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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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- Deutsch
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12 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Gprechsaal. ^ 1, 2. Januar 1924. Arbeiten des Gemeinwohles, seit Jahren gehört er dem Vorstand der Hamburger Detail! istemkammer als Mitglied an und vertritt da jeder zeit die Interessen des Buchhandels. In gleicher Welse beteiligt er sich an allen Fragen im Buchhandel durch Wort und Schrift; wir ver weisen nur auf seine Referate in Königsberg und zuletzt Kantate 1922 in Leipzig. Er war 3 Jahre Vorsitzender des Hambnrg-Altonacr Buch händler-Vereins und wurde in der letzten Versammlung des Kreises Norden zum Vorsitzenden gewählt; im Börsenvereim gehört er dem wichtigen Vereinsausschuß an. Da Herr Boysen noch im kräftig sten Mannesalter steht, so hoffen und wünschen wir, daß er nicht nur seinem Geschäft, sondern auch den Interessen unsers Berufes weitere 25 Jahre in voller Rüstigkeit erhalten bleibt. Von der Wasserkante wenden wir uns nach Wien, wo die Herren Oskar Pe, rles und Friedrich Schiller die 26. Wiederkehr des Tages begehen könmeu, an dem sie in das VerlagsMchäst von Moritz Perles eingetrcten sind, das dadurch in eine offene Handels-, gesellschaft umgewandelt wurde. Unser verehrter Mitarbeiter Herr- Friedrich Schiller war schon seit 1881 Teilhaber des Sortiments, in das vor 25 Jahren auch Herr Oskar Perles als Teilhaber eingc- tret-en ist. Die beiden Herren haben in diesem Vierteljahrhundert d-en Verlag, in dem bekanntermaßen auch das vom Gründer, Herrn Moritz Pevles, herausgegebene österreichische Vuchhändler- adreßbuch erscheint, ausgebaut, besonders auf den Gebieten der Medizim und Naturwissem'schasteu, Tierheilkunde, Rechts- und Staatswissen schaften, Land- und Forstwirtschaft; wichtige wissenschaftliche Zeitschrif ten (Wiener medizinische Wochenschrift, Zentralblatt für die juristische Praxis usw.) erscheinen darin neben einer Reihe von Fach- und Volks- kalendcrn. Daß Herr Schiller neben seiner geschäftlichen Tätigkeit noch für die Allgemeinheit seines Standes wirkt, wissen unsere Leser aus seinen Berichten über den österreichischen und Wiener Buchhandel. Ihm und seinem Herrn Gesellschafter die besten Wünsche für weitere ersprießliche 25 Jahre! Den gleichen Glückwunsch sprechen wir den nachstehend ausgeführ ten Herren aus, die sämtlich aus eine 25jährige Selbständigkeit zu- rückb licken: Herrn OttoBorggold in Leipzig, der am 1. Januar 1899 ein Verlags- und Kommissionsgeschäft errichtete, Teilhaber des letz teren ist Herr Franz Heinrich Geidel ; Herrn Jacob Haas in Firma Haas L Co. Versandbuchhandlung in Berlin, der auch im »Central-Verein Deutscher Buch- und Zeitschristenhändler« und im »Verein der Reise- und Versandbuchhandlungen« ehrenamtlich in hervorragender Weise tätig ist. Herr Louis Marcus grün dete vor 25 Jahren in Berlin eine Verlagshckchhandlung seines Namens, in der außer anderen medizinischen Werken auch die »Deutsche Arzte-Zeitllng« erschien. Weiler nennen wir als Jubilare die Herren PaulAlick e in Dresden, Gründer eines bekannten Antiquariats, Julius B i e r m a n n in Barme n, seit 25 Jahren Besitzer der 1868 gegründeten evangelischen Verlags- und Sortimentsbuchhandlung E. Biermann. Herr Kommerzienrat Raimund Giesecke in Leip- z i g leitet ein Vierteljahrhundert lang die Geschicke des 1852 gegrün deten großen graphischem Instituts Giesecke L Devrient daselbst. — Vor 25 Jahren übernahm Herr Julius Hoffmann inStutt - gart den 1862 unter der Firma K. Thienemann's Verlag gegrün deten Verlag, der jetzt sciuen Namen trägt und besonders auf den Ge bieten Kunst und Kunstgewerbe viel geleistet hat. — Die altehr- wttrdige, um 1723 gegründete Firma Kemink L Zoon's Sortiment in Utre ch t wurde am 1. Januar 1899 von Herrn Arie Oosthoek übernommen, der gleichzeitig -einen Verlag unter seinem Namen er richtete. — Herr Ernst Richter in Schwäbisch Hall grün dete mit Errichtung einer Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung vor 25 Jahren seine Selbständigkeit. — Zur selben Zeit übernahm Herr Adolf Rothe die 1846 gegründete Buchhandlung Richard Schacs- ser in Forst (Lausitz). — Die Firma Carl Winter's Universitüts- buchhandlung, Verlag in Heidelberg kann mit Jahresanfang das 25jährige Jnhaberjubiläum ihres Seniorchess, Herrn Otto Win ter, begehen, und Herr Otto Zöphel in Leipzig die 25. Wie derkehr des Tages, an dem er unter seinem Namen eine Buchhand lung für schöne Literatur eröffnet hat. Herr Albert H e u k e, Prokurist der Firma Hansstaeugl's Nach folger in Berlin, kann am 2. Januar 1924 aus eine 25jährige Tätig keit in dem genannten angesehenem Kunst-Verlage zurückblicken. Als eine sehr geschätzte Arbeitskraft hat sich der Jubilar durch seine her vorragenden Leistungen u. a. als langjähriger Expeditions-Leiter der ^ Abteilung für eingerahmte Kunstblätter große Verdienste um sein Haus und dessen Ansehen bei einem ausgedehnten Kundenkreis er worben. Zu seinem Ehrentage werden auch ihm die besten Glück wünsche dargebracht. * Am 2. Januar 1924 sind cs ferner 26 Jahre, daß Herr Otto Eichner aus Leipzig dem Verlag von Adolf Bonz L Comp, im Stuttgart seine Tätigkeit widmet. Er hat fein reiches Können und feine volle Kraft diesem Geschäft zur Verfügung gestellt und wurde am 15. August 1919 zum Prokuristen ermannt. Am 1. Januar 1924 ist der gleiche Zeitraum verflossen, seit Herr- Direktor Arth u r N u mmcl in die Leipziger Buchbinderei-Actlen- gescllschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig eingetreten ist. Der Jubilar ist als technischer Leiter genannter Firma in weiten Kreisen des Buchhandels eine wohlbekannte Persönlichkeit. Gestorben: der Seniorchcf der im Buchhandel bestbekannten Großbuchbindcrei Gebr. Hoffmann inLeipzig, Herr Otto Hoffmann, der über ein Meuschcnalter hindurch mit eisernem Fleiß umd großer Ausdauer den Interessen seines Geschäftes und des Berufs ge dient hat. Sprechsaal. Die Gestaltung des Duchpreises. Die Frage der Buchpreisgestaltung dürfte entscheidend sein für die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage, für Gedeih und Verderb des Buchhandels in der kommenden Zeit. Es ist deshalb vcrstäud- lich, daß man sich allseitig bemüht, an das Problem her anzu kommen. Die Ausführungen, die darüber bisher im Börsenblatt erschienen sind, nahmen die Herstclluugssteigerungcn gegenüber der Vorkriegszeit als gegeben und selbstverständlich hin, waren sich auch über die Notwen digkeit der Erhöhung der Vorkriegspreise einig. Offen blieb eigent lich nur die Frage, in welchem Ausmaße diese Erhöhung zu erfolgen habe. Es möge deshalb einem grundsätzlichen Gegner solcher Anschau ungen gestattet seim, seine Ausfassung kurz darzulegen: Davon ausgehend, daß die inländische Kaufkraft jetzt und für ab sehbare Zukunft nur noch einen Bruchteil der Vorkricgskauskrast be trägt, erscheint mir als gegeben, daß jede Erhöhung der Friedensbücher- preisc aus den Absatz geradezu verheerend wirken muß. Eine solche. Absatzstockung würde durch Verkleinerung der Auflagen, durch Er höhung der Geschäftsspesen u. ä. m. 'automatisch eine weitere Ver teuerung des Buches oder die Unrentabilität der Betriebe hcrbeifüh- rcn müssen. Wir leben in einem verarmten, mit der Hypothek des Versailler Friedens belasteten Laude, dessen gesamtes Volksvcrmögen durch eine Inflationszeit sondergleichen in einigen wenigen Hängen vereinigt wurde. Gerade der gebildete Mittelstand, welcher das Haupt- kontingent der ständigem Bücherkäufer stellte, ist, wie genugsam bekannt, von dieser Verarmung am meisten betrossen. Es erübrigt sich, hier aufzusühren, daß nach Deckung des allernotwcndigsten und primitiv sten Lebensunterhaltes weitesten Kreisen des deutschen Volkes di« Möglichkeit des Büchererwerbs so gut wie abgcschnitten ist. Und in einer solchen Lage will der Verlag ernstlich daran denken, seine Goldsriedcnspreise »entsprechend der Steigerung der Herstel lungskosten« zu erhöhen? Ist ein derartiges Unterfangen nicht bei nahe Selbstmord? Aber freilich, die Preisschraube ist bas einfachste und bequemste Mittel, erhöhte Selbstkosten auszugleichcn — landläufiger Meinung nach wenigstens. Wir aber sollten aus den Erfahrungen der deut schen Volkswirtschaft in der jüngsten Vergangenheit umgelernt haben. Es gilt, den Hebel tiefer anzusctzem, nach stärkeren Mitteln und bes seren Hegen zu suchen! Für mich steht fest: Jeder Verlag, der heute nicht imstande ist, seine Produktion annähernd zu den Vorkriegsprei- seu herzustelleu, Ist untergangsreis. Ausnahmen gibt's auch hier: Der Verlag von kostbaren umd von Smobbüchern wird immer feine Liebhaberpreise erzielen können. Der kulturelle Verlag im aller- engsten Sinne — ich glaube, man vermag die hierbei in Betracht kom menden Firmen an den Fingern beider Hände herzuzählen —, wird für seine notwendige und unentbehrliche Produktion andere Kalku-
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