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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1924
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- Deutsch
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19. 23. Januar 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbanbel. 677 Jahren englischen und französischen Mustern Hochgebildet morden, irr tümlich ist. Sie hat hier schon viel früher sich in selbständigen Rich tungen entmickelt. Wenn das heute nicht immer mehr deutlich in die Erscheinung tritt, so liegt es vor allem daran, weil weit weniger als z. B. in Frankreich die Vorliebe für historische, für Provenienz exemplare Spezialstudicn veranlaßt«, die einzelnen Buchfrcunden und Büchcrsammlern hohen Namensruhm als Repräsentanten einer nationalen Bibliophilie verliehen. Erst in den letzten Jahren haben sich dergleichen deutsche Sonderuntersuchungen vermehrt, und erfreu licherweise wenden sie sich jetzt auch einem Zeiträume zu, der zu den bemerkenswertesten Epochen der deutschen Bibliophiliegeschichtc gehört: dem der Aufnahme des buchfreudigen Humanismus durch die Refor mation. Leider war es mir (in meinen »Groszen Bibliophilen«) noch nicht möglich, die Bedeutung dieses Zeitraums für die deutsche Biblio philie so darzustellen, wie ich es mir gewünscht Hütte, weil die Vor arbeiten noch keine ausgedehntere Zusammenfassung gestatteten. Im sechzehnten Jahrhundert wurde die französische Bibliophilie führend; Grolier und die nach ihm benannten Prachtbünde bezeichnen hier für Einbandkunst und Einb<uidliebhabcrei einen Höhepunkt. Demgegen über scheinen die deutschen Schweinslederbände mit ihren blindge druckten Plattcnstempclprägungen und Nvllenstempelverzierungen an geschmackvoller Leichtigkeit weit zurückgeblieben zu sein, und auch ihr häufig dazu noch lateinischer Inhalt, den »Fächern« der Moral, Päda gogik und polemischen Theologie angehörig, erscheint nicht allzu ver lockend. Wer weiter cindringt, sieht sich dann freilich bald von der starken Strömung einer großen geistigen Bewegung mit sortgerissen, und die Beschäftigung mit der Reformationslitcratur wird ihm, wie nicht wenige der ihr gewidmeten wissenschaftlichen Arbeiten beweisen, ganz und gar nicht zu einem Ausstauben vergilbter Blätter und zu einer Hcrbarisierung vertrockneter Taten, sondern zu einem Erkennen heute noch lebendiger weitreichender Wirkungen. Und auch das Urteil über die schweinsledernen Schmöker verändert sich immer mehr zu ihren Gunsten, je mehr die Cinbanöforschung sie als die Vertreter einer eigenartigen deutschen Einbandkunst werten lehrt, in deren Ent- wicklungsreihe auch der Mcistcrname Jakob Krauses steht. Als ein Beitrag zur deutschen Einbandkunstgeschichte, der grund legend für die Beschäftigung mit der Buchbinderei Wittenbergs in der Neformationszeit sein sollte, ist der angezeigte stattliche Band zu begrüßen. Der Verlag hat ihn fast verschwenderisch ausgestattet; wir würden uns gefreut haben, wenn wir ein solches Ehrendenkmal der deutschen Bibliophilie in ihrer Abteilung 1914 auf der Leipziger Buchweltausstellung hätten zeigen können. Und baß der Verfasser auch in der wissenschaftlichen Kleinarbeit von höchster Zuverlässigkeit ist, ohne deshalb auf die Durchgeistigung spröder Stoffmasscn zu ver zichten, braucht den vielen Lesern, die seine Schriften schätzen, nicht noch ausdrücklich gesagt zu werden. Im einzelnen die Ergebnisse seiner Untersuchungen, die fast 190 Folivseiten füllen, hier wicbcr- zugeben, gestattet der Ncmm nicht, noch weniger ein Eingehen auf Sonderfragen, zu denen sie weiterleiten. So sei nur kurz angemcrkt, daß die Darstellung, die ein Beispiel für ähnliche Forschungen gibt, der Geschichte einer der wenigen noch erhaltenen deutschen Biblio- philenbiblivthekcn des sechzehnten Jahrhunderts gewidmet ist, der Büchersammbung Georgs des Gottseligen, Fürsten von Anhalt (farben prächtig ziert den Band sein der Berliner Kurfürstenbibel entnom menes Bildnis), die, durch Bücher aus dem Besitz seiner Vorfahren, seiner Briider und Kinder ergänzt, als »Georgsbibliothek« in der Landesbibliothek Dessau verwahrt wird. Archivalien und eigenhändige Eintragungen der Vorbcsitzer (unter ihnen ragt als Buchfreunö eigenen Gepräges der Erzieher des Fürsten, Magister Helt, hervor) haben zahlreiche genaue Bestimmungen möglich gemacht, die dieser zu einem Kapitel aus der deutschen Bildungs- und Geistesgeschichte erweiterten Büchercigeschichte überall einen festen Halt sichern. Die vortrefflichen und zahlreichen Lichtdrucktaseln werden bald viel zitiert werden: bieten sie doch nicht allein «ine auszergewöhnlichc Beispicl- sammlung für die Geschichte der Wittenberger Buchbinderei, sondern auch durch ihre Dokumentation wichtige Anhaltspunkte für die Be stimmung verwandter Bucheinbände. Dadurch sind sie nicht bloß der Einbandforschung nützlich, mittelbar werden auch Häusler und Sammler aus ihnen Vorteil zu ziehen wissen. Es rst ja nicht ganz gleichgültig, vb man von einem Einband mehr zu sagen weiß, als daß er »interessante Blindpressungen!« habe. Und da die deutsche Neformationsliteratur zu den internationalen Sammelgcbieten ge hört, kann die mögliche Zurücksührung des Einbands einer Witten berger Uransgabe auf Buchbindereiwerkstätten Wittenbergs, zumal auf solche, die für einen Buchfreund wie den Fürsten Georg arbeiteten, den Liebhaderwcrt eines Exemplars erheblich steigern. G. A. E. Bogen g. SisbortL, ksul: Oeulscklanö ruf 2elt seiner Atösslen Lin Lilck xersieünst SU8 rornißsr Liebe. 8°. 106 Leiten. Verlag ücrset Xvsel L Lrieckricb Unstet, K.-O. in Kempten. 6m. —90. Der Verfasser dieser kleinen Schrift ist im Buchhandel tätig, und es verdient auch Beachtung, daß sie gerade im Verlag von Kösel L Pustet erschienen ist. Auszugsweise sind viele der markantesten Stellen in der letzten Zeit im Anzeigenteil des Börsenblattes bereits zum Abdruck gelangt. Der Buchhandel hat also Gelegenheit gehabt, sich mit den Gedanken der Schrift schon vertraut zu machen. Sicher spricht sie allen vaterländisch Empfindenden tief aus der Seele. In der großen Feigheit, Unwahrhaftigkeit und materialistischen Verödung weist der Verfasser mit Recht die Schäden aus, die am Mark unseres Volkes zehren und die Ursache vieler Mißstände sind. Umkehr zur Mannhaftigkeit, zur Wahrhaftigkeit und zu echt deutschem Idealismus sind die Voraussetzungen für einen Wiederaufstieg. Auch was der Verfasser über den verderblichen Dilettantismus, der sich bei uns gerade auch an führenden Stellen breitmacht, insbesondere im Zu sammenhang mit dem Parlamentarismus, ausführt, kann man Wort für Wort unterschreiben. Sehr interessant ist es, daß zur Beseitigung des Finanz- und Währungselends von dem Verfasser Vorschläge ge macht wurden, die zum guten Teil in der Schaffung der Nentenmark Verwirklichung gefunden haben. Ein Beweis für den klaren Blick und die gediegene Sachkenntnis, die seine Gedankengänge leiteten. Nicht ganz einverstanden können wir uns dagegen mit dem erklären, was der Verfasser zur Preispolitik glaubt sagen zu müssen (Seite 72/73). Daß alle Zwangswirtschaft völlig verfehlt ist und das llbel nie besser machen, sondern nur vergrößern kann, hat doch die Erfahrung der letzten Jahre so schlagend bewiesen, daß man jedem Vorschlag, zwangs mäßig in die Preisgestaltung einzugreifen, mit größtem Mißtrauen gegenüberstchen muß. Wir möchten vielmehr annehmen, daß die geistige Gesundung und die Wiederherstellung wirtschaftlicher Stetig keit und Solidität ganz von selbst auch die Preisgestaltungsfrage regeln müßten und daß damit alle Zwangseingrisfe entbehrlich würden. Im ganzen aber wird man seiner Freude darüber Ausdruck geben können, daß hier bewiesen ist, wie auch im Buchhandel Männer von weitem Blick, voller Unerschrockenheit und vor allem voller heißester Vater landsliebe wirken, die ihrem Volke viel zu sagen und zu geben haben. Wer für die Verbreitung der Schrift wirkt, dient seinem Volke, gm. Verzeichnis der bei Zeitschriften und periodischen Erscheinungen 1922 eingetrctenen Änderungen. Mitgetcilt von der Deutschen Bücherei. Da die in, Bbl. 1922, Nr. 81. 82, 84 veröffentlichte Liste für 1921 Beifall gefunden hat, wird hier die Fortsetzung geboten. Die Bitte um Mitarbeit aller beteiligten Kreise wird wiederholt. Die Liste umfaßt folgende 3 Gruppen, I. Zeitschriften, die bas Erscheinen eingestellt haben; II. Zeitschriften, die den Titel geändert haben; III. Zeitschriften, die sich mit anderen verschmolzen haben. Wünsche um Versendung von Abzügen der Listen werden berücksichtigt. I. Erscheine» eingestellt. <Ein * vor dem Titel bedeutet: Vorläufig eingestellt.) Die Titel-Angaben sind von der Redaktion des Bbl. gekürzt worden. I, 5 ^ Bis I. Jahrgang, 6. Heft erschiene». B. Berlin, L. - Leipzig, M. -- München, St. - Stuttgart. A d b m i ttc i lu n g e n. III, 4. L.: Arbeitgebcrverb. d. Dt. Buchh. »U gn - sbIatt. XV, 11. B., A. v. Schalscha-Ehrenfeld. Die Alt-Biicher-Messe. 11,11. Pößneck. Rudolf Müller. «AltdinkeIsb!ihl. X, 6. Dinkelsbtihl, Krüger. Altvater. XXXXI, 1 s?>. Troppau, Drechsler. Der Amtmann. III, S/1l>. B.-Steglitz: Arbcitsgem. »Amtmann«. Amtsblatt s. Oberschlesien. 1922, 38. Oppeln, Reg.- u. Plebiszit- kominiss. s. Oberschlesien. A m t s b l a t t f. d. Rcichsschatzverwaltg. IV, 26. B.: Trowitzfch X S. Der Anbruch. IV, 9. B., Erich Reiß. Der lanfin. Angestellte im Einzelhandel. Jg. 1922, Nr. 4. — Eisenhandcl. 1922, Nr. 9. — Eisen- u. Metallindustrie 1922, Nr. 9. — Großhandel 1921/22, Nr. S. — Ehe,», u. Kautschukindnstric 1922, Nr. 4. — Kohlen- u. Kaliwirtschaft. 1922, Nr. 19. — Rahrungs- u. Genußmittelwirtschaft. 1922, Nr. 4. — Papierwirtschaft. 1922, Nr. 5. — Textil- u. Bekleidungsindustrie. 1922, Nr. 6. Hamburg, Dentsch- nat. Handlgs.-Geh.-Verb. 88
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