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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1924
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- Deutsch
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X- 21, 25. Januar 1924. Redaktioneller Teil. »Srl-Ex« f. d. «>:«»»»dkl. 7z9 ungefähr zehnmal vor. Die kleine Gesellschaft hatte sich eben den Scherz gemacht, «in« ganze Seite genau in der Type des Lexikons neu drucken und in ein Exemplar des Lexikons «inkleben zu lassen. Damit noch nicht genug. Am nächsten Geburtstag wurde Lach, mann ein Artikel überreicht, in dem sich kein Geringerer als Lessing gegen Jöcher und speziell gegen den Artikel über Gclasander wandte. Auch diese kleine Druckschrift, die in sehr geschickter Weise den Stil und die Ausdrucksweise Lessings trifft, ist dem Exemplar eingeklebt. Besonders charakteristisch ist, daß dieser Pseudo-Lessinz (leider ist der Name des Verfassers weder des ersten noch des zweiten Artikels bekannt) es scharf tadelt, daß Jöcher, der doch angab, daß Lachmann von drei Frauen 12 Söhne gehabt hätte (in Wirklichkeit war dieser unverheiratet), die sich alle in Merls so aus- gezeichnet hätten, keine Leistungen dieser Söhne ansllhrt. — Der bekannte Musikforscher Geheimrat Prof. Friedländer sprach dann über Franz Magnus Böhm« und seine »Lieder der Deutschen-, die bei Breitkops L Härtel erschienen sind. In dem Register dieses Werkes hat der Autor über Goethe geschrieben: »Gestorben 1832 als erster Staatsminister und deutscher Dichter könig-. Weiter wies er das Quellenlexikon von Eitner vor, der von einem Dichter Ungay Berger spricht, der aber nie existiert hat. Er hat diesen Namen aus der Unterschrift eines Liedes, welche »vn gs? bergen- lautet«, sich zusammsngestellt. In dem bekannten Sammelwerk von Fetis über Musiker schreibt Berliner Antiquar Harwitz legte ein wenig bekanntes, von unfrei willigem Humor erfülltes Gedichtwerk vor, das den Titel: »Dämon, Mensch und Dichter, Gedicht« der Schlesischen Nachtigall-- führt. »Die ganze Welt ist dumm, doch Dichter sind nicht strunm-. »Bis wir haben einen Mann, besser es nicht werden kann«. Noch eine Fülle weiterer Vorlagen, u. a. auch Proben unfreiwilligen Humors aus einem neueren Leipziger Antiquarkatalog von Kupferstichen, wurden von anderen anwesenden Herren vorgelegt. Das Schlagwort im Kampfe gegen die höhere Schule. Unter dieser Überschrift hat als Nr. 11 der Veröffentlichungen des Sächsischen Philologenvereins Stadtschulrat vr, Hartnacke- Dresden im Verlag von L. Ehlerinann in D r e s b c n eine klein« Broschüre erscheinen lasse», die wegen ihrer bei aller Knappheit er schöpfenden und treffsicheren Behandlung des Themas gerade auch in Buchhandelskrcisen allgemeine Beachtung verdien«. Vor allem dem Schlagwort von der »S t a u d c s s ch u l e-, di« die höhere Schule sein soll, geht der Verfasser energisch und mit bestem Erfolge zu Leibe. Aus ausgiebiges statistisches Material gestützt, weist er nach, daß zwar die höhere Schule eine gewisse Auslese des Schülermatcrials darstellt, des wegen aber noch lange nicht im groben Sinne als Privilegiertenschule bezeichnet werden dürfte. In interessanter mathematisch logischer Ana lyse zeigt der Bcrsasser, dass nach rein biologischen Gesetzen sich von selbst eine Auswahl auch im Schtikrmaterial ergibt und daß lediglich daraus die besondere Erscheinung der höheren Schule zu verstehen ist. Mit besonderer Schärfe hebt er da»» aber hervor, daß die ganze Frage überhaupt nicht nach mechanischen Überlegungen und am aller wenigsten »ach Partetvornrtcilcn behandelt werden bürste, baß viel mehr die großen kulturpolitischen Probleme ausschlaggebend bleiben müssen und daß nur die Befreiung von allen parteipolitischen Hinter gedanken die rechte Bahn zu weisen vermag. Die Angriffe richten sich bekanntlich vornehmlich gegen de» fremdsprachlichen Unterricht. »Man behauptet kühn, daß der Krcmdfprachcnbetrieb der nationale» Bildung abträglich sei, daß er eine unhygienische Überspannung bedeute und Merkmal der Klassenscheidung oder Mittel der Klassenlibcrhcbung sei. Daß die höhere Schule unheilbaren Schaden erleidet, daß die Gesamt- kutturhöhe, baß Deutschlands wissenschaftliche Leistnngskraft, das letzte, was ihm von der Kriegszeit geblieben ist, in der Wettbewerbssähigkcit gebrochen wird, das sicht man nicht, oder man will es nicht sehen, weil der politische Augenblickserfolg mehr wert zu sein scheint, selbst wenn er zerstört, statt zu erhalten oder auszubaucn .... Wenn man den höheren Schulen vorschreiben wollte, entsprechend der Zu sammensetzung der Bevölkerung, zur Halste Arbeiterkinder zu haben, dann müßten die Ansprüche so herabgesetzt werden, daß die Erhaltung des Höchststandes des Bilduugsgnlcs des Volkes dabei zu kurz käme. Gallon sagt, daß Geschick und Neigung zu wissenschaftlichen Arbeiten Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. V1. Jahrgang. genau so Gegenstände des Nationalwohlstanbes sind wie Kohls und Eisen, und daß ihre nicht wirtschaftliche Verwendung ebenso tadelns wert wie jene ist.» Nicht minder scharf wendet sich vr. Hartnacke auch gegen das Schlagwort, die höhere Schule sei eine Stätte bloßen Intellektualismus. Ten Wert der Arbeitsschule verkennt er keineswegs. Er wendet sich aber gegen die einseitige und überspannt« Anwendung des Begriffs. Aus dem Gebiet der geistigen Wissenschaften ist eben in der Tat eine Betätigung lediglich im sinnlichen Stoffe im strengsten Sinne der Arbeitsschule gar nicht möglich. Gerade darin liegt sogar eine be sondere Daseinsberechtigung der höheren Schule, die ja eben das Gebiet der Geistcswtssenschasten neben anderem besonders zu pslsgen und zu entwickeln hat. Aus diesem Grunde ist auch das dritte Schlag wort, die höher« Schule müßte dem Gedanken der Einheitsschule ge opfert werden, zu bekämpsen. Hier weist Hartnacke uor altem aus den inneren Widerspruch dieser Forderung der Gegner der höhere» Schule hin. »Cs ist noch nicht lange her, da hieß es: Freie Bahn sed«m Tüchtigen! Schafft Schnleinrtchtungc», in denen fftr jeden Tüchtigen ein Gcleis hinaussührt in die freie Welt der sreien Betätigung seiner Kraft«I Jetzt heißt es: Keine Schnellersörderung in den Grundschulen, selbst wenn es sich um ein«» Goethe oder einen zweiten Newton han deln sollte! Auch nach vier Jahren ist die Ausnahme in Sexta (an geblich) viel zu früh. Weil man noch nicht alle Begabten mit Sicher heit erkennen könnte, deshalb sollen alte ivarten, auch die zwetscllos Begabten und Geeigneten! Das Durchschnittstempo des Mittelmäßigen ist bas Maß aller Dinget Keine Bcgabtcnsörberung in der Volks schule! Das zerbräche das Einheitsgcsühl!- Hier zeigen sich in der Tat die letzten Ziele der ganzen Bewegung, und mit Recht schließt deshalb Hartnacke seine Ausführungen: »Verschärfen wir die Gefahr des geistigen Rückschritts in Deutschland nicht dadurch, daß wir mit einer von falschen Schlagworten getragenen Schulgesetzgebung die Höhere Schule pcrderbe» und damit die Ausbildung des wtssenschast- ltchen Nachwuchses verkümmern. Der Schatz der Intelligenzen in Deutschland muß nicht minder gewissenhaft bewirtschaftet werden als das, was wir an wirtschaftlichen Gütern behalten haben. Jede Schädigung der wissenschaftlichen Höchstsörderung gefährdet die Saat der deutschen Zuknnft.- Jn Sachsen war bekanntlich die Gefahr einer derartig verkehrten Schnlgesetzgebung schon lidcraus groß. Ob sic, wie es tm Augenblick scheint, beschworen ist, und zwar vor allem wirklich auf die Dauer, steht »och keineswegs zweifelsfrei fest. Es wird allscittgster Wach samkeit und Entschlossenheit bedürfen, um die Zukunft unbedingt z» sichern. In diesem Kampfe sollte aber auch der Buchhandel, der ja mit zu den ersten Verwaltern des geistigen Gutes ln unserem Volke zählt, stets aus dem Plan sei» und seinen Mann stellen. Er hat es in vieler Beziehung durchaus in der Hand, teilweise ganz un- merklich in diese Fragen einzugreffcn und die Bewegung wesentlich z» beeinflussen. Deswegen sollte er dieser ja über sein eigenes Schick sal mit entscheidenden Krage die größte Aufmerksamkeit widmen. Als Masse wird dabei gerade eine solche Schrift wie die hier angezeigte die besten Dienste leiste» können. vr. G. M e n z. Verzeichnis der bei Zeitschriften ». periodischen Erscheinungen1922eingetretenen Änderungen. Mitgetcilt von der Deutschen Bücherei. Die Liste umfaßt folgende 3 Gruppen: I. Zeitschriften, die das Erscheinen eingestellt haben; II. Zeitschriften, die den Titel geändert haben; III. Zeitschriften, die sich mit anderen verschmolzen haben. Wünsche um Versendung von Abzügen der Listen werden berücksichtigt. I. Erscheinen eingestellt. (Fortsetzung zu Nr. 19.) (Ein * vor dem Titel bedeutet: Vorläufig eingestellt.) Die Titel-Angaben sind von der Redaktion des Bbl. gekürzt worden. I, 5 — Bis 1. Jahrgang, 5. Heft erschienen. B. — Berlin, L. — Leipzig, M. — München, St. — Stuttgart, W. — Wien. Mädchcnla n d. Il, 7,8. Wien: Verb. d. kathol. Mädchenvereine. Das Magazin. Il, 8. Weimar: Magazin-Verl. Manoli-Post. IX, 4. B.: MaNvli-Zigarcttenfabrik. *M a s ch i „ e n m a r k t f d. Landwirtschaft. IV, 7/8. Easscl: Hes sische Verlagsanstglt. Landwirtsch. M a s ch i n e n p r a x i s. XVI, 17/18. B.: Landw. Verlag. *M a s ch i n c n z e i t n n g f. ö. Landwirtsch. n. deren tcchn. Nebenb-e- triebe. VIl, 17/18. B.: Märk. Buch- n. Kunstdruck. Masken. XVII, 16. Düsseldorf: Schauspielhaus. 160
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