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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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- Deutsch
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lationsgrundlagen zugebilligt erhalten miisseu. Das Gleiche gilt na türlich für den wissenschaftlichen Verlag. Anders liegen die Dinge beim Normalverlag, den ich hier allein im Auge habe. Für ihn kann das Gebot nur darin bestehen, Mittel und Wege ausfindig zu machen, um die Herstellungskosten zu mindern, ohne das; die Qualität seiner Bücher darunter leidet. Wir haben ans den Vorkriegsjahren glän zende Proben solchen Handelns: Serienbücher, deren jetzt beinahe sagenhafte""^ Mi gleit im Verein mit inneren Qualitäten ungeheure Auslagen erzielen. Man wird mir entgegenhalten, das; nicht alle Bücher das Risiko einer hohen Auslage vertrügen. Solche Bücher haben— immer mit den vorhin genannten Ausnahmen — in einem so verarmten Lande wie dem unseren keine Daseinsberechtigung. Fort damit! Was schadcts, wenn die Deutsche Bibliographie jährlich nicht mehr 35Ü00, sondern nur noch 5690 oder gar nur 3000 Titel ver zeichnet? Ter Gewinn wäre für alle Teile des Buchhandels nicht zn ermessen und vielleicht käme dann manches gute Buch eher zu seinem Rechte. Wenn jeder Verleger sich die Gewissensfrage vorlegen wollte: Ist es wesentlich, daß das Manuskript hier in meinen Händen ge druckt wird, hat cs wirklich etwas »zu sagen«, besteht die ernsthafte Aussicht, daß es sich durchsetzt und Neuauflagen notwendig werden? — wäre dann nicht schon viel gebessert? Ein solches Buch läßt sich rationell Herstellen und demgemäß vorteilhaft kalkulieren. Wenn ich mit einem Beispiel der jüngsten Zeit aus der eigenen Praxis kom men darf: Vor kurzem brachte mein Verlag eine umfangreiche Neu--, erscheinuug ln 10 000 Auslage heraus. Preis 20 Gmk. Darüber schrieb mir nun ein Kollege, daß cs in 'den Kreisen einiger Haupt- vertriebssirmen »abnorm billig« gesunden würde und daß man an- nähme, ich sei nicht imstande, die Neuauflage zum gleichen Preise hcrznstellen. Diese Meinung trifft nicht zu. Die in Bälde zum Truck gehende Neuauflage wird, so hoffe ich bestimmt, znm wenigsten nicht teurer in der Herstellung werden. Nebenbei gesagt, verträgt eine solche Kalkulation die Versendung von ernsthaft angefordertcn Bespre chungs-Exemplaren in liberalstem Umfange, den Truck und die Ver breitung von Prospekten in sehr hohen Auflagen. Ich wiederhole: Lediglich die Kalkulation der hohen Auflage an sich schon ergibt derartige Resultate. Man denke weiter an die Mög lichkeit der Beeinflussung der Lieseranten bei solchen Auslagen hin sichtlich der Preisgestaltung! — Es kann daher nach meinem Dafür halten für den Buchhandel nur einen Ausweg geben: Befreiung von aller überflüssigen Massenproduktion im Sinne vieler Bücher, Be schränkung aus einen Bruchteil der bisherigen Neuerscheinungen, bei denen im Laufe der Zeit mit hohen Auslagen gerechnet werden kann. Herabdrücken — oder Bcstehenlasscn — der Bü-cherpreise aus den Vorkriegsstand zugleich als wirksamstes Neklamemittel! Nur das ausgesprochen wohlfeile, wirklich preiswerte Qualitätsbuch wird da mit rechnen, daß es sich in Zukunft durchsetzt. Der Preis muß im Vergleich zu anderen Bedarfs- und Geschenkartikcln so niedrig sein, daß das Buch schon dadurch ans das stärkste zum Kauf lockt. Alle anderen Mittel, die Kauffreudigkeit zu heben, erscheinen dagegen klein und belanglos. Wir müssen dem Grundttbel zu Leibe gehen und ver suchen, die Bücherpreise der gesunkenen Kaufkraft anzupassen. Ich muß mich, um mit Kollegen Rauch zu sprechen, zn den »Trot teln« bekennen, die Henry Ford noch nicht gelesen haben— zum Tröste, Herr Rauch, das Buch liegt auf meinem Schreibtisch und wartet aus rnhig-ere Stunden!aber ich kann mir gut denken, daß dieser geniale Iuöustrielle uns über Kalkulationsgrundlagen vieles zu sagen hätte. Wer will bestreiten, daß uns die Inflationszeit das Ausstellen einer Pfennigkalkulation verlernen ließ, daß es nun gilt, auch in dieser Hin sicht von Grund aus neu zu bauen. Gibt es nach Lage der Dinge für uns eine andere Möglichkeit, als zu rechnen, wieder und noch einmal zn rechnen, bis wir bei der Kalkulation die Basis gesunden haben, die uns die Jnnchaltung der Vorkriegspreise gestattet? Im deutschstämmigen Ausland — Deutsch-Österreich, Tschecho slowakei — liegen die Verhältnisse nicht viel anders als bei uns hier im Reich. Die Kaufkraft ist sehr eingeschränkt, und wir sollten uns hüten, die seitherigen Auslandpreise zu erhöhen. Wer wollte nicht zugeben, daß der deutsche Verlag Jahre hindurch nur an seinen Aus landslieserungen verdient hat, wenn er rechtzeitig zur Währungs- berechuung übergegangen ist! Sollte es jetzt nicht seine Pflicht sein, im Interesse der Verbreitung des deutschen Buches seine Auslands preise auch bei bescheidenem Verdienste durchzuhalten? K ö n i g st e i n/T. Wilhelm Andermann. Das alte System, das den Sortimenter Blut schwitzen machte, beginnt von neuem. In den Börsenblättern 288 und 294 findet man bereits drei Verleger- anzeigeu, aus denen ersichtlich ist, daß die Grundpreise nicht als Gold markpreise anerkannt werden, sondern daß Zuschläge auf die Grund preise erhoben werden. Andere Verleger werden diesem Beispiel fol gen, und in bunter Reihe werden die Zuschläge auf die Grundpreise 10,20,30,40°/o usw. betragen. Der Sortimenter soll dem Publikum sofort den Preis sagen, das alte Hasten, Fragen und Nachschlagen nach dem richtigen Preis, nach den verschiedensten Verlegerzuschlägen wird von neuem beginnen. Tie Frage des jungen Gehilfen: welchen Zuschlag erhebt dieser oder jener Verlag? soll schnell, schnell beantwortet wer den. Die angelegte Liste versagt. Ter Kunde wartet und wartet, um den Preis zu erfahren, und ist erstaunt und verstimmt, daß die Bü cher nicht ausgezeichnet sind. Daß der Verlag zum Grundpreis einen Zuschlag erhebt, erfährt der Sortimenter zudem häufig erst beim Nach bezug, wenn er zu seinem Erstaunen für das verkaufte Buch einen höheren Preis bezahlen muß. Er hat wie so oft in den letzten Jah ren wieder für nichts gearbeitet. Also, bitte, liebe Verleger, nicht wieder das alte System der prozentuale«,: Zuschläge für jeden Verlag in anderer Höhe, lieber einmalige Anderuug der Grundpreise, wenn dies notwendig geworden ist! M ü n ch e u, 21. Dezember 1923. H. Hugenöube I. Bibliographischer und Anzeigen-Teil. Jeder Buchhändler sende das erste Exemplar jedes, auch des kleinsten Druckwerkes (Buch. Kunstdruck, Karte. Plan, Zeit^ mnn usw.) sofort an die Deutsche Bücherei deS Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zur Aufnahme in die Bibliographie.' ä. Bibliographischer Teil. krschienene Neuigkeiten des deutschen BuMndels. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei. Zuschlag. ^ vor sdein ^Preise —^durch 5VA, dlufschlag auf dc»^Ncttapr>-iü g'- Akadcmische Vcrlagsgcscllschast Athcnaion m. b. H. in Ncnbabclsberg. llanddued der Xunst^vissensekakt. llaupt. ^Ibreedt, vr. Oed. Laurat, ?rok.: Laulcun8t 6er Kenai88ane6 in krankreied und I)6iü8edland. 11 2. (1923.) 4" 2. (8. 173—364 mit äbd.. 5 lak.) 8uI)ski-.-I'i-. Illv. 6m. 17. 40 Amalthea-Verlag in Wien. .^Imrrsokk, Lorw: Ka8putin und Kurland, dlit 17 ^bb. slak-st In8 Deutende übertr. von kmil keied. s1923.j (246 8.) KI. 8" kr. 35 000.— Amalthea-Verlag in Wien ferner: Die 83mm1u>,8 l-avater. 2. (L a v a t e r, sdodann Oa8par):) Ooelde und 8ein Krei3. ^U8§exv. s1923.s (22 8., 26 lak. ver8ed. Or. mit aukZekI. r. 1. karb. ^dd. u. kak8.) 2° In dl. kr. 380 000. — Iwevvx, kaul: Die Lieder einer Liebe. s1923.s (54 8.) 8° Uperg. kr. 70 000.- 2e'itgeno886n 0karle8 kinot I)uelo8. s1923.s (473 8. mit ^bd., radlr. 2. 1. karb. lak.) 8° Hin. kr. 250 000. Vorrug8au8" Illdr 600 000. —^Ldr 950M0^— Brcitkops L Härtel iu Leipzig. Brcitkopf L Härtels Mnsikbüchcr. i Kleine Mnsikerbiographien. Keller, Qtto: Peter Tschaikowsky. Ein Lebensbild. 3.-6. Ausl. Mit 1 sTitel-sBildn. Leipzig: Breitkopf L Härtel 1924. (71 S.) kl. 8° 6m. 1. — Börsenblatt f. den Dcutschen Buchhandel. St. Jahrgang. 4
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