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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1924
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- Deutsch
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596 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 17, 21. Januar 1924. über seine »paradiesischen Jugendtagc in der Lüneburger Heide«. Am 20. Febr. wird uns Will Vesper, wie schon im vorigen Jahre, mit seinen Dichtungen erfreuen. Der März wird uns noch einen Lichter- und Kammcrmusikabeud bringen. Damit wäre der erste Winter mit elf Kulturabcndcn ausgefiillt. Es darf wohl gesagt werden, das; die Durch führung nicht immer ganz leicht war. Neben finanziellen Nöten stellten sich auch andere Schwierigkeiten ein, doch sie wurden überwunden. Mehrfach konnten Überschüsse wohltätigen Zwecken zugesührt werden. Auch eine kleine dankbare Gemeinde hat sich gebildet, die es nicht blos; beim Hören läs;t, sondern sich angeregt fühlt, auch die anderen Werke der Dichter kennen zu lernen. Eins bleibt verwunderlich: daß die Herren Verleger so gar kein oder nur sehr wenig Interesse für diese Veranstaltungen, di-e meiner Meinung nach die beste Wcrbekraft für das gute Buch sind, zeigen. Wendet der Sortimenter, von der müh samen Reise der Dichter ganz zu schweigen, so unendlich viel Mühe und Zeit daran (nur wer selbst schon Abende veranstaltet hat, vermag das zu beurteilen), dazu das Risiko, so müßte er doch der Mitarbeit des Verlegers, der doch lediglich den Nutzen daraus zieht, sicher sein! Wie aber sicht's da aus? Von Autoren, die dauernd auf der Achse sind, hat mancher Verleger nicht einmal Prospekte. Von anderen Ver legern ist es nicht zu erreichen, das; die Bücher trotz rechtzeitiger Be stellung und ausdrücklichem Hinweis zum richtigen Termin eintreffen. Soll der Sortimenter da nicht die Lust verlieren, so mus; es anders werden. Oder kommt Kultur nur für die großen Städte in Frage, weil der Absatz in kleineren Städten immer nur ein entsprechend kleiner sein kann? Wir wollen es uns trotzdem nicht verdrießen lassen. F r i e d r i ch G a st. Propaganda in Italien. Der Eireolo l'ilolo^iev dlilanese (Präsident T. G. Scotti) übersandte uns seine neu- gegründete, monatlich erscheinende Wcrbczeitschrift »liasseFvg cki Coltura«, die den Zweck verfolgt, die wichtigsten Veröffentlichungen der Weltliteratur auzuzeigen, und zwar nicht in Form einer Kritik, sondern durch objektive Würdigung und kurze Skizzicrung des In halts, damit der Leser in den Stand gesetzt wird, zu entscheiden, ob sich für ihn die Anschaffung des Werkes lohnt. Auch Zeitschriftcnaus- sätze, Vorträge u. dgl. finden Erwähnung, wenn sie von besonderer Wichtigkeit sind. Wir können die zweckmäßig ausgemachte Zeitschrift, die kostenlos unter den 4000 Mitgliedern des altangeschenen Eireolo biloIoZico in Mailand verbreitet wird und in der uns vorliegenden Nummer bereits einige Besprechungen deutscher Werke enthält, ihrer sachlichen Haltung wegen bestens empfehlen nnd ersuchen den deutschen Verlag, die Be strebungen des Blattes durch Zusendung von Rezensionsexem plaren zu unterstützen. Ter Eircolo wäre auch allen Herausgebern von Zeitschriften dankbar, die in Austans ch mit der »UasseZna cki Cvltura« treten wollten. Anschrift: Mlano, Via Cleriei 10; Casella ?v8tale 784. B ö r s e n v e r e i n s a u s s ch u s; : Deutsche Gesellschaft für A u s l a n d s b u ch h a n d e l. Hvsfmann v. Fallersleben-Ausstellung in Berlin. Zur fünfzigsten Wiederkehr des Todestages des bekannten Dichters Hosf- mann von Fallersleben (gest. 19. Januar 1874), dem wir neben einer Anzahl der schönsten Kinderlieder auch unser Nationallied »Deutschland, Deutschland über alles!« verdanken, veranstaltet die Preußische Staatsbibliothek in Berlin, die seit dem Jahre 1850 den wert vollsten Teil der Hofsmannschen Bibliothek und seit dem Jahre 1903 den gesamten literarischen Nachlaß Hosfmanns besitzt, in ihren Räumen eine Ausstellung seiner Handschriften und Drucke. Die Ausstellung ist bis einschließlich Donnerstag, den 24. Januar, täglich von 9 bis 3 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. In Rußland verpönte Literatur. — Frau Lenin, die in Sowjet rußland über alle den öffentlichen Unterricht betreffenden Fragen ent scheidet, hat kürzlich ein Rundschreiben über die Neuordnung der Schul- bibliothcken erlassen, in dem all>e Bücher, die gegen das kommunistische Ideal verstoßen, aus den Index gesetzt sind. Darunter befinden sich die Evangelien, der Talmud und der Koran. Von den Philosophen sind als staatsgefährlich Plato, Descartes, Spencer, Schopenhauer, Nietzsche nnd Carlylc ausgcmerzt, und das gleiche Schicksal teilen von den modernen Schriftstellern Tolstoi und krapotkin. Das Mcßabzeichcn für die Leipziger Frühjahrsmesse 1924. — Der Preis des Leipziger Meßabzeichens, das zum beliebig häufigen Besuch sämtlicher Meßhäuser berechtigt, ist für die Frühjahrsmesse vom 2. bis 8. März 1924 in Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage von dem anfangs beschlossenen Preise in Höhe von Mk. 5- auf Mk. 3.— im Vorverkauf herabgesetzt worden. Nach Schluß des Vorverkaufs kostet das Abzeichen Mk. 6.—. Normpapicr-Bestellungcn. (Vgl. Nr. 5 des Bbl. vom 7. Januar 1924.) — Von dem Papierhaus F. A. Wölbliug, G. m. b. H., Leipzig, wird uns geschrieben: »Die Worte Ihres Wochen berichts: Las Wirtschaftsamt hat die Beschaffung der Normpapiere der Matgra A.-G. übertragen als der Stelle, die die Gewähr dafür bietet, daß die Papiere in sachgemäßer Weise gekauft und bei billigster Preisberechnung geliefert werden' können zu der irrigen Annahme führen, das; der Matgra ein Monopol eingcräumt worden ist. Wir stellen hierzu fest, das; sämtliche dem Verband deutscher Papiergroß händler angeschlossenen Firmen in der Lage sind, Normpapiere liefern zu könne», uud das; vou den meisten solche schon seit längerer Zeit vorrätig gehalten werden. Sachgemäße Bedienung, billigste Preis berechnung und entgegenkommendste Zahlungs- und Bezugsbedingun gen sind selbstverständlich, denn auch dem Papiergroßhandel liegt daran, daß er seine Kundschaft nach wie vor kaufkräftig erhält.« Buchhandlungs-Gchilfen-Vercin zu Leipzig. — Echte Weihnachts stimmung herrschte am 9. Januar d. I. im freundlichen Saale des »Sachsenhoses«, wohin der Vorstand die Mitglieder und deren Familien zur Weihnachtsfeier eingeladen hatte. Etwa 50 Kinder versammelte» sich unter dem im Hellen Kerzenglanze strahlenden Christbaume er wartungsvoll, was ihnen wohl der Weihnachtsmann bringen wird. Und er brachte reichlich, denn durch die Liebenswürdigkeit einiger Firmen, denen auch hier recht herzlich gedankt sei, war der Vorstand in der Lage, jedem Kinde ein schönes Geschenk zu überreichen. Nach einem Klavierstück uud gemeinsamem Weihuachtslicde wechselten Ge sänge und Deklamationen ab, die von Darstellern der G e s e l l s ch a f t f ii r Bühnen spiele unter Leitung von Herrn Heinz Ottomar Herzog meisterhaft dargeboten wurden. Die Damen Gertrud Heinrich und Johanna Veit erfreuten durch einige Lieder und Herr Herzog durch das Melodrama »König Etzels Weihnacht«, sowie gemeinsam mit Frau Gertrud Heinrich durch das Duett aus »Christi Geburt« von Herzogenbcrg. Herr Richard Dictze trug Dichtungen »Heiteres aus der Kinderwelt« vor, und den Schluß bildeten Lieder zur Laute, neckisch gesungen vou Fräulein Marga Grüner. Allen Vortragenden wurde reicher Beifall zuteil, und es soll ihnen auch an dieser Stelle die vollste Anerkennung und der herzlichste Dank gern ausgesprochen sein. Be sonderer Dank gebührt aber auch Herrn Otto Richter, der sich um das Gelingen der Feier redlich bemüht hatte. Der Verein hat jetzt sein Heim im »Sachsenhof«, Johannisplatz, aufgeschlagen, und der Vorstand hofft, daß es ihm gelingen wird, die alten schönen wöchentlichen Zu sammenkünfte wieder einzuführen. Trage jedes Mitglied durch seinen Besuch hierzu bei! Mz. Bücherdicbstähle. — In der Nacht vom 7. zum 8. Januar sind durch Einbruch bei E r n st I o e r g e s in N o st o ck i. M. gestohlen worden: Toussaint-Langenscheidts Unterrichtsbriefe: 1 deutsch, 2 fran- zösisch, 2 griechisch, 1 italienisch, 2 niederländisch, 2 schwedisch, 1 ru mänisch. Sämtlich antiquarisch; — 3 Murct-Saudcrs, englisch und deutsches Handwörterbuch, 2 Bände. Neu und antiquarisch: — 8Sachs- Villatte, franz.-dcutsches Handwörterbuch, 2 Bände. Neu und anti quarisch; — Ter Völkerkrieg (Jul. Hoffmanu, St.). Band 1. 2. 3. 6. Geb. in Orig.-Lein. — Gleichzeitig wird aus Augsburg gemeldet, das; dort in der Buchhandlung von Lamport L Comp. Mitte Januar gestohlen sind: 1 Schillers Werke, 6 Bändchen. Jnsel- Dünndruck, 1 Mann, Buddenbrooks, Ganzlcder, 1 »Als der Groß vater die Großmutter nahm«. Insel. Halbleder. Bei Angeboten er bitten die genannten Firmen Nachricht. Unkosten werden gern ver gütet. Verbotene Druckschriften. — Durch rechtskräftiges Urteil der Strafkammer 2 des Landgerichts Hannover vom 24. November 1923 ist erkannt: Alle Exemplare der Werke »Männer« und »Kraue n«, von Paul Verlaine, und »Venus undTa u n - h äuse r« von B eardsley (Kapitel I^-X), süpitlich im Verlage von Paul Stcegemanu in Hannover, ferner die zu ihrer Her stellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. Hannover, 5. Jan. 1924. Der O b e r st a a t s a n w a l t (Deutsches Fcrhndungsdlatt, 26. Jahrg., Stück 7479, vom 17. Jan. 1924.)
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