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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1925
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- Deutsch
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302, 29. Dezember 1925. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 20435 Die spanische Postverwaltung befördert Pakete nur bis zu einen, Gewicht von 5 üg; Pakete mit höherem Gewicht werden von der spanischen Grenze ab als Stückgut weiter befördert. Neuerdings hat die Deutsche Neichspost durch bcsoirdere Abmachungen mit den Spedi teuren eine Vereinbarung getroffen, nach der auch Pakete von 5 bis 20 kg auf dem Landwege befördert werden können. Die Weiter beförderung dieser Pakete erfolgt in Spanien als Eilgut; ihre Ver zollung wird von den spanischen Vermittlern vorgcnommcn. — Die deutschen Postanstalten geben nähere Auskunft. Berliner amtliche Devisenkurse. am SI Dezember 1925 am 28. Dezember 1925 Geldkurs Briefkurs Geldkurs vr.efkur» - NN.,4 ,«« ^ N44 4» . IM Kr. . IM Kr . 100 Finnm. 10.545 16.01 . 1L 20.345 . >r Madrid . . . Jav'N . . . Rio de Janeiro . I M.lretS Wie» . . . . IM Schill. Prag . . . . N'O Kr. S.0L5 1 türk. L 2.235 2,3,5 Warschau . . Nl«a . . . 5,44 5.46 80.75 80.95 l>°wno. . . »oa Saas .i.ee «1.4» PersonalliaSrWeii. am 20. Dezember infolge eines Herzleidens Herr Verlagsbuch händler vr. weck. e. h. G e o r g T h i e m e inLcipzig im Alter von 65 Jahren. Ter Verstorbene, der in Leipzig geboren war, erwarb seine buch- händlerischen Kenntnisse bei den Firmen Dltrrschc Buchhandlung und G. Knapp Verlagsbuchhandlung, beide in Leipzig, Trübner L Comp, in London, C. Muquardt in Brüssel und Baugel L Schmitt (Otto Pettcrs) in Heidelberg. Die Gründung seines Verlags erfolgte durch die Übernahme der modizinischen Werke der Firma Theodor Fischer in Cassel am 1. Januar 1886 in Leipzig. Im nächsten Jahr ging an ihn aus dem Verlag Georg Reimer in Berlin die Deutsche Medizinische Wochenschrift über, die damals im 13. Jahrgang erschien. Im Jahre 1002 wurde der Verlag Arthur Georgi in Leipzig mit der Firma Georg Thieme verschmolzen. Seit dem Jahre 1905 mar Herr Thieme Inhaber der alten angesehenen Sortimentsbuchhandlung Otto EnSlin in Berlin. In umsichtiger, nie ermüdender Arbeit hat der Verstorbene seinen Verlag durch die Verösfentlichung einer Reihe medizinischer Werke von großer Bedeutung in wissenschaftlichen Kreisen des In- und Auslandes zu hohem Ansehen gebracht. Seine Verdienste um die Wissenschaft wurden durch viele Ordensverleihun gen anerkannt. Die Deutsche Medizinische Wochenschrift, die in einer Auflage von ungefähr 15 000 Exemplaren erscheint, hat von dem Ver storbenen stets eifrige Förderung erfahren. Anläßlich ihres 50jährigen Bestehens im Jahre 1024 wurde Herrn Thieme von der medizinischen Fakultät Leipzig der Ehrendoktor verliehen. Leider ist es ihm nicht mehr vergönnt gewesen, das 40jährige Jubiläum seiner Firma am 1. Januar 1926 zu feiern. Herr vr. Thieme hat neben der großen persönlichen Beanspruchung im eigenen Geschäft gern auch dem beruf lichen Allgemeinwohl mit seiner Erfahrung und seiner Arbeitskraft gedient. Er gehörte von 1904—1910 und im Jahre 1917 als Ersatz mann dem NcchnuugsauSschuß des Börscnvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig an, im Ausschuß für das Börsenblatt war er während der Jahre 1008—1914 und 1917 als Ersatzmann tätig, wiederholt wurde er in den Außerordentlichen Ausschuß für eine eventuelle Revision der Satzungen des Börsenvereins gewählt. Ferner gehörte er dem Vereins-Ausschuß von 1916—1922 und dem Verlags-Ausschuß von 1916—1919 an. Nicht nur seine Leistungen, sondern auch seine vornehme Gesinnung und sein liebenswürdiges Wesen werden unvergessen bleiben; Gestorben ferner: am 10. Dezember nach langer Krankheit im Ulmer Kranken haus Herr Verlagsbuchhändler Otto Maier in Ravens burg im Alter von 73 Jahren. Der Verstorbene war der langjährige Inhaber der Verlagsbuch handlung Otto Maier in Ravensburg, die durch ihre Bilderbücher und Beschästigungsspiele bekannt geworden ist; ferner: am 18. Dezember -Herr Buchhändler Dr. Ignaz Schwarz in Wien. Der Dahingeschiedene war Inhaber des Buch- und Kunstautt- quariats vr. Ignaz Schwarz in Wien, das er im November 1917 ge gründet hatte und das sich dank der Tüchtigkeit seines Inhabers eines guten Rufes erfreute. Herr Or. Schwarz war auch als Schriftsteller und gerichtl. beeidigter Sachverständiger eine bekannte Persönlichkeit; ferner: vor einigen Tagen nach kurzem Leideu Herr Buchhändler Philipp Hoepfner, der langjährige Vertreter von Pilot,) L Loehle in München, Teilnehmer an den Feldzügen von 1866 und 1870/71, im Alter von 81 Jahren. SprechsM. »Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedock unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Betrachtungen zur Münchener Duchwoche. Von vr. LudwigGor IN. Wenn man auf die Zahl der Besucher sieht, so war die Münchener Buchwoche ein voller Erfolg. Der finanzielle Ertrag war natürlich ungenügend. Niemand wird in dieser Hinsicht viel erwartet haben, und nach welcher Richtung auch immer die Aus stellung eingestellt gewesen wäre, es hätte sich daran nichts Wesentliches geändert. Anders verhält es sich vielleicht, wenn man den propagandistischen Ertrag in einem anderen als dem augenblick lichen Sinne ins Auge faßt. Da ist zunächst zu sagen, daß die Mün chener Buchwoche eher den Charakter einer Messe für das Publikum als den einer Ausstellung gehabt hat. Ein aufgeregter und auf regender Strom von Büchern ergoß sich über «den Beschauer und be grub ihn in seinem Wirbel. Das hat gewiß eine sensationelle und für den Augenblick sehr starke Wirkung, die aber kaum ins Tiefe, Weite und Dauernde hinausreicht. Zunächst ein paar Worte darüber, warum Messe und nicht Aus stellung. Schuld daran trug vor allem der Raun,, ein hoher kirchen artiger, langgestreckter Saal, der alles in die Längsrichtung zwang, durch die unendlichen Wände aus die kleinen Bücherstände unten drückte und keine intime Stimmung aufkommen ließ. Mitten durch den Saat lief eine Längsreihe von Tischen, an beiden Settenwänden war hie und da die Möglichkeit zur Eckenbildung gegeben. Im großen und ganzen aber reihten sich die Bücher ohne Unterbrechung meter- und meterlang ohne Zwischenraum und Unterscheidungszeichen aneinander, bald eine sachliche Gruppe, bald ein Verlag, alles bunter, farbiger Anreiz ohne Übersicht. Sicherlich: diese ungegliederte überfülle hat etwas Betäubendes, zum augenblicklichen Kauf Anreizendes, Verfüh rendes, sodah das Gewählte vielleicht sogar hinterher bereut wird. Aber gerade das hat sie nicht, was im Hinblick auf größere Zusam menhänge und allgemeine, einmal gegebene Verhältnisse das Not wendige ist. Man muß einmal mit der Umschichtung der Gesellschaft, die ge schehen ist und noch geschieht, Ernst machen, insoweit sie für den Buch handel eine veränderte Sachlage bringt. Man muß sich vergegen wärtigen, daß diejenigen Käufer, die auf Grund einer erworbenen Bildung wissen, was sie lesen und was sie kaufen wollen, selten geworden find, und daß man die anderen, die jetzt vor dem Buch gleichsam wie vor einer neuen Entdeckung stehen, langsam und mit schwerer Mühe zu Lesern und Käufern heranbiltxn muß. Denn vor läufig können sie nicht wählen, weil sie vor der Nferlosigkeit der Produktion hilflos, ja mit Feindschaft dastehen müssen. Sie können nicht wissen, was sie brauchen, sie können das, was ihnen geboten wird, nicht eingliedern, sie fürchten den eigenen halb leeren, halb chaotischen Zustand noch zu verschlimmern. Dies ist der tiefste Grund für den Erfolg der Buchgemeinschaften, denn hier wird ihnen die Wahl, die Verantwortung abgcnommen und von einer Instanz, die sie als überlegen anerkennen, erspart. Will man diese Kreise langsam und mühevoll, wie gesagt, zu Lesern und Käufern heranziehen, dann darf man nicht durch den ver führerischen Reiz der Messe aus sie wirken, sondern man muß ihnen
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