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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1924
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- Deutsch
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H93 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. >i° 17, 21. Januar 1921. zuziehen und dazu unermüdlich neue, ständige Käufer zu werben. Was nützt es, wenn sich das Publikum nur zu Ostern, Psingsten, Weihnachten und für Geburtstage, Konfirmationen usw., des Buches als »immerhin noch billigen- Geschenks erinnert! Über Mittel und Wege der »Erziehung- des Publikums zum Buch haben das Börsenblatt und seine Werdestelle oft genug gehandelt. Buch ausstellungen tun besonders not. 7. Gewiss« große Verleger — uomwa sunt ouivsa — behielten dis Neujahr den durch die Rentenmark längst überholten starren Zahlungsmodus der Vorfakturen bei! Dadurch wurde der eilig« Nachbezug von Werken dieser Verleger vor Weihnachten fast unmög lich gemacht, zum dreifachen Schaden von Publikum, Verlag und Sortiment! Die kaufmännische Unbeweglichkeit solcher Verleger ist leider für den Buchhandel typisch und äußert sich auch in der orga nisatorischen Unfähigkeit, die Auslieferungen dieser selben Verlage endlich auf eine moderne Grundlage, vor allem bezüglich schnei- l e r Lieferung, zu stellen. Hugo Rother's Buchhandlung (Ernst Gar leb). Berlin: Unter Berücksichtigung der ruhigen Geschäftslage waren wir mit dem Weihnachtsbllcher-Absatz recht zufrieden. Da wir nur speziell zahnärztliche und zahntechnische Lehrbücher vertreiben, hatten wir nur auf diesem Gebiet einen entsprechenden Absatz zu verzeichnen. Unseres Erachtens wirkten die von uns angesetzten Bücherpreise nicht hemmend. Der größte Teil der Aufträge ging von älteren, ein beträchtlicher Teil allerdings auch von neuen Kunden «in. Zahntechnischer Verlag, G. m. b. H. Bielefeld: Wenn das diesjährige Weihnachtsgeschäft uns weiter nichts als die Rentenmark eingebracht hätte, der Buchhandel müßte befriedigt daraus zurückblickcn. Doch auch darüber hinaus zeigte es erfreu liche Seiten. »Nun kann man sich doch mal wieder ein Buch lau sen-, hörte ich manchmal von alten Kunden sagen, zumeist aus dem Beamtenstande, deren Besuch ich während der letzten Jahr« hatte entbehren müssen. Dabei spielt selbstverständlich di« Einbildung eine große Rolle, aber Zweimarkfünszig sprechen und zahlen sich leichter als 2 Billionen fünfhundert Milliarden. Und dadurch er hielt das Weihnachtsgeschäft einen freudigen Rhythmus, der sich Käufern und Verkäufern mitteilte. Zwar stand der Absatz mehr im Zeichen des mulia als des multam. Das war kein Fehler. Aus den vorausgegangenen Monaten waren wir durch große Posten sehr verwöhnt worden, denn die tägliche Geldentwertung reizte zur Anschaffung kostbarer Werke. In erster Linie war es der gute Roman, der als allgemein willkommene Gabe sich eines flotten Absatzes erfreute. Die Aus wahl an neu erschienenen Büchern war nicht allzu groß, denn mancher von den Autoren, die alle Jahre wiederkehrcn, war nicht vertreten. Besonders begehrt war hier der in Westfalens Hauptstadt spielende urwüchsige »Tolle Bömberg«, der nach einem Jahr des Mißvergnügens vielen Lesern einige frohe Stunden bereitet haben dürste. Als erfolgreiches Reisewerk muß neben allen Werken Sven Hedins Max Otto, »In kanadischer Wildnis genannt werden, das eine vortreffliche Ausstattung mit einem äußerst wohlfeilen Preis vereinigte. Gern gekauft wurden auch die bilderreichen Werke des Wasmuthschen Verlages über »Griechenland» und das »Unbekannte Spanien-, die mit ihren vollendet schönen Aufnahmen allgemeines Entzücken erregten. Als einer der wenigen gangbaren »Klassiker erwies sich Hermann Sons, den der Verlag Hesse L Becker in Leipzig in mustergültiger Gesamtausgabe den zahlreichen Ver ehrern als Weihnachtsllberraschung bescherte. Bei ernsten Lesern sanken Wilhelm Schäfers »Dreizehn Bücher der deutschen Seele« eine dankbare Aufnahme, während das im Diederichsschen Verlage erschienene, überaus anziehende »Lebensbild einer bergi- schen Frau« als wohlfeiles Memoirenwerk nicht warm genug emp fohlen werden konnte. (Leider waren die gebundenen Exemplare vorzeitig erschöpft.) Daß in einer Stadt, wo weltberühmte Auto mobil« gebaut werden, auch Henry Ford zahlreiche Leser hat, kann nicht wundernehmen. Von Schriften zur Zeitgeschichte riefen die Aufzeichnungen des Grafen v. Zedlitz-Trützschler infolge der von seinen Gegnern ungewollt gemachten Reklame stürmische Nach frage hervor. Bequem abzusetzen waren Kügelgens Lebenserinne- rungen, dasllr sorgten die im deutschen Hause heimischen -Jugend erinnerungen« des gleichen alten Mannes. — Aus deni Gebiet der Bilderbücher und Jugendschriften beobachtete ich eine Rückwande rung zum Buchhandel! anspruchsvolle Eltern finden in den Spiel- und Papierwarengeschästen osfenbar für ihre Lieblinge nicht niehr das rechte. Erwähnt sei zum Schluß, daß di« alljährlich zahl reicher werdenden mehr oder weniger künstlerischen Abreißkalender einen flotten Absatz fanden, insbesondere »Deutscher Kalender» und -Preußenkalender-, von denen der erste die deutsche Heimat immer mehr lieben lehrt, der andere an «ine grotze Vergangenheit gemahnt. Alles in allem genommen war im Hinblick aus die Not der Zeit das Weihnachtsgeschäft zufriedenstellend und mehrte die Hoff nung auf «ine bessere Zukunst. Ernst Rumpe, i. Fa. Pfeffer'sche Buchhandlung Hamburg: 1. Im großen und ganzen wurde der Preis der Bücher als zu hoch empfunden, der Absatz wurde dadurch erheblich ge lähmt; immerhin gab es noch weite Kreis«, die sich noch nicht wie der an die niedrigen Ziffern gewöhnt hatten und die deshalb zu Weihnachten vielleicht mehr gelaust haben, als sie eigentlich den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln entsprechend hätten kaufen können. Die Einführung der Goldmark kurz vor Weihnachten hatte sich noch nicht so weit ausgewirkt, daß jedem Käufer der innere Wert einer Goldmark klar vor Augen stand. Aus diesem Grunde war das Weihnachtsgeschäft Wohl etwas lebhafter, als wenn die Einstellung aus die neuen Goldwerte schon einige Wochen früher erfolgt wäre. 2. Bevorzugt wurden Reisebeschreibungen, gute Biographien, Jugendschriften und Bücher für den praktischen Bedarf (Berufs werke u. dgl.). Di« niedrigeren Preislagen in jeder Gattung wur den bevorzugt. 3. Am meisten gekauft wurden von Romanen: Jansen, Heinrich der Löwe, — Mann, Buddenbrooks, — Wassermann, Ulrike Woy- tich; von Biographien und Reisebeschreibungen: Ford, Leben und Werk, — Lichtwark, Reisebriefe, — Dehmel, Briefe, — Kügelgen, Lebenserinnerungen, —Berger, Paradies, — Otto, In kanadischer Wildnis, Frobenius, Afrikanisches Heldentum. Ebenso sind Ka lender gut gekauft worden, sowie gute Romane in künstlerischen ' Handeinbänden. 4. Jugendschriften wurden besser gekauft als in früheren Jahren, namentlich auch unzerreißbare Bilderbücher für die ersten Jahre, in mäßiger Preislage. 5. Ernstere Literatur wurde der leichteren Literatur vorge- zogcn. 6. Die alten Kunden treten langsam wieder in stärkerein Maße als Bücherkäufer aus, doch haben sich viele neue hinzu- gefunden. 7. Die Zahl der Käufer war erheblich größer als in den Vor- jahren, doch waren die wirklich großen Verkäufe seltener als in früheren Jahren. Otto Meißner. Hannover: Jni November wurden für Bücher im allgemeinen hohe Preise gern bezahlt. Luxussachen und derartiges wurde trotz der hohen Preise gekauft. Im Dezember dagegen haben Bücher In der Preis lage von 5.— bis 10.— Mk. den günstigsten Absatz gefunden. Romane wurden in erster Linie gefragt, im ausgesprochenen Gegen satz zum Vorjahre, wo der Romanverkauf so gut wie brach lag. Neben Romanen wurden aber auch Reisebeschre.ibungen, politische Literatur und Jagdgeschichten bevorzugt. Den meisten Absatz fan den in meinem Geschäft: Otto, In kanadischer Wildnis; Ford, Mein Leben und Werk, und von Zedlitz-Trützschler, 12 Jahr« am Kaiserhof. Letzteres allerdings erst in letzter Stunde und auch nach Weihnachten. Jugendschriften und Bilderbücher, die im vorigen Jahre ebenfalls fast ohne Absatz geblieben waren, haben viele Käufer gefunden. Wenn im allgemeinen auch der ernsteren
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