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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1923
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- 1923-01-11
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- 11.01.1923
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Redaktioneller Teil. S, ll. Januar 1923. Neuerscheinungen Zeitschriften darunter Bücher im Jahre 1918 5326 1671 3050 „ „ 1919 7268 1061 3131 >920 4868 ? 2161 ,, „ 1621 18459 891 5030 und um es gleich vorauszunehmen, da nüt Ende 1921 neue Periode, die der Konzessionierung von Verlegern in größerem Maßstabe, einsetzt — Privatverleger bestanden auch in beschränktem Maße von 1918 bis 1822 —, im Jahre 1622 bis Monat Juni 4283 Neuerscheinungen. Davon kamen heraus im Bücher Zeitschriften Januar 436 203 Februar 464 189 März 851 232 April 654 166 Mai 872 215 Also in den ersten fünf Monaten 3277 1005 Die Differenz zwischen 4283 Neuerscheinungen und 3277 Büchern kommt aus die Einblattdrucke usw. Aus der Tendenz der Ent wicklung ist also zu erwarten, daß der Stand der BUcher- produktion und der der Zeitschriften den von 1916 am Schluß des Jahres 1922 überschreitet, d. h. auch den Titelzahlen nach, denn nach Auflagenhöhe gerechnet kann man annehmen, daß heute schon weit mehr Bücher erscheinen als während des Krieges. Diese letztere Behauptung bedarf der Begründung, und damit kommen wir auf die Wirkung der Zentralisation des Berlages bei der Auflagenhöhe. Die Wirkung der Zentralisation äußerte sich Frierst darin, daß in Moskau und Petersburg, später auch in den Gouvernementsstädten Stellen des Staatsverlages ent standen (1'oo)',ia>>oruou»oa noMrerivvroo). Von Archangelsk bis Batum, von Petersburg bis Irkutsk kann man heute Publika tionen aus diesen Stellen der Staatsverlage Nachweisen. Natürlich ist es unmöglich, schon heute ein Bild aus der Verlegertätigkeit dieser Stellen in vollem Ausmaße zu geben. Selbst von Peters burg und Moskau her gelang cs nicht, über die Verlagstätigkcit der Jahre 1918 bis 1622 voll orientiert zu werden, doch haben wir einen genauen Bericht Uber das Jahr 1920 aus der Stelle des Staatsverlages in Petersburg, der über die Frage der Auslngenhöhe erschöpfende Auskunft erteilt. N. Belopolski schrieb in Nr. 7 der Zeitschrift »Uimrs. u Usonawun»« (»Buch und Revolution ), Petersburg 1921/22, einen Artikel »llakura Uuvxxapcro-Iiiiovo v Höropkirpvo, SS. 1920 vor« (»Die Arbeit des Petersburger Staatsverlages im Jahre 1920«), der ein umfassendes Material enthält und dem folgendes ent nommen ist. Der Verlag brachte 1920 545 Publikationen heraus, die eine Gesamtauflagenhöhe von 17166000 Exemplaren darstellen. Diese teilen sich in Schriften: 1. Gesellschaftswissenschaftlichen und politischen Inhaltes Titel: 139 7 002000 2. Belletristik 128 5250000 3. Landwirtschaftlich-wirtschaftlichen Inhaltes 96 914000 4. Lehrbücher 69 2753000 5. Plakate und Porträts 53 640000 «i. Zeitschriften 44 450000 7. Sonstigen Inhalts 16 202000 Von der ersten Abteilung wurden also pro Titel durch schnittlich 50000 Exemplare hergestellt. Dabei handelt es sich nur bei 63 davon um rein politische und Agitations-Werke; 25 Werke behandelten die Geschichte der Revolution, speziell 18 Werke die Geschichte der russischen Revolution, 15 Werke waren eigentliche »Socialistica«, 6 Biographien, 5 sozialwissen schaftliche Werke. Von den belletristischen Werken der 2. Ab teilung gingen durchschnittlich 40000 Exemplare auf die Auflage sedes Titels. Wir finden unter diesen Werken Autorennamsn wie: Gorki, Korolenko, Romain Rolland, Puschkin, Herzen, Lermontow, Nclrasow, Gogol, Turgenjew, Tschechow, Tolstoi, und auch der Volkskommissar für Volksaufklärung Lunatscharski ist mit einem Buch vertreten u. a. m. Wirtschaftliche Literatur hat im Durch schnitt 10000 und Lehrbücher haben durchschnittlich 40000 Auf lage pro Titel. Bei den Zeitschriften, die pro Nummer etwa 6000 Auflage haben, handelt es sich, wie der Katalog des 34 Staatsverlages nachweist, um dickleibige Bände schwerwissen- fchaftlicher Literatur. Aber auch die Nachrichten über den Moskauer Staats verlag geben ein ähnliches Bild. Nach der schon vorzitierten Zeitschrift »llv'uori, u Leooaiou»»« (zitiert nach der »Rosta« in Wien) kamen 1920 623. Werke heraus, die in einer Auflage von 37 461 200 Exemplaren gedruckt wurden, was einen Durch schnitt auf den Titel von 60000 Exemplaren ergibt. Im Februar 1921 kamen im gleichen Verlage 74 Werke heraus in 2440500 Exemplaren, also war "hier die Auflage pro Titel 32000 Exenrplare. In welchen Auflagen daneben die Verlagstätigkeit von Organisationen geht, mag durch folgende Zahlen illustriert werden, die dem schön erwähnten »Jahrbuch für Politik, Wirt schaft und Arbeiterbewegung 1922/23« entnommen sind. Darin wird gesagt, daß die Tätigkeit zur Entfernung des Analpha betentums in der russischen Armee mit Hilfe der politischen Organisationen geschah, und daß zur erfolgreichen Durchführung dieses Zweckes vom 1. April 1921 bis zum 1. Januar 1922 herausgebracht wurden: 237 Bücher und Broschüren, die eine Gesamtauflage von 9700000 hätten, daß also auch hier der Durchschnitt pro Titel 40000 Auflage ist. Eine andere Stelle führt für ein laufendes Jahr 362 Titel aus mit einer Gesamt auflage von 16421000 oder durchschnittlich 45000 Exemplaren pro Titel. (Vergl. »Jahrbuch« Seite 471 f.) , Dies ist das Bild der Auflagenhöhe, und jeder Kenner aus dem Verlage wird zugeben, daß sich diese Auslagenhöhe gegen die Friedensjahre vielleicht verzehnfacht hat. Um die Nach richten vollständig zu machen, darf wohl mit erwähnt werden, daß nach Angabe des »Jahrbuches« die Zahl der Zeitungen im Jahre 1921 in Rußland um 1000 variierte. Wie schon erwähnt, waren neben den Staatsverlagen und den Organisationen, d. h. Jugend-, Frauen- und gewerk schaftlichen Organisationen, neben den politischen, Reichs organisationen und internationalen Organisationen, von welchen der »Verlag der kommunistischen Internationale«, Petersburg (im Smolni-Jnstitut), der bekannteste ist, da aus ihm eine ganze Anzahl deutscher Publikationen (neben englischen, franzö sischen usw.) hervorging, die in gut ausgestatteten Parallel- Ausgaben in Deutschland bei Carl Hvym Nachf., Hamburg, er schienen, auch private Verleger tätig. So sind aus Moskau die Firmen »dlautsebaxis Uabotviü», »llvivorsalvaja Uibliotkolio», »Luisoiwchs. komosoütsok« neben dem schon seit Jahrzehnten bestehenden »Vortag Ordssvüiv« bekannt geworden. Außerdem ver legt die »Weltliteratur« besonders Übersetzungen aus orientali schen Werken und der Verlag »blosüovskz- Labotsobij« Genossen schafts-Literatur. Von wissenschaftlichen Instituten hören wir, daß von »1'mo. -ViaiLoiiwi Ilavu.-', der Russischen Akademie der Wissenschaften«, seit der Blockade 500 Werke' herausgebracht wurden, die im Westen vollständig unbekannt sind (nach Notizen aus der »Losta«, Wien). In diesen Tagen (Mitte Dezember 1922) erscheint auch die erste Publikation der Sozialistischen Akademie» in Moskau: »Levrim« OouinmucriuwouoL .tlarmmnr, die, wie geplant, den ersten sozialwissenschaftlichen Bibliotheken von nun an regelmäßig zugehen soll. Daß Rußland überhaupt nicht arm an eigener wissenschaft licher Literatur ist, beweist schon die Tatsache, daß 1919 Uber 30 pädagogische Zeitschriften erschienen, deren Inhalt in den ersten Nummern 1921 in der Zeitschrift »Kunru » Lsoomvip,«« gewürdigt wurde. Ein abschließendes Urteil wird man sich je doch erst bilden können, wenn der große Katalog heraus ist, den der Verlag der »IsEstija« in Moskau vorbereitet. Dieses »Register der periodischen Presseerzeugnisse- basiert aus einer Umfrage, die genannter Verlag am 10. Januar 1922 veran staltete. Die Fragen, die darin gestellt waten, bezogen sich auf Ort des Erscheinens, Beginn der Publikation, genauen Titel unter Anführung früherer Titel, Format, Seitenzahl, Auflage, Charakter, Erschcinungsart, Preis, Sprache, in der das Organ erscheint, und den Namen des leitenden Redakteurs. Das Werk ist als Nachschlagcbuch geplant und soll auch, ähnlich wie unser Mosse-Katalog, der ausländischen und inländischen Handelswelt usw. als Informationsquelle über Jnseratenwesen dienen.
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