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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Xe 1, 2. Januar 1924. sichtspunkten fehlt, und daß m-an in d-em Mosaik der je für sich treff lichen Einzelbilder doch den großen Plan vermisse. Mit Recht aber macht Miemann schon im Normort darauf aufmerksam, daß der Buch Handel so weit noch nicht ist. Schon »die so überaus verschiedenartige Zusammensetzung der Verlagswerke innerhalb eines Betriebes machen einen so häufigen Wechsel der angewandten Mittel notwendig, daß nur in ganz seltenen Fällen irgendeine Seite der Werbearbeit bis in die äußersten Folgerungen ausgebaut werden konnte«. So spricht der Mann der Verlags-Praxis. Ter Theoretiker, vielleicht auch der Sorti menter, hätte natürlich einen schematischen Aufbau leichter. Er hätte vielleicht alles vom Bedürfnis des normalen Bücherkäusers aus und nach dessen Psychologie angelegt. Kliemann hat die einzelnen Bücher und Literatnrgattungen im Auge und mahnt in richtiger Erkenntnis der aus dieser bunten Fülle erwachsenden Vielfältigkeit der Aufgaben zur Besonnenheit. »Wir werden im allgemeinen noch lange Jahre Einzelergebnisse sammeln und in Zeitschriftenaussätzen und kleinen Monographien verarbeiten müssen, bevor wir daran denken können, für den Buchhandel das eigens für ihn zugeschnittcne Lehrbuch der buchhändlerischen Reklame zu schaffen. Das vorliegende Buch will ein Baustein dafür sein.« Dem entspricht es, daß auch die Schlußabschnittc über »die Reklame für den Gesamtbuchhandel, Gemeinschaftsreklame, Reklame des aus ländischen Buchhandels und des deutschen Buchhandels nach dem Aus land, vom Buchhandel unabhängige Reklame« sowie der »Rückblick« und die »Ausschau« im großen und ganzen nur den Charakter von Skizzen haben. Schon der knappe Raum ließ keine eingehendere Be handlung zu. Gerade diese Gebiete bedürfen aber noch eingehendster Bearbeitung. Hier stecken die wichtigeren Probleme, die vom Buch handel namentlich in den kommenden Monaten und Jahren mit ganz besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden müssen. Man wird daher den Anregungen, die in diesen Abschnitten enthalten sind, besonders liebevoll nachzugehen haben. Im einzelnen wird dabei mancher viel leicht einmal zu anderen Auffassungen kommen, als sie Kliemann zu vertreten scheint. Vielleicht wird er auch selber in einer neuen Aus lage, die dem Buch recht bald gewünscht fei, Gelegenheit nehmen, seine Ausführungen hier in einem oder dem anderen Punkte einer Nach prüfung zu unterziehen. Dazu dürfte schon die fortschreitende Ent wicklung nötigen; denn in unserer raschlebigen, umwälzungsreichen Zeit ändern sich natürlich auch die Neklanrebedingungen oft und viel fach genug. Für eine solche Neubearbeitung sei lediglich der Genauigkeit wegen auch gleich noch auf eiu paar Kleinigkeiten aufmerksam gemacht, die sich vielleicht dann berücksichtigen lassen. Bei der Erwähnung der »Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel« (S. IW) dürfte sich empfehlen, darauf hinzuweisen, daß deren Arbeiten jetzt von einem gleichnamigen Ausschuß des Börsenvcreins fortgeführt werden. Eben so verdienten wohl neben dem vom Börsenverein herausgegcbenen, in seinem Auftrag von der Deutschen Bücherei bearbeiteten »Wöchent lichen Verzeichnis« (S. 84) auch die weiter von seiner eigenen Biblio graphischen Abteilung bearbeiteten Halbjahrs- und Mehrjahrsverzeich nisse kurze Erwähnung. Im gangen verdiente das Kliemannsche Buch, daß es unbedingt in jeder buchhändlcrischen Handbibliothek zu finden ist. Mit der Grün dung der besonderen Werbestellc beim Börsenvercin hat der Buch handel zum Ausdruck gebracht, daß alle Wcrbefragen jetzt besonders gepflegt werden sollen. Das Kliemannsche Buch ist das beste Hand- werkszeug dazu. vr. G. M c n z. Meyer, Ulrich: Der Meister und sein Schiller. Fröhliche Jugenderinnerungen aus Fritz Reuters Stadt. lWanüern und Werden. Erinnerungen aus dem Leben eines deutschen Buchhändlers. Teil l.j Berlin: Fr. Zillessen. 240 S. mit mehreren Abbildungen. Hlwd. 4.— Mk. Sonniger Humor und köstliche Kleinmalerei leuchten aus allen Stücken dieses gemütvollen und unterhaltsamen Buches hervor. Die geruhsam dahinlcbende Sommcrrcfidenz »Törchläuchtings«, Neübran- öcnbnrg, die Stadt Fritz Reuters, tritt mit einer gangvn Reihe prächtiger Originale, wie sie in den 70er Jahren des vorigen Jahr hunderts dort noch reichlich zu finden waren, vor unsere Augen. Unter den so liebevoll und meisterlich gezeichneten wunderlichen Käuzen nimmt di,e erste Stelle »de oll' Brünslow« ein, der wackere Lchrherr des Erzählers, der sich in seinen Lchrlingserinncrnngen »Valentin« nennt. Freilich eine schwere Lehrzeit hatte unser Valentin nicht zu bestehen, die Last der Pflichten drückte ihn nicht nieder. Seine Jugenderinnerungen können deshalb auch bei weitein fröhlicher klingen als beispielsweise die des berühmten Friedrich Perthes. Nach Arbeit mußte der junge Valentin, vor allem in der Sommers zeit, oft geradezu Umschau halten, worin er ziemlich erfinderisch war, ein Zeichen seiner Strebsamkeit nach höheren Zielen. Schon bald war ihm die Erkenntnis gekommen, »daß der Beruf eines Buch händlers nicht eigentlich ein kausmännischcr sei, sondern daß er die Erfüllung einer hohen Kulturaufgabe in sich trage. Der richtige Buchhändler hat ja doch unendlich viel Einfluß darauf, daß gute wertvolle Bücher ihren Weg finden können, die Verbreitung minder wertiger aber unterdrückt zu werden vermag. Darum müßte ein jeder Buchhändler eigentlich auf seine Fähigkeit, Bücher inhaltlich richtig einzuschätzen, staatlich so gut geprüft werden wie der Apo theker, der auch lernen muß, Gift und Nichtgift aufs genaueste zu unterscheiden . . . . « Ein überaus heiteres Stück »Von einer Schweizerreise und einem Spickaal« haben wir schon im Börsenblatt Nr. 84 vom 11. April 1923 veröffentlicht. Ebenso lustig sind die Schnurren »Drei Hasen« und »De Sneehöhner«, in denen der alte Brünslow, der gar zu gern etwas Gutes aß — weshalb auch ein Stück des Buches nur vom Essen und Trinken handelt —, ebenfalls den Mittelpunkt bildet. Bvchh and herrsche Kuriosa finden sich massenhaft; in die Buchhandels- geschichtc gehört der Austausch von mecklenburgischer Spickgans und Leipziger Stollen zur Weihnachtszeit zwischen Kommissionär (Volck- mar) und Kommittenten lBrünslow) und das Stück, das von Brllns- lows Beziehungen zu Fritz Reuter handelt. Brünslow, der besonders Schnlbücherwerlag hatte, war auch der erste Verleger von Reuters Läuschen und Rimeis, konnte jedoch mit dem Absatz dieses Erstlings werkes nicht vorwärtskommen und war froh, als er eines Tages die Neuterschen Sachen an Hinstorff in Wismar nebst Verlagsrecht zu einem Preis,e verkaufen konnte, der die Auslagen mehr als reichlich deckte. Er gab seinen Freunden ein kleines Fest. »Kiunings, ick will Ing wat seggen: ick Hess Hut Fritzing Reutern sin ollen Schit- kram Hinsdörpn upsnackt, un ick fall nn all min Geld wedder hebben. Tat is sunnen Geld, Lor möten wi een up drucken.« — Und alle freuten sich mit ihm und tranken gern von des Kellerwirtes gutem Notspvhn, den Vater Brünslow behaglich lächelnd bezahlte . . . Solche Rosinen finden sich häufig in diesem gerade für Buch händler so schmackhaften »Weihnachtskuchen«, der mir gerade am Heiligen Abend auf den Tisch gelegt wurde, alle kurzweilig und genußreich serviert, denn Vakenkin, der mit klaren Augen beobachtete, versteht es auch ganz prachtvoll, die Dinge dichterisch zu verklären, gemütvoll und doch dabei spannend zu erzählen. Wer von uns Buchhändlern gern in die schöne alte Vergangenheit untertaucht, kaufe sich schleunigst dieses fröhliche Buch; sein Inhalt muß ihn packen, er wird wieder einmal ein Buch »verschlingen«. —1. Kleine Mitteilungen. Buchhändlerischc Merktage. 2. Januar 1924. Zeitungs-Bezugsprcisänderungcn. — Änderungen der Zcitungsbezugsprcise für Februar 1924 können von den Verlegern noch bis zum 2. Januar 1924 abends bei den Verlags- Pvstanstalten angemeldct werden. — (Vgl. Bbl. Nr. 299 v. 28. Dezember 1923, Seite 8896.) 2. Januar 1924. Brotvcrsorgungsabgabe. — Zweite und letzte Rate in Höhe des 195milkionenfachen Zwangsanleihebctrags. 7. Januar 1924. Umsaßstcucr. — Vorauszahlung auf Grund des im Dezember 1923 erzielten Umsatzes. 10. Januar 1924. Börscnvcreins-Mitgliedsbeitrag. — Dev "für Monat Januar 1924 fällige Börscnvereins-Mitgliederbeitrag ist spätestens bis zum 10. Januar 1924 abzuführen. (Vgl. die Bekanntmachung im Bbl. Nr. 300 v. 29. Dezember 1923, Seite 8931.) 10. Januar 1924. Börsenblatt-Bczugsgeldcr. — Die für Monat Ja nuar 1924 fälligen Börsenblatt-Bezugsgclder sind spätestens bis znm 10. Jannar 1924 abznsühren. (Bgl. die Bekanntmachung im Bbl. Nr. 294 und 298 v. 10. bzw. 27. Dezember 1923, Seite 8701 bzw. Seite 8875.) 10. Jannar 1924. Einkommensteuer vom Arbeitslohn. - Die vom 1 bis 10. Jannar 1924 einbehaltcnen Beträge sind an die Finanz kassen abzuführen. 10. Jannar 1924. Einkommen- und Körperschastsstcucr. Abschluß- Zahlung ans Grund der Steuerschuld 1922 für das Stenerjahr 1923. 20. Jannar 1924. Einkommensteuer vom Arbeitslohn. — Die vom 11.—20. Januar 1924 einbehaltencn Beträge sind an die Finanz kassen abznsühren. 31. Jannar 1964. Einkommensteuer vom Arbeitslohn. — Die vom 21.—31. Januar 1924 einbehaltenen Beträge sind an die Finanz kassen abznsühren.
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