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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1924
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- Deutsch
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430 «örtendlatt f. d. Drschn. ««hhanber. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. ^ 13. 16. Januar 1924. Beschlagnahme in der Tschechoslowakei. — Der soeben in 5.—10. Anflage erschienene Prager Studentcnroman: V l a st a und ihr Student, von Erwin Heine, dem jungen sndctendeutschen Schriftsteller, der über die Noocmberkrawalle in Prag und die Drang salierung des Deutschtums in der Tschechoslowakei die ^geschminkte Wahrheit sagt, verfiel, wie manches andere Buch, das deutsches Emp finden atmet, knapp drei Monate nach seinem Erscheinen im Buch handel der Beschlagnahme durch die tschechische Zensur. Bei den Buchhändlern wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen und die Vor gefundenen Bestände beschlagnahmt. Ta das Werk in dem reichs- dentschen Verlage Max Ahnert in Cassel erschienen ist, kann seinem Bezüge in Deutschlund, Teutschösterreich und den übrigen Staaten nichts in den Weg gelegt werden. Wie wir Horen, bereiten Autor und Verlag zur Freigabe dieses wegen seines ganzen Inhalts beschlag nahmten Romans Schritte vor. Einziehung von Druckschriften. Durch rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Essen vom -l. Oktober 1023 sind eingezogen: a) Die Gorilla-Bar, von W. Neuhoser; d) Die schwarze Maske, von M. Lemcke; e) Moderne Tänzerinnen, von Hedda Gabler; cl) I m I u n g s e r n st ist, von R. Klein; e) Hochstapler der Liebe, von A. Mein; k) D c r A n s h i l f s v a t e r, von Max Berner; 8) Der nackte Schnucki, von M. Lemcke; b) Halbe Inn g f rauen, von M. Lemcke; i) Das Lüche! n derVenus, vom M. Lemcke; Zu a—i aus der Sammlung »I n t i m e s« vom Verlag moderner Lektüre G. m. b. H., Berlin SO. 26, Elisabethufer 44; k) Das Paradies der Gefallenen, von Lothar Wolffen, aus dem Speka-Verlag in Leipzig; l) Das Schicksal der Charlotte B., 1. Teil. Die Ge heimnisse der Frau Witt, von Ernst Friedrich, aus dem Rekord-Verlag, Breslau; m) Der Weg zum Abgrund, von Lena Torahn aus dem Rekord-Verlag, Breslau; n) Zwei Frauen, von I. Marein, aus dem Rekord-Verlag, Breslau; o) Das verbotene Paradies, von Kurt Bolitfchak, aus dem Verlag Johndorsf L Co., G. m. b. H., Berlin NW. 87; p) Das Kuckucksei, von Ernst Friedrich, aus dem Verlag Wilhelm Hartung, Leipzig; q) 8 173 R e i ch s st r a f g e s e tz b n ch, von Ernst Friedrich, aus dcni Verlag Wilhelm Härtling, Leipzig: >) F r äulc i n Sünde, von Robert Fuchs-Liska, aus dem Kurt Ehrlich Verlag, Berlin SW. 6l, Blücherstraße 12. Alle Exemplare dieser Schriften und die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen, soweit sie im Besitze des Verfassers, Herausgebers, Truckers, Verlegers, Buchhändlers sich be finden, unterliegen der Einziehung und sind unbrauchbar zu machen. Die Polizeibehörden werden um Durchführung der Einziehung ersucht. Durch dasselbe Urteil ist der Antrag ans Einziehung nachstehender Schriften wegen Verneinung des unzüchtigen Charakters dieser Schrif ten rechtskräftig zurückgewiesen: a) Die Lihberger Mali, von Hans Bcrthold; b) Im goldenen Affen, von W. Neuhoser; c) B e rlin ^V., von Hektar Sylvester; cl) Die Dreiccksehe, von Bruno Urbig; e) Kokottchen, von Ewald North; k) Der Variete-Stern, von Franz Fränkel; 8) AspHaltblu m e n, von N. Klein. Zn a—8 aus der Sammlung »I n t i m e s« vom Verlag moderner Lektüre G. m. b. H., Berlin SO. 26, Elisabethufer 44; k) Die D i r n e n k ö n i g i n v o n T a h i t i, von Lothar Wols- sen, aus dem Speka-Verlag in Leipzig. 20 I Nr. 1915/20. Essen, 20. Dezember 1923. Der O b e r st a a t s a n w a l t. sDeutschcs Fahndnngsblatt, 26. Jahrg.^ Stück 7475 vom 12. Jan. 1924.) PersoimlnMrWeii. Ernennung znm Kommerzialrat. — Dem Vorsitzenden des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Herrn W ilhelm Frick in Wien, Geschäftsführer der Firma Wilhelm Frick, Ges. m. b. H., und geschästsführendem Verwaltimgsrat der Hölder-Pichlcr-Tempsky A.-G., wurde der Titel eines Kom merzialrats verliehen. Jubiläum. Am 12. Januar waren 25 Jahre vergangen, seit Fräulein Elisabeth Weydling in die Buchhandlung Wilhelm Ra-destock in Leipzig eingetrctcu ist, deren Mitinhaberin sie jetzt ist. Die Firma lautet seit 1. März 1919: Wilh. Radcstock Nachf Donner L Weydling. Buchhändler als Stadtverordnete. — Bei der letzten Stadtver ordnetenwahl in Leipzig sind die Buchhändler Herr Otto Krüger, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- Gehilfen-Verbandes, und Herr KarlFrankeim Hause F. A. Brock haus, Vorstandsmitglied desselben Verbandes, beide in Leipzig, zu Mitgliedern des Stadtverordneten-Kvllegiums gewählt resp. wieder- gowählt worden. Gestorben: am 9. Januar plötzlich und unerwartet am Herzschlag Herr Di rektor Friedrich Auer, Vorstand der Bazar-Acticn-Gesell- schaft in B e r l i n, der er in mehr als 40jähriger Tätigkeit mit großem Pflichteifer wertvolle Dienste geleistet hat. Pflichttreue, Charakterstärke und liebenswürdiges Wesen werden dem so jäh Dahingerasften nachgertthmt. Richard Krön f. — Am 6. Januar ist in W i e s b a d e n der allen Buchhändlern bekannte Professor Or. pbil. Richard Krön gestor ben. Seine Bücher »Tke litlle I^oncloner«, »Te petit karisien« und »I-:nßIi8li ckrüly like« sind in Tausenden von Exemplaren seit Jahren verbreitet worden. SpreAsM. Bindestrich? Man hat häufig im Ausland über unsere Wortungetüme, be sonders in Titeln, gespottet und dabei übersehen, daß sie nur Aus wüchse der Geschmeidigkeit der deutschen Sprache in Wortkombinationen sind. Aber wir besitzen vielfach noch eine bescheidenere Art von Wort bildungen, die ebenso zu Bedenken Anlaß geben. Wie bekannt, teilt das Englische (meist fakultativ) und besonders das Französische — auch wo der Sinn dies nicht erfordert — durch Bindestrich (nian-vk- vvar, Kriegsschiff, slave-tracke, Sklavenhandel, 8ranck-crvix, Großkreuz. mi-inort, halbtot). Um so mehr hätten mir im Deutschen Grund, dort zu trennen, wo das Wort nicht auf den ersten Blick erkannt oder doppelsinnig ist. Ich habe, hierauf aufmerksam geworden, in den letzten Monaten solche Wörter gesammelt und in den nachfolgenden von mir gebauten Sätzen verbunden; ich versichere, daß keins dieser Wörter von mir erfunden, sondern daß sie sämtlich der neueren Literatur entnommen sind. Ein Versuch, diese Sätze unvorbereitet flüssig herunterznlesen, wird hoffentlich erweisen, was ich bezwecke und anregen möchte. Sel'bdritt trat der Honvcdrittmeistcr mit seinen Freunden von der lichter-hellen Straße in sein lichterhelltcs Zimmer. Er sah nach der Bouleuhr ans der Kommode, die der Nokokomode entstammte. Pfitzners Christclslein stand zwischen Barockcngelchen auf dem Flügel. tibor ihnen hingen von einem Fürstabt erworbene Sportakte, die er mit hohen Visagebühren aus England bezogen. Er sammelte Antiquitäten, so den im Erker thronenden Herrscher- sesscl mit den geschweiften Thronenden. An der Wand zeigte ein talgig gemaltes Bild ein Talgehölz mit seinen aufwärts zeigenden Zweigenden, ein anderes die Mainauen in der Mainacht, ein dri^es eine Ebene mit fernen Bergen, die wie Bergenzian« leuchteten, ein viertes den Wasserfall, der jedes Zubergcfchwimmen ausschloß. Besonders hatte er vor dem letzten Bilde, einer Heidenacht, eine Hcidenachtling. Vom Gecstrand stammend, war der Rittmeister in langer Geschlechterfolge Soldat; noch heute erblickte er im Wachtraum den Wachtraum seiner Kaserne und sah sich am Kampfeuer liegen. Wenn nun auch nirgends das Kind mit dem Bade ausgcschüttct werden soll, so dürste sich doch in solchen Fällen eine Prüfung emp fehlen, ob ein derartig zusammengesetztes, unklares oder gar doppel sinniges Wort nicht besser zu zerlegen ist (Visa-Gebühren, Boule- Nhr, Christ-Elflein usw.j. Tenn jedes Stutzen in der Lektüre reißt den Leser ans dem Zusammenhang und damit aus der Stimmung, schädigt den Gesamteindruck und wirkt somit dem Interesse des Autors und Verlegers entgegen. L.
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