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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1924
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- Deutsch
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80 «»rlmdlalld. Dtschn. Vuchhand-I. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X- 3, 4. Januar 1924. werden. Da cs jsleichwchl örinoenö erwünscht ist, den Berlehrskreisen — besonders den Kleinalmehmcrn —in Woher», Unisange als bisher die Möglichkeit zu geben, Wertzeichen auch außerhalb der Postanstalten zu kaufe», will die Postverwaltung liinstig nichts dagegen etuwenden, wenn Papier- und Schreibwarenhändler, Bahnhofsbuchhandlungon, Zeitungsverkäuser und andere Geschäfte, die den Vertrieb von Post wertzeichen sitr eigene Rechnung übernehmen, zur Deckung ihrer Un kosten einen angemessenen Zuschlag zum amtliche» Verkaufspreis — möglichst nicht über 10 v. H. — erheben». Goldzuschlag aus die Zölle in Norwegen. — Seit Ansang De zember erhebt Norwegen einen Goldausschlag auf alle Zollsätze, die nach Gewicht, Umfang ober Anzahl berechnet werden. Die Gold zuschläge gelten sowohl für die ursprünglichen Sätze des Tarifs als auch für die vor einem halben Jahre eingeführte» 3Zk4°/oigen Er höhungen. Der Goldzuschlag wird errechnet durch Multiplikation des Dollars mit einer sür einen bestimmten Zeitraum festgesetzten Berhältniszahlf als Verhältniszahl gilt gegenwärtig die Zahl 1,7S. Erhöhung der Zollmultiplikatorcu in Polen. — Am 18. Dezember wurde der normale Zollmultiplikator auf 895 000 (bisher 705 000), der ermäßigte auf 075 000 lbisher 000 000) erhöht. Der nächste Bibliothekartag findet am 11. und 18. Iw» 1024 in Erfurt statt. Verbot regelmäßig erscheinender Drnckschrisic». — Aus Grund von Artikel 48 der Reichsverfassung wurde am 31. Dezember v. I. fol gendes verordnet: Hinter den 8 5 der Verordnung des Reichspräsi denten aus Grund des Artikels 48 Absatz 2 der ReichSvcrsafsung, betr. die zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sür das Reichsgebiet nötigen Maßnahmen, vom 20. September 1923 wirb solgenider Paragraph 5a eingeschaltet: 8 5a: Gegen das Verbot regelmäßig erscheinender Trnckschristcn ist die Beschwerde an den Staatsgerichtshos zum Schutze der Republik zulässig. Die Beschwerde hat kein« ausschiebende Wirkung. Der Staatsgerichtshöf entscheidet in der Besetzung von drei Mitgliedern, von denen mindestens eines dem Reichsgericht nicht augehört. Aus das Verfahren sinken die Bestimmungen der Ziffern II und III der Verordnung über das Verfahren vor dem Staatsgerichtshos zum Schutze der Republik vom 1. August 1023 iNeichsgesctzblatt I S. 075) Anwendung. Die Entscheidung des Staatsgcrichtshofcs ist schriftlich zu begründen und den Beteiligten zuzustcllen. PersliiliilnllLrWen. Gestorben: in den letzten Togen des alten Jahres Herr Hofbuchhändler EmilOpitz in Firma Opitz L Co. in Güstrow i. M. Diese Trauerbotschaft werden viele Kollegen im Buchhandel mit aufrichtiger Anteilnahme vernehmen, i/st doch mit diesem Manne eine im Buchhandel wohlbekannte Persönlichkeit dahingegangen. Wenn ich versuche, mit nachstehenden Zeilen ein Lebens- und Charakterbild meines Freundes zu zeichnen, so weiß ich wohl, daß es lückenhaft ist, denn es ist schwer, seinem Weisen ganz gerecht zu werden. Er hat das biblische Alter erreicht, und man kann von ihm sagen: sein Leben war »köstlich«, denn es war »-Mühe niüd Arbeit«. Schon früh mußte er ein schweres Erbe antreten. In jungen Jahren brach er seine Wanderzeit ab, um das väterliche Geschäft zu führen und die Fürsorge für Mutter und zahlreiche Geschwister zu übernehmen. Mutig und voll Zuversicht ging er an seine Ausgabe heran und Schritt für Schritt ging es auswärts. Bald gründete er einen eigenen Herd, indem er die Tochter seines Lehrherrn, des alten Gaßmann in Ham burg, als Gattin heimführte. Reiches Eheglück wurde ihm zuteil, eine zahlreiche Kinöerschor belebte das Haus; doch blieb ihm auch Her Schmerz nicht erspart, von diesem Segen wieder hergeben zu müssen bis zu dem einzigen Sohne, der -als junger Offizier im Weltkriege den Heldentod fand. Nur drei Töchter blieben ihm, auch die Gattin mußte er vor sich dahinscheiden sehen. Geschäftliche Erfolge im Sorti ment ermutigten ihn, sich auch dem Verlage zu widmen. Besonders auf 'dem Gebiete Ides Schulbuchs hatte er bald achtungswerte Erfolge zu verzeichnen. Jahrzehntelang haben seine Schulbücher in Mecklen burg eine führende Nolle gespielt und sind in vielen Auflagen er schienen. Mit hervorragender Zähigkeit und Energie wußte er immer neue Einführungen Hurchzusetzcn; erst die letzte Zeit hat ihm, wie so manchem Schulbuchverleger, eine Fortsetzung seiner Unternehmun gen beschränkt, wenn nicht unmöglich gemacht. Der mecklenburgische Buchhandel verdankt Emil Opitz viel; er stellte sich stets in den Dienst der Allgemeinheit, wenn es nottat. Jahrzehntelang ist er bei dem Mangel an führenden Männern im unserem Kreisoerein immer wieder in die Bresche gesprungen; er hat lange Zeit Hen Vorsitz gehabt, bis das zunehmende Alter ihn zwang, sein Amt niederzulegen. Seine Verdienste hat der Kreisverein durch Hie Verleihung der Würde eines Ehrenvorsitzenden anerkannt. Im Börsen-verein hat Opitz sechs Jahre lang i-m Rechnungs-Ausschuß gearbeitet, ist vier davon (1909 bis 1913) Vorsitzender gewesen und wurde im Jahre 1917 wieder herangeholt, um die im Felde stehenden Herren zu vertreten. Außer dem ist er 1917 Mitglied der Kommission zur Beratung der Teuerungs- Zuschläge gewesen. Opitz war eine Kampfnatur, besonders in jüngeren Jahren verteidigte er seinen Standpunkt mit zäher Energie; oft war er isoliert in den Verhandlungen, und manche hochdramatische Szene spielte sich in den Debatten ab. Der Schreiber dieser Zeilen trug Be denken, m!it Opitz als Vorsitzendem im Vorstand zusammen zu arbeiten, doch im Lause -der Jahre erwiesen sich diese Bedenken nicht nur als grundlos, sondern das Zusammenarbeiten führte zu einer herzlichen Freundschaft. Mit Wehmut gedenke ich der vielen herrlichen! Stun den, die wir zusammen verleben durften, sei es in ernster Arbeit, sei es im heiterein Freundeskreise. Das Bild seines Charakters wäre unvollständig, wollte ich eine Gabe unerwähnt lassen, die Mutter Natur ihm mitgcgcben hatte: den Humor. Die echte niedersächsische trockene Erzählerkunst war ihm im hohen M-aße eigen; er war ein Meister in der Wiedergabe kurz pointierter, fein stilisierter Kleinig keiten, sogenannter Lauschen. Unerschöpflich ,vor sein Vorrat, Has bewiesen die Sonnabend-Abende vor Kantate in Leipzig im Kaffee baum unH die Hauptversammlung unseres Kreisvereins, wo er stets dankbare Zuhörer sank». Er liebte seine Heimat und war wie kaum einer Kenner ihres Wesens. In den letzten Jahren war er einsam geworden, das Haus wurde leer, und Her Weltkrieg mit seinen Folgen versagte ihm das Recht des Alters, von der Arbeit auszuruhe-n. Fast bis zum letzten Tage seines Lebens hat er in harter Arbeit schaffen müssen und sich keine Ruhe gönnen können. Am Silvestertage haben wie ihn zur letzten Ruhe gebettet. Alle, die ihm nahestanden, werden den treuen, liebenswerten Mann nicht vergessen. N o st o ck i. M., Neujahr 1924. Hermann Warkentien. Gestorben ferner: am 29. Dezember v. I. im Alter von 72 Jahren Herr Karl Borne mann, Inhaber der 1829 gegründeten Buchhandlung Fournier L Haberler in Znoim (Mähren). Der Verstorbene war am 1. Mai 1881 von Leopold Ritter von Haberler als Teilhaber in die alte Firma ausgenommen worden und hat sie vom 1. Mai 1885 an allein geführt. Die Firma hat einen umfassenden Betrieb, der fast alle Zweige des Buch- und Kunst- Handels einschließt. Eine Bnchdruckerei war angeschlossen, in der das Znaimcr Tagblatt herg-estellt wurde, Hessen Herausgabe der Ver storbene besonHore Sorgfalt znwandte. Außerdem hat er sür die Fenermehrsache viel gewirkt und war Ehrenmitglied der Znaimer und zahlreicher anHerer südmährischcn Feuerwehren, wie er auch Diplom-mitglied der Berliner Comeniusgesellschast und zahlreicher anderer wissenschaftlicher Vereinigungen geivesen ist; s erner: am 30. Dezember nach langem, schwerem Leiben im 49. Lebens- j-ahre Herr Anton Heger, Inhaber der Buchhandlung und Hes Antiquariats A. Bauer in Wien, die er seit 1903 mit gutem Erfolge geführt hat. Sprechslllll. Bargeldloser Warenverkehr. Es ist möglich, daß der Anregung, die im Nachfolgenden gegeben ivird, zunächst nicht in so weitgehender Weise zugestimmt wird, wie es ihre praktische Inangriffnahme erfordert. Jedoch scheint mir dieser Weg von der Zeit direkt vorgezeichnet zu fein; er ist tm einzelnen gewiß schon mehrfach begangen worden.*) Di-ejenigen^ die es hier angeht, sind die Kollegen, die gleichzeitig Verleger und Sortimenter in einer Person find. *) Wer die Geschichte des BuchhanHels kennt, weiß, wo die Vor bilder zu suchen sind. Red.
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