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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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- Deutsch
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stockende Absatz zwingt alle am Buchabsatz interessierten »reise, nach r neuen Absatzmöglichkeiten umzuschaucn und gemeinsame Werbung s grötzeren Umfanges als bisher zu betreiben. Zu einer solchen ge- i meinsamen Tal gehört aber bor allen Dingen die Hintansetzung z aller persönlichen Kämpse. Im Buchhandel geht der Kampf merk- i wiirdigerweise immer um eine Person, hinter der die Sache zurück- l tritt. Dabei sollte man annehmen, datz ein Berus, der so sehr im l Geistigen wurzelt, mit Leichtigkeit die Verkehrsformen finden müsse, z dis einen reibungslosen Geschäftsverkehr ermöglichen. Es fehlt > fast allen Beteiligten, sowohl Verlegern als auch Sortimentern, an i der unumgänglich notwendigen wirtschaftlichen Einsicht, und das l ist der Grund, weshalb Ströme von Energie um ganz fclbstverständ- i licher Dinge willen vergeudet werden. Dies« unproduktive Strei- I äerei muß endlich ein Ende haben, und ich begrüße deshalb den ! Artikel des Herrn Kollegen Hermann, Bremen (Bbl. Nr. 282), der, > von praktischen Vorschlägen ausgehend, die Einigung der scheinbar i feindlichen Parteien als dringende Notwendigkeit fordert. Die bis- s lang bestehenden Gegensätze find inzwischen durch di« Zeit aus geglichen worden. Der Sortimentszuschlag wird an dem Tag er- t ledigt seiti, an dem die Verleger bestimmte Mindestrabattsätze ge- . währen. Die geschwächte Kaufkraft des Publikums wird das ihrige dazu tun, daß dieser Zuschlag in der Versenkung verschwindet. Die Forderung der Valorisierung ist heut« eine Selbstverständlichkeit und wird von korrekt arbeitenden Firmen überhaupt nicht mehr be stritten. Die Frage, wie bei einer neuen Unsicherheit auf dem Geld märkte das Sortiment diese große Belastung abwälzen kann, ist von dem Kollegen Hermann auch schon gestreift worden. Auch meiner Ansicht nach wird es sich für die Zukunft nicht umgehen lassen, daß verschiedene Währungen nebeneinander laufen und die gefahrbrin gende Währung mit einem entsprechenden Sicherheitszuschlag belastet . wird. Daß der Detaillist das Risiko nicht auf seine Kapp« nehmen kann, ist eine Selbstverständlichkeit, und wenn je die Frage der Va lorisierung nochmals auftaucht, ist nur auf diesem Wege die Lösung zu suchen. Da Wucherbehörden sich wahrscheinlich gegen Zuschläge aller Art wehren werden, dürfte «in« Berechnung der Bücher in ausländischer Währung, wie von vr. Siebeck borgeschlagen (Bbl. Nr. 285) opportun sein. Jedenfalls müßten alle diese wirtschaftlichen Fragen leiden schaftslose Betrachtung finden und sollten nur von einem Gremium von Leuten geprüft werden, die die zur Beurteilung dieser Fragen notwendige volkswirtschaftliche Bildung ausweisen können. Daß die Hinzuziehung von Sachverständigen (Industriellen, Volkswirlschaftlern usw.) solche Verhandlungen sehr erleichtern würde, bedarf Wohl keiner besonderen Betonung. Der reibungslose, sicherlich von allen korrekt Denkenden ersehnte Geschäftsverkehr würde Kräfte frei machen, die augenblicklich brachliegcn oder in unproduktiven Kämpfen unnütz verbraucht wer den. Verlag und Sortiment sind keine unüberbrückbaren Gegen sätze. Ein gewisser Heroenkult hat diese Gegensätze im Buchhandel erzeugt und vertieft. Die Stunde der Not wird dies« Gegensätze zum Verschwinden bringen. Der Produzent im Buchhandel hat ein weit stärkeres Interesse am Vertrieb als jeder andere Produzent. Seine ganze Vertricbstätigkeit gilt in erster Linie dem Sortiment, und wo er helfend eingreift, verhilft er in erster Linie dem Sortiment zum Verkauf. Hier ist die zweite große organisatorische Aufgabe des Verlages. Das Sortiment muß, wenn es seine feindselige Hal tung gegen den Verlag aufgegeben hat, mit allen Mitteln und Kräften unterstützt werden, muß aber selbstverständlich durch Bereit willigkeit zu neuartiger Werbung den Verlag für seine Pionier arbeit belohnen. Datz der Verkehr über Leipzig das dritte große Organisations problem ist, darüber bedarf es keiner langen Auseinandersetzung. Wer, wie ich, nicht in den Ruf einstimmt: »Los von Leipzig--, son dern neue Wege sucht, um den Leipziger Verkehr möglich zu machen, stößt auf scheinbar unüberwindbare Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten — und das ist das Bezeichnende für den deutschen Buchhandel — sind auch wieder Schwierigkeiten, die sich aus dem Persönlichen und nicht aus dem Sachlichen ergeben. Der Verkehr über Leipzig ist überorganisiert und geht an dieser Überorganisation, die von einemDutzend Leuten mit der Kraft der Verzweiflung gestützt wird, zugrunde. Ich will davon absehen, hier spezifizierte Vorschläge für die Reform des Leipziger Verkehrs zu machen. Solche Reform vorschläge liegen, soweit ich unterrichtet bin, bereits vor (Kommis sionär-Genossenschaft, Buchhändlerbank u. a.) und warten aus Ver wirklichung. Sie lausen darauf hinaus, daß der Verkehr über Leip zig billig, schnell und reibungslos zu funktionieren hat. Trotz aller Proteste der Kommissionäre ist der Verkehr Wer Leipzig heut« langsam, teuer und mit unendlichen Schwierigkeiten belastet. Der Einwand, daß der Buchhandel furchtbar kompliziert sei, Rücksichten zu nehmen sind usw., ist einfach lächerlich. Ein guter Organisator wird, vorausgesetzt, daß er Wer Leipzig hinauszielt, innerhalb vier Wochen den Leipziger Verkehr derart reorganisieren können, daß das Arbeiten mit Leipzig eine Freude und nicht eine Qual ist. Vor aussetzung dazu ist allerdings — und das ist das einzig Bedenkliche bei der Sache — der gute Wille aller Beteiligten. Ich glaube nicht, daß dieser gut« Will« restlos vorhanden ist, hoff« aber auf die wohltätige Rot, die auch Leipzig einschließlich Druckern und Buch bindern beweisen wird, daß das Jahr 1924 andere Forderungen stellt als di« Jahre um 1850. Die hier behandelten Probleme müssen im neuen Jahr ihre Verwirklichung sinden. Wo sind die Männer der Tat? Die Werbung fürs Buch. Sehr zur rechten Zeit erschien soeben unter diesem Titel als »S y st e m und Praxis der b u ch h ä n d l e r i s ch e n Reklame« im Verlag von C. E. Poeschel in Stuttgart eine sehr be grüßenswerte Arbeit von H o r st K l i e m a n n. Der Verfasser ist den Lesern des Börsenblattes nicht fremd. Wiederholt schon hat er hier zu Werbefragen das Wort genommen. Als Werbeleiter des Oldenbourg- schen Verlages in München ist er ein Mann der Praxis und steht so mitten in den Dingen drin, daß er für ein solches Thema die besten Vorbedingungen von vornherein mitbrmgt. Das kommt auch in seinem Buch überall immer wieder zum Ausdruck. Auf Grund umfassender Beobachtungen ist alles zusammengetragen, was über Fragen der Werbung fürs Buch bisher gesagt und mitgeteilt worden ist. Das kleine am Schluß beigegebene, an sich natürlich wohl noch erweiterungs fähige Literaturverzeichnis wird da dem Leser, der sich weiter mit dem Thema beschäftigen will, gewiß besonders willkommen sein. Den Er fahrungen der Praxis entsprechend wird dabei auf manche Lücke hin gewiesen, manches besonderen Anbaus würdige Gebiet hcrvorgehoben. Immer aber vermag der Praktiker auch kritisch begründet zu beleuch ten, was etwa vom grünen Tisch aus gesehen zunächst als recht schöner Vorschlag erscheint, in Wirklichkeit aber doch unbrauchbar bleibt oder die Kosten nicht lohnt. Diese Besonnenheit im Urteil darf von vorn herein als ein besonderer Vorzug des Kliemannschen Buches hervor gehoben werden. Schriften allgemein über Werbung und alle damit zusammen hängenden Fragen liegen schon in großer Zahl vor. Gerade in letzter Zeit waren erst noch wieder mehreve beachtliche Neuerscheinungen an zuzeigen, ein Zeichen dafür, welches Interesse dieses Thema gegenwärtig findet und welche Bedeutung ganz allgemein dem Werbewesen zu- kvmmt und beigemessen wird. Auch in diesen allgemeinen Schriften findet der Buchhandel für sich selbst reiche Anregung und viel Wissens wertes. Die Dinge liegen für das Buch aber doch immer wieder so eigenartig, daß auch die Werbung fürs Buch eine ganz eigene, selb ständige Bearbeitung verlangt. Insofern ist das Kliemannsche Buch nicht nur eine wertvolle Ergänzung der allgemeinen Werbe-Literatur, sondern für den Buchhandel recht eigentlich erstmalig die Darstellung, die ihm das über Werbungsproblcme bisher Erarbeitete erst richtig fruchtbar macht. Klicmann beginnt mit der Feststellung der »Besonderheit der bnch- händlcrischcn Reklame« und behandelt zur allgemeinen Einführung auch kurz, anschließend an die allgemeinen Forschungsergebnisse, »die wichtigsten psychologischen Grundsätze der Buchreklame und die Not wendigkeit der Buchreklame«. Die Hauptabschnitte 6 und v des Buches behandeln dann eingehend alle Möglichkeiten der Werbcmaß- nahmen des Verlags und des Sortiments im einzelnen. In übersicht licher Anordnung, die die Benutzung des Buches in der Praxis von Fall zu Fall sehr bequem machen dürste, werden die verschiedenen vor handenen oder noch auszubauenden Vcrtricbscinrichtungen und Ver triebsmittel, Wcrbewege und Werbehilsen eingehend besprochen. Der Nahmen ist weit genug gefaßt, um wirklich alle Zweige des Themas und auch schon manche Nachbargcbiete zu berühren, sodaß wohl jeder noch fruchtbare Anregungen finden wird. Der weitere Abschnitt über Werbefragen im »Spezialverlag, Versand- und Rcisebuchhandcl. Anti quariat, Groß- und Barsortimcnt« rundet das Ganze glücklich ab. Vielleicht wird mancher an der Art der Darstellung auszusetzen haben, daß eine systematische Zusammenfassung unter leitenden höheren Ge- 2
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