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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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- Deutsch
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tz Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 1, 2. Januar 1924. Ebenfalls vor 50 Jahren wurde die Firma Gustav Weigel ln Leipzig gegründet. Uber ihre Entwicklung schreibt uns der Gründer, Herr Carl Gustav Weigel, der als rüstiger 75er in Dresden lebt, das Folgende: Tie Verlagsbuchhandlung Gustav Weigel wurde am 1. Januar 1874 von Carl Gustav Weigel gegründet, der den chemisch-technischen Verlag der Firma Theobald Grieben in Berlin erwarb, unter anderen auch die seit 1851 erschei nende Muster-Zeitung für Bleicherei, Färberei, Druckerei usw. Aus Nützlichkeitsgründen wurde das Blatt später umgetaust (Leipziger Färberei-Zeitung) und wesentlich erweitert durch Hinzunahme der Vertretung der herrlich aufblühenden deutschen Teerfarbstoff- und Chemikalien-Fabrikation, was ihm in den Großbetrieben des In- und namentlich auch des Auslands eine weite Verbreitung verschaffte. — Im gleichem Jahre wurde der Sprachbücher-Selbstverlag von Selig-Berlin angekauft und ausgebaut. Viele Hunderttausende dieser Bändchen gingen öaron im Lause der Jahve in alle Welt. Später wurde noch ein großer Teil des populären Verlags Heuser-Neuwied erworben und wesentlich erweitert, namentlich in rechtskund- licher und handclstechnischer Richtung. — Cs folgte das reich illu strierte evste größere Werk des später sehr viel gelesenen kürzlich verstorbenen Weltreisenden Ernst von Hesse-Wartegg: Nord-Amerika, seine Städte- und Naturwunder, das Land und seine Leute in Schilde rungen, 4 Bände, 2 Auslagen, das in mehrere Sprachen übertragen wurde und in vielen Büchereien und Familien zu finden ist, dann von Nosenberg, der malayische Archipel und manch andere ähnliche Werke. Im Jahre 1907 übergab der Gründer wegen eines Augen leidens das Geschäft an seine Söhne (Max und Oskar Weigel), die es bis zum Unheiljahre des deutschen Volkes 1914 in althergebrachter Weise fortführten. Anfang August 1914 verwaiste das Geschäft dadurch, daß beide Besitzer zur Verteidigung des Vaterlandes zu den Fahnen ge rufen wurden und den Krieg mit der Waffe in der Hand bis zum bitteren Ende durchkämpftcn. Der Vorbesitzer trat zwar sofort wieder an ihre Stelle und suchte »durchguhatteu«, aber da jeder Verkehr mit dem Ausland — selbst dem neutralen — unterbunden, ja verboten wurde, mußte bereits Ende 1915 oben erwähnte Zeitung mit ihrem 63. Jahr gänge ihr Erscheinen einstweilen einstellen. Da der Vorbesitzer und Verwalter längere Zeit keinerlei Lebenszeichen seiner Söhne mehr erhielt, mußte er Schlimmes annehmen und verkaufte am 1. Oktober 1918 Verlag samt Firma an Herrn Alb. Otto Paul, der ihn seither in bewährter Weise fortführt. » Das 25jährige Jubiläum begehen am 1. Januar folgende Firmen: die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Franz Meier in Mährisch-Ostrau, die, von A. Neinelt gegründet, seit 1908 im Besitz des Herrn Meier ist; die Musikalienhandlung Carl Si mon, Har moni um Haus in Berlin, die seit 1909 von Herrn Willy Simon geführt wird und außer Musikalienhandlung ein Harmonium-Magazin und eine Reparaturwerkstatt unterhält. Auch der Verlag für Naturkunde Erwin Nägele in Stutt gart besteht am 1. Januar 25 Jahre. Gegründet von vr. Jul. Hoffmann, wurde er 1903 von Kommerzienrat Th. Sprösser und Erwin Nägele erworben, von denen der erstere später ausschied. Nach dem Tode Nägeles ist das Geschäft jetzt im Besitz von Frau Elisa beth Nägele. » Auch eines Zeitungsjubiläums ist zur Jahreswende zu gedenken: Am 3. Januar feiern die Görlitzer Nachrichten und An zeiger, deren Verleger die Verlagsanstalt Görlitzer Nachrichten und Anzeiger A.-G. ist, bas 125 jäh rige Bestehen. Das Blatt ist die älteste Tages zeitung in Schlesien und in seinem engeren Wirkungs kreise, der preußischen Oberlaus'itz, das älteste Organ überhaupt. Ursprünglich hieß das Blatt kurz »Der Anzeiger«, dann einige Jahre »Ter neue Görlitzer Anzeiger«, und hieraus »Görlitzer Anzeiger«. Im Jahre 1876 wurde er mit den im Jahre 1874 gegründeten »Görlitzer Nachrichten« unter dem heutigen Titel verschmolzen. Der Gründer des Blattes war der vr. mecl. Immanuel Vcrtraugott Rothe ans Sohra i. Schl., der es vorgezogen hatte, nach seiner Übersiedelung nach Görlitz, statt der ärztlichen Praxis obzulicgen, sich mit schrift stellerischen Arbeiten zu beschäftigen. Von Rothe ging das Blakt auf den Buchhändler Schivach über, der aus Rothenburg O.-L. stammte. In dem Besitz dieser Familie blieb das Blatt bis zum Jahre 1842. Nach mehrfachem Wechsel des Besitzers ging das Geschäft im Jahve 1886 an eine Aktien-Gcsellschast über, die -es mit den Jahren zu einem umfangreichen Unternehmen aus gest-alt etc. Im Zenkrum der Stadt wurden zwei große Grundstücke -erworben und umfangreiche, moderne Bcttiebsneubauken errichtet, in denen Buch- und Stcindruckerei, Litho graphische Anstalt, Notendruckerei, Großbuchbinderei und Verlags- anstatt mustergültige Räumlichkeiten erhielten. Im Verlage er scheint neben den Görlitzer Nachrichten und Anzeiger auch der Lau- bancr Anzeiger. Auch der Buchverlag ist durch eine Reih« von Wer ken, besonders über Hcimatlitcratur, Heraldik, Genealogie, Kunstge- wevbe, beschreibende Naturwissenschaften, Politik und neugriechische Literatur, iwincr mehr aus gebaut worden. Zeitschriftcn-Jubiläcn. — Ein in der jetzigen traurigen Zeit des Zeitungssterbens ganz besonders erfreuliches Jubiläum kann um die Jahreswende die Firma Johann Ambrosius Barth in Leipzig begehen, denn das in ihrem Verlage erscheinende Zentral blatt füvChirurgie beschließt am 31. Dezember seinen 50. Jahr gang. Eine Zeitschrift, die 50 Jahre besteht, ist ein Kulturdokument: denn welche Fülle neuen Wissens hat das genannte Zentralblatt auf -einem wichtigen Spezialgebiet verbreitet! Uber seine Gründung sei das Folgende berichtet: Im Herbst 1873 faßte llr. Freiherr von Lefser (Leipzig) den Plan, nach dem Vorbild des schon bestehenden Central blattes füv innere Medizin ein CentraVblatt für Chirurgie ins Leben zu rufen. Nachdem 1)r. Freiherr von Lesser sich der redaktionellen Mit arbeit von I)r. MaxSchede, damals Privatdozent und Oberarzt der chirurgischen Klinik in Halle, und von vr. H. Till m anns, damals Privatdozent für Chirurgie in Leipzig, versichert hatte, wurde eine größere Zahl von in- und ausländischen Gelehrten zur Berichterstattung über die neuesten Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Chirurgie eingeladen. Die Herausgabe des wöchentlich einmal erscheinenden Cen tralblattes, das neben kurzen Originalmitteilungen zahlreiche Referate bringen sollte, übernahm die allbekannte Verlagsfirma Breitkopf K Härtel in Leipzig. Am 1. April 1874 erschien die erste Nummer des Centralblattes für Chirurgie, eingeleitet durch eine Mitteilung von Richard v. Volk mann über v8teotomia sulüroclmnterica. Seit 1908 erscheint die Zeitschrift im Verlage von Johann Ambrosius Barth, gegenwärtig unter Redaktion des Herrn Geheimen Medizinalrats Dr. meck. Karl Garr6- Bonn. 7 5. I a h r g a n g. — Mit dom neuen Jahre eröffnet das »Lite rarische Zentral-blatt« seinen 76. Jahrgang. Am 1. Ok tober 1850 ließ Friedrich Zarncke, der Leipziger Germanist, die erste Nummer des »Literarischen Zentralblattes« erscheinen, in der Absicht, durch dieses Organ »eine vollständige und schnelle Über sicht über die gesamte literarische Tätigkeit Deutschlands zu ver mitteln«. Die Zeitschrift, die zunächst wöchentlich im Umfang von 8 Seiten bei Georg Wigand in Leipzig erschien, zählte alsdald die Besten der deutschen Gelehrtenwelt zu ihren Mitarbeitern: Jacob -und Wilhelm Grimm, Moritz Haupt, Otto Jahn, Mommsen, Roscher u. a. Ursprünglich sollte die Zahl dev Mitarbeiter im Interesse schneller Zusammenarbeit beschränkt bleiben, aber die Besprechung von Spezialliteratur zwang zur Erweiterung des Kreises, und nach Ablauf der ersten 26 Jahre konnte Zarncke eine Mitarbeitcrliste ver öffentlichen (in Nr. 52 des Jahrgangs 1874), die 631 Namen um faßte, darunter die von Fechner, Fontane, Freytag, Harnack, Lotze, Simrock, Treitschke, Waitz. Als Zarncke 1891 starb, übernahm sein Sohn, Professor vr. Eduard Zarncke, die Redaktion des Blattes, bas immer weiter aus-gebaut wurde, namentlich durch die mit Be ginn des 51. Jahrgangs geschaffene aller vierzehn Tage mitge- gcbene Beilage, die später den Titel »Tie schöne Literatur« erhielt; ihr erster Mitarbeiter war A d o l f B a r t e l s. Buchhändlerisch betrachtet stellt die Entwicklung der Zeitschrift eine bedeutende Leistung dar. Im Jahre 1852 ging sie, bei Georg Wigands Tode, an den V e r l a g Cd u a r d A v e n a r i u s in Leip - z i g über. Der Inhaber des Verlags, Vater des Philosophen Richard Avenarius und des Dichters und früheren Ku-nstwartleitcrs Ferdinand Avcnarius, starb 1885; von seinen Erben erwarb am 1. April 1896 llr. pdll. G v l d b e ck - L ö w e den Verlag und bemühte sich gleich falls um den Ausbau der Zeitschrist, -die im Jahre 1900 den stärksten aller Jahrgänge mit 2200 Spalten (1100 Seiten) erreichte — und das bei einem V-ierteljahrspreise von 7.50 Mark. Auch in der wirt schaftlich sich immer schwieriger gestaltenden Kriegs- und Nachkriegs zeit wurde das wöchentliche Erscheinen beibehalten. Erst seit Februar 1923 erschien die Zeitschrist nur zweimal im Monat, seit September monatlich einmal. Schon der alte Hermann Haesscl hatte als Mit arbeiter am Wigandschen Meßkatalog (um 1850) in enger Beziehung zum Verlag des »Literarischen Zentralblattes« gestanden. Aber erst im Jahre 1922 ist, nach anfänglicher Beteiligung, das Zentralblatt an den Verlag H. Hacssel -in Leipzig übcrgcgangen, der für den Zeitschrift-cuverlag die Firma Ed. Avenarius b-eib-chielt. Ans dessen
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