X- s, 7. Januar 1S2S. Künftig erscheinende Bücher. ^Verlag und München Am Tage -er Uraufführung, -ie gleichzeitig am 24. Januar in Halle a. G., Lübeck und Rostock stattfindet, erscheint: Walter von Molo Lebensballade Ein Schauspiel in zwölf Szenen Ladenpreis geheftet 1.50 Goldmark, gebunden 3 Goldmark Len dunklen Sang, die alte bittersüße Lebensballade vom jungen Herzen in alten Menschen und von der Jugend aus eigenem Fleisch und Blut, die gegen das Alternde streitet, behandelt das neue Schauspiel des Dichters des berühmten Schiller-Romanes und so vieler anderer bedeutender Romane und Dramen, mit denen er sich im Herzen des deutschen Volkes eine bleibende Wohnstätte geschaffen hat In schlichten Szenen und Gesprächen, die nur einmal hochwogen, als der junge Sohn, in völligem Unverständnis für des Vaters Herzensleben, als Racheengel aufzutreten versucht, wird das Seltenste und Bewegendste erzählt — die späte, unendlich süße und unendlich wehe Liebe eines großdenken den, alternden Mannes zu der jungen Frau eines anderen, selten und bewegend deshalb, weil sie ihr Recht in sich trägt, weil sie schicksalsgewollt wahr und beinahe wortlos den ganzen Himmel zartesten, männlichen Empfindens enthüllt, das kurze Glück dieser Liebe und ihr schmerzhaftes Er würgtwerden vom Leben. Sehr fein ist es, wenn der Lie bende, der Alternde,bitter lächelnd, wohl die Überheblichkeit des verurteilenden Sohnes abweist, diesem kein Recht zu gesteht, ihm das letzte Lebensglück zu entreißen, wenn er dem älteren Rechte des Gatten das neue, allmächtige Recht seines Herzens entgegenhält, und wenn er dann doch wort los vor dem Rechte des kleinen Kindes der geliebten Frau weicht, wenn das Wiegenlied der Mutter ihn von dannen treibt, in die Nacht, in das Altwerden! Väter und Söhne! Zmmer wieder ist der ewige Gegensatz dichterisch behandelt worden, in dem die jungen Herzen gegen die allen stehen — wohl selten feinfühlender, gerechter, verstehender nach beiden Seiten, als hier! In tiefem Leiden meint der junge Sohn für die geliebte Mutter Kämpfen zu müssen, meint er. mit der Achtung vor dem Vater sein Leben verlieren zu müssen, und ahnt nicht, daß dieser Vater nur höher wachsen kann mit jedem Schicksal und daß diese herzenskundige Mutter keines Schutzes bedarf. Kein unnötiges Wort, alles bedeutungsvoll, alles Symbol. Ein Fackelschein auf neue Wege der Liebe und Ehe — so zeigt sich das Werk Walter von Molos, von dem man meinen sollte, daß es sich sowohl Leser wie Bühnen im Sturm erobern müsse. T Die Auslieferung für Österreich, Zugoslavien und Rumänien erfolgt nur durch die Sallmayersche Buchhandlung, Wien I, Neuer Markt 8 Wir liefern nur bar mit 350/« und 11/10