweise hat der Schlüssel, zumal da er meist für eine gewisse Zukunft vorausschaucnd berechnet wird, nur für den Hersteller, den Verleger, Bedeutung. Steigen die Herstellungskosten, so folgt ihnen die sich parallel bewegende Schlüsselzahl nach. Ter Her steller ist durch den Schlüssel verhältnismäßig weit weniger Geldver lusten unterworfen als der den Verkauf tätigende Sortimenter. Jede neue Schlüsselzahl brachte ihm Geldverlust, — je größer die Spannung zwischen altem und neuem Schlüssel, desto höher (vgl. obiges Beispiel) der tatsächliche Bargeldverlust. Ich möchte daher empfehlen, daß das Sortiment einen höheren Schlüssel für den Verkauf als für den Ei u kauf ui m m t. Nur durch dieses Kompromiß dürste eS möglich sein, ein lebensfähiges Sortiment zu erhalten — Isst but not least auch im Verlegerintcresse. Denkt man sich das jetzige System mit seiner sprunghaften Schlüsselzahl bis in seine letzte Auswirkung durch, so kommt man zu dem Schluß, daß ein Sortiment entweder nur durch fortlaufende finan zielle Zuschüsse seinen Lagcrbestand aufrecht erhalten kann oder den selben mehr und mehr zerschmelzen scheu muß, weil letzten Endes von den Einnahmen nicht nur die Neuanschaffungen, sondern auch die Le bensbedürfnisse des Inhabers und seiner Angestellten gedeckt werden sollen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse dürfen nicht mehr zu sagen erlauben, daß derjenige, welcher zu Weihnachten ein schlechtes Ge schäft gemacht hat, in Wirklichkeit am besten abschnitt. Daß durch meinen Vorschlag u. a. das Nabattsystem erschüttert werden könnte, ist mir ebenso bewußt wie die vielen Schwierigkeiten, welche zu über winden wären. Meine Betrachtungen sollen deshalb auch nur als An regung ausgcfaßt werden. ^Hambur g. H.-W. GenseI. » Nachschrift. — Der Hinweis auf die Schwierigkeiten, die sich der Einführung eiu-er doppelten Schlüsselzahl entgegcnstellcn, muß unterstrichcn werden. Bei diesem System wäre dem Ver leger die Normierung des Zwischengcwinncs genommen. Natürlich könnte er dem durch Ablehnung des Cchliisselzahlsystcms entgehen und cs stünde somit zu befürchten, daß die Verleger, wenn sie diese Freiheit einbüßcn>, auf die Anwendung des vom Bürsenvcrein empfohlenen Schlüssclzahlsystcms überhaupt verzichten. — Unklar dürfte auch sein, wieso der Verleger -nicht genau dem gleichen Schicksal ausgcsetzt ist. Für ihn kommt erschwerend hinzu, daß er jede.Leistung seiner Liefe ranten sofort bezahlen muß, während der Sortimenter vielfach noch kurzfristige Kredite genießt. Der Verleger ist also oft auch noch in der mißlichen Lage, Werke zu einer längst überholten Schlüsselzahl bezahlt zu erhalten, so daß von einer Besserstellung schwerlich ge sprochen werden kann. Red. Verantwort!. Redakteur: Richard ?! l b e r t t. — Verlag: Druck: Ramm L Seema n n. Sämtlich in Leipzig 80
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder