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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-01-10
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X: 8, 10. Januar 1923. Wir bitten, das 12. Verzeichnis der Schliisselzahlverleger (Bbl. 1922. Nr. 392) entsprechend zu ergänzen. Ein vollständiges Verzeichnis dieser Verlagsfirmen wird im Börsenblatt wieder zum Abdruck kommen, sobald die Zahl der Ergänzungen und Ver änderungen einen solchen, trotz des Papierverbrauchs, gerecht fertigt erscheinen läßt. Leipzig, den 19. Januar 1923. Geschäftsstelle des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Wiener Briefe. i. Autograph « n - Versteigerung im Dorotheum. Im Dorotheum fand Mitte Dezember eine interessante Ver steigerung von Handschriften und Briefen berühmter Musiker, Gelehrter, Künstler usw. statt, bei welcher recht erhebliche Beträge erzielt wurden. Gegenüber dem Bibliophilen, der bei Erwer bung eines kostspieligen Buches sich immerhin sagen kann, daß er, abgesehen von dem Genuß der Lektüre, einen Sachwert an sich gebracht hat, der auch durch den hohen Preis des Materials, wie z. B. des Leders, bedingt ist, fesselt den Handschriftensammler eigentlich nur das geistig« Band, das ihn mit dem Autor ver bindet, die Verehrung, die er für ihn empfindet; der Sachwert des von Goethe eigenhändig adressierten Briefumschlages ist Null; man wird also dem Sammler von Autographen ein größeres Maß von Idealismus zubilligen müssen. Nachstehend einige erzielte Resultate, wobei zu bemerken ist, daß zu den Preisen, welche oft das Drei- bis Zehnfache des Aus- ruspreises betrugen, noch 20°/» Aufgeld hinzuzurechnen ist: Von Musikern: BerIioz: Eigh. Br. in sranz. Spr. m. u. Adr. an den Präsidenten Heinke. — Konzerlbillett m. eig. U. ». Kuvert m. etgenh. Adr. an vr. Ambros. Brahms: Eigh. Postk. m. U. an Ant. Dvokak. Bruckner: 24 eigh. Briese m. U. an R. Wein wurm. Grieg: Eigh. Postkarte m. U. u. Adr. an Wicken- hauscr. Liszt: ti eigh. Briefe in sranz. Sprache in. U. M e n d e I s s o h n - B a r t h o l b y: Eigh. Briese m. II. u. Adr. an Rosevius. Rubinstctn : Eigh. Brief m. U. - Eigh. musik. Widmungsblatt l4 Takte aus ein. Moderato). Schumann: Eigh. Br. m. U. an vr. Ambros. — do. do. an Klara Schumann. — do. do. an Dreyschock. Wagner: Eigh. Br. m. 11. an Grifft» Schlick. — Eigh. Br. — Eigh. Br. m. U. an H. Makart. Den Rekord für ein einzelnes Stück hielt Schubert: Fragment eines Origtnalmanuskrip- tes, die ersten zweieinhalb Takte des Vorspieles zu dem berühmten Liede »Ter Tob und das Mädchen« enthaltend. Aus der Rückseite die dritte, letzte Strophe zu dem gleichzeitig kompo nierten »Lied von Reisen« mit der Echtheits bestätigung von »U. 8. 8.», das ist Pater Her mann Schubert. Von Dichtern und Gelehrten: Hebbel: Eigh. Br. m. U. an Kuh in Prag. Heine: Eigh. Br. m. u. an Fricdland. H u m b o l d t, A l e x. v.: Eigh. Widmung saus dem Kosmos. Bd. II) m. U. Humboldt, Wilh. ».: Eigh. Br. i. sranz. Sprache n>. I. Palacky : S eigh. Briefe m. 41. Schelling: Eigh. Nachschrift eines Br. m. U. Kr. so ovo.- Kr. 80 MO.- Kr. 100 000 — Kr. 3 4M 000.— Kr. 70000.- Kr. ILO 000.- Kr. 80 OM.— Kr. 100 000.— Kr. 200 MO.— Kr. 120 MO.— Kr. 130 000.— Kr. 120 MO.— Kr. 1 7M MO.— Kr. 320 OM- Kr. 3K0MV.— Kr. 2 200 MO.— Kr. 320 000- Kr. 400 OM.— Kr. IM OM — Kr. 110 MO — Kr. SM 000 — Kr. 225 000 — 30 Eine Nummer für sich bilden stach der Preislage die Auto graphen Goethes:^ Goethe: Brief m. etgenh. Untcrschr. an den Komm.Rat Gädicke in Jena. Kr. 2MM0.— — Briefumschlag m. Adr. an den Rat Grüner in Eger Kr. 300 000.- - Br. m. Adr. an Rat Grüner mit eigh. Chiffre G. Mit Wappenfiegel. Kr. 450 000- -- Br. in. Adr. an Rat Grüner. Mit Meist, geschr. Kr. 200 000.- — Eigh. Br. m. U. »Goethe«. Kr. 2 OM OM.- Es sollte auch eine angeblich eigenhändige Niederschrift von Schillers »Hymne an den Unendlichen« zur Versteigerung gelangen, Ausvuspreis Kr. 1500 000.—; doch hatten sich Fach leute ausgesprochen, daß hier eine Fälschung vorliege (Prove nienz vermutlich Prag oder Dresden), und fo wurde das Stück vor der Versteigerung zurückgelegt. Grillparzer- Autographen sind jetzt nicht eben häufig. Ein eigenhändiger Albumblatt mit Unterschrift, mit dem Verse: »Der Ungläubige glaubt mehr als er meint. Der Gläubige weniger als ihm scheint« wurde mit Kr. 85 000.— ausgerusen und mit Kr. 360 000.— ver kauft. Der Wunsch, in den Besitz von Autographen Grillparzers zu gelangen, mag Wohl bei vielen lebhaft sein, aber die Verwirk lichung hat nicht viel Aussichten; umso wärmer ist ein« Weih- nachtsnovität des Rikola Verlages zu begrüßen, die den Lyriker Grillparzer aus seiner jüngsten, besten Zeit betrifft. In einer schönen Mappe präsentieren sich FranzGrillparzers Liebesgedichte in Nachbildungen seiner Handschrift. Mit einem Geleitwort von August Sauer. Hergestellt in der Druckerei der Wiener Zeitung. Nach Form und Inhalt ein Wohl- gelungenes Prachtwerk, das ja naturgemäß nicht allzubiele Lieb haber sucht, diese aber um so sicherer bei den Verehrern des größten österreichischen Dichters finden wird. Immer wieder wird der Leser sich in die ihm vertrauten Schriftstücke Grill parzers vertiefen, um die ihm geläufigen Verse leise von neuem mit zu rezitieren und er wird der geschmackvollen und sympathischen Mappe einen Ehrenplatz in seiner Bibliothek anweisen; dort wird sie nicht wie manche andere Werke in diesem Formate jahre lang unbenutzt lagern, sondern oft von neuem hergeholt werden, zur Freude des Besitzers und ausgewählter Besucher. Der Vertrag zu Genf und das daraus fußende Sanierungs programm haben zur Folge, datz daran gearbeitet werden muß, jene Staatsbetriebe, die ein Gebarungsdefizit aufweisen, aufzu- löfen oder, wenn irgend möglich, in.günstiger Weise zu veräußern. Eine Ausnahme machen natürlich jene Unternehmungen, deren Betrieb aus höheren staatlichen Gründen nicht den privaten Hän den überantwortet werden soll, wie z. B. die Bundesbahnen. Es verlautet nun, daß der bisher staatliche, früher k. k. Schul bücher Verlag ein Defizit aufzuweisen hat und daß die Re- gierung Unterhandlungen führt mit einem privaten Konsortium, das den seit dem Umsturz« in wesentlich modernerer Werse als vorher geführten Verlag in eine Aktiengesellschaft umformen will. In früheren Jahren hatte der Sortimentsbuchhandel mehrfach Veranlassung gehabt, sich über die bürokratische Form des Ver kehrs beim Schulbücherverlag zu beschweren; seit einiger Zeit haben diese Klagen wesentlich nachgelassen. Daß die privaten Verleger von Schulbüchern — einige haben sich seit Jahresfrist zu der gemeinsamen Firma Hölder-Pichler-Tempsky A. G. vereinigt — von der staatlichen Konkurrenz nie sehr erfreut waren, läßt sich begreifen. Von sozialdemokratischer Seite wird dem Plane der Umwandlung des staatlichen Schulbllcherverlages in eine Aktiengesellschaft energische Opposition angesagt, und dies, obwohl es verlautet, datz dem Staat« 52?S der Anteilschein« und den privaten Händen bloß 48°/» zugedacht sind. Den Druck der Verlagswerke des Schulbücherverlages besorgt zum größten Teil die Staatsdruckerei, sodaß bei einer Änderung der Sachlage auch der Umfang der Arbeiten der Staatsdruckerei beeinflußt werden könnte. Die sozialdemokratische Partei ist im allgemei nen aus grundsätzlichen Erwägungen gegen die Ablösung eines Betriebes vom Staate; sie wünscht aus politischen Gründen nicht.
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