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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1924
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- Deutsch
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^ 21, 25. Januar 1924. Redaktioneller Teil. «ön-nri-ii >. d. DNch». «uchh-md-l. 787 Redaktioneller Teil. (Nr. 14.) Bekanntmachung betr. Zölle*auf Gegenstände, des Buchhandels. Verschieden« Länder sind in der Nachkriegszeit dazu über gegangen, aus die Einsuhr in Deutschland verlegter deutsch- oder fremdsprachiger Bücher und sonstiger Gegenstände des Buchhandels Prohibitivzölle zu erheben. Der Börsenvercin wird es sich ange legen sein lassen, die Entwicklung auf diesem Gebiete aufs ein gehendste zu verfolgen, und sich mit allen Kräften dafür «insetzen, um die Errichtung von Zollschranken im Austausch geistiger Güter zu verhindern. Er bedarf dazu der Mitwirkung und Unterstützung seiner in- ünd ausländischen Mitglieder. Das Material über die Zollbestim inungen der einzelnen Länder ist außerordentlich unübersichtlich und zerstreut. Im Rahmen der hier bezeichneten Aufgabe wird es in erster Linie daraus ankommen, dieses Material zu samnieln und zu sichten. Wir bitten unsere Mitglieder, uns hierbei behilf lich zu sein und alle an sie gelangenden Mitteilungen oder bereits vorhandene Erfahrungen über Zollfragen an uns weiter zu leiten. Leipzig, den 21. Januar 1924. Geschäftsstelle des BLrsenvcrcins der Deutsches Buchhändler zu Leipzig, vr. H e ß, Syndikus. Ereignisse und Meinungen. Von vr. W. Junk. III. <1 u. II flehe Bbl. 1S23, Nr. 148, 24«.) Erfolg von Inseraten. — Private V e r ö s s e » tl i ch » n - gen wissenschaftlicher Gesellschaften. — Maxi milian-Gesellschaft. — Berliner Bibliophilen- Abende. Der Erfolg eines neuen Buches ist bekanntlich fast immer etwas Ungewisses. Unberechenbar sind die Faktoren, die ihn veranlassen können. Dies gilt besonders für das nichlwissenschast- liche Werk. Beim wissenschaftlichen ist die Weite des Pendelaus- fchlags nach rechts oder links «ine viel geringere; man kann da im allgemeinen von irgendeiner sehr wirksamen Konjunktur nicht spre chen und kann als zünftiger Verleger einerseits im allgemeinen einen Fehlschlag verhindern, andererseits nur in den seltensten Fäl len einen über die Erwartungen hinausgehenden Treffer erzielen. Noch rätselhafter, möchte ich sagen, wenngleich vielleicht mit dem Erfolg innerlich etwas zusammenhängend, ist das Resultat einerAnzeige eines künftig erscheinenden Buches in der Presse. Als lehrreiches Beispiel möchte ich «ine Erfahrung aus meiner Praxis Mitteilen. Ich habe ein äußerlich und innerlich hervor ragendes und neuartiges, teures Buch über die botanischen For schungen von Goethe veröffentlicht. Es konnte mit Sicherheit ange nommen werden, daß dieses Werk zwei Jnteressentengruppen angehen mußte: die vielleicht kleinere der Botaniker und die große und internationale der Goetheforscher und -freunde. Ich habe dieses Werk zweimal im Börsenblatt angezeigt, im ganzen auf etwa drei Seiten, wovon eine die Umschlagseite war. Man konnte nun weiter annehmen, daß eine solche Anzeige, die sehr augenfällig ab gefaßt war, «inen Erfolg haben müßte, der .doch vom geographischen Standpunkt unbeeinflußt sein mußt«. Denn die Interessenten sitzen natürlich nicht nur in einigen bestimmten Orten, wie es diejenigen wären, die sich z. B. für die Geschichte einer bestimmten Gegend interessieren, sondern sie sind überall verbreitet. Was aber war das Resultat? Aus den Hansestädten wurden 5 Exemplare bestellt, aus Breslau, Darmstadt, Dresden, Erlangen, Frankfurt a. M., Mar burg, Mühlhausen i. Th., Münster, Saarbrücken, Würzburg je 1 Exemplar; aus Berlin 29 (davon durch eine Buchhandlung, die Firma Asher L Co., allein 13 Exemplare), aus Freiburg i. Br. 2 Exemplare, aus Jena 4 Exemplare, aus Leipzig 4 Exemplare, aus München ö Exemplare, aus Wien 4 Exemplare, aus Wiesbaden 4 Exemplare; aus Lettland l Exemplar, aus Schweden 3 Exemplare, aus der Schweiz 3 Exemplare und aus der Tschechoslowakei 1 Exem plar. Woher stammt nun diese auffallende Unregelmäßigkeit? Wieso hat z. B. di« Buchhändlcrstadt Leipzig nicht mehr als 4 Exem- plare gebraucht (wobei ich bemerke, daß von diesen 4 zwei von einer und derselben Firma — noch dazu einem Verlage — bestellt worden sind und eines von einer Bibliothek). Wieso fehlt eine nicht geringe Zahl von Großstädten Deutschlands? Woher kommt es, daß kein einziges naturwissenschaftliches und auch kein bibliophiles Spezialgeschäft bestellt hat? Daß aus Ame rika und England, wo ein lebhaftes Interesse sllr Natur. Wissenschaften waltet und zwei große Goelhe-Gesellschasten existieren, keine Buchhändlerbestellung «ingelaufen ist? Es ist dabei »och hervorzuhcben, daß es sich bei der Anzeige um eine Subskriptionsaufsorderung mit beschränktem Termin gehandelt hat, sodaß eine weitere Wirksamkeit dieser Anzeige sllr später nicht mehr zu erwarten ist. Ein Hinderungsgrund irgendwelcher äußerer Art, also daß z. B. vielleicht der Preis zu hoch war, kann nicht ange- nommen werden, da ja doch immerhin di« Subskriptionsanmel dungen die verhältnismäßig stattliche Zahl von 79 erreicht haben. Ein solches Vorkommnis ist vom höheren Standpunkt interessant, weil es Rätsel ausgibt, vom buchhändlerischen Standpunkt eine Lehre für den Verleger, daß cs nicht ratsam ist, sich bloß auf die Hilfe des Sortiments zu verlassen, sondern daß er selbst direkt an die in Betracht kommenden Kreise sich wenden muß. Je nach der Eigenart seines Vertriebes wird es ihm dann überlassen sein müssen, ob er die auf Grund solcher direkten Reklame einlausenden Bestellungen bann auch direkt ausfllhrt oder ob er sie dem Sortiment überweist. Natürlich verteuert aber die direkte Reklame ein Buch. (Im vorliegenden Fall kann ich nicht umhin, «inen der Würde des Werkes entsprechenden, sehr kostspieligen Prospekt Herstellen z» lassen, der nun direkt an alle Bibliotheken, Botaniker, Goethe- Freunde gehen muß.) Die Annahme, daß gerade für so teure bibliophile Werke das Sortiment sich nicht in hohem Maße ins Zeug legen kann, ist ja nicht von der Hand zu weisen, aber die beständigen Klagen des Verlages, daß Anzeigen von Neu-Veröffentlichungen oft unbeachtet bleiben, sind doch sicher auch begründet. Es entzieht sich meinem Urteil, ob das Sortiment dadurch, daß cs die Inserate im Börsenblatt aufmerksamer liest, dem Verleger die direkte und so teure Reklame im allgemeinen ersparen kann. Wenn dies der Fall wäre, würden wir uns dem so sehr ersehnten Zustande, unsere Bücher billiger, also — speziell im Ausland — konkurrenzfähiger, in Vertrieb bringen zu können, um einen großen Schritt nähern. Jedenfalls aber bleibt — und das ist eben das Bemerkenswerte — in dem Fall, den ich geschildert habe, das ganz unerklärliche Ver- sagen der buchhändlerischen Abnehmer von ganzen Gegenden und großen Städten (z. B. Hannover, Magdeburg, Königsberg, Stettin, Nürnberg, Rheinprovinz, Weimar) bemerkenswerk. Vielleicht könnte man nun einwenden, daß ich, als Verleger und mit dem Buch innerlich verwachsen, eine zu hohe Meinung von dessen Absatzfähigkeit habe, oder daß, wie gesagt, der Subskriptionspreis doch zu hoch gewesen wäre (wenngleich ja, wie ebenfalls schon erwähnt, di« erzielt« Zahl der Bestellungen dagegen spricht und eben das Faktum der Un gleichmäßigkeit auf alle Fälle bestehen bleibt). Aber ein anderer Fall aus meiner Praxis, ebenfalls aus den letzten Tagen, gibt zu denken. Ich habe mich entschlossen, um der entsetzlichen und — wie ich allerdings fürchte — hoffnungslosen Notlage der Wissen schaft, und nun gar speziell der Naturwissenschaft, soweit es in meinen schwachen Kräften steht, abzuhelscn, von jedem neuerschei- ncnden Werke meines Verlages — einzelne, leider notwendige Aus nahmen abgerechnet — den Instituten der bezüglichen Spezialität aller deutschen Universitäten ein Exemplar gratis abzulassen. (Ich gestehe zu, daß dieser Edelmut kein sehr großer ist; denn dies« ^Institute sind doch nicht in der Lage und werden es auch, wenn nicht irgendein Wunder geschieht, in absehbarer Zeit nicht sein, sich ein noch so notwendiges Werk, wenn es viel Geld kostet, anzu- !>9»
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