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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1923
- Strukturtyp
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- 1923-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1923
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?<» 14, 17. Januar 1923. Redaktioneller Teil. Für Auolandlicsernngcn. — Dcr Neichskommissar flir Aus- und Einfuhrbewilligung hat wachstchende Umrechnungskurse nach dom Stande vom 15. Januar 1923, giiltig siir die Zeit vom 17. bis 23. Januar 1923, festgesetzt, die von den Außenhandelsnebenstellen bei der Umrechnung von Fakturen in ausländischer Währung Zur Er mittlung der Gebühren usw. benutzt werden: Ägypten 1995.— Japan 4700.— Amerika 9500.— Jugoflavicn 109.— Argentinien G. 8100.— Luxemburg 600.— P. 3600.— Mexiko 5290.— Belgien 609.— Norwegen 1800.— Brasilien 1109.— Österreich 109 Kr. -14.— Bulgarien . 66.— Polen —.40 Chile G. 1735.— Portugal 379.— — P. 1112.— Rumänien 56.— Dänemark 1999.— Schweden 2600.— England 2205 — Schweiz 1800.- Finnland 249.— Spanien 1500.— Frankreich 660.— Tschechoslowakei 280.- Griechenland 103.— Ungarn 3.70 Holland 3890.— Uruguay 7073.— Italien 470.— Gold- und Silbcrankaufspreis. — Ter Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt in^»er Woche vom 15. bis 21. Januar zum Preise von 35 099 Mark siir ein Zwanzigmarkstück, 17 599 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen iverdcn entsprechende Preise gezahlt. Ter Ankauf von Neichssilbev- mlinzen durch die Neichsbank und die Post erfolgt vom 15. Januar ab bis auf weiteres zum 759sachen Betrage des Nennwertes. Die Geschäftslage in der Papiervcrarbeitung und im Druckgewcrbc im Dezember 1922. — Die Geschäftslage in den Papier verarbeitenden Gewerben wird, wie der Bund deutscher Vereine des DruckgcwerbeS, Verlags und der Papierverarbeitung auf Grund der bei.ihm einge gangenen Mitteilungen der Konventionen und Fachverbände berichtet, weiter -ungünstig beurteilt. Das Weihnachtsgeschäft zog sich im allge meinen in äußerst ruhigen Bahnen hin. Ter plötzliche Tollarstnrz in dev Mitte des Dezember weckte trügerische Hoffnungen auf billigere Preise und führte vielfach zur Zurückhaltung bei dcr Placierung neuer Aufträge. Wenn die Papier verarbeitenden Gewerbe an dcr Schwelle des neuen Jahres sie wirtschaftliche Jahresbilanz ziehen, so ergeben sich trübe Rückblicke und noch trübere Ausblicke. Die Bilanz schließt mit einem Nicscndcfizit ab, welches uns deutlich das Fort- schreitcn des Verarw'ungsprozcsses der deutschen Wirtschaft im letzten Jahre zum Bewußtsein bringt. Aus den Berichten über die einzelnen Zweige der Papierverarbeitung sei folgendes wiedergegeben: Laut Mit teilung des Vereins deutscher Geschäftsbllcher-Fabrl- kanten blieb die Beschäftigung ungefähr die gleiche wie im No vember, jedoch waren Aufträge immer schwerer hereinzubekommcn. Ter Absatz in Lagerwaren geht ständig zurück, weil der Konsument nicht in dcr Lage ist, den Preis anzulegcn. — Für Schreibhefte und Z e i ch e n l e r n m i t t e l ist die Beschäftigung größtenteils weiter zurückgegangen. Tie hauptsächlichsten Gründe hierfür sind die gewal tigen Verteuerungen der Rohstoffe, der Geldmangel der kleinen Papier geschäfte, das Verhalten vieler Stadtverwaltungen, der Schüler oder Glternrätc-Vereinigungcn. Das Schulschrcibhest, der ehemalige Groschcn- artikel, hat eine derartige Preishvhe erreicht, daß cs vor allen Dingen Eltern mit mehreren Kindern unmöglich ist, die Höhe der Kosten aufzubringcn. Ter Papierhändler verkauft in vielen Fällen das Schulheft unter dem Wiederbeschaffungspreis, vermindert somit seine wirtschaftliche Substanz und ist bei Neuanschaffungen nicht in der Lage, dasselbe Quantum Hefte zu kaufen wie früher; das Geschäft ver liert infolgedessen für rhu an Interesse. Schüler, Elternräte und Stadt verwaltungen haben ihrerseits vermehrt versucht, den Verkauf, resp. die Herstellung dcr Hefte selbst vorzuuchmcn. Ta derartige Unter nehmungen zumeist nicht kaufmännisch zu rechnen haben, und vor allen Dingen Stadtverwaltungen sich bei Beschaffung von Schulartikeln mehr von politischen als wirtschaftlichen Standpunkten leiten lassen, ^werden derartige Hefte in der Kalkulation stets billiger erscheinen, als sie der Fabrikant herstcllt und berechnet. Die scharfcu Zahlungs bedingungen werden in den nächsten Monaten, wo sich das Geschäft in Cchulartikcln sonst außerordentlich belebte, stark hemmend wirken. Ähnlich verhält es sich mit Zeichenlehrmitteln. Uber die Rohstoffver sorgung war nicht zu klagen. — Der Verband deutscher Buch bindereibesitzer stellt fest, daß die Beschäftigung eine schlechte geworden ist. Ta schon im Buchdruckgewerbe sehr erhebliche Ein schränkungen zu verzeichnen waren und die Kurzarbeit von Tag zu Tag Fortschritt« machte, so war es natürlich, daß dies vom Buch- diuckereig«nerbe auf das Buchbindereigewerbe Übergriff; denn wen» nichts mehr gedruckt wird, wird auch nichts mehr gebunden. Die Ver kaufspreise wurden um ca. 90 Prozent erhöht. ES mußten erchcbliche Lohnzuschläge zug-cstandcn werden, und zwar in zwei Raten, von zu sammen 75 Prozent. ES wird im ganzest Gewerbe in nächster Zeit mit einer erheblichen Arbeitslosigkeit gerechnet. Im Buchdruck- sowie im Zeitungs-Gewerbe ist die Lage im wesentlichen uir- verändevt; sie ist weiter schlecht. Im Lichtdruck- sowie imStetn«- druck-Gewerbe hat sich die Verschlechterung der Geschäftslage fortgesetzt. Infolge der Steigerung der Mark hielten die Jnlan-dkäufer zurück, da sie auf billigere Preise hofften. Tie Marksteigcrung brachte auch einen weiteren Rückgang der Ausfuhr mit sich. Uber die Rohstoff versorgung',rar im allgemeinen nicht zu klagen. Ähnlich ist die Lage bei den Betrieben des Bundes der ch e m i g r a p h i s ch c n An stalten u n d K u p s e r d r u ck e r e i c n T e u t s ch l a n d s e. V. Die Gründe für eine Verschlechterung werden darin gesehen, daß die Kund schaft ihren Bedarf bereits früher cingedcckt hat und nun infolge leichter Markbesserung erst die weitere Entwicklung abwartcn will, che sie sich zu neuen Bestellungen entschließt. Tie Rohstoffversorgung hat sich gebessert, jedoch haben die Betriebe oft nicht genug Kapital, um das Material zu beziehen. — Auch nach den Berichten der Autochro in- Konvention Hot sich die Beschäftigung weiter verschlechtert. Uber die Rohstoffversorgung war nicht zu klagen. Tie Ausfuhr ging fast vollständig zurück. Ter Zwischenhandel hat sich von den Artikeln vollständig zurückgezogen. Anfertigung von Schulschrcibhestcn. — Die Ortsgruppe der »Ge sellschaft zur Förderung der häuslichen Erziehung« in Potsdam hatte vor einiger Zeit mit einem freiwilligen Lehrkursus unter Leitung d^s als praktischen Reformer betanken Lehrers Ullrich begonnen, über d- s- sen Abschluß und Ergebnisse in der »Tägl. Rundschau« berichtet wurde. Der Bericht soll auf die Einbußen Hinweisen, die dem Papier- Händler weiter treffen können. Es handelte sich darum, dcr übergroßen Teuerung der Schreibheft« und ähnlichen Utensilien durch Sclbsthikfcmaßnahmen zu steuern. Ullrich richtete einen von etwa 69 Schülern freiwillig besuchten prak tischen Lehrgang ein, in dem die Kinder Einbindcn -und Ausstattea der Hefte, Verfertigen von Zichdcckcln und Blocks unter Anleitung lernten. Das alles hätte bei den teuren Papierpreisen aber nur ge ringe Verbilligung bedeutet, wenn nicht ein weiterer Gedanke daz,t- gckommcn wäre: in den Behörden und den Schreibstuben von Ge schäften und Fabriken liegen viele Bogen einseitig beschriebenen odcv bedruckten Papiers, dessen freie Seiten sich gut für Cchulzwcckc vev- wcnden lassen. Lehrer Ullrich verstand es, zu diesem ersten Versuchs- k-ursus die genügende Menge derartigen Papiers zusammcnznschafscn, und die Arbeit eines Monats hat bewiesen, daß dem Papierhandel viel Abbruch getan'werden kann; denn das Schreibheft, das der Papier- Händler nicht unter 100 bis 125 -Mark abgeben kann, kostet hier nur 10 Mk., bei einseitig schon beschriebenem Papier sogar nur drei Mk. In seiner Ansprache, die Stadtschulrat Or. Ohms an läßlich der Übergabe dieser ersten Arbeitsergebnisse hielt, wies er noch darauf hin, daß nicht allein praktische Erfolge mit diesem Kursus verbunden seien, sondern auch ideelle, daß die manuelle Arbeit ein Erziehungsmittel erster Ordnung sei. Außerdem handelte «s sich keineswegs um spielerische Betätigung; in diesen vier Wochen (bei wöchentlich zwei Stunden) wurden von den 60 Schülern 1325 -Heike, Blpcks u. a. zurechtgcarbeitct; auch das ein Zeichen, welche Mengen in kurzer Zeit erledigt werden könnten. Man beabsichtigte nach diesem ersten Erfolge eine sofortige Fortsetzung dcr Kurse, de dann später zu einer regelrechten Anleitung zum Einbinden und Ausbcsscrn von Büchern ausgebaut werden sollen. Mit diesen Bestrebungen wer den alle Schulbcstrcbungen vergangener Zeiten wieder ausgenommen. Diese Konkurrenz für die Schulhcstfabrikauten und -Händler dürfte bald deshalb ihr Ende finden, weil das nur einseitig verwandte Pop er in den Schreibstuben von Behörden und Geschäften bei den heutigen Papierpreisen von diesen selbst weiter in Benutzung genommen werden muß. Kiepenheuer Verlag A.-G., Wildpark-Potsdam. — In dcr ordent lichen Generalversamml-ung wurde die Auszahlung einer Dividende von 20°/, bei reichlichen Rückstellungen beschlossen. Der Voriitzcndr erklärte, daß man mit dem Erfolge des ersten Geschäftsjahres nach Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft recht zi^ frieden sein könne, und daß die Entwicklung des Verlags in derselben geistigen Richtung, wie er bisher geführt wurde, weitere Fortschritte mache. Zu diesem Zwecke sei es erforderlich, das bisher nur nom. ./i 2 209 000.— betragende Aktienkapital wesentlich zu vergrößern. ES wurde daher beichlossen, das Kapital um nom. 5 800 000.— auH nom. 8 000 009 — unter Ausschluß des BezugSrechts dcr Aktionäre 63
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