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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1924
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X- 13, 16. Januar 1924. Redaktioneller TeU. «»n-ndl-u I. d. »ach». «nchdan«-l. 123 - Redaktioneller Teil (Nr. 10.) Das Weihnachtsgeschäft 1923. m. i (Fortsetzung zu Nr. 7 des Bbl.j Aus unsere Bitte, über das Weihnachtsgeschäft 1823 der Re daktion des Börsenblattes Berichte einzusenden, sind uns bisher nur wenige Zuschristen zugcgangen. Wir haben daher in.Rr. 9 bestimmte Fragen gestellt, die wir hier noch einmal wiederholen: 1. Welchen Einfluß hatten di! Bücherpreise aus den Absatz? 2. Welche Literaturgattungen wurden besonders bevorzugt und welche Preislagen meist gewählt? 3. Welche einzelnen Bücher standen im Vordergrund des In teresses? 4. Fanden Jngenbschristen und Bilderbücher lebhaften Absatz? In welchen Preislagen? 5. Fand ernstere oder leichtere Literatur größeren Anllang? 8. Traten die alten Kunden wieder in stärkerem Maße als Bilchcrkäuser ans? 7. Was ist sonst »och Bemerkenswertes über das Weihnachts geschäft zu berichten? Bevor wir in dem Abdruck der einzelnen Stimmen sortfahren, möchten wir betonen, daß diese Berichte natürlich nur subjektive Geltung haben können und eine einzelne Meinung nicht ohne wei teres verallgemeinert und als maßgebend für das Weihnachts geschäft im ganzen deutschen Buchhandel angesehen werden darf. Trotzdem halten wir solche Kundgebungen besonders deshalb für wertvoll, weil sic dem einzelnen Buchhändler für seine Geschäfts- Maßnahmen reichlich Anregungen geben, ihn auf besonders gang bare Bücher Hinweisen können, kurz, ihm ermöglichen, die Erfah rungen anderer für das eigene Geschäft zu verwerten. Aus jeden Fall werden sie immer zu Vergleichungen mit den eigenen Ge schäftserfahrungen Veranlassung geben und dadurch in vielen Be ziehungen lehrreich wirken. Dessau: 1. Die Stabilität des Geldmarktes war für den Bücheradsatz begreiflicherweise sehr fördernd. Das Publikum gewöhnte sich aber bereits vor Weihnachten daran, wie in Friedenszeitcn zu verglei chen, und es ergaben sich bei den einzelnen Verlegern zurw Teil die tollsten Unterschiede. Während so Verleger mit scharfer und exak ter Kalkulation erfreulich guten Absatz fanden, blieben andere wegen unverständlicher Preis« unverkäuflich. 2. Bevorzugt wurden ernste Unterhaltungslektüre, philoso phische und lebensanschauliche Werke. Ganz im Vordergrund stand moderne Kunst und Kunstgeschichte. Hauptpreislag« zwischen 3.— und 15.— Mk., doch fanden auch große Werk« zu 100.— Mk. und mehr guten Absatz. 3. Kllgelgen, Lebenscrinnernngen. — Henry Ford, Leben und Werk. — Schibli, Die innere Stimme. — Winckler, Bömberg. — Blockhaus, Handbuch. — Alles von Binding. 4. Das Jugend- und Bilderbüchergeschäft war ausgezeichnet, und zwar vornehmlich in den gut ausgestatteien und teureren Aus gaben. Bei Jugendschriften war Thienemann, bei Bilderbüchern Stalling, Oldenburg, sehr bevorzugt. 5. Da ich sogenannte leichtere Lektüre nicht führe, wurde sie auch nicht gekauft. 6. Ja, sehr beträchtlich. 7. Hauptstütze und Förderung des Weihnachtsgeschäfts war die Einführung und Durchhaltung des Verkaufs von Buchmark während des ganzen Sommers, wodurch den Kunden Ratenzahlung und Sparen und mir vorteilhafte Lagerergänzung ermöglicht wurden. Karl Rauch. > Flensburg: Das Weihnachtsgeschäft setzte hier erst in der letzten Woche ein und blieb, wenn Bar- und Kreditverkäufe zusammengerechnet werden, erheblich hinter dem von 1913 zurück. Dieser Mißerfolg ist Wohl zum großen Teil der gesunkenen Kaufkraft der Krone zuzu- schreiden; die Kunden aus dem abgetretenen Nordschleswig fehlten fast ganz. Die scheinbar niedrigen Preise zogen Wohl einige fortgedliebene Käufer wieder an, doch konnte dies aus die Höhe des Umsatzes einen nennenswerten Einfluß nicht ausübcn. Bevor zugt wurden gediegene »schön« Literatur» und Jugendschristen in höheren Preislagen. Der Absatz von Halblederbänden und von Luxusausgaben ruhte fast ganz. G. Soltan. Frankenstein i. Schles.: 1. Mit der Einstellung auf Goldmarkpreis« hörte im allgemei nen das Klagen über zu hohe Bllcherpreise auf. Das Geschäft Ivar während der letzten 14 Tage gleichmäßig belebt. Wenn auch der Umsatz an Friedenshöhe nicht heranreichte, war das Geschäft den allgemeinen knappen Geldverhältnissen entsprechend ein gutes zu nennen. 2. Besonders verlangt wurden gediegene Romane nur nam hafter Autoren, Reifewerke, Memoirenwerke und allgemeine Philo sophie. Im allgemeinen dürste die Preislage von 10.— Mk. nicht überschritten worden sein. 3. Im Vordergrund des Interesses standen außer Löns, Molo besonders Jagdromane und deutsch empfindende Erzähler, ferner unter Reisewerken Sven Hedin, Ossendowski, unter MemoireN- Werken besonders Ford, Mein Leben und Werk. 4. Jugendschristen und Märchenbücher sowie Bilderbücher gingen weniger und dursten den Preis von 3.— Goldmark meistens nicht überschreiten. Von teureren Bilderbüchern ersreuten sich di« von Stalling großer Beliebtheit. 5. Es wurde fast nur ernste Literatur gekauft, von leichterer erreichte Winckler, Der tolle Bömberg, die Höchstzisfer des Absatzes. 6. Die alten Kunden, abgesehen von der durch Zwangs pensionierung in ihrem Lebensunterhalt stark eingeschränkten Be- amtenkundschast, bleiben dem Geschäft treu, je nachdem es ihr Haushaltsetat gestattet. E. Philipp's Buchhandlung, Inh.: Josef Schubert. Peine: Ich habe mir seit vielen Jahren angewöhnt, am Schlüsse des Weihnachtsgeschäftes, und zwar wenn möglich am 3. Weihnachts- tage, unter dem frischen Eindruck« der vergangenen Wochen einen Bericht über das Weihnachtsgeschäft zu schreiben. Diese Berichte wertete ich statistisch aus, indem ich vergleichsweise seststellte, wie sich in einer Reihe von Jahren die Zahl der Kunden, die Anzahl der Barverkäufe, der Belastungen, der Ansichtssendungen und der Umtauschposten gestalteten. Ich habe ferner sehr genau Buch dar über geführt, wie sich die Unkosten im Verhältnis zum Umsatz gestalteten, welche Art von Werbung besonderen Erfolg hatte. Ehe dann das neue Weihnachtsgeschäft begann, blätterte ich meine Berichte durch, um meinen Feldzugsplan für das kommende Weih- nachtsgeschäft fertigzumachen. Die Markentwertung und die Fol gen der wirtschaftlichen Umgestaltung während des Krieges und später haben die Zahlenstatistik aus dem Gleichgewichte gebracht. Da ich aber mit dem Grundzahlsystem bereits zu einer Zeit begann, als die hohe Obrigkeit nur schüchtern an diese Frage zu denken wagt« — mein« erste Schlüsselzahl war 12 für Geschenk bücher und Brotartikel, für die übrigen Werke führte ich die Schlüs selzahl mit 20 ein —, habe ich bereits seit der Einführung meiner Grundzahlen versucht, wertbeständig zu rechnen. Aus diesem Grunde Hab« ich auch in meinen Berichten sowohl als in der Öffentlichkeit leider seststellen müssen, daß namentlich mein Weih nachtsgeschäft 1922 enttäuscht«. Das Weihnachtsgeschäft 1923 habe ich mit einem »billigen Verkauf« (Altverkauf zurückgesetzter Bücher usw.) eingeleitet und dadurch bewiesen, daß Bücher das billigste Weihnachtsgeschenk waren. Jedenfalls mußten das Schaufenster, ein besonderes 55-
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