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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1925
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- 1925-01-10
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- 10.01.1925
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Z88 «SÄrndl-U v. «Itchhandll. Redaktioneller Teil. 8, 10. Januar 1925. nehmen, und ältere Kollegen enlsinnen sich noch des Aufsehens, das das erste Verlagswerk dieser Richtung, der groß« Spalte- holzsche Handatlas der -Anatomie mit seinen muster gültigen und künstlerischen Abbildungen, sowohl in der Gelehr tenwelt wie im Buchhandel -hervorrief. Nach der Herausgabe dieses Atlasses, zu dem der Verleger dem Leipziger Anatomen die Anregung gegeben hatte und den heute nach seiner 11. Auf lage noch keine Konkurrenz verdrängt«, erschienen in schneller Reihenfolge das T i ge rsted t sch« Lehrbuch der Physiologie, das groß« Handbuch der Physiologischen Methodik, das von den Professoren L. v. Kre h l und F. -Marchan ü herausgegebene Handbuch der allgemeinen Pathologie, das große Handbuch der Entwickel-ungsgeschichte von F. Kei-b-el und Mall, schließ lich das von -v. Gr über, Rubner und Ficker seit 1811 bearbeitete Handbuch der Hygiene neben andern bis heute gang baren und unentbehrlich gewordenen Lehrbüchern. Aus der Fülle seiner glücklichen Ideen, die mit der Ber- tiesung in die neue Richtung ihn ganz belebten und deren Ge staltung durch den Zauber seiner persönlichen Liebenswürdig keit unterstützt wurde, der auch ein spröder Autor aus die Dauer nicht zu widerstehen vermochte, können natürlich nicht alle auf- gezäihlt werden. Aber das Wichtigste muß doch hervorgehoben werden, das mit seinem eigenen Namen verknüpft ist und die Erweiterung des Verlags auf diesem Gebiete fördert«. Und dazu bot sich bald im Anfang feiner verlegerischen Tätigkeit eine willkommene Gelegenheit, als die angesehene Ver lagsbuchhandlung von Harald -Bruh-n in Braun schweig, die durch den Tod ihres Besitzers verwaist und der der Wredensche medizinische Verlag bereits ange- gli-edert war, frei wurde. Schnell entschlossen griff Georg Hirzel zu und erwarb ihn im Jahre 18VV. Damit eröffnet« er seinem Verlag ein neues Feld, das schon von einer Reih« angesehener Autoren bebaut war, mit denen aufs neue Ver bindungen angeknüpft wurden und deren nun seinem Hause gewidmete Arbeiten bis ans den heutigen Tag reiche Früchte getragen haben. Für die Medizin war damit der Rahmen geschaffen, »nd bis auf die jüngste Zeit, über die das soeben erschienene Ver lagsverzeichnis ausführliche Auskunft erteilen wird, ist hier un ermüdlich weiter gearbeitet worden. So entstanden unter anderm die ganz moderne Bearbeitung desFritsch schen L e h r b u ch s der Frauenkrankheiten durch die Professoren Stoeckel und R e i f s ersch -ei -d, Max Vorsts allgemeine Pathologie der malignen Geschwülste und die Klinik der bösartigen Ge schwülste von Paul Zweifel und Erwin Payr, ein Werk, dessen Herausgabe er mit besonderer Liebe «ntgegensah. Leider hat sein tragisches Schicksal ihn das Erscheinen des l. Bandes nicht mehr erleben lassen. Freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen brachten den jungen Verleger nun in Berührung mit einer aus erwählten Schar Göttinger Physiker. Auf seine Anregung ent stand im Jahre 1899 unter der Redaktion von Professor Simon und Rieck« die Physikalische Zeitschrift, ein Blatt, das sich in kurzer Zeit zum führenden Organ der Physik entwickelt hat und bei immer steigender Abonnentenzahl nun mit berechtigtem Stolz auf ein Vierteljahrhundert seines Bestehens zurückblicken kann. Eine Anzahl weiterer physikalischer Werke erössnete mit einer Reihe der in Braunschweig erworbenen periodisch erschei nenden Publikationen den Reigen, unter denen die von W. I. Behrens gegründete, später von E. Küster redigierte Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie heute noch in hohem Ansehen steht, und verlieh auch dieser Richtung bald besonderen Glanz, so das große Handbuch der Spektroskopie von H. -K a y s« r und Konen in Bonn, das Lehrbuch der kosmischen Physik von Svant« Arrhenius in Stockholm, die Werke und Vorlesungen Max Plancks, Druder Lehrbuch der Optik, das ebenso wie fast alle ge nannten Bücher in neuer Bearbeitung begriffen ist und seinem Erscheinen voraussichtlich noch in diesem Jahre entgegensehen wird. Namen vom besten Klang, wie Barkhausen, Lenard, Stark und Wien, deren Träger zu den Autoren des Verlags zählen, vervollkommneten bald das große zuknnsis- reiche Gebiet der modernen Physik. Gleichzeitig hiermit wandte Georg Hirzel nun auch sein« Aufmerksamkeit der chemischen Literatur und der Technik zu, und was hier in 10—15 Jahren unermüdlicher Tätigkeit unter seiner weitausblickenden Führung Gestalt gewann, legt schon allein Zeugnis ab von dem immer sich erneuernden Leben in diesem Verlag, von der geistigen Regsamkeit seines genialen Verlegers. So erschienen die großen Handbücher der anorga nischen Chemie von Ab-egg und Auerbach, -das Handbuch des Erdöls von E ng le r und Hoeser, die Chemie und Technologie der Öle und Fette von Ubbelohde, di« kaum einige Jahre nach ihrem Erscheinen fast schon vergriffen waren und bereits in neuen Auflagen in Bearbeitung sind. Daneben eine ganze Literatur chemischer und technischer Lehrbücher u-nd Monographien — um nur einige herauszugreifen: das schon nach kurzer Zeit -in zweiter Auflage von Professor Beruh. N -euma -nn in -Breslau bearbeitet« Lehrbuch der chemischen Tech nologie, -die von Oi. W a l te r R o t h herausgeg-ebene, schnell be kannt gewordeneSa-mmlung »Chemie und Technik der Gegenwart», Professor Riesenfelds anorganisch-chemisches Praktikum, 5p. v. Mang old 1s wiederholt neu aufgelegte Einführung in die -höhere Mathematik, die »Elektrizität in industriellen Be trieben«, eine vielversprechende Serie praktischer Darstellungen für die einzelnen Arbeitsgebiete der Elektrotechnik von dem im -Siemens^Schuckertschen Konzern tätigen und in der Fachwelt in -hohem Ansehen stehenden Professor W. Philip Pi und viele andere, -deren vollständige Aufzeichnung hier natürlich un möglich ist. Vielseitig, wie er war, hat Georg Hirzel auch die Getstes- wissenschasten gleich seinen Vorgängern nicht vernachlässigt. Mit KlllPes berühmten Werken, die sich den vorangegangenen -von Lotze, Stumpf und Prantl würdig anschlossen, schließlich dem bedeutenden Buche Professor Girgensohns über den.seelischen Aufbau des religiösen Erlebens, hat auch -die philosophische Richtung sich in Ehren behaupten können, die noch -durch -die glücklich« Angliederung des Verlags von Em manuel -Reinicke im Jahre 1923 erweitert wurde. Ihr -dankt die Firma zugleich die ehrende Verbindung mit Professor -H. -Driesch, -dessen Werke die Grundlage -für den Ausbau einer größeren philosophischen Verlagsgruppe abgeben werden. So sind auch hier zahlreiche Werke namhafter Geisteswissen schaftler in Vorbereitung, und es soll in diesem Rahmen auch die Verbindung mit dem Altmeister der Volkswirtschaftslehre, Gsheimrat Karl Bücher, gepflegt werden, dessen unver gleichliches Werk »Arbeit und Rhythmus - ja bereits sein« 6. Auf lage erlebte. Auch die Kunst -war ihm ans Herz gewachsen, wovon schon die intime Freundschaft mit Max Kling er und dem Grafen Kalckreuth auch nach außen hin Zeugnis ablegte. Die Aesthetik der bildenden Künste Schmarsows, die Kunst der Griechen von v. Salis, neuerdings die Kunst der Aegypter in einer groß angelegten Geschichte unseres ältesten Kultur volkes von Professor Steindorff in Leipzig, die noch in Vorbereitung ist, rief er ins Leben; und als in den schweren Jahren des Weltkrieges aus allen Gebieten der geschilderten Literaturen Stockungen eintraten, als die Hörsäle der Universi täten und Hochschulen verödeten, schuf er die Sammlung Krieg und Frieden, in der berufene Namen -der Wirtschaft und der Diplomatie zu Worte kamen. — Und -das war seinem ganzen philanthropischen Charakter nach auch eine gute Tat. Wie konnte Georg Hirzel in dieser bedrängten Zeit Wohl einen seiner langjährigen treuen Mitarbeiter im Stich lassen, wie einem seiner von ihm abhängigen Geschäftsfreunde die Arbeit ent ziehen? Es stellt ein besonderes Kapitel seiner nie erlahmen den Menschenfreundlichkeit dar; nie hätte er'z in jenen Tagen übers Herz gebracht, jemand aus Amt -und Brot zu entlassen, der ihm in guten Zeiten treu gedient hatte. Er hat es sich auch immer als eine besonder« Ehre ange- rechnct, -daß ihm -der Ge n e r -a -l f e l d m a rs ch a l l von Hin - den bürg seine Biographie »Aus meinem Leben-- zur Ver-
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