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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1924
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- 1924-01-14
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- 14.01.1924
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Redaktioneller Teil. X- II/ 14. Januar 1924. gesetzt. Das Problem hat auch seine rein wirtschaftliche Seite. Wie in der Gesamtwirtschast, so ist auch im Buchgewerbe in den Zeiten der Flucht aus der Mark allerseits stark wertsichcrnd auf Vorrat gekauft worden. Von diesen Vorräten kann man nun, seitdem das wertbeständige Geld wieder «in ruhigeres, vorsichtigeres Wirtschaften möglich macht, eine ganze Zeit lang leben. Die aus- bleibenden neuen Aufträge machen aber doch sehr schnell den alten, ln der letzten Zeit fast vergessenen Satz wieder wahr, daß man auf die Dauer nicht von den Gewinnen am ruhenden Vermögen, son dern nur vom Umsatz wirklich leben k»nn. Noch hat das lebhafte Weihnachtsgeschäft die Lage nicht zur klaren Auswirkung gelangen lassen. Die zu erwartende Verflauung der nächsten Monate aber, in denen der Lohnabbau und das Verschwinden aller Jnflationsgewinne deutlicher als geminderte Kaufkraft in Er scheinung treten dürsten, wird vermutlich stärker zu Notvcrkäufen zwingen und damit das Preisgebäude erschüttern. Es kommt hinzu, daß auch von der Ermäßigung der Kohlenpreise wie von der sich endlich anbahnenden Herabsetzung der Frachten u. a. m. di« aus Preisabbau gerichteten Tendenzen gestärkt werden. Allein die Lage bleibt doch unsicher. Denn daneben laufen andere Erscheinungen, die gerade entgegengesetzt wirken. Hier ist vor allem aus dieKre - ditnvt hinzuweiscn. Die deutsche Wirtschaft hat einen großen Teil ihres Betriebskapitals verloren. Es hat sich aber auch keine neue Reserve an Sparkapital bilden können, worauf man jetzt zurück- zugreifen vermöchte. Wie ernst die Lage ist, zeigt sich besonders bei Dazu kommt nun auch noch, daß sich a I le K a l k u l a t I one n vorläufig aus sehr unsicherem Boden bewegen. Jede weiterverarbeilende Industrie ist ja völlig abhängig von der Preis gestaltung in ihren Lieferungsgewerben. Das gilt namentlich für den Buchhandel. Solange also bei den Urindustrien noch Unklar heit herrscht, besteht sie in verstärktem Maße in der Gesamtwirtschaft. Vor allem aber sind in den nun glücklich überwundenen Zeiten der Wertunbeständigkeit, nicht zuletzt unter dem Einfluß der Wieder- beschaffungsthcorie, alle Kalkulationen derartig in Unordnung ge raten und so undurchsichtig geworden, daß ein Fortbauen aus dem bisherigen Preisniveau ohne weiteres überhaupt nicht möglich ist. Die Anpassung an di« Fortschritte der Geldentwertung erfolgte ja bis in dis letzte Zeit hinein nicht wirklich gleitend, sondern entspre- chend dem Drang der Wirtschaft zu möglichster Stabilität immer nur in mehr oder weniger großen Etappen. Jedes solches Arbeiten mit Durchschnittswerten erzeugt aber bedenkliche Unklarheiten, schon deswegen, weil es nie gelingt, die ganz« Wirtschaft in gleichem Rhythmus fortschreiten zu lassen. Der eine kommt eher als der andere; der eine macht größere Schritte als der ander«. Dabei ent steht notwendigerweise der größte Wirrwarr. Wenn man den Gold wert einer Forderung von 19 Grundzahlen über den Dollarkurs aus den sich jeweils auf Grund der Schlüsselzahlen ergebenden Pa- picrmarkbetiägen für das vergangene Jahr bis zur Stabilisierung im Dezember Tag für Tag errechnet, entsteht folgendes Bild: Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November KZ L8 D ^ r. KZ L 8 Z ^ L 8 Z 6 Papier mark -s 8 S ^ Papier mark L8 Z ^ KZ ^8 Z ^ .Z-n D ^ Papier mark L 8 W ^ Papier mark 8 Z ^ Z'L L 8 D ^ Papier mark L8 Z ^ I 6T 3.5 0.8 - 3.7 1.9 1.1 lS,—M 6.- IS0Ma 5.8 1 2 3.5 0.9 3.7 3.3 1.8 2.4 4I0T S00.— M 6.6 320 Ma 4.2 2 3 3.3 1- 3.7 25 T 5.— 2.7 2.4 1.6 7.- 4.7 830 Ma 8.3 3 4 3.2 5.— 2.8 42 T 2.3 2.3 700 T 3.9 4 5 3.— l4T 1.4 3.7 5.- 3.1 2.8 lMT 3.— 20,— M 4.2 sov,— M 4.2 I Bi 10.— 6 6 3 — 1.7 3.8 6.— 2.3 2.9 1.8 2.5 750 —M 5.2 10 — 6 1.8 4.— 5.- MT 3.4 2.2 2.9 800 T 1.— 24.—M 1.9 6.7 7 8 2.6 1.9 4.3 3.5 2.2 0.7 30.-M Ivvo-M 5.— 1.61 Bi 10.7 8 9 2.5 2 — 4.— 3.3 2.1 2.8 1,2 M 1.— 3.5 10,7 9 10 2.5 2 — 4.— 5.— 2.7 3,0 Al 3.3 2.5 1700.—M 2.4 10.7 10 11 2.4 5.— 3.1 2.2 150T 3.3 SV, M 3.7 2000.— M 1.6 11 12 2.4 2.1 4 — 6.— 3.— 2.1 3.3 2.6 8000,- M 8.4 10.7 12 13 2.4 2.1 4.— 5.— 1.8 3.3 3.4 g0,—M 4.1 11 Ma 11.6 8.— 13 14 2.5 4.— 6.- 3.— 50 T 2.— 4.3 120.—M 6.6 2,15 Bi 7.2 14 15 7T 2.5 3.— 4.— 3 — 2.— 7,0 M 11 — ,40.-M 12.3 3.3 Bi 6.5 15 16 1.8 3.1 4.— 6.— 3.— 1.8 3.2 II — 11.3 6.6 Bi 11.— 16 17 1.6 3 — 4,— 5.— 2.8 2.9 9.— 4.4 8.4 11.- 17 18 1.3 4.2 2.8 1.4 >8ZT 3.9 13 Ma 6.7 18 19 1.5 MT 4.3 4.— 3.6 1.5 3.5 3.3 16 Ma 5.6 11 — 19 20 1.6 3.6 4.— 4.1 1.6 2.7 7.— 300,— M 7.0 30 Ma 10,s 6.6 20 21 3.6 4.— 4.1 03 T 2.1 6.4 11.— 21 22 1.3 3.6 4.— 2.3 1.9 5.5 3S0,— M 3.1 II Bi 11.- 22 23 1.5 3.7 4.— 3.9 2.3 2.2 2.2 >a,0M 8,3 I00Ma 7.5 11 — 23 24 1.4 3.7 4.— 3.6 2.3 1.9 9.— 10.— 130 Ma 8.7 11.— 24 25 1.4 3.6 2.4 2.3 250 T 12.— 160 Ma 10,3 25 26 1.3 3.7 4.— 3.6 2.3 80 T 2.7 1.4 11 — 10.3 11.- 26 27 1.1 3.7 4 — 3.6 2.2 1.4 7.7 10.3 10.3 11.— 27 28 3.7 4.— 3.6 33 T 2.2 2.2 300 T 6.7 9.— 11.— 28 29 9T 1.1 4 — 2.4 2.1 I2.0M 6.7 10,3 11 — 29 30 — 0.9 — — — 3.6 — 2.4 90 T 2.5 — 1.1 4.6 10.3 11.— 30 31 — 0,8 — — — — — 2.— — — — 1.1 — 4.8 — — — — — — 31 den Aktiengesellschaften, die sich schon genötigt gesehen habe», sich zu einem Schutzverband zusammenzuschließen, um ihre Interessen gemeinsam wahrzunehmen. Die Gründung ist vor einiger Zeit in Leipzig erfolgt mit dem Programm, die Frage der Restaurierung des Aktienkapitals gemeinsam mit den deutschen Banken zu lösen und Erschütterungen vom Aktienmarkt fernzuhalten, die bei der cin- setzenden allgemeinen Kapitalnot angesichts der Vermehrung der Aktiengesellschaften und des gleichzeitigen Kreditbedllrfnisses von Reich, Staat und Gemeinden nur zu sehr im Bereich der Möglich, keit liegen. Kapitalknapphcit bedeutet aber teures Geld und teures Geld Steigerung der Unkostenquote. Auch die stem e r l i ch e B c - l a-st ung, deren Heranziehung zur Abdeckung der Reparationen vor läufig noch nicht deutlich geworden ist, verteuert die Erzeugung. Es ist daher noch nicht zu übersehen, wie sich die Entwicklung der Preise wird gestalten können. Nicht auf die Niedrigkeit der Goldwerte bis in den August hinein kommt es hier an. Das war eine ganz allgemeine Erschei nung für die deutsche Gesamtwirtschast, die auch für das Lieferungs gewerbe des Buchhandels gilt. Zwischen Weltmarktpreisniveau und deutschem Preisniveau, zwischen äußerer und innerer Kaufkraft der Mark bestand ja eben bis in die zweite Hälfte des Jahres ein Unterschied. Die Aufmerksamkeit sei aber auf das Schwanken der Goldwert« innerhalb der einzelnen Angleichungsetappen gelenkt. Gerade auch noch im September und Oktober erwies sich ein von der Preisgestaltung des Lieferungsgewerbes abhängig gemachtes und auf die Wiederbeschaffungstheorie abgestelltes Schlüsselzahlsystem als unfähig, mit der Geldentwertung wirklich Schritt zu halten. Das zeigt sich namentlich auch beim Druckgewcrbe und seiner Tarifpolitik. Ermittelt man (der Raumersparnis halber nur für die Monate Juli bis November) über den Dollarkurs den jeweiligen Goldwert der
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