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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1924
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10 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 1, 2. Januar 1924. Woche. Er erhielt von ihr -für 1900 Pfund Sterling die Hand schrift von »Das Heimchen am Herd« und verkaufte sie für 2090 Pfund Sterling an einen amerikanischen Händler in einer auf regenden Szene, in der zwei Käufer, der eine oben, der andere unten auf der Treppe, aus das kostbare Manuskript boten. Sodann erwarb er die Bibel des Dichters, die aus dem Tisch an seinem Totenbett gelegen hate, Locken seiner Haare, seinen Federhalter usw. Spencer zeichnet von manchem seiner Besucher interessante Porträts. So von Walter Pater: »Ich sehe ihn noch vor mir mit seinem grim migen dicken Schnurrbart, unter dem hervor er einen anschnarchte«. So von Kate Greenaway, der Klassikcrin der Kinderbücher: »Sie kam in meinen Laden, sicherlich ohne die leiseste Ahnung davon, wie hässlich und uninteressant sie aussah«. Bon wunderlichen Bücheriiebhabern weiß der Antiquar viel zu erzählen. Sein Kundenkreis bestand aus Sammlern aller Art, Neichen und Armen, Freundlichen und Wütenden. Einige der Sammler mußten ihre Liebhaberei vor ihren Frauen geheim halten. Einer von diesen war ein Gemüsehändler, der seine Einkäufe heimlich machte und einen Pfiff verabredet hatte, der ihm mittcilte, daß im Laden »reine Luft« sei. Er trug seine Erstausgaben sicher in einem Korb mit Kartoffeln fort. Manchmal ließ er sich auch die er standenen Bücher auf den Rücken binden und zog den Nock darüber. Ein anderer Sammler aus höheren Kreisen ließ sich seine Käufe immer zu dem Bäcker in seine Nachbarschaft bringen und schmuggelte von dort die Bücher in sein Heim, wenn seine Frau aus war. (Stuttgarter Autiquitäten-Zeitung.) Aus dem Musikalieuhandcl. - Die 30jährige Schutzfrist der Werke von Gounod, Tschaikowsky und Vinzenz Lachncr ist am 1. Januar 1924 abgelauscn, sie fallen somit dem Nachdruck anheim. Wie der Verlag Bote L Bock, Berlin, bekanutgibt, genießt die Oper »Margarete« (Fanft) von CH. Gounod noch weiter den ge setzlichen Schutz, da die Autoren der Textübertragung (aus dem Französischen ins Deutsche) noch weiter geschützt sind. - Die Erst lingswerke von Peter Tschaikowsky waren nicht rechtlich geschützt, infolgedessen uachdrucksrei. Nur seine späteren Werke, vor allem seine prächtigen Sinfonien, hatte man auf Eirund des Litcraturvcrtrags schützen können, nun sind seine sämtlichen Werke frei. Die Werke von V. Lachner werden kaum einige Nachdrucker finden, dagegen werden sich viele auf die beiden erstgenannten Komponisten stürzen und Ncu- ausgabon und Bearbeitungen auf den Markt wers-c-n. Carl Schubert. F Buchausstellung Friedrich Cohen in Bonn. — In den Räumen, wo bis vor kurzem die Studeutenbücherei in Bonn ihren Sitz oder vielmehr Verkehr hatte, veranstaltete vor Weihnachten die Buch handlung Friedrich Cohen eine Bild- und Buchausstellung, die in ihrer Eigenart allseitiges, hohes Interesse verdient. Tie Buch ausstellung galt den eigenen Schätzen des Antiquariats Cohen und der Darstellung der Entwicklung der neueren deutschen Buchkunst. Der Besucher der Ausstellung, die für die Dauer berechnet ist und jeweils nach Bedarf und nach den Möglichkeiten des Besitzes ihre Auslagen wechseln wird, kann jederzeit und bei jedem Gegen stand nach Belieben verweilen, das bctr. Buch selbst cinsehen, in ihm lefen; Verkäufe können bei Wunsch an Ort und Stelle abgeschlossen werden. Da die Ausstellungsräume vielleicht auch zu Vorträgen benutzt werden sollen, scheint sich in diesem Buchhanölungsunter- nehmen, das sich eines regen Zuspruchs erfreute, in der Tat eine Schönes versprechende Bildungsstätte im eigentlichen Siune dieses Wortes austun zu wollen. Erster Nuhrlaud-Abcnd in Essen. — Die Ruhrland-Leute, eine Vereinigung werktätiger und schöpferischer Menschen des Nuhrgaues, veranstalteten ihren ersten Vortragsabend in Essen, der von Otto Wohlgemuth, zweifellos dem markantesten Kopf der Gemein schaft, bestritten wurde. Wohlgemuth las schlicht und ohne Pose, aber mit flammender Inbrunst, und der behagliche, von hohen Bücherborden eingefaßte Raum der geschickt ausgebautcn B a e d e k e r s ch e n B u ch - Handlung bot ihm einen stimmungsvollen Nahmen. Knlturabendc der Buchhandlung Hcrmauu Welz in Zeitz. Einen großen Erfolg hatte der zweite Wilhelm Busch gewidmete Kultur abend am 10. Dezember. Obwohl die Tage vor Weihnachten von Veranstaltungen überhäuft waren, fanden sich doch 800 Personen zu sammen. (Zeitz hat 34 000 Einwohner!) 1)r. Friedrich Castelle ver stand cs- vorzüglich, Busch als den Dichter der Behaglichkeit heraus- zuarbcitcn und den Dichter zu gestalten, hinter dessen heiterer Miene sich Tiefe birgt. Der Reinertrag wurde wohltätigen Zwecken zugeführt. Das Gocthe-Schillcr-Nrchiv in Weimar. — Als Goethes letzter Enkel Walther v. Goethe am 15. April 1885 in Leipzig starb, er nannte sein Testamont die Großherzogin Sophie von Sachsen zur Erbin des Coetheschcn Familienarchivs. 1889 wurde das Goethe- Archiv durch das reichhaltige Schiller-Archiv zu Schloß Greifenslein, das der Enkel und Urenkel Schillers, Führ. Ludwig und Alexander v. Gleichen-Nußwurm stifteten, zum Goethe-Schillcr-Archiv erweitert. Später kam der Nachlaß anderer Dichter, wie Otto Ludwig, Hebbel, Jmmerman'U, Mörike, Reuter u. a., hinzu. Tie Großherzogin er klärte sich bereit, das Archiv nunimehr für die längst begehrte kritische Gesamtausgabe von Goethes Werken n-utzbar zu machen. Als die Großherzogin Sophie 1897 starb, fiel das Archiv dem Großherzog Wilhelm Ernst in direktem Erbgang zu. Ter Großherzog war sich trotz feiner Jugend der schweren Pflichten bewußt, die er mit diesem Erbe übernahm. Er war in erster Linie darauf bedacht und hat alle Kräfte dafür eingesetzt, daß die Sophieu-Ausgabe von Goethes Werken möglichst rasch gefordert uu>d zum Abschluß gebracht wurde. Dieses Ziel war erreicht, als öcr letzte Baud des Riesenwerkes im Jahre 1019 cnisgcgeben wurde. Das Ableben des Großherzogs am 23. April 1923 hat in der Verwaltung des Archivs keine Änderung verursacht; es bleibt wie bisher Eigentum des grobherzoglichen Hauses und geht als solches auf den Erben des Verstorbenen, den Erb großherzog Wilhelm Ernst über. In letzter Zeit hat das Archiv drei kostbare Briese des jungen Goethe au Käthchen Schöukopf er halten. Es war Gefahr vorhanden, daß diese wertvollen Stücke ins Ausland verkauft wurden. Frau C l s e W i l d h a g e n m Leipzig und Professor vr. A. Kippend erg in Leipzig ist es zu danken, daß sie Deutschland erhalten und dem Archiv geschenkt werden konnten; beide haben durch eifrige Sammlung die zum An kauf der Briefe notige Summe aufgebracht. Eine zweite Schenkung besteht in einem Blatt des Briefes von Schiller an Goethe vom 31. August 1798, von dem die andere Hälfte bereits im Besitz des Archivs war. Herr Antiquariatsbuchhäudlcr Karl Ernst Hen- rici iu Berlin hat im Verein mit einem ungenannt bleibenden Sammler das kostbare Blatt geschenkt. Vr. Paul Bornstein in Dachau stiftete Briefe von Hebbel. Eine Goethe-Ausstellung in Kopenhagen. — Die »Dänische Ge sellschaft von 1916 für Ausbreitung gegenseitiger Kenntnis von dänischer und deutscher Kultur« plant für Ende Januar bis Mitte Februar die Abhaltung einer Goethe-Ausstellung in Kopenhagen. Die äußere Veranlassung bildet das in nächster Zeit beginnende Erscheinen einer großen zwölfbändigcn Goethe-Ausgabe im Kunst verlag Tanmark. Einem deutsch-dänischen Komitee für die Ausstellung gehören an: Als Vorsitzender Professor Karl Larscn, ferner der dänische Gesandte iu Berlin Gras Moltkc, der deutsche Gesandte iu Kopenhagen von Mutius, die Univerfitätsprofcsforen Höfsding, Ham- mcrich, Sarauw und Wilhelm Johanns-en, Sophus Michaelis, ferner deutscherseits der Direktor des Frankfurter Goethe-Museums, Pro fessor Heuer, Professor A. Kippeuberg, Professor G. Noethe und der Direktor des Goethe-National-Museums in Weimar I)r. Hans Wahl. Die Ausstellung wird in dem Kunstausstellungsgebäude Charlotten burg am Köngens Nytorw abg-chalten. Nachnahmesendungen gegen Rcntcnmark. — Die Leipziger Ober- postdircktion schreibt, daß die Mitteilung, daß Nachnahmesendungen nur gegen Nentcnmark ausgehändigt werden, nur insoweit zutrisst, als der einzuziehende Betrag vom Absender ausdrücklich in Renten- mark angegeben worden ist. Daneben seien Postaufträge und Nach nahmen auch in Papiermark zu ge lassen. Für den Absen der biete sich also die Wahl, die Sendungen gegen Nentcnmark oder gegen Papicrmark aushändigen zu lassen. Werde die Auszahlung des eingezogenen Betrages vom Absender in Ncntenmark verlangt, so könne die Postverwaltung naturgemäß nur die gleichen Zahlungsmittel an nehmen, die sic dem Absender auszahlen muß. Für die Beschaffung der Nentcnmark bestünden für die Postverwaltnng dieselben Schwierig keiten wie für die anderen Kreise. Postanweisnngs-, Postaustrags- und Nachnahmeverkchr mit dem Gebiet der Freien Stadt Danzig. — Da die deutsche Reichsmark am 1. Januar 1924 ausgehort hat, im Gebiet der Freien Stadt Danzig gesetzliches Zahlungsmittel zu sein, wird der Postanweisnngs-, Post auftrags- und Nachnahmeverkchr mit der Freien Stadt Danzig von diesem Zeitpunkt an nach den Bestimmungen der internationalen Post- .ivkonimen ausgeführt, jedoch ist bei Poftausträgeu und Nachnahme- Briesfendnngen die Briefgebllhv bis auf weiteres irach den Jn- laüdsätzen zu erheben. Die Postanweifungcn nach der Freien Stadt
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