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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1923
- Strukturtyp
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- 1923-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1923
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- Deutsch
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7234 «Sr!-Nbl»ttd Drichn. »uchh»Ld-l. Redaktioneller Teil. X: 242, 16. Oktober 1923. chcn waren ja die Rheinländer von jeher, aber ob es im großen Sinne eine mnftkalische Heimatkunst und demgemäß eine rheinische Musik mit rasscmäßig und landschaftlich bedingten Merkmalen gibt, ist eine Frage, mit der Privatdozcnt vr. Willi Kahl in Köln in einer wertvollen Arbeit über Musik nnd Musikleben im Rheinland in dem Programmheft dec Ltteratur- und Buchwoche sich beschäftigt und die er nur bedingt be jaht. Die Musikausstellung ist im übrigen ein Gegenstück zu der literarischen, mit musikalischen Veröffentlichungen, Manuskripten, Bil dern, Vorlagen und Mnsikzimnierausstattungen. Während der Literatur- nnd Buchwoche, die in diesem Falle vier zehn Tage dauert, sindet eine ganze Reihe literarischer, musikalischer und theatralischer Veranstaltungen statt. Außer Vorträgen über Rhei nische Literatur der Gegenwart soon Pros. Enders in Bonn), Geistige Hauptströmungen in der modernen Kammermusik soon Privatdozent vr. Büchner in Köln), über bas Theater soon Privatdozent vr. Riehen in Köln) und über Presse und Wissenschaft <von dem Kölner Haupt- redakteur vr. Hocber) treten Dichter als Vorleser ihrer Werke aus: Otto Briics, ein junger kölnischer Schriftsteller, der sich bisher in Dramen und Novellen bewährt hat, las aus einem unveröffentlich ten Roman, der nach Kriegsende spielt, der Romanschriftsteller vr. Mathar in Köln, Tcttmar Heinrich Sarnetzki in Köln, dessen Stärke gedankenreiche Epik nnd das lyrische Gedicht ist, Paul Bour - setnd, kölnischer Dichter und Dramenschriststcller, Joses Ponten, der bedeutende Novellist, und die einheimischen Dichter Schwarz kopf und Kneip. Viele von ihnen lasen bereits veröffentlichte Werke, ein Verfahren, das zwar sehr beliebt, aber doch nicht zu emp fehlen Ist! denn damit sinken diese Veranstaltungen aus Objekte der Neugierde hinunter, die Dichter zu sehen nnd zu hören, was schon keine literarische Angelegenheit mehr ist. In einer Sonntagmorgen feier wurde auch dem Götzen Dialekt geopfert. Ein Aachener Mundart dichter erfreute sich ziemlich allgemeiner Verständnislosigkeit. Große Anziehungskraft erwiesen die musikalischen Dar bietungen, die in der neue» Fcsthalle der Messebauten stattfan den. Sie erwies sich trotz ihrer gewaltigen Dimensionen als von außerordentlich guter Akustik, die, wie man mir sagte, errechnet wor den ist. Wenn das wahr wäre, hätte man es ja hier mit einem riesi gen Fortschritt zu tun, mit dem ein altes, bisher für unbezwingbar gehaltenes Problem gelöst wäre. Den Orchesterkonzerten wohnten über viertausend Besucher bei; es kamen nur rheinische Komponisten zu Gehör. Für alle theatralischen Vorführungen ist die sog. Stilbühne des Ehrcnhofs freilich nicht gleich gut geeignet! am besten machen sich burleske Stücke darauf. Man sah mehrmals die beiden Veroneser Shakespeares und Büchners Leonce und Lena, die in leben digen ulkigen Verkörperungen über die Bühne wirbelte». Schon jetzt, nach Ablaus der Halste der »Woche-, kann man sagen, daß diese einen vollen Erfolg bedeuten wird. Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht, meist ausverkauft, nnd haben bewiesen, daß das Unternehmen lebensfähig bleibt. Kleine Mitteilungen. Neue Schlüsselzahlen des Vuchdruckgewcrbes. (Zuletzt Bbl. Nr. 240.) Der Deutsche Buchdrucker-Verein erlies; unterm 10. Oktober folgende Bekanntmachung: Infolge des weiteren Anschwellens der Materialpreise und Be triebskosten mußte die Schlüsselzahl des Deutschen Buchdrucker- Vereins auf 10 500 000 festgesetzt werden. Diese Festsetzung ist gleich bedeutend mit einer Erhöhung der gegenwärtigen Druckpreisc um 160 Prozent. Bei laufenden Verträgen, die aus Grund des berichtigten Frie- denspreistariss von 1912 abgeschlossen sind, sind diese Preise mit den nachstehenden Zahlen zu vervielfachen: ab 11. Oktober: ab 10. Oktober: 657 500 000 252 900 000 größere Formulare und Akzidenzen Kataloge, Preislisten und Druckarbciten 620 900 000 Werke, Zeitschriften und sonstige regelmäßig erscheinende Blätter sowie Zeitungen 596 700 000 Qualitätsarbeiten 690 000 000 Buchbinderarbeiten 657 500 000 238 800 000 229 500 000 265 400 000 252 900 000 Diese Erhöhungen erhalten mit 11. Oktober 1923 Wirksamkeit. Inzwischen ist die Schlüsselzahl auf 35 000 000 (vom 13. Ok tober an) erhöht worden. Die Tariskoinmission der deutschen Buchdrucker einigte sich fiir die vergangene Woche zur Zahlung einer Ausgleichsbeihilfe von 2 Mil liarden in der Spitze, zahlbar bis Dienstag, den 16. Oktober. Auf den Lohn ab 13. Oktober ist am Freitag, den 19., ein Vorschuß von 6 Milliarden zu zahlen. Die endgültige Festsetzung des Lohnes fiir die Woche ab 13. Oktober erfolgt Donnerstag, den 18. Oktober. Beiträge an die Bcrussgenosscnschast für den Einzelhandel. — Die von verschiedenen Seiten an den Börsenverein gerichteten Klagen über die Höhe der von der Berufsgcnossenschaft für den Einzelhandel von dem Buchhandel geforderten Beiträge haben den Börscnverein ver anlaßt, bei der genannten Bcrufsgenossenschaft den Antrag auf Er mäßigung der Beiträge zu stellen. Der Antrag wurde leider abge lehnt. Wir teilen nachstehend die Antwort mit: »Wir bedauern außerordentlich, eine Ermäßigung der Vorschuß beträge (denn nicht um Beiträge, sondern um V o r s ch ü s s e auf die endgültigen Beiträge handelt es sich) für die Ihrem Verein ange hörenden Sortimentsbuchhandlungen nicht vornehmen zu können. Die Vorschüsse selbst sind unter Berücksichtigung des tatsächlichen Be darfs der Berufsgenossenschaft, der sich allein für Oktober an Un- sallentschädigungen auf mindestens eine Billion Mark erstreckt, außerordentlich knapp bemessen und stellen das Geringste dar, was von sämtlichen unbedingt eingezogen werden muß: der Einfachheit wegen und um die Einsendung eines laufenden Vorschusses den Mit gliedern selbst nicht unnötig zu erschweren, ist bei der Feststellung die Gefahrzisfer nicht berücksichtigt worden, ausgeschaltet ist aber die Gefahrklassc für die endgültige B e i t r a g s b e r e ch n u n g nicht. Die Mitglieder, deren Betriebe eine höhere Gefahr als der Durch schnitt aufweisen, werden daher bei der Beitragssestsetzung unter Be rücksichtigung der inzwischen eingetretenen Geldentwertung einen nicht unerheblichen Zuschuß zu leisten haben. Die Vorschüsse stellen voraussichtlich lediglich eine Abgeltung der nach der niedrigsten Ge fahrklasse geltenden Sätze dar. Die volle Einziehung des tatsächlich notwendigen Bedarfs für die Jahresrechnung erübrigt sich, weil die Post einen Teil der Rentenbeträge vorschußweise leistet und hierfür von der Bcrufsgenossenschaft erst nach der endgültigen Abrechnung den zu wenig erhaltenen Betrag nachgezahlt erhält. Nach allem würde eine Ermäßigung oder Bevorzugung der Buch handlungen nur zu einer völlig ungerechtfertigten Mehrbelastung der übrigen Gewerbegruppen führen, von denen dann heute Beträge ein- gezogen werden müßten, die ihnen nach der endgültigen Beitrags sestsetzung wieder zurückerstattet werden müßten. Dies muß aber bei der heutigen schmierigen Wirtschaftslage, in der sich jeder Gewerbe zweig befindet, unter allen Umständen vermieden werden. Bei der starken sprunghaften Entwertung des Geldes und mit Rücksicht darauf, daß wir zur Bestreitung der laufenden Ausgaben schon einen sehr hohen Neichskredit in Anspruch nehmen mußten, sind wir ferner gezwungen, die nicht rechtzeitig eingehenden Vor schüsse in kürzester Frist zwangsweise beitreiben zu lassen, womit den Mitgliedern weiter nicht unerhebliche Unkosten der Zwangsvoll streckung entstehen. Wir wären Ihnen daher dankbar, wenn Sie über diese Tatsache Ihre Mitglieder aufklären würden«. Es bleibt sonach nichts anderes übrig, als die Zahlung zu leisten. Ersaßbeträge der Post. — Die Postverwaltung hat vom 10. Ok tober an den Ersatzbetrag für Pakete ohne Wertangabe auf 72 Millionen Mark für jedes Pfund (500 Gramm) der ganzen Sendung erhöht: für eingeschriebene Sendungen werden im Falle des Verlustes 500 Millionen Mark bezahlt. Der deutsche Gegenwert des Goldfrankcn (zuletzt Bbl. Nr. 240) bei der Gebührenerhebung im Ausland-Paket-, -Zeitungs-, -Telegramm- und -Fernsprechver kehr ist mit Wirkung vom 15. Oktober an auf 890 Millionen Mark festgesetzt worden. Dieses Umrcchnungsvcrhältnis ist auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland anzuwendcn. Postpakete nach Italien und Ländern über Italien hinaus müssen besonders dauerhaft verpackt sein. Es empfiehlt sich die Verwendung von festen Holzkisten, Blechkasten, von Hanfstoff, Pack- oder Wachslein wand, doch ist bei Paketen nach Italien selbst auch sehr starke Karton verpackung zugclassen, wenn sie nach der Art des Inhalts der Sendung genügend widerstandsfähig erscheint. Die Pakete müssen haltbar um schnürt und durch Siegel oder Plomben mit besonderem Gepräge oder Kennzeichen des Absenders gehörig verschlossen sein. Ölpapier ist als äußere Umhüllung nicht zugelassen, auch darf Metallbandverschnürung nicht angewendet werden.
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